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Die UEFA hat nicht nur Probleme: Sie ist eins…
„… Vincenzo Spadafora forderte am Dienstag harte Konsequenzen. »Ich bitte Sie zu überlegen, ob es nicht inopportun ist, das für den 30. Mai 2020 geplante Finale der Champions League in Istanbul beizubehalten«, schrieb Italiens Sportminister in einem Brief an UEFA-Präsident Aleksander Ceferin. Möglichkeiten von Sanktionen sind genug gegeben – bis hin zu einem Ausschluss von Mannschaften aus laufenden Wettbewerben. Das ist eines der wirksamsten Mittel, denn die Bühne des großen Sports benutzt die Politik seit jeher für ihre Zwecke. Dürfen die Türkei, ihr Fußballverband und ihre Nationalmannschaft an der paneuropäischen EM 2020 mit 24 Nationen und 12 Gastgeberstädten teilnehmen? Die UEFA will »erst die offiziellen Spielberichte analysieren und dann über etwaige Maßnahmen entscheiden.«...“ – aus dem Beitrag „Im düsteren Schatten“ von Alexander Ludewig am 15. Oktober 2019 in neues deutschland online über Reaktionen (und, was den DFB betrifft „Nicht-Reaktionen“) auf die türkische Kriegsjubel-Arie, die allerdings in einer Zeit, da es zur „Pflicht“ geworden ist, Nazional-Hymnen zu singen so alleinstehend auch nicht ist… Und die Berichte über rassistische Bulgaren beim England Spiel sparen wir uns, weil die dann nicht nur – beispielsweise – auf Lazio Rom verweisen könnten… Siehe dazu auch zwei Beiträge zur UEFA beziehungsweise ihren Mitgliedsverbänden aus der Rubrik „Bock – Gärtner“:
- „Final Four im Folterstaat“ von Reiner Wandler am 15. Oktober 2019 in der taz online über eine neue Geschäftsidee des spanischen Fußball-Verbandes: „… Was hat Sport mit Menschen- und Bürgerrechten zu tun? Diese Frage beschäftigt Spanien, seit der Königliche Spanische Fußballverband (RFEF) angekündigt hat, die Supercopa – Superpokal – in Saudi-Arabien austragen zu wollen. Dies ruft Proteste hervor. So beschwert sich Amnesty International über die „Verstöße gegen die Menschenrechte, wie die weitverbreitete Anwendung der Todesstrafe, Folter und Misshandlung gegen Inhaftierte“ im arabischen Königreich. Die Menschenrechtsorganisation schrieb einen Brief an den Verbandschef Luis Rubiales mit der Bitte, die „Menschenrechtsverletzungen zur Kenntnis zu nehmen“. Doch dieser hält an der Idee fest, die Supercopa im Ausland auszutragen. Dadurch soll die „beste Liga weltweit“, wie der spanische Verband wirbt, mehr mediale Aufmerksamkeit erhalten und vor allem mehr Geld erwirtschaften. Saudi-Arabien wolle – so die spanische Sportpresse – 180 Millionen an den Verband zahlen. Neben Saudi-Arabien hatten sich auch Katar, Indien, China sowie die Vereinigten Staaten um die Austragung beworben. Doch niemand zweifelt daran, dass Saudi-Arabien der Favorit ist…“
- „Zu Lasten von München“ von Andreas Rüttenauer am 25. September 2019 in der taz online zum „alltäglichen“ Geschäftsgebaren der UEFA – und ihrem ganz besonderen „Recht auf Stadt“: „„… Der Vorstandschef des Rekordmeisters und Stadioninhabers bedankte sich nach der Entscheidung der Uefa-Exekutive am Dienstagabend brav bei Alexander Ceferin, dem Präsidenten des europäischen Verbands, und bei der Stadt München. Für Letztere ist das Vergnügen nicht gerade billig. 8,6 Millionen Euro zahlt die Kommune für das Spiel. Der Dank ist also angebracht. Es ist die übliche Erpressung durch die großen Sportverbände, mit der Ausrichter gezwungen werden, Garantien abzugeben und irrwitzige Kosten zu übernehmen. Während die Uefa das weltweit vermarktete Finale feiert und kräftig Kasse macht, muss die Ausrichterstadt tief in die Tasche greifen. In einem Stadtratsbeschluss vom Februar dieses Jahres ist aufgelistet, welche Leistungen die Uefa von München verlangt. (…) Natürlich muss die Stadt München auch Werbeflächen anmieten und die großen Ausfallstraßen in den Farben der Uefa beflaggen. Man kennt es. Damit Konkurrenten der Uefa-Sponsoren keinen Werbekrieg anzetteln können, das sogenannte Ambush-Marketing verhindert wird, muss die Stadt darüber hinaus noch Werbefläche freihalten oder anmieten, auf denen sich die Uefa-Sponsoren präsentieren können. Die Steuerzahlerinnen spendieren demnach Konzernen wie Nissan, Gasprom oder Heineken Kosten für deren Reklame...“