Heidelberger Druck feiert 175jähriges, aber „Mitarbeitende müssen künftig noch mehr geben“, sagt Vorstandschef und verlost 800 Euro Anwesenheitsprämie

Präsentismus: Arbeiten trotz Krankheit (IG Metall)„Der Maschinenbauer Heidelberger Druck will mit finanziellen Anreizen für seine Beschäftigten den Krankenstand im Unternehmen senken. Unter rund 1.100 Mitarbeitern ohne Krankentage am Standort Wiesloch-Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) seien dreimal 800 Euro netto verlost worden, teilte Vorstandschef Jürgen Otto mit. Insgesamt gibt es am Standort rund 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. (…) „Wir wollten eben nicht verfolgen und bestrafen, sondern wir wollten wirklich Wertschätzung denen gegenüber ausdrücken, die wirklich ohne einen einzigen Fehltag letztes Jahr ihren Dienst verrichtet haben“, sagte Ideengeber Otto. Man müsse sich nicht krank zur Arbeit schleppen. „Aber wir haben ja Arbeitszeitmöglichkeiten und auch üppige Urlaubsansprüche, wo man das gegebenenfalls ja auch mal ausgleichen kann.“ (…) Der Betriebsrat kritisiert das Angebot deutlich…“ Meldung vom 6. März 2025 beim SWR externer Link und mehr dazu:

  • Betriebsrat von deutschem Maschinenbauer nennt Prämien für Mitarbeiter ohne Fehltage „Schlag ins Gesicht“
    „… Der traditionsreiche Maschinenbaukonzern Heidelberger Druckmaschinen, kurz Heideldruck oder HEIDELBERG, hatte in den vergangenen Monaten deutlich zu kämpfen. Zum Ende des Jahres hatte das Unternehmen erklärt, im Rahmen einer Umstrukturierung am Hauptsitz in Wiesloch-Walldorf bei Heidelberg (Baden-Württemberg) 450 Arbeitsplätze abbauen zu müssen; damit sollen in den nächsten drei Geschäftsjahren mehr als 100 Millionen Euro an Personalkosten eingespart werden. Nun nimmt der Konzern aber offenbar auch Geld für die Mitarbeiter in die Hand. (…) In dem Schreiben an die Belegschaft von Heidelberger Druckmaschinen heißt es dem Bericht zufolge, dass unter allen Mitarbeitern, die im vergangenen Jahr keine Fehlzeiten hatten, Prämien von jeweils 800 Euro netto verlost werden. Ein besonderer Dank gelte denjenigen Angestellten, die auch dann zur Arbeit gekommen seien, wenn sie sich einmal nicht so gut gefühlt hätten, zitiert die RNZ aus dem Schreiben. Ein Unternehmenssprecher hat die Verlosung bestätigt, für die rund 1.100 Mitarbeiter am Stammsitz sowie rund 400 an weiteren deutschen Standorten berechtigt sind. (…) Der Betriebsrat von Heidelberger Druckmaschinen hält von dieser Geste aber offenbar wenig. „Wir sehen dies mehr als problematisch“, betonte der Betriebsrats-Chef, Ralph Arns, am Mittwoch (5. März) auf Anfrage der RNZ. „Für alle Kolleginnen und Kollegen, die von einer schweren Krankheit betroffen sind oder waren, ist dies ein Schlag ins Gesicht.“…“ Artikel von Julian Baumann vom 07.03.2025 in merkur.de externer Link
  • Betriebsrat von deutschem Maschinenbauer nennt Prämien für Mitarbeiter ohne Fehltage „Schlag ins Gesicht“
    „Der traditionsreiche Maschinenbaukonzern Heidelberger Druckmaschinen, kurz Heideldruck oder HEIDELBERG, hatte in den vergangenen Monaten deutlich zu kämpfen. Zum Ende des Jahres hatte das Unternehmen erklärt, im Rahmen einer Umstrukturierung am Hauptsitz in Wiesloch-Walldorf bei Heidelberg (Baden-Württemberg) 450 Arbeitsplätze abbauen zu müssen; damit sollen in den nächsten drei Geschäftsjahren mehr als 100 Millionen Euro an Personalkosten eingespart werden. Nun nimmt der Konzern aber offenbar auch Geld für die Mitarbeiter in die Hand. Seit einiger Zeit ist in der deutschen Wirtschaft eine Debatte über die hohe Zahl an Krankheitstagen entbrannt. Mercedes-Chef Ola Källenius kritisierte die Fehlzeiten an den deutschen Standorten und auch Kult-Unternehmer Wolfgang Grupp erklärte, dass dagegen etwas unternommen werden müsse. Heidelberger Druckmaschinen will deshalb die Mitarbeiter belohnen, die im vergangenen Jahr keine Fehlzeiten hatten, wie die Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ) in Bezug auf ein internes Schreiben berichtet. (…) In dem Schreiben an die Belegschaft von Heidelberger Druckmaschinen heißt es dem Bericht zufolge, dass unter allen Mitarbeitern, die im vergangenen Jahr keine Fehlzeiten hatten, Prämien von jeweils 800 Euro netto verlost werden. Ein besonderer Dank gelte denjenigen Angestellten, die auch dann zur Arbeit gekommen seien, wenn sie sich einmal nicht so gut gefühlt hätten, zitiert die RNZ aus dem Schreiben. (…) „Wir wollen das Engagement und die Motivation als wesentlichen Teil unseres Unternehmenserfolgs honorieren“, erklärte demnach der Sprecher. „Die Verlosung der Prämie soll zusätzlich als Anerkennung für die Zuverlässigkeit der Mitarbeitenden dienen“. Der Betriebsrat von Heidelberger Druckmaschinen hält von dieser Geste aber offenbar wenig. „Wir sehen dies mehr als problematisch“, betonte der Betriebsrats-Chef, Ralph Arns, am Mittwoch (5. März) auf Anfrage der RNZ. „Für alle Kolleginnen und Kollegen, die von einer schweren Krankheit betroffen sind oder waren, ist dies ein Schlag ins Gesicht.“…“ Artikel von Julian Baumann vom 7. März 2025 in der Frankfurter Rundschau online externer Link
  • Stimmt ab! Firma verlost 800 Euro unter Mitarbeitern ohne Krankmeldung – genial oder geht gar nicht?
    Eine Belohnung fürs Nicht-Kranksein?! Die gab es jetzt für die Mitarbeiter eines Druckmaschinenherstellers in Baden-Württemberg. Was sich im ersten Moment nach jeder Menge Wertschätzung anhören mag, sorgt in der Firma ordentlich für Wirbel. Warum sich jetzt sogar der Betriebsrat einschaltet und was Arbeitsrechtler Frank Zander an der Prämie fürs Gesundbleiben kritisiert, zeigen wir im Video.
    Lotterie bei Heidelberger Druck steht in der Kritik
    Geld für fleißige Mitarbeiter, die nicht krank sind – angesichts hoher Krankenstände in vielen deutschen Firmen soll die Tombola der Heidelberger Druck als Anreiz dienen, sich nicht krankzumelden. Viele finden das gut, drei Mitarbeiter haben die jeweils 800 ausgelobten Euro bereits gewonnen. (…) Übrigens: Wer doch mal krank sei, für den soll der Vorstand der Heidelberger Druck offenbar eine Idee haben: einfach einen Urlaubstag einreichen, anstatt sich krankzumelden. Warum das wiederum gar nicht geht, erklärt Arbeitsrechtler Frank Zander im Video oben.“ Beitrag vom 10. März 2025 bei RTL externer Link
  • 175 Jahre Heidelberger Druckmaschinen: „Mitarbeitende müssen künftig noch mehr geben“, sagt Vorstandschef Otto
    Trotz vieler Krisen sieht Heideldruck-Chef Jürgen Otto großes Potenzial. Ein besonderer Geschäftszweig soll das Unternehmen künftig absichern…“ Interview von Barbara Klauß vom 11.03.2025 in rnz.de externer Link hinter Paywall mit dem Chef Jürgen Otto
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=226735
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