Die Insolvenz des Weltbild-Verlags

Dossier

  • Ein Jahr nach Insolvenzantrag – der Stand der Dingewir sind weltbild
    „Als Carel Halff, Dr. Martin Beer und Josef Schultheis vor einem Jahr den Gang zum Insolvenzgericht antreten mussten, hat kaum jemand an eine Zukunft für WELTBILD geglaubt. Einzig der Betriebsrat und die Gewerkschaft ver.di waren – und sind – überzeugt, dass WELTBILD einen gesunden Kern hat, und die Belegschaft im Gegensatz zum Management gute Arbeit geleistet hat und weiter leistet. Mit enormen Einsatz haben BR und ver.di für die Zukunft des Unternehmens gekämpft: Wir haben die Kirche dazu gebracht, die soziale Verantwortung für die Pleite zu übernehmen, deren Opfer finanziell abzusichern und mit einem Massekredit den Neustart zu ermöglichen. Wir haben der Politik klar gemacht, dass WELTBILD in der Region unverzichtbar ist, und die Unterstützung der Landesregierung gesichert. Wir haben die Insolvenzverwaltung überzeugt, dass es sich lohnt einen anderen Weg als den der Abwicklung einzuschlagen…“ Meldung von verdi auf dem Weltbild Verdi Infoblog am 11.01.2015 externer Link
  • Weltbild Verlag – Allein der Glaube bleibt
    „Dolores Sailer geht alles andere als optimistisch in das Jahr 2015. „Bei uns herrscht sehr große Unsicherheit“, sagt die Konzernbetriebsrats-Vorsitzende im Augsburger Weltbild-Verlag. „Viele Leute verlassen das Unternehmen freiwillig, die halten das nicht mehr aus.“ Genau vor einem Jahr hat die damals noch katholische Verlagsgruppe Insolvenz angemeldet. Heute heißt das Unternehmen Weltbild Retail GmbH und gehört dem Düsseldorfer Investor Walter Droege und seiner GmbH. Von einstmals 2200 Mitarbeitern in Augsburg sind gerade einmal 950 übrig. Mehr als 1000 Menschen wurden auf die Straße gesetzt, dazu kommen etwa 300 in den Filialen…“ Artikel von Stefan Mayr in der Süddeutschen Zeitung am 10.01.2015 externer Link
  • Betriebsrat zur Weltbild-Übernahme: „Berg- und Talfahrt beendet“
    „Großes Aufatmen“ bei Weltbild: So beschreibt Verdi-Betriebsgruppensprecher Timm Boßmann gegenüber boersenblatt.net die Reaktion der Weltbild-Mitarbeiter vom Montag als Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz den Mitarbeitern bekanntgab, dass der notarielle Kaufvertrag zur Mehrheitsübernahme durch die Droege Group unterzeichnet wurde. Die „Berg- und Talfahrt des letzten Halbjahrs“ sei beendet, zeigt sich Boßmann optimistisch…“ Meldung im Börsenblatt vom 05.08.2014 externer Link
  • Paragon scheitert, WELTBILD gewinnt Zukunft
    „Vor zwei Stunden habe ich Paragon abgesagt.“ Das waren die ersten Worte des Berichts von Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz auf der Betriebsversammlung von WELTBILD heute nachmittag. Und er setzte sogleich nach: „Ich kann Ihnen jetzt eine bessere Lösung präsentieren.“ Die große Erleichterung der rund 1.000 MitarbeiterInnen war mit Händen zu greifen und machte sich in spontanem Beifall Luft…Artikel auf dem Weltbild Verdi Infoblog vom 16.07.2014 externer Link Aus dem Text:  „(…) Betriebsratsvorsitzender Peter Fitz wurde in seiner Darstellung der Entwicklung deutlicher: Paragons Forderungen seien im Fortschreiten der Verhandlungen immer unverschämter geworden. Neben dem planlosen und rein profitorientierten Personalabbau habe Paragon auch ein hohes Misstrauen gegenüber den Führungskräften bei WELTBILD signalisiert. „Aber wir sind der Meinung, dass es erfahrene und bewährte Leute braucht, um wieder nach vorn zu kommen.“ Zumal sich in Gesprächen gezeigt habe, dass Paragon vom Handel keine Ahnung habe. Im Fortschreiten der Verhandlungen sei deutlich geworden, dass „Paragon eben kein strategischer Investor ist, der WELTBILD als Ganzes nachhaltig fortführen will.“ Fitz weiter: „Paragon wollte uns nach 2 Jahren mit möglichst großem Profit weiterverkaufen, die Belegschaft braucht aber eine Perspektive für die nächsten 20 Jahre.“…
  • Weltbild will noch mehr Filialen schließen
    20 bis 30 zusätzliche Filialen der insolventen Weltbild-Verlagsgruppe könnten vor dem Aus stehen – das geht aus internen Informationen hervor, die der SZ vorliegen. Womöglich hat der Insolvenzverwalter aber noch ein Ass im Ärmel. Artikel von Von Stefan Mayr in der Süddeutschen  Zeitung vom 15.07.2014 externer Link Aus dem Text: „(…) Der Mutterkonzern Weltbild hatte bereits am 10. Januar Insolvenz angemeldet. Inzwischen ist ein halbes Jahr vergangen, doch die Zukunft des Augsburger Medienhändlers ist derzeit unsicherer denn je. Für Mittwoch lädt Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz kurzfristig zu einer Pressekonferenz, über deren Inhalt er sich ausschweigt. Dies kann zweierlei bedeuten: Entweder er hat sich mit dem Münchner Finanzinvestor Paragon nach langem Hin und Her über einen Kaufvertrag geeinigt – oder aber die Verhandlungen werden endgültig für gescheitert erklärt. Mancher Beobachter erachtet Letzteres als wahrscheinlicher angesichts des Hauens und Stechens, das hinter den Kulissen zuletzt zwischen Geiwitz und Paragon tobte…“
  • Rettungspläne für Weltbild: Kirche streitet mit Hugendubel
    Die Kirche will Hugendubel nach der Weltbild-Insolvenz mit 20 Millionen Euro unterstützen – nach SZ-Informationen will der Buchhändler jedoch eine wichtige Bedingung der Kirche nicht erfüllen. Artikel von Katja Riedel in der Süddeutschen Zeitung vom 30.01.2014 externer Link Aus dem Text: „(…) Um auch die zweite Tranche in gleicher Höhe in wenigen Wochen auszuzahlen, hat die Kirche sich nach SZ-Informationen aber doppelt abgesichert. Sie verlangt einerseits einen detaillierten schriftlichen Restrukturierungsplan, aber auch ein ganz bestimmtes Vorgehen: Maximilian Hugendubel soll nicht nur seinem Unternehmen und damit seinen Mitarbeitern helfen, sondern der gesamten Weltbild-Gruppe. Dazu ist vereinbart, dass Hugendubel auch Filialen von Weltbild Plus übernimmt und weiterführt. Von diesem Plan soll Hugendubel nun überraschend abgewichen sein. Er wolle nun darauf verzichten, die Weltbild Plus-Filialen zu übernehmen, soll er kurzfristig mitgeteilt haben…
  • Verlag in der Insolvenz: Bischöfe helfen Weltbild mit 65 Millionen Euro
    „20 Millionen vom Erzbistum München und Freising, 15 Millionen vom Bistum Augsburg: Die Bischöfe haben sich auf ein Hilfspaket für den insolventen Weltbild-Verlag geeinigt. Nun ist wird klarer, wer wie viel zahlen wird. Die katholischen Bischöfe haben sich auf finanzielle Hilfen für die existenzbedrohte Verlagsgruppe Weltbild verständigt. Der Verband der Diözesen Deutschlands beschloss bei einer Vollversammlung in Würzburg, bis zu 65 Millionen Euro aufzubringen. Mit dem Geld soll auch das Geschäft des Augsburger Konzerns am Laufen gehalten werden, teilt die Deutsche Bischofskonferenz mit…“ Meldung in der Süddeutschen Zeitung vom 28.01.2014 externer Link
  • Weltbild in der Insolvenz – Beschäftigte bangen um Arbeitsplätze
    „Der Weltbild-Verlag in Augsburg hat einen Finanzierungsbedarf von 65 Millionen Euro, der durch Banken und die Anteilseigner gedeckt werden müsste. Doch die Diözese spielt als Anteilseigner plötzlich nicht mehr mit und hat die Finanzierungszusagen zurückgezogen. Damit tritt die katholische Kirche nun auch eine moralische Debatte los. Thomas Gürlebeck, bei ver.di für den Handel in Augsburg zuständig, forderte Respekt für die Beschäftigten: „In Augsburg zittern jetzt über 2.000 Menschen und ihre Familien um die wirtschaftliche Existenz.“ Das seien dieselben Kolleginnen und Kollegen, die in den letzten drei Jahren alles für die Zukunftssicherung ihrer Arbeitsplätze gegeben hätten. „Diese Menschen verstehen nicht, warum ihnen die katholischen Eigentümer auf der Zielgeraden ein Bein stellen“, sagte er…“ Artikel bei ver.di vom 20.01.2014 externer Link
  • Die Pleite des Weltbild-Verlags: Eitelkeiten, Rivalitäten und Animositäten
    „Die Insolvenz des Weltbild-Verlags ist der Höhepunkt eines jahrelangen Streits in der katholischen Kirche. Die Sanierung des Unternehmens scheiterte am Unvermögen der Gesellschafter…“ Artikel von Daniel Deckers in der FAZ vom 10.01.2014 externer Link
  • Weltbild Verdi Infoblog
    Die Kirche handelt asozial und jagt fast 7.000 MitarbeiterInnen zum Teufel. WELTBILD ist pleite, weil die Bischöfe fest versprochene Sanierungsgelder zurückgezogen haben. Die Geistlichen haben den Glauben an ihr Unternehmen verloren, obwohl die Fachleute im Aufsichtsrat, Unternehmensberater und Banken Grünes Licht für ein Sanierungskonzept gegeben hatten. WELTBILD ist zu retten, wenn die Kirchenfürsten Wort halten. Die WELTBILD-Pleite ist der moralische Bankrott der katholischen Kirche. Weitere Infos im ver.di-Blog externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=50994
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