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Hochproduktion durch Corona: Lebensmittelindustrie mit mehr als 700.000 Beschäftigten arbeitet am Limit – „Arbeitszeitvorschriften nicht aushebeln“
„Sie sorgen für Nachschub im Supermarkt: Die bundesweit mehr als 700.000 Beschäftigten in der Lebensmittelindustrie leisten in der Coronavirus-Pandemie einen entscheidenden Beitrag dafür, dass Essen und Trinken nicht knapp werden. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hingewiesen. „Überstunden und Extra-Schichten sind in der Lebensmittelindustrie schon seit Wochen an der Tagesordnung. Die Menschen arbeiten am Limit, damit Aldi, Lidl, Rewe, Edeka & Co. die Ware nicht ausgeht“, sagt der NGG-Vorsitzende Guido Zeitler. Die Politik habe dies erkannt und die Lebensmittelbranche für „systemrelevant“ erklärt. Bei den Beschäftigten allerdings tauchen gerade jetzt viele Fragen auf, so die Gewerkschaft. (…) Scharfe Kritik übt die NGG vor allem aber auch an den Vorgaben von Supermarktketten. Die Konzerne forderten von den Herstellern auf der einen Seite, in der Krise noch schneller und noch mehr zu produzieren. Zugleich wolle man die Preise drücken. (…) Da es, wie auch die Politik bestätigt, in der Lebensmittelindustrie derzeit keinerlei Versorgungsengpässe gibt, warnt die NGG vor geplanten einschneidenden Eingriffen in das Arbeitszeitgesetz. „Corona darf nicht dafür herhalten, die Höchstgrenzen bei der Arbeitszeit auszuhebeln. In Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen haben wir in der Lebensmittelindustrie längst die nötige Flexibilität, um Hochphasen zu stemmen. Sonst wären die Supermarktregale ja längst leer“, betont der Gewerkschafter. Gesetzliche Standards seien wichtig. Sonst leide am Ende die Gesundheit der Beschäftigten…“ NGG-Pressemitteilung vom 1. April 2020 – siehe dazu:
- Corona: Geplante Ausweitung der gesetzlich erlaubten Arbeitszeit – „In der Lebensmittelindustrie wäre aktuell jede Aufweichung des Arbeitszeitgesetzes unnötig und falsch.“
„Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) lehnt die wegen der Corona-Pandemie geplante Aufweichung des Arbeitszeitgesetzes ab. Dazu erklärte Guido Zeitler, Vorsitzender der NGG: „In der Lebensmittelindustrie wird seit Wochen auf Hochtouren gearbeitet. Trotz aller Hamsterkäufen war deshalb die Versorgung mit Lebensmitteln in Deutschland zu keiner Zeit gefährdet. In der Lebensmittelindustrie wäre aktuell also jede Aufweichung des Arbeitszeitgesetzes unnötig und grundfalsch. Die Menschen arbeiten längst am Limit und gefährden tagtäglich ihre Gesundheit, um uns mit Lebensmitteln zu versorgen. Mit jeder zusätzlichen Stunde im Betrieb steigt das Risiko von Unfällen und die Gefahr, sich mit dem Virus zu infizieren. Statt noch längerer Arbeitszeiten und noch kürzerer Pausen brauchen die Menschen in den Betrieben den bestmöglichen Schutz vor der Ansteckung.““ NGG-Pressemitteilung vom 7. April 2020 - Die NGG rät Beschäftigten, die Missstände beobachten oder unter Überlastung leiden, sich an die Gewerkschaft oder den Betriebsrat zu wenden. Umfassende Arbeitnehmer-Infos zur Coronavirus-Pandemie – von der notwendigen Vorsorge am Arbeitsplatz durch die Arbeitgeber über die Kinderbetreuung und wichtige Azubi-Fragen bis hin zu Fieberkontrollen am Werkstor – hat die NGG online gestellt: www.ngg.net/corona
- Mit einer digitalen Demonstration unter dem Motto #GesichterDerKrise gibt die NGG betroffenen Beschäftigten zudem die Möglichkeit, auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Weitere Infos: www.facebook.com/GewerkschaftNGG
- Siehe auch das Dossier: Systemrelevanz ja, Arbeitsrechte nein? Das Corona-Krisenmanagement in der Landwirtschaft findet auf dem Rücken der Beschäftigten statt