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Nach Dortmund nun Bielefeld: Druckerei MM Graphia macht dicht
„Nachdem der Mayr-Melnhof-Konzern Anfang Mai ankündigte, die MM Graphia Bielefeld GmbH komplett schließen und alle über 200 Arbeitenden entlassen zu wollen, nahmen Betriebsrat und Geschäftsführung Gespräche zu Interessenausgleich und Sozialplan auf. Doch diese Verhandlungen scheiterten zunächst und es wurde die Einigungsstelle angerufen. Parallel hatte auch ver.di den Arbeitgeber zu Sozialtarifverhandlungen aufgefordert. Leider wurde in den Tarifverhandlungen vom Arbeitgeber nicht einmal ein Angebot über ein mögliches Sozialplanvolumen abgegeben, so dass auch diese Verhandlungen ebenfalls gescheitert waren, bevor sie richtig beginnen konnten. So kam es, dass am vergangenen Dienstag im Betrieb der erste Termin der Einigungsstelle stattfand, während draußen die von ver.di zum Streik aufgerufenen Arbeitenden lautstark protestierten. Dabei erfuhren sie von Parteien und Gewerkschaften viel Unterstützung und Solidarität…“ Pressemitteilung vom 9.7.2021 des ver.di Bezirk Ostwestfalen-Lippe mit dem irreführenden Titel „Solidarität mit MM Graphia“ – siehe dazu den Verweis auf den vergeblichen Kampf in Dortmund 2013/14 und Aktuelles:
- Kämpfen bis zum Schluss. Bielefeld: Beschäftigte der Druckerei MM Graphia streiken für Sozialplan. Konzernspitze von Mayr-Melnhof will Betrieb ohne Interessenausgleich dichtmachen
„Die Stimmung sei »lebhaft« gewesen, sagte Gewerkschaftssekretär Daniel Hirschi über den Ausstand: Am Montag hat Verdi die Beschäftigten der Verpackungsdruckerei MM Graphia in Bielefeld-Brackwede zu einem 48-Stunden-Streik aufgerufen. Anlass ist die geplante Betriebsschließung durch den österreichischen Konzern Mayr-Melnhof (MM), die im Mai bekanntgegeben wurde. Offiziell habe die Konzernspitze noch nicht auf den Warnstreik reagiert, doch man habe gemerkt, dass sie »angefressen« sei, so Hirschi gegenüber jW. Auch der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke sei am Montag dabeigewesen. Durch die Schließung entsteht für die 212 Beschäftigten der MM Graphia laut der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung im Laufe ihres Erwerbslebens ein wirtschaftlicher Gesamtschaden in Höhe von 83 Millionen Euro. Verdi fordert deshalb einen Sozialplan mit einem Umfang von 41,5 Millionen Euro zur Abmilderung der Folgen für die Belegschaft, doch Gespräche zum Interessensausgleich und Sozialplan begegnete der Konzern bisher mit Desinteresse. Die Verhandlungen scheiterten, weil das Unternehmen »nicht einmal ein Angebot über ein mögliches Sozialplanvolumen abgegeben« hatte, beklagte Verdi in einer Pressemitteilung vom Freitag. Bereits in der vergangenen Woche kam es deshalb zum Arbeitsausstand: Rund 150 Beschäftigte demonstrierten am 6. Juli parallel zum ersten Einigungsstellenverfahren vor dem Betrieb…“ Artikel von Emre Sahin in der jungen Welt vom 13.07.2021 - Siehe von 2013/14: Stilllegungspläne und Warnstreiks bei MM Graphia Dortmund GmbH