- Automobilindustrie
- Bauindustrie und Handwerk
- Chemische Industrie
- Elektro- und Metall(-Zulieferer)
- Elektrotechnik
- Energiewirtschaft (und -politik)
- Fahrzeugbau (Vom Fahrrad, über Trecker bis zum Flugzeug)
- Gewerkschaften als Arbeitgeber
- Holz, Papier, Glas und Kunststoffe
- Landwirtschaft und Gartenbau
- Lebens- und Genussmittelindustrie
- Maschinen- und Anlagenbau
- Medien und Informationstechnik
- Rüstungsindustrie und -exporte
- Sonstige Branchen
- Stahl-Industrie
- Stoffe und Bekleidung
- Abfall/Umwelt/Ver-/Entsorgung
- Banken und Versicherungen
- Bildungs- und Erziehungseinrichtungen
- Call-Center
- Dienstleistungen allgemein/diverse
- Gastronomie und Hotelgewerbe
- Gesundheitswesen
- Groß- und Einzelhandel
- Kultur und/vs Freizeitwirtschaft
- Öffentlicher Dienst und Behörden
- Reinigungsgewerbe und Haushalt
- Sex-Arbeit
- Soziale Arbeit, Kirche und Wohlfahrts-/Sozialverbände
- Sportwirtschaft
- Transportwesen: (Öffentlicher) Personen (Nah)Verkehr
- Transportwesen: Bahn
- Transportwesen: Hafen, Schiffe und Werften
- Transportwesen: Luftverkehr
- Transportwesen: Post- und Paketdienste
- Wachdienste und Sicherheitsgewerbe
#Deliverunion: FAU Berlin startet Kampagne
Dossier
„… die Arbeitsbedingungen der neuen Online-Lieferdienste werden nicht besser. Aber in ganz Europa organisieren sich „Riders“ und kämpfen für Ihre Rechte und erträglichere Arbeitsbedingungen. Auch in Berlin konnte das Gewerkschaftslokal der FAU Berlin den Andrang von Fahrer_innen, die etwas bewegen möchten, zuletzt kaum noch auffangen. Fahrer_innen beider Unternehmen haben mit der Basisgewerkschaft FAU einen Katalog von Forderungen erarbeitet. Nun startet die Kampagne durch (…) Als Teil einer europaweiten Bewegung, getragen von verschiedensten Basisgewerkschaften, formieren sich unter dem Begriff der #Deliverunion die sogenannten „Riders“ gegen die prekären Arbeitsbedingungen bei Lieferdiensten wie foodora oder deliveroo. Sie gehen selbstorganisiert gegen diese Umstände vor und konnten dabei beispielsweise in Großbritanien Erfolge erzielen. Nun zieht Berlin nach!“ Meldung der FAU Berlin vom 23. April 2017 , siehe dazu:
- Verhandlungen mit Foodora vorerst gescheitert – Aufruf zu einer Kundgebung am 10. November
„… Am Nachmittag des 3.11. endete die zweite und vorerst letzte Verhandlungsrunde zwischen der FAU Berlin und der Foodora–Geschäftsführung ohne konkrete Ergebnisse. Der Termin war von der Geschäftsführung im Voraus bereits zweimal verschoben worden. In der Zwischenzeit hatte Foodora außerdem weitere Verschlechterungen in den Arbeitsbedingungen ihrer Fahrer*innen eingeführt. Als klar wurde, dass die Geschäftsführung entgegen ihrer Ankündigung im August nun auch zu wesentlichen Forderungen keine konkreten Angebote an die Fahrer*innen ausgearbeitet hatte, sah die FAU Berlin sich gezwungen, die Verhandlungen für gescheitert zu erklären.(…) Gegenstand der Verhandlungen sollten eigentlich die drei Kernforderungen der Fahrer*innen sein: eine komplette Übernahme der Kosten für die Betriebsmittel durch das Unternehmen, eine Entgelterhöhung von mindestens einem Euro pro Stunde, und Verbesserungen im Schichtplanungssystem. Zusätzlich sollte es um die im September einseitig eingeführten Veränderungen im Bonussystem und der De-Flexibilisierung der Schichtabgabe gehen, die großen Unmut unter den Fahrer*innen hervorgerufen hatten. Bei keinem dieser Themen zeigte sich die Foodora-Geschäftsführung gesprächsbereit. (…) Die FAU Berlin ruft nun zu einer Kundgebung am 10.November auf. Dort wollen die Fahrer*innen gegen die wiederholten Verschlechterungen ihrer Arbeitsbedingungen protestieren und die weiteren Schritte der jetzt wieder anlaufenden Kampagne besprechen. Neben konkreten, wirksamen Verbesserungen fordern viele Fahrer*innen auf lange Sicht nach wie vor einen Tarifvertrag, der ihre Arbeitsbedingungen dauerhaft und zuverlässig regelt…“ Pressemitteilung vom 6. November 2017 von und bei FAU Berlin
- Lohnerhöhung und Verschleißpauschale zugesichert: Erste Ergebnisse in den Verhandlungen zwischen Foodora und FAU Berlin
„Am Freitag, den 18. August endete die erste Verhandlungsrunde zwischen der FAU Berlin und der Foodora-Geschäftsführung mit Zusagen des Essenslieferanten. So hat sich Foodora bereit erklärt, bis zum nächsten Verhandlungstermin Ende September ein Modell der gestaffelten Entgelterhöhung nach Betriebszugehörigkeit vorzulegen und die Kosten für Betriebsmittel mit einer Verschleißpauschale abzudecken. In den Gesprächen räumte Foodora außerdem ein, im Frühjahr 2017 Fehler gemacht zu haben, indem zu viele Fahrer_innen eingestellt wurden. Dies sieht die FAU Berlin als Grund für zu wenig Schichten, hohen Arbeitsdruck und ein System der Arbeit auf Abruf. Mit mehr Transparenz in Bezug auf die Schichtplanung und mit einer Mindestprozentzahl an ständig freien Schichten will die Basisgewerkschaft mehr Flexibilität für die Fahrer_innen durchsetzen. Foodora sicherte zu, bis zu nächstem Verhandlungstreffen ein Schichtplanungsmodell zu entwickeln, das diesen Anforderungen entspricht. Damit hat sich die Unternehmensführung Zeit gekauft. Die Frage nach der Höhe der Verschleißpauschale, aber auch die genaue Umsetzung der Entgelterhöhung bleiben aber vorerst offen. „Es ist zwar Bewegung in die Verhandlungen gekommen, aber noch sind nicht alle unsere Forderungen erfüllt“, erklärt Georgia Palmer, selbst Foodora-Fahrerin und Teil der Verhandlungskommission der FAU Berlin. „Beim nächsten Treffen erwarten wir von Foodora konkrete Zahlen, wie sie die Betriebsmittelkosten abdecken und die Lohnerhöhung umsetzen wollen. Ansonsten werden wir zu gewerkschaftlichen Maßnahmen greifen. Das kann auch heißen: Streik“…“ Beitrag vom 21. August 2017 von und bei FAU Berlin
- Fahrraddemonstration der Berliner Deliveroo- und Foodora-Fahrer_innen am 28. Juni 2017
Die #Deliverunion-Fahrraddemonstration beginnt um 14:30 Uhr vor der Deliveroo-Zentrale in der Schlesischen Str. 26 in Berlin-Kreuzberg und endet um 16 Uhr vor der Foodora-Zentrale in der Oranienburger Str. 70 in Berlin-Mitte. Vor beiden Unternehmen werden die Fahrer_innen Fahrradteile aufhäufen, um zu verdeutlichen, wie viel Verschleiß und Reparaturen durch die Arbeit anfallen – Kosten, die die Unternehmen bisher auf die FahrerInnen abwälzen.
Die #Deliverunion-Kampagne der FAU Berlin erhält ungebrochen Zulauf und der Druck auf die Unternehmen wächst. Trotz teilweiser Zugeständnisse zeigten sich die Konzerne bisher nicht bereit, mit Vertreter_innen der Basisgewerkschaft FAU einen Gesprächstermin zu vereinbaren und über die Forderungen der Fahrer_innen zu sprechen: Erhöhung der Entgelte um einen Euro pro Stunde, vollständige Übernahme der Kosten für Arbeitsmittel und eine garantierte Mindestzahl an Arbeitsstunden. (Aus der Info der FAU Berlin vom 22.5.2017)
- Alle Macht den Rädern! Vom Radeln leben: Der Boom der Fahrradkuriere
„… An einem Dienstagabend sitzt Meier in der ersten Reihe im Kunst- und Kulturzentrum »Zukunft am Ostkreuz«. Über Facebook hat die Freie Arbeiterinnen- und Arbeiterunion (FAU) zur »Deliverunion launch night« eingeladen. Fahrer von Foodora und dem Konkurrenten Deliveroo wollen sich mit der Kampagne »Deliverunion« für bessere Arbeitsbedingungen in ihrer Branche einsetzen. (…) Erreicht hat die Einladung in jedem Fall viele, der Saal ist voll: Rund 100 Menschen füllen die Stuhlreihen, stehen am Rand oder im Vorraum. Kurzes Handheben ergibt: Foodora- und Deliveroo-Fahrer sind etwa paritätisch vertreten. Rund die Hälfte ist angestellt, die andere Hälfte fährt selbstständig. Lediglich 10 bis 15 heben ihre Hand auf die Frage, ob sie tendenziell zufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen sind, und ungefähr ebenso viele auf die Frage, ob sie tendenziell unzufrieden sind. Und doch sind sie hier. Auf der Bühne zählen eine ehemalige Deliveroo-Fahrerin und eine Vertreterin der FAU auf, was ihrer Erfahrung nach schlecht läuft: Alle Arbeitsmittel – vom Fahrrad bis zum leistungsstarken Handy – müssen von den Fahrern selbst bezahlt werden. Kleidung gibt es gegen Pfand von den Unternehmen. Aber die Regenjacken seien von minderer Qualität, schnell schwitze man darin. Handys gingen häufig kaputt, fielen herunter, regneten ein. Zu viele Fahrer seien für die Lieferdienste tätig, viele kämen nicht auf die vertraglich vereinbarte Stundenzahl. Angestellten Fahrern werde zum Teil erst auf Nachfrage der bezahlte Urlaub gewährt, immer wieder fehlten gefahrene Stunden auf den Abrechnungen…“ Beitrag von Samuela Nickel und Johanna Treblin bei neues Deutschland vom 20. Mai 2017
- #Deliverunion: Kundgebung auf Fahrrädern am 18. Mai 2017 um 15 Uhr am Lausitzer Platz
„Als Foodora und Deliveroo-Fahrer_innen zeigen wir Berlin, dass wir zusammenhalten für bessere Arbeitsbedingungen…“ Aufruf bei der FAU Berlin und nun Berichte und Videos auf der twitter-Seite der Kampagne
- weitere Infos zur Berliner Kampagne von und bei Deliver Union Campaign der FAU Berlin (Englisch)