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IG Metall warnt vor Drohnen-Ausstieg
„IG Metall warnt angesichts des teuren Debakels um den »Euro Hawk« vor einem Ende deutscher Drohnen-Programme. »Für Deutschland wäre es eine Katastrophe, wenn nach dem Stopp des >Euro Hawk< die Politik jetzt einen Komplettausstieg aus dem unbemannten Fliegen beschließen würde«, sagte der Beauftragte der IG Metall für die EADS-Rüstungstochter Cassidian, Bernhard Stiedl, am Mittwoch. Deutschland dürfe sich nicht aus einer Schlüsseltechnologie auch für die zivile Luftfahrt zu verabschieden. »Das wäre so, als würde die deutsche Automobilindustrie auf die Entwicklung des Elektromotors verzichten, mit allen negativen Folgen für die Wirtschaft und die Arbeitsplätze«, sagte Stiedl.“ dpa/jW-Meldung in junge Welt vom 23.05.2013 . Siehe dazu den Kommentar:
- Kein Ausrutscher. IG Metall gegen Drohnen-Ausstieg
„Hauptsache Arbeitsplätze. Das scheint die Leitlinie der IG-Metall-Spitze zu sein – auch beim Thema Kriegsgerät. Neuester Hinweis darauf sind Äußerungen des Beauftragten der IG Metall für die EADS-Rüstungstochter Cassidian, Bernhard Stiedl. Am Mittwoch warnte er angesichts des teuren »Euro-Hawk«-Debakels vor einem Ende deutscher Drohnen-Programme: »Für Deutschland wäre es eine Katastrophe, wenn nach dem Stopp des ›Euro Hawk‹ die Politik jetzt einen Komplettausstieg aus dem unbemannten Fliegen beschließen würde.« Denn etwa am Cassidian-Standort im bayerischen Manching hingen bis 2020 bis zu 1500 Arbeitsplätze davon ab…“ Kommentar von Daniel Behruzi in junge Welt vom 23.05.2013 . Aus dem Text: „… Mit der zivilen Luftfahrt hat die Entwicklung unbemannter Flugzeuge freilich nichts zu tun. Es geht ums Töten. Und zwar unabhängig davon, ob es sich um Aufklärungs- oder Kampfdrohnen handelt. Das mit Verweis auf die Arbeitsplätze gutzuheißen, ist ein Schlag ins Gesicht der vielen aufrechten Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, die stets dabei sind, wenn es gegen Krieg und Militarisierung auf die Straße geht. Stiedls Äußerungen konterkarieren auch sämtliche friedenspolitische Positionen, die auf den Gewerkschaftstagen der IG Metall diskutiert und beschlossen wurden. Leider ist das kein Ausrutscher, kein Alleingang eines Funktionärs aus der zweiten Reihe. Der Vorfall reiht sich vielmehr ein in eine Haltung, die den Erhalt und Ausbau deutscher Industriearbeitsplätze über alles stellt – ganz egal, was das für den Rest der Welt bedeutet. (…) Statt der Rüstungslobby Flankenschutz zu geben, sollte sich die IG Metall als Teil der Friedensbewegung gegen die Kriegsmittelproduktion und für den Stopp von Rüstungsexporten engagieren, dabei aber auch die Forderung nach gleichwertigen Ersatzarbeitsplätzen aufwerfen. Und sie müßte die unfaßbare Geldverschwendung thematisieren: Wie viele sinnvolle, dringend benötigte Arbeitsplätze in Krankenhäusern, Altenheimen und Kitas könnten mit den Hunderten Millionen Euro finanziert werden, die allein das »Euro-Hawk«-Debakel die Steuerzahler gekostet hat? Das wären dann in der Tat Zukunftsinvestitionen.“