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Antrieb – Zeitung für Beschäftigte in Büro und Produktion – herrschaftsfrei und selbstbestimmt
Belegschaftszeitung
„Wir sind Beschäftigte von VW Kassel, Mercedes Hamburg und Bosch Berlin… Wir versuchen kritischen Kolleginnen und Kollegen aus der Automobil- und Zulieferindustrie, eine Möglichkeit zu geben sich zu äußern. Und wir wollen in Diskussion kommen mit Beschäftigen, die Verschlechterungen von Arbeits und Lebensbedingungen nicht hinnehmen wollen. Wir wollen dem Unterbietungswettbewerb, in den wir gegen andere Standorte und Kollegen getrieben werden, Solidarität entgegen setzen. Konzernübergreifend, national und international.“ So eine (informelle) Selbstdarstellung des Redaktionsteams „Gruppe Gegenwehr braucht Antrieb“ hinter der neuen Belegschaftszeitung „Antrieb – Zeitung für Beschäftigte in Büro und Produktion – herrschaftsfrei und selbstbestimmt“ für die Automobil- und metallverarbeitende Industrie. Siehe Impressum und die ersten Ausgaben:
- [Interview] »Gegenwehr braucht Antrieb«. Eine neue Betriebszeitung für die Automobil- und metallverarbeitende Industrie
„Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Es gibt eine neue »Zeitung für Beschäftigte in Büro und Produktion«, den Antrieb – und zwar aus den Betrieben für die Kolleg:innen in den Betrieben. Ausgabe 1 erschien mit dem Untertitel »herrschaftsfrei und selbstbe-stimmt« im Mai 2024. express-Redakteur Torsten Bewernitz traf den Mitinitiator K. Gewittermüller auf einem selbstorganisierten Bildungsseminar. (…)
Wir fordern eine Zukunft von VW. Dein Know How ist gefragt. Lasst uns das Werk gemeinsam umbauen. So stand es in einem Flugblatt der Amsel44-Freunde. Auf dieser Grundlage haben sich am Anfang eine Hand voll VW-Kollegen in Kassel getroffen und diskutiert. Schnell bewegte sich die Diskussion in die Richtung: Wie wollen wir VW umbauen? Welche Produkte wollen wir herstellen, aber auch, wie wollen wir arbeiten? Wie arbeiten wir jetzt und wie stellen wir uns selbstbestimmtes Arbeiten vor? Letztendlich wurde uns klar, dass wir dazu ein eigenes Flugblatt brauchen. Wir stehen in Kontakt mit Kollegen von Mercedes Hamburg und Bosch Berlin. Es wurde die Idee geboren, etwas gemeinsam zu machen. Für uns ist diese Herangehensweise neu. Niemand von uns hat große Erfahrungen mit dem Schreiben von Flugblättern. (…) Die Angst, sie schwebt immer Hintergrund mit, wenn man die Unternehmensführung und ihre Eigentümer kritisiert und in Frage stellt. Wird mein Urlaub noch zu den beantragten Zeiten genehmigt? Schmeißen die mich eventuell raus? Hilft mir meine Gewerkschaft bei Problemen, wenn ich sie kritisiere? All diese Ängste haben wir auch. Jedem bei uns in der Gruppe bleibt selbst überlassen, inwieweit er sich öffentlich äußert. Manche lassen Flugblätter in Pausenräumen liegen. Andere treten inhaltlich bei Belegschaftsversammlungen auf. Für uns ist es wichtig, über unsere Ängste und Möglichkeiten zu sprechen. Davon geht die Angst nicht weg, aber es hilft uns, damit besser umzugehen…“ Interview von Torsten Bewernitz in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit Ausgabe 7-8/2024 - Antrieb Ausgabe 2 vom Juli 2024: 7% reicht nicht!!!
„Der IG-Metall-Vorstand hat die Forderung nach 7 Prozent brutto mehr Gehalt und 170 Euro brutto mehr für Azubis beschlossen. Festgeldforderung und 32 Stunden Woche wurden in den Befragungen nicht einmal abgefragt, obwohl diese Forderungen in den Diskussionen der Beschäftigten immer wieder vorkommen. Eigentlich brauchen die Kolleginnen und Kollegen mindestens eine Erhöhung von ca. 500,- netto als Ergebnis und nicht nur als Forderung. Gleiches gilt für Arbeitszeitverkürzung. So diskutierten Bosch-Vertrauensleute, dass es eigentlich richtig sei, die Forderung nach einer kollektiven Arbeitszeitverkürzung in dieser Tarifrunde aufzustellen. Bei VW Kassel wurde eine Festgeldforderung von monatlich 500 Euro netto gefordert. (…) 7% Erhöhung zu fordern, ist zu wenig. Es zu fordern, heißt nicht, dass man es auch erreicht. Meistens werden Kompromisse geschlossen, die deutlich unterhalb der Forderung liegen. (…) Aufgepasst beim Thema Laufzeit. Bei 7 % auf 24 Monate bedeutet das nur ca. 3,5% auf 24 Monate Laufzeit. (…) Unsere Kollegen von der Leiharbeit sind oft die ersten Opfer. Sie bleiben nicht die letzten! Deshalb ist die Diskussion zur Arbeitszeitverkürzung richtig. (…) Es sollte früh zu mehrstündigen und dann sehr schnell zu 24-stündigen Warnstreiks und echten Streiks kommen. Schließlich geht es bei vielen um das Eingemachte. Alle müssen mindestens 300 Euro netto mehr bekommen! Darunter geht es nicht…“ Leitartikel und weitere Themen in Antrieb Ausgabe 2 vom Juli 2024- Siehe zum Hintergrund unser Dossier: Tarifrunde Metall und Elektro 2024: „Wir wollen mehr Geld, weil wir es brauchen“ (7 Prozent mehr Lohn für 12 Monate)
- Antrieb Ausgabe 1 vom Mai 2024: Arbeitszeitverkürzung plus Lohnerhöhung!!!
„Mittlerweile gibt es haufenweise Studien darüber, dass bei einer 4-Tage Woche und Arbeitszeitverkürzung die Krankenstände niedriger sind. Die heutigen Arbeitszeiten ufern aus. So wird zum Beispiel bei VW im Werk Kassel teilweise 12 Tage am Stück ohne einen kompletten Tag frei dazwischen gearbeitet. Pflicht am Limit. Das Selbstbestimmungsrecht auf das freie Wochenende gibt es häufig nicht. Diese Arbeitszeiten sind nicht gesund, da braucht man kein Arzt zu sein. Was wir brauchen, ist Arbeitszeitverkürzung und das freie Wochenende. Wir sind keine Roboter. Menschen sind wir. 32 Stundenwoche und das freie Wochenende steht uns zu, um gesund zu bleiben. Arbeitszeitverkürzung, vorhandene Arbeit auf alle gleich verteilen: Das muss unsere Antwort auf die Personalabbaupläne in der Automobil- und Zulieferindustrie sein…“ Leitartikel und weitere Themen in Antrieb Ausgabe 1 vom Mai 2024
Impressum:
- Wir freuen uns über Leserbriefe, Kritik und Verbesserungsvorschläge. Damit die nächste Ausgabe noch besser wird. Schreib uns eine E-Mail, an unsere E-Mail-Adresse Antrieb-zeitung@gmx.de
- Herausgeber: Gruppe Gegenwehr braucht Antrieb
- V.i.S.d.P. Holger Stockhäusen, Thadenstraße 110, 22767 Hamburg