Die billigste Lösung

faircrowdwork.org: Community, Beratung und Hilfe für Crowdworker. Für faire Arbeit in der Cloud!Die Digitalisierung nutzen große Unternehmen, um Arbeit auszulagern. Zum Thema führt das Arbeitsministerium einen Dialog, mit dabei sind auch die Gewerkschaften. Doch ihnen fehlt nach wie vor eine Strategie…“ Artikel von Marcus Schwarzbach in junge Welt vom 19.01.2016 externer Link

  • Darin u.E. wichtig: „… Wie der Dialog aber tatsächlich aussehen dürfte, verdeutlicht der Umgang mit einer digitalen Neuerung namens Crowdsourcing. (…) Sogenannte Crowdworking-Plattformen wie »Clickworker« sind die Vorboten dieser neuen Tagelöhnerei. Bezahlt wird oft nur, wer zuerst eine Lösung einreicht, die den Anforderungen des Auftraggebers entspricht. Bei Amazon Mechanical Turk, einer der ersten und bekanntesten Crowdsourcing-Webadressen, liegt deshalb der durchschnittliche Stundenlohn bei nur 1,25 Dollar. (…) Würden Betriebsräte Indizien vortragen, dass Angestellte praktisch per Werkvertrag beschäftigt werden, müsse dann der Unternehmer das Gegenteil beweisen. Diese Regelung solle per Gesetz festgelegt werden, verlangen Gewerkschafter. Die Praxis sieht anders aus: Der von Ministerin Nahles in den vergangenen Wochen vorgelegte Gesetzesentwurf zu Werkverträgen nimmt diese Anliegen nicht auf. (…) Die Bedeutung der Überlastungsanzeigen wird durch digitale Arbeit sicher zunehmen. Vorschläge von Betriebsräten für ihre Neuregelungen liegen bereits vor: So könnte das Betriebsverfassungsgesetz um das Recht des Beschäftigten auf eine Überlastungsanzeige ergänzt werden. Sollte der Unternehmer diesen nicht nachgehen, kann der Betriebsrat Maßnahmen zur Beseitigug des Missstandes verlangen. Sollte es dann nicht zu einer Einigung kommen, ist eine externe Schlichtung angedacht. So bestünde auch eine Pflicht, über Veränderungen zu verhandeln. (…) Doch noch gibt es innerhalb des DGB keine abgestimmte Strategie. Auch die Entwicklung von Forderungen nach neuen Tarifverträgen und Verbesserungen im Betriebsverfassungsgesetz unterbleibt bislang. Die Kapitalverbände warten hingegen mit deutlichen Postulaten auf. Wie ein Dialog unter solchen Bedingungen abläuft, ist absehbar. Erinnert sei an die Hartz-Kommis­sion. „
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=91950
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