Honorar-Dumping: „Für den Verlag ist das alles ohne Risiko“

„Unzählige Verlage zahlen Freiberuflern gern weniger als sie müssten. Im seltenen Fall einer Klage werden lediglich die berechtigten Honoraransprüche fällig – Strafen sind nicht zu befürchten. Der Freiberufler dagegen riskiert, dauerhaft seinen Broterwerb zu verlieren. (…) Die Honorarklagen finanziell geprellter Journalisten gegen die Verlage nehmen zu. In der Regel sind hohe Nachzahlungen zugunsten der Kläger die Folge. Auch Martin Schreier klagte gegen seinen Auftraggeber, den Reutlinger General-Anzeiger (GEA), und wagt sogar, öffentlich darüber zu sprechen. Im Durchschnitt fehlten Schreier knapp 20 Prozent des zu zahlenden Mindesthonorars auf dem Konto – ein bisschen, als ob ein Arbeitgeber eigenmächtig den gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro auf 6,80 Euro senken würde. Bei der Honorierung von Bildern fehlten durchschnittlich sogar über 40 Prozent des Honorars. Da ist der „Mindestlohn“ auf einmal nur noch 5,10 Euro statt 8,50 Euro wert…“ Laurent Joachim im Gespräch mit Martin Schreier vom 4. November 2016 bei Carta externer Link

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