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Auch Hamburger KollegInnen trauen ATOS-Führung nicht
Paul Pommer, 07.04.2014
Über 70 Atos-KollegInnen haben sich am Montagmittag zu einer Protestkundgebung vor der größten Firmenfiliale in der Hamburger Str. versammelt. Die Vertrauensleute der IGM von Atos Hamburg hatten dazu aufgerufen, nachdem Mitte Februar bekannt wurde, daß der Frankfurter Betrieb ganz geschlossen werden sollte und ein Whistleblower bei Atos ein Memorandum der Firmentleitung an die Öffentlichkeit gegeben hatte. Danach soll nicht nur der Frankfurter Betrieb ganz geschlossen werden sondern auch die „Standortpolitik überprüft“ werden.
Eine Kollegin sagte: Ich habe grosse Angst um meinen Arbeitsplatz, schlafe nicht mehr gut, und alle, die nicht kurz vor der Rente sind, haben ebenfalls grosse Angst. Das Management hat überall konkrete Vorgaben gemacht, wie viel Prozent der Kundenaufträge im Offshore erledigt werden müssen. Und es ist durchgesickert, daß auch für Hamburg schon die Schliessung kleiner Bereiche geplant wird.
Atos SE (societas europaea) ist ein internationaler Anbieter von IT-Dienstleistungen mit einem Jahresumsatz für 2013 von 8.6 Milliarden Euro und 76.300 Mitarbeitern in 52 Ländern. In Hamburg arbeiten ca. 400 KollegInnen, viele von ihnen im „home-office“ oder beim Kunden vor Ort.
Der Einladungsflyer zu einer „meinungsfreudigen Mittagspause vor dem Haupteingang“ hatte noch etwas skeptisch geklungen: „Wie bitte? Wehren? Wir? Wir sind doch Business Technologists! Wir haben eine tiefe Kundenorientierung. Frankfurt, das ist doch nur eine singuläre Ausnahme…“
Aber dann waren der Aufforderung der Vertrauensleute über ein Drittel der Kolleginnen und Kollegen nachgekommen. Der örtliche IGM-Sekretär Emanuell Glass wies darauf hin, daß zwischen der Geschäftsleitung und der IGM inzwischen ein Moratorium vereinbart wurde. (Als Folge der Öffentlichmachung des Memorandums?). Der Vertrauensmann und Mitglied der Tarifkommission, Wilfried Hardt sagte, daß es in Zukunft darauf ankomme, dem Arbeitgeber restriktive Maßnahmen schwer zu machen – für den Erhalt der Arbeitsplätze seien alle KollegInnen mehr als in der Vergangenheit herausgefordert. Durch die geplante Schließung des Standortes Frankfurt habe sich gezeigt, daß der Handlungsspielraum der Gewerkschaft enger geworden sei.
Von Unterstützern wurden über 50 Flugblätter verteilt. Viele der KollegInnen kannten bereits das bei labournet bzw. heise-online veröffentlichte Memorandum.