Kino-Tarifrunde 2024

Dossier

ver.di FilmUnion: Tarifvertrag für Film- und Fernsehschaffende„… In den Tarifverhandlungen für die insgesamt rund 4.000 Kinobeschäftigten der drei großen Kinobetreiber CinemaxX, CineStar und UCI fordern ver.di und die Beschäftigten ab dem 1. Januar 2024 einen Einstiegslohn von 14 Euro. Da auch nach zwei Verhandlungsrunden nur wenig Bewegung in die Tarifrunde gekommen ist, sind die Beschäftigten bundesweit in den Warnstreik getreten. Aufgerufen zum Streik sind Beschäftigte der Kinokonzerne CinemaxX und CineStar an Kinostandorten in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Den Auftakt zum Streik machten die Kinobeschäftigten am 15. Februar mit Unterstützung vieler Filmschaffender zur Eröffnung der Berlinale…“ ver.di-Meldung vom 15.02.2024 externer Link („Film ab: Kinobeschäftigte streiken für 14 Euro Einstiegslohn. Erste Warnstreiks und Protest auf der Berlinale“) und mehr zum „union day“ auf der Berlinale:

  • Tarifrunde CinemaxX: Schlichtungsergebnis erreicht mit Lohnerhöhungen von rund 7,9 Prozent in zwei Schritten bei 2jähriger Laufzeit New
    Im Tarifkonflikt über das Entgelt mit dem Kinokonzern CinemaxX konnte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit den Arbeitgebern im Rahmen einer Schlichtung ein Tarifergebnis für die rund 1.200 Beschäftigten erreichen. Die ver.di-Tarifkommission hat dem Schlichtungsergebnis nun zugestimmt. Der neue Entgelttarifvertrag bringt Lohnerhöhungen von rund 7,9 Prozent in zwei Schritten. Ab heute (Donnerstag, den 1. August 2024) werden die neuen Entgeltsätze von sechs Prozent wirksam sowie weitere Zulagenregelungen und Ausbildungsvergütungen. Die zweite Erhöhungsstufe folgt am 1. August 2025.
    „Angesichts der verfahrenen Ausgangslage in der über sechsmonatigen Tarifauseinandersetzung, ist es erfreulich, dass es mit dem Schlichtungsergebnis ab sofort spürbare Erhöhungen für die Beschäftigten bei CinemaxX gibt. Auch mit einem Einstiegsgehalt von 13 Euro die Stunde konnte ein Maßstab für die Branche durchgesetzt werden,“ betonte ver.di-Verhandlungsführerin Martha Richards. Für im Service arbeitende Teamleitungen, Teammanager*innen und Team Buddys (Servicekräfte mit Einarbeitungsaufgaben) steigt die Zulage mit 15 Prozent zum ersten Mal seit sieben Jahren. Die Ausbildungsvergütung wird in zwei Schritten um insgesamt 170 Euro erhöht.
    „Uns ist es nicht nur gelungen, die Lohntabelle zu erhalten, sondern auch den Abstand zum gesetzlichen Mindestlohn zu vergrößern. Durch das Schlichtungsergebnis konnte ein Entgelttarifvertrag vereinbart werden, der in der Branche anschlussfähig ist. Dafür haben sich die Kinobeschäftigten in dieser streikstarken Tarifbewegung eingesetzt,“ schließt Richards. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Mai 2026.“ ver.di-Pressemitteilung vom 01.08.2024 externer Link
  • Kinos: 14 Euro Einstiegslohn bei UCI erreicht – Streik rund um Ostern bei CinemaxX 
    • Kinos: 14 Euro Einstiegslohn bei UCI erreicht – Warnstreik bei CinemaxX und Verhandlungen bei CineStar
      In den Tarifverhandlungen für die Kinobeschäftigten der drei großen Kinoketten gibt es ein Top-Ergebnis für UCI. Bei CinemaxX und CineStar gehen die Verhandlungen und notfalls Streiks weiter (…)
      Ab und zu eine Kinofreikarte, Rabatt auf Produkte an den Erfrischungstheken, freie Getränke im Pausenraum – damit und ähnlichem versuchen Deutschlands große Kinobetreiber ihren Beschäftigten ihre Arbeit mit dem Gefühl eines unvergesslichen Abends mit großem Kino schönzurechnen. Nur ­– die Rechnung geht nicht für alle auf: In den Tarifverhandlungen für die insgesamt rund 4.000 Kinobeschäftigten der drei großen Kinobetreiber CinemaxX, CineStar und UCI haben ver.di und die Beschäftigten einen Einstiegslohn von 14 Euro gefordert. Bei UCI ist das inzwischen gelungen, für CinemaxX und CineStar gehen die Verhandlungen weiter.
      Am 13. März 2024 fand die vierte Verhandlungsrunde mit CineStar statt. Der aktuelle Stand zeigt, dass die Warnstreiks ihre Wirkung gezeigt haben. Im Verlauf der Tarifgespräche verbesserte CineStar das Angebot um weitere Prozentpunkte, doch noch hat es nicht für eine Einigung gereicht (…)
      Top-Tarifergebnis für Beschäftigte der Kino-Kette UCI
      Am 19. Februar 2024 konnte ein Verhandlungsergebnis mit der Kino-Kette UCI externer Link (United Cinemas International GmbH) erzielt werden. In der anschließenden Mitgliederbefragung bis 4. März gab es keine Ablehnung, sodass die ver.di-Tarifkommission die Annahme des Tarifergebnisses beschlossen hat. Das Top-Tarifergebnis erreicht an vielen Stellen die ver.di-Forderungen, so auch den Einstiegslohn von 14 Euro. Für die rund 900 Beschäftigten des Kinokonzerns UCI steigen die Löhne rückwirkend ab Januar in vier Stufen um insgesamt rund 9,5 Prozent. Die zentrale Forderung der ver.di-Tarifkommission von 14 Euro Einstiegsgehalt für Servicekräfte wird mit diesem Tarifergebnis ab der vierten Erhöhungsstufe am 1. Juli 2025 erreicht. Außerdem gibt es verbesserte Betriebszugehörigkeitsregelungen, eine Inflationsausgleichsprämie und die Erhöhung der Jahressonderleistung.
      Weitere Details: Es ist gelungen, die Einführung einer weiteren Lohnstufe für langjährig Beschäftigte ab 25 Jahren Betriebszugehörigkeit durchzusetzen. Neben den Lohnsteigerungen wurden auch verbesserte Zulagenregelungen vereinbart: Ab dem 1. Januar 2024 wird eine schichtbezogene Zulage für die Einarbeitung neuer Beschäftigter eingeführt. Die Zulage beträgt im Jahr 2024 0,60 Euro, im Jahr 2025 0,75 Euro. Teamleitungen und Supervisor*innen sowie Lagerist*innen/Aushilfen Haustechnik erhalten ab Januar eine Zulage von 1,50 Euro. Eine der Kernforderungen von ver.di war die zwingende Anerkennung von Betriebszugehörigkeit bei einem internen Wechsel zum Guest Experience Supervisor (GES). Diese Forderung konnte mit einem aufwachsenden Zulagensystem realisiert werden…“ ver.di-Meldung vom 27.03.2024 externer Link
    • Kino-Beschäftigte setzen Stopp-Signal: Streik rund um Ostern bei CinemaxX
      Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten im Kinokonzern CinemaxX ab heute (27. März 2024) zum Warnstreik auf. Grund dafür ist die Verweigerungshaltung von CinemaxX ein konstruktives Angebot vorzulegen. Die Tarifverhandlungen sind damit ins Stocken geraten. „Auch in der gestrigen dritten Verhandlungsrunde hat die Geschäftsführung von CinemaxX kein substanziell verbessertes Angebot vorgelegt. Die Tarifforderung der Beschäftigten von 14 Euro stellen in der aktuellen Preissteigerungssituation eine notwendige Basis für ein existenzsicherndes Einkommen dar. CinemaxX bietet dagegen nur bis zu 1,28 Euro pro Stunde mehr Lohn an, allerdings verteilt über den Verlauf von 36 Monaten. Für die Niedriglöhne der CinemaxX-Beschäftigten bedeutet das keine nennenswerte Einkommensverbesserung und es ist eine Ignoranz gegenüber dem Streben der Beschäftigten nach auskömmlichen Löhnen“, erklärt ver.di-Verhandlungsführerin Martha Richards. „Angesichts der inakzeptablen Hinhaltetaktik von CinemaxX und ihre Ablehnungshaltung gegenüber guten Tariflöhnen, setzen die CinemaxX-Beschäftigten mit den Warnstreiks rund um die Osterfeiertage ein deutliches Stopp-Signal. Bei einem Einstiegslohn, der in den kommenden zwei Jahren lediglich 5 Cent über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen soll, macht sich CinemaxX auch als Arbeitgeber immer unattraktiver. Dass ein tarifgebundenes Unternehmen, das vielfach junge Menschen beschäftigt, sich gerade in den ersten Lohnstufen so schwach aufstellen will, ist eine krasse Absage an faire Löhne, dagegen wehren sich die Kino-Kolleg*innen“, führt Richards fort…“ ver.di-Pressemitteilung vom 27.03.2024 externer Link
  • 15.02.2024: „union day“ auf der Berlinale – Kinobeschäftigte und Filmschaffende demonstrieren gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen
    „Beschäftigte der Kinoketten-Betreiber CinemaxX und CineStar, sowie Filmschaffende vor und hinter der Kamera demonstrieren im Rahmen der Berlinale am 15.2. für faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen. Zu dem ersten gemeinsamen „union day“ hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) gemeinsam mit dem Bundesverband Schauspiel (BFFS) aufgerufen. Hintergrund für die Protestaktion sind die jeweils getrennten bundesweiten Tarifverhandlungen mit den Kinokonzernen und der Produzentenallianz, die aktuell stattfinden. In den Tarifverhandlungen mit den Kinokonzernen fordert ver.di unter anderem einen Einstiegslohn von 14 Euro. Die Arbeitgeber bieten lediglich einen Einstiegslohn auf Mindestlohnniveau an (aktuell 12,41 Euro). „Die Mitarbeiter*innen in den Kinos sind die die ersten Ansprechpartner*innen, wenn es darum geht, ein schönes Kinoerlebnis zu ermöglichen. Leider sind sie aber immer wieder die letzten, wenn es darum geht, dass gute Arbeit auch angemessen entlohnt werden muss. Die Preise sind in den letzten Jahren explodiert. Ohne eine ordentliche Tariflohnsteigerung können sich die Kolleg*innen die Arbeit in der Kinobranche nicht mehr leisten. Deshalb brauchen wir einen Einstiegslohn von 14 Euro.“ erklärt ver.di-Tarifsekretärin Martha Richards.
    Auf der Berlinale wird das Kino als elementarer Ort kreativer Arbeit zelebriert. Das Kino lebt von der Kreativität der Film- und Fernsehschaffenden auch hinter den Kulissen. Doch der Glamour auf der Berlinale steht im Widerspruch zu den glanzlosen Arbeitsbedingungen hinter den Kulissen. Diese sind geprägt von extremer Flexibilität und Arbeitszeiten von bis zu 60 Stunden in der Woche. ver.di setzt sich unter dem Motto #keinfilmohneuns für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen ein. Entsprechende Forderungen stehen im Mittelpunkt der Tarifverhandlungen mit der Produzentenallianz.
    In den Verhandlungen mit der Produzentenallianz fordern ver.di und BFFS Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben. Insbesondere sollen die überlangen Arbeitszeiten innerhalb einer 4-Tage-Woche auf 40 Stunden pro Woche begrenzt werden – bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber wollen dagegen sogar Absenkungen bei den Gagen durchsetzen. Deswegen ist es wichtig, Tarifbindung in ein neues Filmfördergesetz die Tarifbindung zu integrieren, damit in geförderten Produktionen soziale & arbeitsrechtliche Standarts in Zukunft nicht unterlaufen werden können…“ Pressemitteilung vom 12.02.2024 beim ver.di Landesbezirk Berlin-Brandenburg externer Link

Siehe für aktuelle Tarifinformationen:

Siehe in früheren Jahren im LabourNet:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=218163
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