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Vorwärts Verlags GmbH – Kündigung einer Gewerkschafterin
„Am Freitag, dem 19.Juni 2015 wird das Arbeitsgericht Berlin in einem Kammertermin über den Rausschmiss einer ehrenamtlichen Gewerkschafterin aus der Berliner vorwärts Verlagsgesellschaft mbh verhandeln. Der Arbeitgeber sprach im Februar 2015 gegenüber einer langjährig Beschäftigten eine betriebsbedingte Kündigung aus. Der Arbeitgeber hatte sein Unternehmen umstrukturiert, eine Abteilung outgesourct, und den überwiegenden Anteil der Verlagsangestellten in das 100prozentige Tochterunternehmen Network Media GmbH verschoben. Im Sommer 2013 hatte die Gewerkschafterin mit anderen Beschäftigten ver.di in den Verlag geholt und für die ca. 35 Beschäftigten der Berliner vorwärts Verlagsgesellschaft mbH einen Tarifvertrag gefordert. Von Anfang an mussten die Gewerkschafter den direkten und indirekten Angriffen des Arbeitgebers standhalten. Hinter den Kulissen sucht die Geschäftsführung offen nach den Whistleblowern die die Missstände im Verlag gegenüber ver.di offen legten…“ Ver.di Mitteilung vom 11.06.2015 . Siehe dazu:
- Vorwärts vor den Kadi – beim SPD-Verlag sorgt eine Kündigung für Unruhe, der Fall liegt beim Arbeitsgericht
„Eine Mitarbeiterin des »vorwärts« Verlages klagt gegen ihre Entlassung. Sie soll ausgerechnet wegen ihres Engagements als Gewerkschafterin geschasst worden sein. Die Klägerin will zu ihrem alten Arbeitsplatz zurück. (…) Einen leichten Beigeschmack gewinnt der Fall, wenn sich die Firma die Rechte der Arbeiterschaft auf die Fahnen geschrieben hat. Die »vorwärts Verlagsgesellschaft mbH« ist ein SPD-Unternehmen mit stolzer, fast 150-jähriger Tradition. Den Namen umweht ein Hauch revolutionärer Arbeiterbewegung, ruhmreicher sozialdemokratischer Tradition. Doch der Ruhm vergangener Epochen ist verblasst. Heute führt der Verlag, wie viele andere Kleinmedien auch, zwischen den mächtigen Medienkonzernen einen mühevollen Kampf ums tägliche Überleben. Die Mitarbeiterschaft liegt bei 35 Beschäftigten…“ Artikel von Peter Kirschey im Neuen Deutschland vom 22.06.2015
Aus dem Text: „Beate Börne (ihren richtigen Namen möchte sie nicht in der Zeitung lesen) klagt vor dem Arbeitsgericht gegen ihre Entlassung vom Februar aus »betriebsbedingten Gründen« beim »vorwärts«. Immerhin war sie 18 Jahre im Verlag aktiv, für Anzeigen zuständig, doch als der Bereich in ein Subunternehmen ausgelagert wurde, brauchte man sie nicht mehr. Die gelernte Bürokauffrau trägt den Titel »Teamleiterin Anzeigendisposition«, klar umrissen ist ihr Arbeitsbereich nicht, ein »Anzeigenteam« gab es nicht. Man hätte sie ja beim neuen Verlags-Töchterchen übernehmen, oder sie mit anderen Verwaltungsaufgaben betrauen können, doch das war wohl nicht gewollt. Die Aufträge gehen zurück, sagt der »vorwärts«, eine Vollarbeitsstelle, wie sie Beate Börne ausfüllte, existiere nicht mehr. Rechtfertigt die Auslagerung des Anzeigenbereichs eine Kündigung oder geht es um ganz andere Dinge? Der Konflikt schwelt schon seit Jahren. Beate Börne hat sich starkgemacht für einen Betriebsrat und einen Tarifvertrag beim »vorwärts«. Und so etwas macht nicht nur Freunde. Vorher wurden Löhne, wie es Börnes Anwältin formulierte, »nach Gutsherrenart« ausgereicht. Bei ihrem Engagement für einen Tarifvertrag holte sie ver.di mit ins Boot. (…) Für ver.di Gewerkschaftssekretär Jörg Reichel ist die Kündigung jedoch »eine Retourkutsche für den Kampf um den Tarifvertrag. Arbeit ist im Verlag genügend da. Es gibt keinen Grund für eine betriebsbedingte Kündigung«. Ein weiteres Problem ist inzwischen hinzugekommen: SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi als oberste Chefin des SPD-Verlages soll wohl die Frage gestellt haben, wer denn die Gewerkschaft in den Betrieb geholt habe und im Verlagshaus Unruhe stifte…“