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System Fußball: Spielen um jeden Preis. #PILLENKICK-Recherche offenbart ein System, in dem Gesundheit nicht viel zählt
„Alarmierender Missbrauch von Schmerzmitteln und Opioiden – Mannschaften und Trainer unter Dauerdruck, Ibuprofen an der Tagesordnung, Experten sehen „verkapptes Doping“. Ich bin 26 Jahre alt und habe über mehrere Monate (…) Schmerzmittel genommen. (…) Ich habe mir Ibus reingeballert, sodass ich spielen konnte. (…) Schmerzmittel sind eine Sucht wie Alkohol und Drogen.“ Das Bekenntnis findet sich auf der Plattform „Pillenkick“ , die dieser Tage von sich reden macht. „Spielen“ meint: Kicken. Über tausend Fußballerinnen und -fußballer haben sich an einer Befragung des Rechercheteams Correctiv und der ARD-Dopingredaktion beteiligt. Ihre Geschichten reichen von Ibuprofen in hoher Dosierung bis hin zu Opioiden und gewähren einen Blick in ein brachiales System namens Amateurfußball, aber es kommen auch Stimmen von Professionellen und Kreisligisten zu Wort. Ein System, in dem Gesundheit nicht viel zählt. Pillenkick erzählt nach eigenen Worten „die Geschichte, wie die Fußball-Industrie tatenlos bleibt, während Fußballer von Schmerzmitteln abhängig werden.“ Das Problem: Sie wollen spielen, um jeden Preis. Sie sollen und wollen über ihr Limit gehen. Mit den Konsequenzen müssen sie meistens allein zurechtkommen. (…) Der Filmbeitrag (Geheimsache Doping: „Hau rein die Pille!“ ) lief in der Sportschau und sorgte für Diskussionsstoff bis weit in die lokale Szene. (…) „Da spielen das Geld, die Sponsoren, die ausufernden Gehälter und auch die Medien eine viel größere Rolle für die Sportverbände als die medizinische Vernunft.““ Artikel „System Fußball: Spielen um jeden Preis“ von Arno Kleinebeckel vom 16.06.2020 bei Telepolis