Landwirtschaft ohne Kapitalismus ist möglich. Das Ackersyndikat will Höfe und landwirtschaftliche Flächen dem Kapitalmarkt entziehen

Ackersyndikat„[Die Idee für das Ackersyndikat hat ihren Ursprung in der erfolgreichen Geschichte des Mietshäuser Syndikats. Wie lässt sich diese Struktur auf die Landwirtschaft übertragen?] Das Mietshäuser Syndikat ist eine rechtliche Struktur für einen Solidarverbund von selbstorganisierten Hausprojekten, die ihre Immobilien in Gemeineigentum überführen wollen. Dieser Kerngedanke ist nicht weit entfernt von der Entprivatisierung landwirtschaftlicher Flächen. Mit dem Ackersyndikat wollen wir diese Grundidee auch für landwirtschaftliche Flächen nutzen. Komplett übernehmen können wir diese Struktur aber nicht. Denn mit dem Grundstückverkehrsgesetz gibt es besondere Bedingungen, die erfüllt sein müssen, um landwirtschaftliche Flächen kaufen zu können. (…) Durch die Spekulation sind landwirtschaftliche Flächen mittlerweile so teuer, dass der Kauf von Flächen mit umwelt- und sozialverträglicher landwirtschaftlicher Tätigkeit kaum noch refinanziert werden kann. Hier setzen wir an und schaffen als Solidarverbund eine Struktur, über die landwirtschaftliche Flächen dem Kapitalmarkt entzogen werden und dauerhaft entprivatisiert erhalten bleiben können. Wir sehen uns damit auch als Teil der sozial-ökologischen Transformation «von unten» und schaffen eine dezentrale Organisationsstruktur für solidarische, selbstorganisierte Kollektive. Auch dem Höfesterben treten wir damit entgegen und unterstützen Landwirt:innen bei der Hofübergabe…“ Interview in der SoZ 5/2021 externer Link mit Jost Burhop vom Verein Ackersyndikat externer Link

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