[Endlich gemeinsam!] Montag, 27. März 23: Megastreiktag – ver.di und EVG rufen gemeinsam zu Verkehrs- und Infrastrukturstreiks im gesamten Bundesgebiet auf

Dossier

Fridays for Future und ver.di zusammen: MEGA-STREIK für die Verkehrswende am 27.3.2023Das hat es in dieser Form noch nie gegeben: Aus Protest gegen unzureichende Angebote in den Tarifauseinandersetzungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen und für die Beschäftigten von Gesellschaften der Deutschen Bahn AG legen die Mitglieder der DGB-Mobilitätsgewerkschaften ver.di und EVG am kommenden Montag (27. März) gemeinsam die Arbeit nieder. (…)  werden Beschäftigte des Öffentlichen und Privaten Personen- und Güterverkehrs sowie der Öffentlichen Infrastruktur in den laufenden Tarifrunden im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen und bei den Gesellschaften der Deutschen Bahn AG am 27. März erstmals gemeinsam die Arbeit niederlegen und damit ein klares Zeichen an die Arbeitgeber setzen: „Zusammen geht mehr!“…“ verdi-Meldung vom 23.3.23 externer Link mit FAQ zum Streiktag, siehe auch die EVG, FFF und weitere Infos zu den beiden Tarifrunden:

  • Alle Räder stehen still: „Superstreiktag“ von ver.di und EVG zeigt, was möglich ist New
    Mit dem gemeinsamen Warnstreik von ver.di und EVG am Montag, 27.3. wurde der öffentliche Nah- und Fernverkehr wie auch Teile des Luftverkehrs weitgehend lahmgelegt. Dieser Streiktag zeigt, wieviel Potenzial in gemeinsamen Streikaktionen der Beschäftigten liegen.
    An diesem Tag hat auch die dritte Verhandlungsrunde für Bund und Kommunen begonnen. Mit dieser Runde kommt es zur Entscheidung: Gibt es ein Verhandlungsergebnis, dem die Verhandlungskommission von ver.di zustimmen wird? Es ist nicht zu erwarten, dass ein Angebot der Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeber (VKA) und dem Bund auch nur annähernd an die berechtigten Forderungen heranreichen wird. Deshalb sollte ein solches nicht zu einer Einigung führen. Stattdessen muss ver.di deutlich machen, dass die Forderungen ernst gemeint sind. Werden sie nicht erfüllt, muss der nächste Schritt eingeleitet werden: Urabstimmung zum Erzwingungsstreik.
    Forderungen voll durchsetzen
    Die Kampfbereitschaft ist enorm groß. Viele Kolleg*innen sagen, dass bereits die geforderten 500 Euro Festgeld bei zwölf Monaten Laufzeit ein Minimum sind und man nicht darunter gehen darf. Auch eine Kompensation durch eine steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung ist nicht aktzeptabel. Wenn, dann muss es diese Einmalzahlung oben drauf geben. Doch die Tabellenerhöhung von 500 Euro muss jetzt kommen.
    Nein zu faulen Kompromissen
    Immer mehr Kolleg*innen sagen auch, ein Ergebnis wie bei der Post, welches ein Einfrieren der Tabellenlöhne bis März 2024 bedeutet, weil es bis dahin nur die Einmalzahlung gibt, und zudem eine viel zu lange Laufzeit von zwei Jahren vereinbart wurde, darf es in den Verhandlungen im öffentlichen Dienst nicht geben! Bei der Post sind viele Kolleg*innen unzufrieden. Bis zum 30. März findet die Urabstimmung über die Annahme des Ergebnisses statt. Die VKG, das Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di und andere haben dazu aufgerufen, in dieser Urabstimmung mit Nein zu stimmen.
    Chance nutzen!
    Mehr als 65.000 neue Mitglieder sind seit Anfang 2023 in ver.di eingetreten. Das ist gut so. Aber wenn man nicht ebenso viele oder sogar mehr Mitglieder wieder verlieren will, dann muss konsequent für die Forderungen gekämpft werden. Entsprechende Resolutionen wurden von Kolleg*innnen in Berlin und Leipzig beschlossen. Außerdem findet die Petition „Tarifrunden 2023 – Die Chancen nutzen“ externer Link Zuspruch – diese sollte noch weiter verbreitet und unterzeichnet werde.
    Für Montag, den 03. April lädt das „Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di“- unterstützt von der VKG – erneut zu einem Online Treffen externer Link ein, um zu diskutieren, wie es nach der Urabstimmung bei der Post und den Verhandlungen im öffentlichen Dienst weitergehen kann. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen.“ Bericht von Angelika Teweleit vom 27.3.2023 – wir danken! (Angelika Teweleit ist Sprecherin vom „Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di“), siehe weitere Berichte:

    • Wir fahren zusammen
      Interview vom Juli 2023 mit Klimaaktivistin Felicitas und BVGer Matthias Kurreck über die Kampagne #WirFahrenZusammen und eine neue Strategie für die Klimabewegung. Die Aktivist*innen von #WirFahrenZusammen werden die Tarifkampagne des Nahverkehrs (TV-N) 2024 unterstützen: „Ich stelle mir da immer so ein schönes Bild vor: Dass wir im Frühjahr 2024 80.000 Beschäftigte haben, die in die Auseinandersetzung für bessere Arbeitsbedingungen gehen und wir gleichzeitig als Klimabewegung auch mit 80.000 Leuten auf der Straße stehen.“ (aus dem Video)...“ Video bei labournet.tv externer Link (deutsch | 9 min | 2023)
    • Schienenverkehr kam fast zum Erliegen – EVG: Streikende hochmotiviert und mit »berechtigter Erwartungshaltung« an einen Tarifabschluss
      „Mit einem gemeinsamen bundesweiten Warnstreik haben die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die ebenfalls zum DGB gehörende Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) am Montag ihren Forderungen in den laufenden Tarifrunden Nachdruck verliehen. Im Mittelpunkt der Aktionen stand der Verkehrssektor. Verdi rief die Mitglieder vor allem zu Arbeitsniederlegungen an neun Flughäfen, im kommunalen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in sieben Bundesländern, in einigen kommunalen Häfen, bei der Autobahngesellschaft und in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung auf. Insgesamt wurden rund 130 000 Kollegen zum Streik aufgerufen. In einem Fall wurde ein wirksamer Streik allerdings juristisch unterbunden. Das Hamburger Landesarbeitsgericht gab einer von der Geschäftsführung der Autobahn GmbH beantragten einstweiligen Verfügung statt, mit der die Gewerkschaft verpflichtet werden sollte, den Normalbetrieb im Elbtunnel zu gewährleisten. (…) Im Mittelpunkt des Streiktages stand allerdings der Schienenverkehr, der flächendeckend fast komplett zum Erliegen kam. Zu erheblichen Einschränkungen besonders im Fernverkehr kam es bereits am Sonntagabend, da die EVG-Kollegen an vielen Standorten bereits zu Schichtbeginn um 20 Uhr die Arbeit niederlegten und Züge, die ihr Ziel nicht vor dem offiziellen Streikbeginn um Mitternacht erreicht hätten, nicht mehr losfuhren. Ab den frühen Morgenstunden beteiligten sich dann laut EVG rund 30 000 Eisenbahner an mehr als 800 Standorten an dem Ausstand. Im Laufe des Tages sollten es durch die Schichtwechsel insgesamt noch mehr werden. Vom Streik betroffen waren nicht nur die Deutsche Bahn und ihre Tochterunternehmen wie DB Regio und die Berliner und Hamburger S-Bahn, sondern auch rund 50 private Schienenverkehrsbetreiber. (…) Am Morgen und am Vormittag gab es an über 50 Standorten Streikversammlungen, Kundgebungen und auch Demonstrationen. Die EVG beteiligte sich auch an der zentralen Verdi-Kundgebung vor dem Potsdamer Tagungshotel, in dem am Vormittag die Tarifverhandlungen mit Vertretern des Bundes und der Kommunen fortgesetzt wurden. Auf einer Pressekonferenz am Mittag zog EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch eine rundum positive Bilanz des Warnstreiks. Die Kollegen seien hochmotiviert und hätten auch eine »berechtigte Erwartungshaltung« an einen Tarifabschluss. Loroch wies den Vorwurf zurück, die Forderungen seien überzogen. Sie seien vielmehr »angemessen«, zumal die EVG in der Coronakrise deutliche Lohnzurückhaltung an den Tag gelegt habe. Die Gewerkschaft fordert zwölf Prozent mehr Lohn und einen Mindestbetrag von 650 Euro pro Monat. Weitere Warnstreiks seien aber zunächst nicht geplant, der Osterverkehr bleibe ungestört. (…) Für die EVG ist dieser massive Warnstreik auch eine willkommene Gelegenheit, um zu belegen, dass sie bereit und in der Lage ist, ihren Forderungen auch mit Arbeitskampfmaßnahmen Nachdruck zu verleihen. Denn in den vergangenen Jahren gab sich die EVG eher »sozialpartnerschaftlich«, was ihr den Vorwurf einbrachte, mehr an den Interessen des maroden Bahn-Konzerns als an denen ihrer Mitglieder orientiert zu sein. (…) Am Warnstreik war die GDL nicht beteiligt. Sie hat einen eigenen Tarifvertrag bei der Bahn, der noch bis Ende Oktober gilt, befindet sich daher in der Friedenspflicht…“ Artikel von Rainer Balcerowiak vom 27. März 2023 in Neues Deutschland online externer Link
    • Bundesweiter Warnstreik der EVG – das war der Tag
      Der Warnstreik der EVG ist am Montag erfolgreich zu Ende gegangen. Über 35.000 Beschäftigte beteiligten sich am Ausstand. In ganz Deutschland gab es zahlreiche Aktionen. Der Verkehr stand still. Auf dieser Seite könnt ihr den Verlauf des Warnstreiks noch einmal nachlesen…“ Bericht der EVG vom 27.03.2023 mit Fotos und Videos externer Link – siehe auch unser Dossier: Tarifrunde 2023 in der Eisenbahn- und Verkehrsbranche: EVG fordert 12 %, mindestens aber 650 Euro mehr im Monat
    • Ein Hauch von Frankreich: Hunderttausende Beschäftigte von Bahn und TVÖD im Streik
      Nichts ging am Montag in vielen Bundesländern im Nahverkehr und der Fernverkehr wurde gleich vollkommen eingestellt. Der Mega-Streiktag ist zwar vorbei, doch er zeigt auch: Die Krise zwingt die Gewerkschaftsführungen zu stärkeren Mobilisierungen…“ Beitrag von Bastian Schmidt vom 27.3.2023 in Klasse gegen Klasse externer Link
    • »Beton im Rückgrat«. Kundgebung zum EVG-Warnstreik am Berliner Ostbahnhof: Hunderte Beschäftigte folgten dem Aufruf.
      Ein Stimmungsbild von Oliver Rast in der jungen Welt  vom 28.03.2023 externer Link
    • Danke für den schönen Streik!
      Die Streiks dürfen uns freuen – weil Menschen sich gegen Unverschämtheiten von oben wehren. Das mediale Geklingel dazu ist plumpe Täter-Opfer-Umkehr.
      Achtung, Achtung, Deutschland wird ab Montag „in Geiselhaft“ genommen! Die Bundesrepublik ist „zur Immobilität verdonnert“, denn die Gewerkschaften holen nichts Geringeres als „ihre Folterwerkzeuge aus der Schublade“, ja, sie wählen „die höchste Eskalationsstufe“.
      Spüren Sie auch schon die kalte Waffe im Rücken und den Angstschweiß auf der Stirn, während ohrenbetäubend die Alarmsirenen heulen?
      Nun kann es ja mal vorkommen, dass einem als Journalist oder Lobbyist die passenden Metaphern ausgehen. Aber vielleicht sollte man dann lieber ganz auf Äußerungen fürs Publikum verzichten. Was hier jedenfalls angesichts eines Tarifstreits im öffentlichen Diskurs betrieben wird, ist eine plumpe Täter-Opfer-Umkehr. In der Verantwortung steht nämlich nur eine Seite: die Unternehmen. Unternehmen, die ihrer hart arbeitenden Belegschaft viel zu geringe Löhne auszahlen. Es herrschen Inflation und Energieknappheit. Menschen müssen beim Heizen und beim Einkauf im Supermarkt sparen, obwohl sie arbeiten. Unverschämt ist es, in dieser Situation weiter Niedriggehälter auszuzahlen. Unverschämt ist nicht, wer für seine Arbeit angemessene Bezahlung fordert, um in Würde leben zu können. Haben diejenigen, die nun mediale Schnappatmung bekommen, sich einmal gefragt, welche körperliche Anstrengung und welche menschliche Verantwortung etwa eine Busfahrerin täglich trägt? Ein Krankenpfleger? (…) Unverschämt ist, dass es sich bei manchen der Unternehmen zudem um solche handelt, die exorbitanten Profit machen. Die Helios-Krankenhäuser etwa fahren Gewinne ein, während die Kliniken nicht ausreichend Personal haben, das zudem unterbezahlt ist. Ähnlich geht es in der Flugbranche zu. Statt angemessene Gehälter daraus zu machen, werden solche Gewinne fröhlich an Aktionär*innen ausgezahlt, die für das Erwirtschaften dieses Profits keinen Finger krumm gemacht haben – oder doch, und zwar beim Klicken, als sie die Aktie kauften. Es war sicher sehr anstrengend. (…) Absurd bleibt, dass viele Medienvertreter*innen die Perspektive von Unternehmensführungen übernehmen, obwohl sie selbst im Normalfall überhaupt nicht zu diesen Superreichen gehören. Stockholm-Syndrom? Die Einbildung, man könne sich durch die diskursive Konformität auch finanziell den Milliardär*innen annähern? Das Wunschdenken, man zähle selbst zu einer Elite und müsse nur kräftig genug nach unten treten?…“ Schöner Kommentar von Lea Fauth vom 27.3.2023 in der taz online externer Link
  • „Supermegamonsterstreik“ läuft auf Hochtouren – einzig die Versorgung mit Toilettenpapier bleibt stabil (mit Humor und hoher Beteiligung gegen die Streikhetze)
    • [Liveticker] Bundesweiter Warnstreik der EVG läuft auf Hochtouren
      Der Warnstreik der EVG ist erfolgreich angelaufen. Über 30.000 Beschäftigte beteiligen sich am Ausstand. Zum Teil legten die Kolleginnen und Kollegen bereits zu Schichtbeginn um 20 Uhr die Arbeit nieder. Deutschlandweit geht vielerorts gar nichts mehr. (diese Seite wird ständig aktualisiert)...“ Liveticker der EVG vom 27.03.2023 externer Link
    • ver.di berichtet auf ihrem Twitter-Account externer Link – siehe auch #zusammengehtmehr und/oder #MegaStreik
    • Kritik an der Medienhetze gibt es im Video von Übermedien externer Link : „Supermegamonsterstreik!“ – ver.di zeigt dazu Humor: „Entwarnung: Die Versorgung mit Toilettenpapier bleibt morgen ganztägig bundesweit stabil!„, so der Tweet vom 26.3. externer Link
    • Verspätungen, Ausfälle, Chaos – muss das denn sein? JA
      4 Gründe, warum wir alle den Mega-#Streik unterstützen…“ Tweet von Genug ist Genug vom 27.3. externer Link
    • Zeit zum Zähnezeigen. Bundesweiter Warnstreik von Verdi und EVG. Branchenübergreifender Ausstand begrüßt. Aufruf zum Streikbruch von DBB-Spartengewerkschaft
      „… Kapitalvertreter reagierten prompt, wetterten pauschal gegen Arbeitskampfmaßnahmen. Störgeräusche, die am Wochenende lauter wurden. Vorneweg Karin Welge: Verdi und EVG würden mit ihrem Aufruf »maßlos übertreiben«, meinte die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) am Sonntag zu dpa. Mehr noch, das Streikrecht werde inflationär ausgereizt. Welge warf den Gewerkschaften zudem »die zeitgleiche Organisation von Ausständen unterschiedlicher Tarifrunden vor«, also bei Bahn und öffentlicher Verwaltung. Alles offenkundig zuviel für die VKA-Verhandlungsführerin, schon ein Kurzzeitstopp der Mehrwertproduktion. Dazu passt: Zehn von 16 Bundesländern lockerten am Sonntag wegen des angekündigten Warnstreiks das sonst geltende Sonntagsfahrverbot für Lastwagen. Zuvor hatten Spediteure, Handelsriesen und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) kräftig Stimmung gegen die Arbeiteraktion gemacht.
      Schlimmer noch: Die Nahverkehrsgewerkschaft (NahVG), ein »Spartenverein« im Deutschen Beamtenbund (DBB), hatte bereits am vergangenen Donnerstag zum Streikbruch aufgefordert. Es sei »suspekt«, wenn am Tag des Tarifgesprächs von DBB und Verdi gestreikt würde. (…) Davon abgesehen, gemeinsame Tarifrunden und branchenübergreifende Streiks seien uralte Positionen der Gewerkschaftslinken, betonte Mag Wompel vom Onlineinfodienst Labournet am Sonntag gegenüber jW. Das lasse »die Herzen aller höher schlagen, die von ›französischen Zuständen‹ träumen«. Das sieht René Arnsburg ähnlich. Einige Tage wichtige Infrastrukturbereiche lahmlegen, würde öffentliche und private Unternehmen »schnell dazu bringen, Forderungen Streikender zu erfüllen«, sagte das Mitglied im Landesbezirksvorstand Verdi Berlin-Brandenburg persönlich jW. Gleichwohl, die Skepsis bleibt. Zumal »die wütenden Kolleginnen und Kollegen der Post« trotz Urabstimmung und großer Streikbereitschaft kürzlich nach dem Tarifabschluss in letzter Minute ausgebremst worden seien, kritisierte Wompel…“ Artikel von Oliver Rast in der jungen Welt vom 27.03.2023 externer Link

      • Die vollständige Stellungnahme gegenüber jw lautete: „Die Zusammenlegung von Tarifverhandlungen und gar Streiks ist eine uralte Forderung der Gewerkschaftslinken. Wenn sie nun auch noch in einer Branche erfolgt, läßt es die Herzen aller höher schlagen, die von „französischen Zuständen“ träumen. Leider wurden die ebenso wütenden Kolleg:innen der Post vorzeitig ruhig gestellt – sie werden fehlen und hoffentlich bereut die ver.di-Verhandlungsführung das nun… Zu einem deutsch-französischem Generalstreik wird es am Montag sicher nicht kommen, aber zusammen mit der Beteiligung der Ökologiebewegung sind es gleich 2 kämpferische tarifpolitische Ansätze, bei denen die DGB-Gewerkschaften beim Wort genommen werden können – und unterstützt gehören.“
  • Wo finden am 27. März Streiks statt?
    Die Gewerkschaften ver.di und EVG rufen für Montag, 27. März Beschäftigte an den Flughäfen, im kommunalen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in sieben Bundesländern, in einigen kommunalen Häfen, bei der Autobahngesellschaft und in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung sowie die Beschäftigten der Deutschen Bahn mit ihren Busgesellschaften und unter anderem auch von Transdev, AKN, Erfurter Bahn, Osthannoversche Eisenbahnen, erixx, vlexx, eurobahn sowie der Länderbahn zum Streik auf.
  • Welche Bereiche sind vom großen Streik am 27. März betroffen?
    Es wird im gesamten Bundesgebiet zu starken Verzögerungen bis hin zum Erliegen der Verkehrsdienste in diesen Bereichen kommen.
    Die Streiks an den Flughäfen betreffen einerseits die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen, zum anderen örtliche Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste sowie die bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit. Für alle drei Beschäftigtengruppen werden zurzeit Tarifverhandlungen geführt. Im öffentlichen Personennahverkehr wird in den Bundesländern gestreikt, die eine Anbindung an den TVöD haben (Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen) sowie in Bayern, wo zurzeit der Tarifvertrag Nahverkehr verhandelt wird.
  • Der ganztägige Streik beginnt in der Regel in der Nacht vom 26. auf den 27. März um 0.00 Uhr und endet um 24 Uhr.
  • Bundesweiter Warnstreik der EVG am 27.03.2023
    Die EVG ruft die Beschäftigten aller Eisenbahn- und Verkehrsunternehmen, in denen derzeit verhandelt wird, am Montag den 27. März 2023 zum Warnstreik auf. Der Warnstreik beginnt in der Nacht vom 26. auf den 27. März 2023 ab 0:00 Uhr. Je nach Schicht werden sich dem befristeten Arbeitskampf weitere Beschäftigte anschließen, so dass die Auswirkungen der Arbeitsniederlegung den ganzen Tag über andauern werden. (…) Der Moment ist gekommen, indem wir als EVG unsere Stärke zeigen und laut und deutlich machen: So geht man mit seinen Beschäftigten, mit ihren Sorgen und Nöten nicht um.  Wir haben uns deshalb zu einem umfassenden Warnstreik am Montag, den 27.3.2023 entschieden. Ich bin überzeugt, der wird seine Wirkung nicht verfehlen. Die EVG vertritt die Beschäftigten in der gesamten Breite: Fahrdienstleiter, Stellwerker, Sicherheit, Service, Reinigung, Fahrbetrieb – Sie alle ziehen gemeinsam an einem Strang, um gemeinsam etwas zu erreichen!…“ EVG-Mitteilung vom 23.3.2023 externer Link
  • #WirFahrenZusammen #WirStreikenZusammen
    Die Emissionen im Verkehrssektor steigen. Der Ausbau des ÖPNVs wäre ein grundlegender Schritt zur klima- und sozialgerechten Mobilität. Die Menschen, die in Verkehrsbetrieben arbeiten, machen wichtige Klimajobs, kämpfen aber gegen schlechte Arbeitsbedingungen und Personalmangel. Deswegen stehen wir zusammen: ÖPNV-Beschäftigte und Klimaktivist*innen für zukunftsfähige Mobilität.
    Das 9-Euro-Ticket hat gezeigt: Der gesellschaftliche Wille für eine Verkehrswende ist da. Aktuell sind aber viele Menschen frustriert vom unzuverlässigen, teuren und teilweise kaum vorhandenen ÖPNV.
    Aktuell herrscht in den Verkehrsbetrieben massiver Personalmangel, weil die Arbeitsbedingungen so schlecht sind: Lange Schichten, niedrige Gehälter und unzuverlässige Dienstplanung machen die Arbeit unattraktiv. Statt an Ausbau und Ausfinanzierung zu arbeiten, plant Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) lieber zehnspurige Autobahnen. Und die Bundesregierung bringt das 49-Euro-Ticket auf den Weg, ohne die Verkehrsbetriebe mit ausreichend Geld für das benötigte Personal und die Erhöhung der Kapazitäten auszustatten. So darf es nicht weitergehen!
    Bei #WirFahrenZusammen tun sich Fridays for Future und ver.di zusammen und fordern massive Investitionen von Bund und Ländern für die Verdoppelung der Kapazität des ÖPNV bis 2030. Konkret braucht es Investitionen in: bessere Arbeitsbedingungen im ÖPNV; mehr Personal für Entlastung; bezahlbare Tickets; Ausbau der Streckennetze & höherer Takt…“ Aufruf bei FFF externer Link und die schon lange Liste der Aktionsorte externer Link – siehe auch:

    • MEGA-STREIK für die Verkehrswende
      Am 27.03. rufen die Gewerkschaften Ver.di und EVG in allen Verkehrsbereichen zum Streik auf. Das heißt: Im ganzen Land stehen Busse, Bahnen, Häfen und Flugzeuge still. Das gab es noch nie! Und FFF ist in 20 Städten mit auf der Straße.“ Tweet von Fridays for Future Germany externer Link

Siehe zu den beiden Tarifrunden im LabourNet:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=210187
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