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Schafft die Merkel die Klimakatastrophe? Kein Orwellsches „New Speak“ mehr
Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 17.5.2018
Die Spannung bei diesem Textlein liegt in der so kontroversen Einschätzung des Klimaforschers Schellnhuber, der der GroKo unter Merkel eine Chance einräumt, die Klimakatastrophe doch noch aufzuhalten, während Max Uthoff (Die Anstalt) mindestens genauso profund diese Möglichkeit für die GroKo verneint! Der DGB jedenfalls hat das Schlimmste gegen die Klimaziele doch nicht getan (http://www.taz.de/!5503943/ ). Vielleicht ist es so doch möglich in der Klimakatastrophe (und gegen sie) noch etwas mehr Druck zu bekommen?
Klimaforscher Schellnhuber als Untergangsprophet oft denunziert (vgl. sein großes Werk „Selbstverbrennung“ (http://blogs.faz.net/lesesaal/2015/11/27/hans-joachim-schellnhuber-selbstverbrennung-329/ ), hat eine große Hoffnung noch: Kanzlerin Merkel.
Angela Merkel ist bemerkenswert. Sie betreibt tatsächlich lange Zeit „busines as usual“ und versucht alle Interessen auszutarieren. Aber es gibt zwei große Unterschiede zwischen ihr und manchen anderen Spitzenpolitikern. Zum einen ist sie richtig intelligent. Zum anderen wagt sie bisweilen den ganz großen Schritt.
Das war 2011 so beim Ausstieg aus der Kernenergie. Und 2015 in der Flüchtlingskrise. Insofern – warten sie einmal ab. Es soll ja ein Klimaschutzgesetz kommen, eine Strukturwandelkommission, jeweils eine für den Gebäudebereich, Mobilität und Landwirtschaft. Auch ein Kohleausstieg mit Enddatum wird diskutiert.
Kann sein, dass dann der Stillstand vollends institutionalisiert wird. (http://www.sueddeutsche.de/kultur/hans-joachim-schellnhuber-der-klimawandel-ist-der-einschlag-eines-asteroiden-1.3979674 )
Es kann aber auch sein, dass diese Kanzlerin sagt, das ist unsere letzte Chance für eine vernünftige Klimapolitik. Wir haben viel Zeit verfliegen lassen, aber wir müssen aus der Kohleverstromung raus, und zwar vor 2030. Der Verbrennungsmotor gehört auf den Müllhaufen der Geschichte und so weiter. Lassen wir uns also überraschen, meint Hans-Joachim Schellnhuber. (Sollen wir das wirklich?)
Die dramatischen Fehler der Klimaforscher.
Dabei hat er auch klarsichtig die Fehler der Wissenschaft – mit ihrer Überzeugungskraft – analysiert: Zwar geht aus den Texten über die Gründung des Potsdam-Instituts für Klimaforschung im Jahr 1992 noch ein großer Optimismus hervor, doch dann sind wir Wissenschaftler in eine Falle getappt, statt immer und deutlich zu sagen, liebe Leute, wenn wir nicht radikal umsteuern, fahren wir die gesamte Zivilisation vor die Wand, sind wir als Wissenschaftler in eine Falle getappt: Die Wirtschaft argumentierte, Moment! Ihr wisst das noch nicht genau genug. Ihr habt nur eine Gewissheit von 90 Prozent (dabei müsste ich bei dieser Wahrscheinlichkeit schon lautschreiend auf der Strasse stehen.) – liefert uns doch 95 Prozent. Als wir dann 95 Prozent Sicherheit für diese Katastrophe hatten, hieß es 98 Prozent.
Das war ein gigantisches Ablenkungsmanöver, weil es bedeutete: Bevor nicht alle „Beweise“ auf dem Tisch liegen, braucht man nicht zu handeln.
Die Lobbyisten der Wirtschaft haben so der Politik den Vorwand geliefert, sich der Verantwortung – für diese bevorstehende Klimakatastrophe – zu entziehen. Wir Forscher haben uns in dieses Hamsterrad sperren lassen und damit kostbare Zeit verrgeudet. (http://www.sueddeutsche.de/kultur/hans-joachim-schellnhuber-der-klimawandel-ist-der-einschlag-eines-asteroiden-1.3979674 )
Die Vorstellung, wenn wir nur geschmeidig genug kommunizieren, dann würde die Gesellschaft schon aus der Kohle aussteigen und den Verbrennungsmotor abschaffen, war naiv.
Dies wurde begleitet von einem Wandel der Einstellung der Medien zum Klimawandel
Anfangs standen die Journalisten hier in Potsdam Schlange für Interviews. Dann wurde das fiese Wort „Alarmismus“ geprägt. Es stammt aus den reaktionären amerikanischen Kreisen und wurde begierig von interessierter Seite in Deutschland aufgegriffen: Hasselmann, Crutzen, Schellnhuber und andere Warner aus der Wissenschaft, das sind bloß Unken und Spaßbremsen. Wer dagegen relativierte und runterspielte, war ein besonnener Realist. Ich erinnere mich noch an ein Interview von 1995, als Journalisten mich regelrecht versuchten aufzustacheln, die Klimakrise noch dramatische darzustellen.
Zehn Jahre später hatten die Medien dann eine Kehrtwendung vollzogen und uns als lächerliche Apokalyptiker hingestellt.
Und heute herrscht eine seltsame Gelassenheit. Wir steuern in einem Irrsinnstempo auf eine unbeherrschbare globale Situation zu, die Risiken erhöhen sich quasi stündlich, aber viele Medien berichten nur noch mit gequälter Beiläufigkeit darüber. Ein Beispiel: Gerade kam ein Weltbankbericht heraus: 140 Millionen Klimaflüchtlinge bis 2050 – und zwar allein schon innerhalb der betroffenen Länder, ohne die grenzüberschreitend Migration.
Klar da gibt es eine Meldung in der SZ und im Guardian – aber das war es dann schon… (http://www.sueddeutsche.de/kultur/hans-joachim-schellnhuber-der-klimawandel-ist-der-einschlag-eines-asteroiden-1.3979674 )
Und so sah es schon vorher aus:
Dante, Klimawandel doch als Klimakatastrophe und überhaupt keine Hoffnung auf Abhilfe mit der GroKo-Regierung.
Zwar gehe ich fast davon aus, dass du vielleicht diese Sendung der „Anstalt“ schon gesehen hast – jetzt bin ich an diesem Sonntag noch einmal in diese – schon ältere – Sendung der Anstalt „hineingefallen“, und da fiel mir gerade nur eben noch der alte Dante mit seinem Eingang zur Hölle ein! Nur eine Warnung, diese Anstalt ist vielleicht schon anregend unterhaltend, aber bietet dennoch keine Entspannung!
Und so nimmt die GroKo ihren Lauf: „Die ihr hier eintretet, lasst alle Hoffnung fahren (Dante Aligheri, „Göttliche Komödie“ – (Hölle III, 9) (https://www.gutzitiert.de/zitat_autor_dante_alighieri_thema_jenseits_zitat_11893.html )
War das ein Motto der GroKo, als sie bei ihren Verhandlungen zum Koalitionsvertrag den Klimawandel – nein, für sie keineswegs Klimakatastrophe – einfach zeitlich „verschoben“ hat: (vgl. zur GroKo: „Gleichzeitig zu diesem Skandal der Finanzverweigerung für eine Zukunft Deutschlands unterwirft sich die GroKo auch noch „anstandslos“ den Folgen des Klimawandels“ auf der Seite 3 bei (https://www.labournet.de/?p=131626) und auch noch die beiden Abschnitte „Der immer noch so mangelhafte Umweltschutz bringt durch den Klimawandel nicht nur die Erde dem Abgrund näher, sondern nährt auch noch die größte Blase der Weltgeschichte – die „Kohlenstoffblase“ – auf der Seite 2 – sowie „Doch noch ein – zivilgesellschaftlicher – Hebel gegen die GroKo-Ignoranz beim Klima?“ auf der Seite 3 bei (https://www.labournet.de/?p=131838)
Sorry, in dieser so auswegslos erscheinenden Klima-Lage kommt doch eine recht intelligente Sendung der „Anstalt“ daher:
Klimawandel? – Nein Klimakatastrophe
Es sollte Schluss ein mit diesem Orwellschen Schönreden („New Speak) und nicht vom Klimawandel, sondern von der Klimakatastrophe gesprochen werden, erklärt uns Max Uthoff: (http://www.fr.de/wissen/klimawandel/klimawandel/max-uthoff-kein-klimawandel-sondern-eine-klimakatastrophe-a-1503719 )
Die Menschen zeigen eben keinerlei Einsicht, erklärte Max Uthoff als Kapitän Spock in der „Anstalt“ vom 27. Februar (Eine Kurzfassung: https://www.youtube.com/watch?v=TErZLcwK8iA und ausführlich noch bis Anfang des nächsten Jahres in der ZDF-Mediathek: https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-27-februar-2018-100.html oder auch noch länger auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=vB3X_gKVBTg ) Man sollte diese „Anstalt“ als Ganzes gesehen haben – um der gesamten deutschen Misere in dieser Klimakatastrophe näher zu kommen.
Ja, es läuft also immer wieder wie bei VW: „War der Druck der Profitrate doch so stark, dass vernünftigeres, gar umweltfreundliches Verhalten nicht mehr möglich ist?“ – auf der Seite 1 bei https://www.labournet.de/?p=131838
Dieser Logik hat sich dann auch der deutsche DGB „unterworfen“ – und will gleich per Beschluss, dass der Klima“wandel“ ganz offiziell zur Klimakatastrophe werden „darf“. (Vgl. „DGB vollzieht eine Rolle rückwärts bei den deutschen Klimazielen“: https://www.labournet.de/?p=130952)
Der Kritik an diesem klimafeindlichen Rückzieher bewirkte doch beim DGB-Konkress die Einsicht, dass das deutsche Klimaschutzziel beibehalten wird. (http://www.taz.de/!5503943/ ) Das hängt sicher auch damit zusammen, dass die von der GroKo beauftragte Kohlekommission eine Priorität den Arbeitsplatz-Zielen einräumen soll – und erst dann die Klimaziele drankommen. (http://www.taz.de/!5503944/ )
Frei nach Bert Brecht: Erst kommt das Fressen, dann die Moral (die in diesem Falle nur gegen die Vernichtung unseres Planeten als Grundlage des Lebens in diesem Falle dient) Die Einsicht, die Max Uthoff als Käptn Spock vermisst hat, bleibt also wohl erst einmal doch auf der Strecke.
Deshalb bleibt es für die Hoffnung in diese GroKo-Regierung beim Klimawandel auf dem Weg in die immer sicherer werdende
Klimakatastrophe ein Stop-Signal zu errichten – beim Nein!
Dennoch gibt es weiterhin Leute (Reporter), die das nicht so ohne weiteres hinnehmen wollen: https://www.klimareporter.de/ (nicht zu verwechseln mit dem Klima-reporter des Ministeriums!).