- Automobilindustrie
- Bauindustrie und Handwerk
- Chemische Industrie
- Elektro- und Metall(-Zulieferer)
- Elektrotechnik
- Energiewirtschaft (und -politik)
- Fahrzeugbau (Vom Fahrrad, über Trecker bis zum Flugzeug)
- Gewerkschaften als Arbeitgeber
- Holz, Papier, Glas und Kunststoffe
- Landwirtschaft und Gartenbau
- Lebens- und Genussmittelindustrie
- Maschinen- und Anlagenbau
- Medien und Informationstechnik
- Rüstungsindustrie und -exporte
- Sonstige Branchen
- Stahl-Industrie
- Stoffe und Bekleidung
- Abfall/Umwelt/Ver-/Entsorgung
- Banken und Versicherungen
- Bildungs- und Erziehungseinrichtungen
- Call-Center
- Dienstleistungen allgemein/diverse
- Gastronomie und Hotelgewerbe
- Gesundheitswesen
- Groß- und Einzelhandel
- Kultur und/vs Freizeitwirtschaft
- Öffentlicher Dienst und Behörden
- Reinigungsgewerbe und Haushalt
- Sex-Arbeit
- Soziale Arbeit, Kirche und Wohlfahrts-/Sozialverbände
- Sportwirtschaft
- Transportwesen: (Öffentlicher) Personen (Nah)Verkehr
- Transportwesen: Bahn
- Transportwesen: Hafen, Schiffe und Werften
- Transportwesen: Luftverkehr
- Transportwesen: Speditionen und Logistik
- Wachdienste und Sicherheitsgewerbe
Jeder Tag ein schwarzer Freitag. Gilt nicht nur in der Vorweihnachtszeit: Es gibt kein Menschenrecht auf billige Zustellarbeit
„Der kommende Black Friday läutet für den Handel das Weihnachtsgeschäft ein. Ein schwarzer Freitag ist das auch für die Lieferanten diverser Zustelldienste: Ihr Aufgabenfeld wächst beständig, jährlich steigt die Zahl ausgelieferter Pakete, bewältigter Treppenhäuser, eingesammelter Retouren und gerammelt voller Lieferfahrzeuge. Speziell in der Vorweihnachtszeit wird das ohnehin üppige Arbeitsaufkommen nochmal forciert. Sie ist der Ausnahmezustand in einem Beruf, der ohnehin dauernd in einem Ausnahmezustand ausgeübt wird. Zusteller zu sein hat Systemrelevanz. Fast alles kann man sich heute ins Haus bringen lassen. (…) So gesehen könnte man annehmen, dass er ein Gewinnertyp ist, weil es eine unglaubliche Nachfrage für das gibt, was er leistet. Die Realität sieht natürlich völlig anders aus. Zusteller arbeiten fast immer in prekarisierten Verhältnissen. Sie verdienen schlecht, die Arbeitszeiten sind lang, der Körpereinsatz geht dauerhaft auf die Knochen. Zudem werden Zusteller, diese systemrelevanten Getriebe unserer faulen neuen »Bring-es-mir-mal-vorbei«-Welt, weder geschätzt noch besonders gerne für ihre Leistung entlohnt. Wer bezahlt schon gerne Versandgebühren? Und klingeln diese Typen nicht immer zum falschen Zeitpunkt? (…) Es ist ein subventioniertes, teils kostensozialisiertes System, das sich da herauskristallisiert. Eines, das durch zu moderate Rahmenbedingungen kostengünstige Zulieferdienste sichert: Ein niedriger Mindestlohn, halbjährige Probezeiten, Aufstocken niedriger Monatslöhne durch Hartz IV und laxe Kontrollen der Arbeitszeitprotokolle halten die Kosten künstlich niedrig. Dabei gibt es nun mal kein Menschenrecht auf billige Zustellarbeit. Wir leben nämlich nicht mehr anno 1890…“ Kommentar von Roberto J. De Lapuente vom 21.11.2018 beim ND online