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Verschärfung des Prostitutionsrechts: Sexarbeit „nur noch im Wald“
„… Widerstand gegen Pläne aus der SPD: Oppositionspolitikerinnen, Expertinnen und Sexarbeiterinnen sprechen sich gegen ein Sexkaufverbot aus. Sie reagieren damit auf einen Bericht der taz, in dem hochrangige Sozialdemokratinnen das sogenannte nordische Modell gefordert haben. Unter anderem forderte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, Maria Noichl, den Kauf von Sex vollständig zu verbieten und Freier zu bestrafen. „Für SexarbeiterInnen wäre die Einführung des nordischen Modells eine Katastrophe“, sagt Cornelia Möhring, frauenpolitische Sprecherin der Linksfraktion. Sie selbst habe in Schweden mehrere Gespräche zur Auswertung des dort geltenden nordischen Modells geführt. Es verhindere Prostitution nicht, sondern verlagere sie in den illegalen Raum. „Betroffene finden noch weniger Schutz als zuvor und werden stigmatisiert.“ (…) Die Historikerin Sonja Dolinsek, die zu Prostitutionspolitik forscht, sagt, mit Einführung des nordischen Modells müssten „alle Bordelle in Deutschland geschlossen werden“. Was mit den Sexarbeiterinnen passierte, wäre unklar. „Sie könnten nur noch in Einzelwohnungen, im Wald oder auf der Straße arbeiten – das trägt auf keinen Fall zur Sicherheit bei.“ Zudem würde überhaupt nicht mehr bekannt, unter welchen Bedingungen gearbeitet würde. „Es hat sich bisher jenseits unserer Vorstellungskraft bewegt, was innerhalb der SPD im Gespräch ist“, sagt Johanna Weber vom Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen. Das nordische Modell werde von Sexarbeiterinnen weltweit abgelehnt…“ Artikel von Patricia Hecht vom 22. Juni 2019 bei der taz online