Ryanair-Piloten fordern Micheal O’Leary zu Tarifverhandlungen auf – nun auch Kabinenpersonal

Dossier

rynair lowest wagesDeutsche Piloten haben Ryanairchef Micheal O’Leary zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Die Ryanair Piloten in der EU weisen schon seit zwei Monaten daraufhin, dass sie Verhandlungen mit dem Unternehmen aufnehmen möchten, um auf direktem Weg die Probleme anzugehen, vor denen das fliegende Personal und die Passagiere von Ryanair derzeit stehen. Bisher stoßen sie bei Ryanair jedoch nur auf eine vollständige Blockadehaltung. Deutsche Ryanair-Piloten haben nun mit Unterstützung der Vereinigung Cockpit (VC) eine Tarifkommission gegründet, die Verhandlungen mit Ryanair über Einzelheiten eines Tarifvertrags aufnehmen möchte. Es liegt auf der Hand, dass die derzeitigen Vereinbarungen, die auf den Basen in Deutschland gelten, nicht dieselbe Rechtsstellung haben wie ein gemeinsames Arbeitsabkommen, und dass Ryanair nationale Gewerkschaftsverträge verhandeln muss, um die Einhaltung sowohl europäischer als auch nationaler Regelungen in Deutschland sicherzustellen…“ Cockpit-Meldung vom 17. November 2017 externer Link, UFO ebenso, siehe dazu auch:

  • Erfolge und Schein-Erfolge beim Kampf gegen miese Arbeitsbedingungen: Ryanair mal wieder New
    „… Also alles gut? Wohl kaum. Das es weiter knirscht und nicht vorankommt, konnte man im Frühjahr dieses Jahres auch an solchen Beiträgen ablesen: Links blinken und rechts abbiegen? Der Billigflieger Ryanair beschäftigte illegal Flugbegleiter. In Deutschland haben die Behörden jetzt geholfen, das Modell zu legalisieren externer Link (24. März 2019). Aber nicht nur bei uns in Deutschland rumort es weiterhin. »Ryanair ist nach Ansicht europäischer Gewerkschaften zu alter Härte gegenüber seiner Belegschaft zurückgekehrt. Arbeitnehmer in mehreren Ländern haben nun für Streiks gestimmt«, so diese Meldung vom 16. August 2019: Europäische Ryanair-Belegschaften drohen zunehmend mit Streiks externer Link: »… die Mitarbeiter (greifen) zunehmend zum Mittel des Streiks, um ihre Ziele gegenüber dem Billigflieger durchzusetzen. (…) In dieser Woche haben Ryanair-Piloten in Großbritannien abermals die Arbeit niedergelegt. In Irland konnte die Fluggesellschaft vorerst einen weiteren geplanten Streik gerichtlich stoppen. Und wieder zurück nach Deutschland: »Auch in Deutschland schwelt die Auseinandersetzung zwischen Ryanair und seinen Arbeitnehmern weiter. Die Vereinigung Cockpit fordert die Errichtung eines Flugbetriebs (AOC) mit deutscher Lizenz, während Ryanair erwägt, die an deutschen Flughäfen basierten Jets von der Tochter Malta Air betreiben zu lassen.« Zwischenfazit: »Ryanair habe wieder den Standard-Kurs der Konfrontation gewählt, hieß es von Seiten der europäischen Pilotenvereinigung ECA. Sie kritisierte zudem, dass dem Ryanair-Management ein Jahr gereicht habe, um zwei neue Airlines aufzubauen und eine weitere zu übernehmen, es aber nach wie vor keinen Tarifvertrag gebe.« Selbst in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung wird die Entwicklung bei Ryanair kritisch aufgearbeitet: Ryanair-Mitarbeiter berichten von Psychoterror und Schikane externer Link, so die Überschrift eines Artikels von Marcus Theurer, der am 25. August 2019 veröffentlicht wurde. (…) „Vorübergehend hatte man den Eindruck, dass es besser wird“, schildert ein Ryanair-Pilot seine Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre. „Aber das hat sich schnell wieder gedreht. Inzwischen ist es eher noch schlimmer als früher.“ Übereinstimmend wird berichtet, dass die Fluggesellschaft regelmäßig Piloten unter Druck setze, die sich aus Sicht der Ryanair-Personalabteilung zu oft krank melden. Ein Pilot berichtet, er habe vom Unternehmen eine arbeitsrechtliche Abmahnung erhalten, weil er sich binnen Jahresfrist an einer niedrigen zweistelligen Zahl von Arbeitstagen krankgemeldet habe. (…) Das sollte man nicht als ein internes Problem abtun: »Ryanair-Piloten warnen, die rüden Methoden der Fluggesellschaft seien ein Sicherheitsrisiko. (…) Und wie muss man dieses Zitat einordnen angesichts der lobenden Worte des scheidenden ver.di-Vorsitzenden? „Wir behalten uns vor, kurzfristig zu Arbeitsniederlegungen aufzurufen“, so Mira Neumaier, Bundesfachgruppenleiterin Luftverkehr in der Dienstleistungsgewerkschaft. Also auch in Deutschland drohen Arbeitnehmervertreter jetzt mit neuen Streiks – und zwar bei der Ryanair-Tochtergesellschaft Laudamotion. »Die Gewerkschaft verhandelt seit acht Monaten über einen Tarifvertrag für rund 450 Piloten und Mitarbeiter des Kabinenpersonals an den Flughäfen Düsseldorf und Stuttgart.« Außerdem sollte nicht vergessen werden, »dass die irische Fluggesellschaft weiterhin Betriebsratswahlen für die deutschen Flugbegleiter der Kernmarke Ryanair blockiere. Das Kabinenpersonal in Deutschland hat zwar, anders als die Piloten, inzwischen einen Tarifvertrag. „Aber dessen Einhaltung muss auch überwacht werden, und dafür ist ein Betriebsrat unerlässlich“, sagt Gewerkschafterin Neumaier.«Artikel vom 26. August 2019 von und bei Stefan Sell externer Link
  • Europäische Ryanair-Belegschaften drohen zunehmend mit Streiks 
    „Ryanair ist nach Ansicht europäischer Gewerkschaften zu alter Härte gegenüber seiner Belegschaft zurückgekehrt. Arbeitnehmer in mehreren Ländern haben nun für Streiks gestimmt. Der Billigflieger weist die Forderungen zurück. (…) Die spanische Flugbegleitergewerkschaft SICTPLA hat nun einen zehntägigen Streik angekündigt, wie aus einer Mitteilung der Vereinigung hervorgeht. Ryanair weigert sich nach Angaben von SICTPLA, spanisches Arbeitsrecht anzuerkennen und einzuhalten. (…) Auch in Deutschland schwelt die Auseinandersetzung zwischen Ryanair und seinen Arbeitnehmern weiter. Die Vereinigung Cockpit fordert die Errichtung eines Flugbetriebs (AOC) mit deutscher Lizenz, während Ryanair erwägt, die an deutschen Flughäfen basierten Jets von der Tochter Malta Air betreiben zu lassen. Das Personal könne auch in dieser Konstruktion die Abgaben dann wie gewünscht an den Einsatzorten zahlen. (…) Auch die britische Pilotenvereinigung „British Airline Pilots Association“ (Balpa) droht mit Streiks. Die Balpa hat das Ryanair-Management aufgefordert, Verhandlungen über die Arbeitsbedingungen aufzunehmen. Keine Einzige der im März an Ryanair übermittelten Forderungen der Gewerkschaft zu Themen wie Pensionen, Lizenzverlustversicherungen oder Mutterschutz-Vereinbarungen sei in irgendeiner Form bearbeitet worden, teilte die Gewerkschaft mit. (…) Anfang August hatten auch die bei Ryanair in Irland direkt angestellten Piloten bei einer Abstimmung der „Irish Air Line Pilots Association“ Ialpa mit 94 Prozent für Streiks votiert, falls das Management nicht zu Verhandlungen und Zugeständnissen bereit sein sollte…“ Meldung vom 16. August 2019 von und bei airliners.de externer Link
  • Union-Busting: Ryanair torpediert Betriebsratswahl noch immer 
    „… »Wir sind immer noch da, und es ist sehr heiß heute«, erklärte dieser Tage ein selbstbewusster Ryanair-Flugbegleiter am Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt bei einer Veranstaltung der Gewerkschaft ver.di. Er bezog sich auf den legendären Spruch von Firmenchef Michael O’Leary im September 2017: »Eher friert die Hölle zu, als dass wir Gewerkschaften zulassen«, hatte er damals verkündet. Unter dem Druck europaweiter Streiks musste O’Leary ein Jahr später klein beigeben und in Deutschland erstmals den Abschluss eines Tarifvertrags über Löhne und Arbeitsbedingungen mit ver.di hinnehmen. Doch die Gewerkschaft erhebt nun neue Vorwürfe: Demnach verstoße die Fluggesellschaft bis heute gegen Arbeitnehmerrechte und missachte eine Änderung des deutschen Betriebsverfassungsgesetzes zur Wahl von Betriebsräten. (…) Doch O’Leary wäre nicht O’Leary, wenn er nun auf Sozialpartnerschaft mit demokratisch gewählten Betriebsräten aus wäre. Das Management in der Dubliner Zentrale stellt das Recht auf einen Betriebsrat vielmehr weiter infrage und argumentiert spitzfindig, keine Betriebsstätten im Sinne des Betriebsverfassungsgesetzes in Deutschland zu haben. Sollten aufmüpfige Flugbegleiter tatsächlich Wahlen anberaumen, werde dies rechtliche Schritte und negative Konsequenzen für die deutschen Basen haben, so die Drohung des Chefs, der offenbar auf einen zermürbenden Kleinkrieg setzt. Die Gewerkschaft widerspricht dieser Rechtsauffassung zwar, sieht aber zugleich eine Gesetzeslücke, die Ryanair dieses Ausweichmanöver erleichtert…“ Beitrag von Hans-Gerd Öfinger vom 1. Juli 2019 bei neues Deutschland online externer Link
  • Streiks bei Ryanair – Internationalisierte Arbeiterschaft kämpft für nationales Recht 
    „Beim irischen Billigflieger Ryanair finden Ende 2017 zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte Ausstände der Piloten an deutschen Standorten statt. (…) Auch der Großteil der deutschen Öffentlichkeit und sogar ein sozialdemokratischer Arbeitsminister zeigen sich ungewohnt einig darin, dass es bei Ryanair mit rechten Dingen nicht zugehen kann. Von wegen. (…) Gegen den Befund spricht schon der Umstand, dass die Herren übers europäische Recht unter dem Titel ‚Liberalisierung‘ genau die Freiheiten geschaffen haben, die Ryanair so erfolgreich ausnutzt. Die Regeln des Transportgeschäfts über Ländergrenzen hinweg sind seit jeher ihre Verhandlungssache. Und seit über 25 Jahren erlauben sie so einiges: 1993 haben sie die Liberalisierung des europäischen Luftverkehrs in die Wege geleitet, sie seitdem durch ein ECAA-Abkommen (‚European Common Aviation Area‘) und ein Open-Skies-Abkommen um europäische Nachbarländer und die USA erweitert; und sie stellen auch weitere Öffnungen des Marktes für außereuropäische Airlines in Aussicht. Damit eröffnen die europäischen Staaten ihren Fluggesellschaften die Freiheit, ihre Stützpunkte sowie Start- und Zielflughäfen unabhängig von ihrer jeweiligen Heimat frei auszuwählen, sowie die Preise und Kapazitäten ihrer Flüge – vormals in einer Vielzahl bilateraler Abkommen festgelegt – gemäß ihren Konkurrenzinteressen selbst zu gestalten. Die Staaten tun das, weil sie ihre eigenen, konkurrierenden Interessen daran knüpfen – im Transportgeschäft wie überall sonst mit der Berechnung, das international freigesetzte Geschäft als Mittel ihres eigenen nationalen Erfolgs wirken zu lassen. Dazu verwenden sie auch ihre Hoheit über ihre nationale Rechtslage, insbesondere über ihren Arbeits- und Sozialrechtskatalog, um ihren Standort zu einem besonderen Angebot für das freigesetzte Geschäft herzurichten. Die so geschaffenen internationalen Freiheiten und nationalen Standortangebote nutzt Ryanair nach bester unternehmerischer Manier aus, um – zusammen mit einigen anderen Konkurrenten – das Fliegen in Europa zu revolutionieren, nämlich das europäische Fluggeschäft um ein ganz dickes Billigsegment zu ergänzen…“ Analyse aus der Zeitschrift GegenStandpunkt 2-19 externer Link
  • Keine Entwarnung bei der Auseinandersetzung um Betriebsräte bei Ryanair – verdi: „Ryanair führt den Willen des Gesetzgebers ad absurdum“ 
    „Die laufenden Tarifverhandlungen zwischen Ryanair und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zur Festsetzung von Betriebsratsstrukturen gestalten sich nach wie vor schwierig. Mit einer im Dezember letzten Jahres beschlossenen Gesetzesänderung, die maßgeblich von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil unterstützt worden war, sollte fliegendem Personal erstmals die gleichen Mitbestimmungsrechte wie allen anderen Beschäftigten garantiert werden. „Das Verständnis von Ryanair ist noch weit entfernt von echter Mitbestimmung, wie sie bei anderen Airlines in Deutschland üblich ist und der deutschen Mitbestimmungskultur entspricht“, kritisiert ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. So bestehe Ryanair in den Verhandlungen darauf, dass Betriebsratsarbeit hauptsächlich in der Freizeit geleistet werden solle und versuche die Mitbestimmungsrechte des Betriebsverfassungsgesetzes stark auszuhöhlen. Insbesondere bei den für die rund 800 Kabinenbeschäftigten wichtigen Themen wie Versetzung, Verkauf an Bord und Dienstplangestaltung führe Ryanair trotz grundsätzlicher Verhandlungsbereitschaft den Willen des deutschen Gesetzgebers ad absurdum. (…) ver.di fordert Ryanair dazu auf, endlich zu erkennen, dass Mitbestimmung ein wirtschaftsdemokratischer Grundpfeiler in Deutschland ist und sich zeitnah auf eine tragfähige Lösung zu einigen.“ ver.di-Pressemitteilung vom 16. Mai 2019 externer Link
  • ver.di setzt erstmals Tarifverträge und deutsches Arbeitsrecht bei Ryanair durch – Keine Entwarnung bei der Auseinandersetzung um Betriebsratsstrukturen 
    „ver.di und Ryanair haben nach langwierigen Verhandlungen erstmals Tarifverträge zu Entgelt, Arbeitsbedingungen und Sozialplanregelungen unterzeichnet. Der Tarifvertrag gilt für die rund 1.100 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter bei Ryanair in Deutschland sowie die bei Ryanair angestellten Beschäftigten und auch die Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer. Durch die abgeschlossenen Tarifverträge fallen die Beschäftigten nun unter den deutschen Kündigungsschutz und erhalten zukünftig unter anderem Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall. Des weiteren gibt es auch erhebliche Einkommenssteigerungen. Neben der Anhebung der Grundgehälter um 600 Euro, einigten sich die Tarifparteien auf weitere absolute Entgeltsteigerungen von bis zu 250 Euro. Darüber hinaus gilt eine Mindeststundengarantie von 600 Stunden im Jahr für alle Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter. Die noch laufenden Verhandlungen um Betriebsratsstrukturen gestalteten sich allerdings weiterhin schwierig.“ DGB-Tarifticker vom 27. März 2019 externer Link, siehe dazu verdi externer Link und umfangreicher die airliners externer Link
  • Ryanair – Besondere Gegenwehr. Aus den Kabinencrews waren mehrheitlich und maßgeblich die Frauen ganz vorne dabei im Kampf
    „… Der Kampf um einen Tarifvertrag bei Ryan Air war nicht der erste in der Branche und wird sicherlich nicht der letzte gewesen sein. Medial wurde die Auseinandersetzung vielfach analysiert. Es gibt viele lehrreiche Aspekte, aber einer scheint unterbeleuchtet: Der Kampf bei Ryan Air wurde maßgeblich von Frauen geführt. (…) Nun könnte man denken, dass zwar die Basis weiblich dominiert ist, aber die höheren Ebenen, also Tarifkommission und ver.di-Hauptamtliche, sicher männlicher geprägt sind. Zum Glück nicht. Die Tarifkommission ist fast ausschließlich von Frauen besetzt und die Verhandlungen werden von kämpferischen ver.di-Sekretärinnen geführt. Der bundesweite Frauen*streik kommt und im Zuge dessen können wir Erfolge wie den Kampf bei Ryan Air auch aus dieser Perspektive feiern und uns davon inspirieren lassen.“ Beitrag von Sainaa Bold aus ‚Lernen im Kampf‘ am 5. März 2019 externer Link
  • VC Cockpit und Ryanair einigen sich auf Eckpunktepapier 
    „… Beide Seiten wollen bis Ende März insgesamt vier Tarifverträge auf der Grundlage deutschen Rechts schließen. Neben Arbeits- und Vergütungsbedingungen, die bis Ende Februar tarifvertraglich festgeschrieben sein sollen, sieht die Verabredung bis spätestens Ende März einen Sozialplan und eine Personalvertretung vor. Während dieser Zeit wurde im Hinblick auf die jeweiligen Verträge Friedenspflicht vereinbart. Sämtliche in Deutschland stationierten Piloten werden ab Anfang Februar 2019 statt bislang irischer nunmehr Arbeitsverträge nach deutschem Recht haben, dadurch finden ab diesem Zeitraum auch deutsche Arbeitnehmerschutzgesetze Anwendung. In der Absichtserklärung verständigten sich VC und Unternehmen auf eine Vielzahl von Punkten zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in einem Manteltarifvertrag. Außerdem wird die Vergütungsstruktur geändert und der bislang sehr hohe variable Anteil am Gehalt für die Piloten reduziert, was zu einer deutlichen Erhöhung des Grundgehalts führt. Durch die Umstellung von irischem auf deutsches Einkommenssteuerrecht wird bei den Piloten zudem eine substanzielle Erhöhung des Nettogehalts ab dem 1. April 2019 angestrebt. Das bisherige Einsatzmodell von 5 Diensttagen und 4 freien Tagen jeweils am Block, bleibt nach der Vereinbarung zudem erhalten. Durch die Verabredung zu einer Personalvertretung für das Cockpitpersonal bei Ryanair auf Grundlage eines entsprechenden Tarifvertrages wird erstmals die betriebliche Mitbestimmung im Unternehmen eingeführt…“ Meldung der Vereinigung Cockpit vom 04. Dezember 2018 externer Link
  • Ryanair: Innerhalb nur eines Jahres haben Crews und Gewerkschaften beim Billigflieger einen Tarifvertrag erkämpft 
    “Die Dinge überschlagen sich bei Ryanair: Noch vor einem Jahr galt die irische Billigfluglinie als gewerkschaftsfeindlichstes Unternehmen der Branche in Europa schlechthin. Am 8. November kam die Nachricht, dass sich die Gewerkschaft Verdi und Ryanair auf die Eckpunkte eines Tarifvertrags für die rund 1.000 in Deutschland stationierten Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter geeinigt hatten. Fünf Tage später stimmten die Verdi-Mitglieder bei Ryanair mit großer Mehrheit für den Entwurf. Details sollen bis Dezember ausgehandelt sein. Nach allem, was bislang bekannt ist, bedeutet die Einigung für das Kabinenpersonal einen Sprung nach vorn: Lohnsteigerungen im dreistelligen Bereich und eine Vertragsgestaltung nach deutschem Arbeitsrecht. (…) Gut zwei Drittel der Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sind nicht direkt bei Ryanair unter Vertrag, sondern bei einer der zwei Leiharbeitsfirmen Crewlink Ireland Ltd. und Workforce International Contractors Ltd. mit Sitz in Dublin. Da beide Unternehmen keine gültige Lizenz zur Arbeitnehmerüberlassung in Deutschland besitzen, soll unbestätigten Angaben zufolge ein Ermittlungsverfahren der Zollbehörden eingeleitet worden sein. (…) Die Situation änderte sich schlagartig, als der Europäische Gerichtshof im September 2017 einer Klage der belgischen Gewerkschaft CNE stattgab und eine Grundsatzentscheidung fällte. CNE hatte sechs Jahre zuvor für in Charleroi stationierte Crews ein Verfahren um Gehaltsfragen vor einem belgischen Gericht angestrengt. Nachdem sich Ryanair wie üblich auf den Standpunkt gestellt hatte, es müsse in Irland nach irischem Recht verhandelt werden, war der Fall an den EuGH verwiesen worden. Dieser urteilte nun, dass nationale Gerichte künftig im Einzelfall prüfen sollten, wo der Arbeitsschwerpunkt der Beschäftigten liege, und danach entscheiden könnten, ob sie Klagen annehmen oder nicht. Für die Ryanair-Beschäftigten außerhalb von Irland und Großbritannien bedeutete das Rückenwind. Sofort lebte die Debatte auf, wie die nationalen Arbeitsrechtsnormen vor dem Hintergrund des EuGH-Urteils durchzusetzen wären. Gewerkschafter riefen eine transnationale Kampagne ins Leben. Eine Schlüsselrolle spielte dabei die Internationale Transportarbeiterföderation ITF mit Sitz in London. Die hatte in den letzten 15 Jahren Erfahrungen gesammelt, bei globalen Firmen wie DHL oder dem Containerhafenbetreiber APM Terminals. (…) So wurde 2018 für Ryanair zum Jahr der Entscheidung. Nachdem bereits zu Weihnachten 2017 die Piloten in ihren ersten großen Streik getreten waren, ging es Schlag auf Schlag weiter. Anfang des Jahres musste Ryanair eine Anerkennungsvereinbarung mit der britischen Pilotengewerkschaft BALPA unterzeichnen. Parallel war die Airline bereits in fünf Staaten in Verhandlungen mit ITF-Mitgliedsgewerkschaften. Zu Ostern trat das portugiesische Flugbegleitpersonal in Streik. Versuche Ryanairs, Streikbrecher von anderen Stützpunkten einzusetzen, scheiterten. Im Juni musste die Airline die britische Gewerkschaft Unite als Vertretung der Cabin Crew in Großbritannien anerkennen. Anfang Juli trafen gewerkschaftliche Aktive von Kabinenbesatzungen aus elf Ländern zum ersten „Ryanair Crew Summit“ in Dublin zusammen, um einen gemeinsamen Forderungskatalog aufzustellen…“ Artikel von Jörn Boewe in der Freitag vom 23.11.2018 externer Link
  • ver.di begrüßt Betriebsratsgarantie der Bundesregierung 
    Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) begrüßt den heutigen Beschluss des Bundeskabinetts (15. November 2018), wonach künftig auch fliegendes Personal uneingeschränkt einen Betriebsrat gründen können soll. (…) Der Kabinettsbeschluss erfolgte wenige Tage nachdem die ver.di-Tarifkommission die vereinbarten Eckpunkte für einen Tarifvertrag mit Ryanair angenommen hatte. Die irische Billigfluggesellschaft hatte dabei allerdings die Einrichtung eines Betriebsrates abgelehnt. (…) Die aus den 70er Jahren stammenden Regelungen im Betriebsverfassungsgesetz sehen Betriebsräte für fliegendes Personal nur dann vor, wenn dies ausdrücklich in einem Tarifvertrag vereinbart wird. Fehlende Kommunikationsmöglichkeiten in Zeiten ohne Tablets und Smartphones, aber auch sehr gute Löhne in mehrheitlich staatlich betriebenen Airlines taten damals ihr Übriges. Mit dem Aufkommen von Billigairlines ist die materielle Basis von fliegendem Personal allerdings drastisch verschlechtert worden und internationale Konzerne respektieren die sozialpartnerschaftliche Tradition in Deutschland meist nicht, so dass Gewerkschaften und Betriebsratsgründungen sehr oft behindert werden. Eine gesetzliche Betriebsratsgarantie, die noch vom Parlament beschlossen werden soll, gibt den Beschäftigten künftig die Chance, auch in diesen Airlines ihre Interessen zu vertreten.“ ver.di-PM vom 15.11.2018 externer Link
  • ver.di-Mitglieder bei Ryanair stimmen Eckpunktepapier zu: Weg frei für ersten Tarifvertrag bei Ryanair – noch keine Entwarnung bei Betriebsrat 
    “Die ver.di-Mitglieder bei Ryanair haben dem Eckpunktepapier für einen Tarifvertrag unter Anwendung von deutschem Arbeitsrecht mit sehr großer Mehrheit zugestimmt. (…) Er betrifft sowohl die bei Ryanair angestellten Beschäftigten als auch die Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer. Der Tarifvertrag, der bis Ende November endgültig ausverhandelt werden soll, hat eine Laufzeit von November 2018 bis Ende März 2021. Die Regelungen im Eckpunktepapier sehen eine deutliche Erhöhung des Grundgehaltes sowie weitere Entgeltsteigerungen vor. Künftig gibt es für jede Flugbegleiterin/jeden Flugbegleiter eine Mindeststundengarantie von 600 Stunden. Das Grundgehalt steigt um 600 Euro. Zusätzlich hat ver.di eine weitere Gehaltserhöhung von 200 bis 250 Euro im Monat erreicht. (…) Sie [ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle] hob des Weiteren hervor, dass in einem Sozialplan für alle Stationen im Fall von Stationsschließungen oder der Reduzierung von Flugzeugen erstmals Abfindungsregelungen bei Versetzungen und Wiedereinstellungen vereinbart werden konnten. Das gilt auch für die ehemaligen Bremer Beschäftigten. Zudem müsse im Fall von geplanten Schließungen die Gewerkschaft ver.di einbezogen werden. „Ein ganz besonderer Erfolg der Verhandlungen ist auch die Umstellung der Verträge auf deutsches Arbeits- und Sozialrecht, dadurch erhalten die Beschäftigten unter anderem zukünftig Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall und sie fallen unter den deutschen Kündigungsschutz“ (…) Dennoch gebe es einen großen Wermutstropfen, da Ryanair weiterhin keine Betriebsräte zulasse. „Wir setzen hierbei auf die Politik, die eine Gesetzesänderung beschließen muss, um eine Betriebsratsgarantie auch im Luftraum einzuführen“, betont die Gewerkschafterin. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil habe sich schon jetzt vielfach zu diesem Thema geäußert und sich für die Gesetzesänderung eingesetzt, die bis Ende Dezember erzielt werden soll. Hier müsse die Politik durchsetzen, was der Lowcoster verwehren würde. Auch bezüglich der Leiharbeitsfirmen, bei denen der größte Teil der Kabinenbeschäftigten angestellt sei, gibt es weiterhin Probleme. Aus Sicht von ver.di würden die Leiharbeitsfirmen auf fehlender rechtlicher Grundlage operieren. Auch hier sei die Politik in der Verantwortung, gemeinsam mit dem Zoll müsse sie dieses kontrollieren und abstellen.“ Pressemitteilung von ver.di vom 13.11.2018 externer Link
  • ver.di-Mitglieder diskutieren bis 13. November Vorvereinbarung zwischen ver.di und Ryanair – weiterhin Absage durch Ryanair zu Betriebsräten 
    Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat jetzt mit Ryanair eine Vorvereinbarung zu einem Tarifvertrag unter Anwendung von deutschem Arbeitsrecht abgeschlossen. Darüber hinaus beinhaltet die Vereinbarung einen Rahmensozialplantarifvertrag, der auch die ehemaligen Beschäftigten in Bremen ein-bezieht. Die Vereinbarung betrifft sowohl die festangestellten Kabinenbeschäftigten bei Ryanair in Deutschland als auch die Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer. Die Vereinbarung und der Sozialplan werden gegenwärtig mit den ver.di-Mitgliedern bei Ryanair diskutiert. Daher wird eine Entscheidung erst nach Befragung der Mitglieder am 13. November 2018 erfolgen. Nach fast einjährigen Verhandlungen sieht ver.di in der Vorvereinbarung einen Schritt für die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten und ihrer Gehälter. Mit der Vereinbarung könnten erstmals Absicherungen bei Versetzungen, Abfindungen und Wiedereinstellungen sozialplanmäßig geregelt werden. Problematisch sieht ver.di nach wie vor, dass Ryanair keine Betriebsräte zulässt. Hier ist jetzt die Politik in der Verantwortung, neue Regelungen für die gesamte Branche zu treffen. Zu den Inhalten der Vereinbarungen wird sich ver.di nach Abschluss der Diskussion mit den Mitgliedern nach dem 13. November äußern.“ Pressemitteilung vom 08.11.2018 externer Link, siehe dazu:

    • Die Hölle friert doch zu. Ryanair einigt sich mit ver.di auf einen Tarifvertrag nach deutschem Arbeitsrecht
      Nach monatelangem Tauziehen der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di mit dem irischen Billigflieger Ryanair gibt es einen ersten Durchbruch: Für die rund 1000 Kabinenbeschäftigten an deutschen Basen wurde eine Vorvereinbarung über einen Tarifvertrag nach deutschem Arbeitsrecht getroffen. Ähnliche Vereinbarungen sind auch in Italien, Griechenland und Schweden in Vorbereitung. (…) Das letzte Wort hat dann die zuständige ver.di-Tarifkommission, die am kommenden Dienstag in Berlin tagt. Doch O’Leary wäre nicht O’Leary, wenn die Vorvereinbarung nicht doch einige gewaltige Lücken und auch einen Haken hätte. Es sei »nach wie vor problematisch, dass Ryanair keine Betriebsräte zulässt«, bemängelt ver.di-Sekretärin Katharina Wesenick auf nd-Anfrage. Jetzt sei die Politik in der Verantwortung, neue Regelungen für die gesamte Branche zu treffen. Die Erwartungen richten sich an Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Er soll noch vor Jahresende die gesetzlichen Grundlagen dafür schaffen, dass fliegendes Personal notfalls auch gegen den Willen des Arbeitgebers einen Betriebsrat gründen kann. Konkret geht es um eine Neufassung von § 117 (2) des Betriebsverfassungsgesetzes. Darin heißt es: »Für im Flugbetrieb beschäftigte Arbeitnehmer von Luftfahrtunternehmen kann durch Tarifvertrag eine Vertretung errichtet werden.« Diese Formulierung erlaubt es Unternehmen wie Ryanair bislang, durch Verweigerung eines entsprechenden Tarifvertrags eine Betriebsratsgründung zu verhindern. »Wenn das Gesetz geändert ist, dann wählen wir sofort einen starken Betriebsrat«, kündigt Wesenick an…“ Artikel von Hans-Gerd Öfinger vom 09.11.2018 beim ND online externer Link
  • Cockpit zu den Schliessungen bei Ryanair: Personalführung durch Angst und Schrecken 
    “Am heutigen Montag schließt die Fluggesellschaft Ryanair ihre Basen in Bremen und Eindhoven und verkleinert die Basis am Flughafen Weeze/Niederrhein deutlich. Mehreren hundert Angestellten, Piloten wie Flugbegleitern, setzt das Management jetzt die Pistole auf die Brust: Entweder sie fügen sich Ihrer Versetzung, weit entfernt von ihrem bisherigen Lebensmittelpunkt, oder sie akzeptieren die Kündigung. (…) In einem Akt der Solidarität haben sich heute in Berlin Vertreter weltweiter Pilotenverbände und Gewerkschaften versammelt, um Ihre Unterstützung der Ryanair Beschäftigten deutlich zu machen. Hierunter sind u.a. Joe DePete, gewählter Präsident des größten US-amerikanischen Pilotenverbandes und Dirk Polloczek, Präsident der European Cockpit Association, des europäischen Dachverbandes der Piloten. (…) Die Freiheit des europäischen Marktes muss als Chance ergriffen, umgesetzt und moderiert werden. Es darf nicht sein, dass Firmen diese Freiheiten nutzen um nationales Arbeitsrecht und damit die Rechte der Arbeitnehmer zu umgehen. Das ist die Botschaft, die die Präsidenten vieler europäischer Pilotenverbände und unseres gemeinsamen Dachverbandes der European Cockpit Association (ECA) heute senden. Diese Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen ist eine Antwort auf die Veränderungen, die ein liberalisierter europäischer Luftverkehrsmarkt mit sich bringt. Es ist eine Antwort, die diesen europäischen Markt besser und sozialer macht, ohne das Projekt Europa in Frage zu stellen“, so Locher abschließend.“ Pressemitteilung von Vereinigung Cockpit vom 05.11.2018 externer Link, siehe auch im LabourNet: Ryanairs Revanche: Standort Eindhoven geschlossen
  • Ryanair in Bremen: Ende einer Streikbasis 
    “… Dass Flugbasen geschlossen werden, ist nicht unüblich, aber die Kaltschnäuzigkeit in diesem Fall ist selbst für Ryanair-Maßstäbe außergewöhnlich. Bremen gehört zu den ältesten Standorten in Deutschland, seit elf Jahren hat der irische Billigflieger hier zwei Flugzeuge stationiert, viele der rund 90 Beschäftigten haben in dieser Zeit hier Wurzeln geschlagen. Nun mussten sie innerhalb von einer Woche entscheiden, wohin sie wechseln und nur drei Wochen später ganz neu beginnen. Mehr als 15 Flugbegleiter wurden entlassen. Einige haben lieber gekündigt. Für sie ist die Unternehmensentscheidung Rache. Strafaktion für die zwei Streiks im September, die ersten in Deutschland. Das Management hatte ihnen davor gedroht, wenn sie sich beteiligten, werde die Basis geschlossen. Sie haben trotzdem mit dafür gesorgt, dass zahlreiche Flugzeuge des größten europäischen Billigfliegers am Boden bleiben mussten. Die Schließung, sagt Susanna, sei auch ein Signal an alle anderen: »Jeder, der sich so benimmt wie Bremen, Eindhoven oder Niederrhein, dem kann das gleiche passieren.« (…) Bremen ist eine kleine, aber nicht irgendeine Basis, sondern die Keimzelle eines neuen Selbstbewusstseins der Ryanair-Beschäftigten. »Während des Streiks waren wir die stärkste Basis«, sagt Susanna. »Wir Flugbegleiter haben dafür gesorgt, dass eine Maschine nicht fliegen konnte.« Sie hat vor einem Jahr das Ganze ins Rollen gebracht, rief eine geheime WhatsApp-Gruppe ins Leben und nahm erstmals Kontakt zu ver.di auf – gegen die Drohung des Unternehmens, wer zur Gewerkschaft gehe oder gar streike, werde gefeuert. »Natürlich ist das illegal. Aber bei Ryanair läuft alles über Einschüchterung«, sagt Susanna – Angst vor fristloser Kündigung, Angst vor willkürlicher Versetzung nach Polen oder Marokko, Angst davor, krank zu werden. Lohnfortzahlung gibt es nicht und wer mehr als drei Mal krank war, wird gern in die Konzernzentrale nach Dublin zitiert, die, das wurde erst kürzlich bekannt, mutmaßlich rechtswidrige Krankenakten führt. Dann lieber mit Fieber zur Arbeit. Inzwischen aber sind rund 90 Prozent der Ryanair-Flugbegleiter in Bremen gewerkschaftlich organisiert, sagt Susanna. Diese Basis wird nun zerschlagen…“ Artikel von Ines Wallrodt vom 03.11.2018 in neues Deutschland online externer Link
  • Rynair: Arbeitsbedingungen wie im 19. Jahrhundert 
    “Hubertus Heil und Frank Bsirske sind gleichermaßen entsetzt. „Hier gibt es Arbeitsbedingungen wie ich sie nicht für möglich gehalten habe. Uns begegnet hier das 19. Jahrhundert“, sagt der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. „Hier werden elementare Arbeitnehmerrechte mit Füßen getreten und Globalisierung mit Ausbeutung gleichgesetzt“, ergänzt Bundesarbeitsminister Heil am Freitagvormittag am Frankfurter Flughafen. Intensiv haben sich beide davor mit mehreren, in Frankfurt stationierten Beschäftigten des irischen Billigfliegers Ryanair unterhalten. Und sind empört. Tatsächlich setze Ryanair-Chef Michael O’Leary sein Motto um, Beschäftigte auszupressen wie eine Zitrone. (…) Heil und Bsirske schütteln nur den Kopf. Das sei Ausbeutung in einem Unternehmen, das Milliarden verdiene, sagt der Arbeitsminister. „Aber Deutschland ist keine Bananenrepublik, sondern ein Rechtsstaat.“ In der Regel greife der Staat nicht in Tarifverhandlungen ein, schließlich gelte in Deutschland die Tarifautonomie, sagt Heil. „Aber hier geht es um mehr.“ Die gesamte Bundesregierung stehe auf der Seite der Ryanair-Beschäftigten…“ Artikel von Rolf Obertreis in Frankfurter Rundschau online vom 19.10.2018 externer Link. Siehe dazu:

  • Raynair: Schluss mit Dumping! 
    „Bis zu 400 Flüge täglich musste Europas größte Billigfluglinie Ryanair zu Beginn der Herbstferien streichen. Der Grund waren Streiks der Beschäftigten gegen miserable Löhne und Arbeitsbedingungen. Die Airline droht nun mit Stellenstreichungen und Standortschließungen. Über die Hälfte der in Deutschland arbeitenden Ryanair-Beschäftigten haben einen irischen Arbeitsvertrag über eine Leiharbeitsfirma. Also keine deutschen Arbeitnehmerrechte und sozialen Sicherungen. (…) Ermöglicht wurden diese Lohndumpingpraktiken durch die Liberalisierung des Luftverkehrs und der Bodenverkehrsdienste in der Europäischen Union. Die EU-Kommission will diese durch eine weitere Öffnung auch für außereuropäische Airlines noch weiter vorantreiben. Ver.di fordert, dass Ryanair in Deutschland endlich Tarifverträge abschließt…“ Mitteilung von ver.di in Wirtschaftspolitik aktuell 17/2018 externer Link
  • Ein Zwischenstand zur Streikbewegung bei Ryanair in Bremen 
    Zum letzten europaweiten Streiktag am 28.9. gab es erneut bundesweit, aber besonders auch in Bremen eine gute Beteiligung, diesmal sogar mit kurzer Aktion in der Bremer Innenstadt. Vorher wurden Bremer Kolleg*innen einzeln von Vorgesetzten angerufen und mit Schließung des Depots bei Streikteilnahme bedroht. Davon ließen sie sich nicht beirren und streikten mit großer Mehrheit.
    Daraufhin ging am 1. Oktober ein Rundschreiben an alle Ryanair Kolleg*innen vom Management raus, in dem die Schließung der Bases in Bremen und Eindhoven angekündigt wurde für den 5. November. In Eindhoven verhindert wohl die gesetzliche Lage eine Schließung und die dortigen Kolleg*innen gehen vor Gericht – das bedeutet, es bleibt letztendlich ein Angriff auf die gut organisierten Bremer Kolleg*innen. Das Ryanair Management verlangte von den Kolleg*innen sich einzeln um Nachfolgeangebote zu bemühen, davon machten sie nicht gebraucht, sondern hielten zusammen. Es folgte nun jedoch die erste Kündigung einer aktiven Kollegin mit der Begründung, es gäbe zu viel Personal – während Ryanair gleichzeitig neues Personal rekrutiert und durchgängig Trainees für neue Crew Beschäftigte an verschiedenen Orten durchführt. Am kommenden Dienstag hat das Management nach Dublin zu Gesprächen eingeladen, es ist wichtig auch vor Ort begleitend Druck und Öffentlichkeit zu schaffen. Am Samstag gab es bereits eine Kundgebung am Bremer Flughafen, aufgerufen von der LINKEN an der sich zeitweise 15-20 betroffene Cabin Crew Kolleg*innen und Piloten beteiligten. In der Regionalzeitung Weser Kurier wurde leider falsch berichtet, dass sich von den Beschäftigten aus Angst niemand beteiligt hätte (https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-proteste-am-bremer-flughafen-gegen-billigflieger-ryanair-_arid,1773896.html externer Link), das war nicht so und der Bremer Belegschaft ist es weiter wichtig auch öffentlich Haltung zu zeigen!
    Ich finde das alles nach wie vor sehr beeindruckend, ich habe länger nicht mehr in Bremen eine so konsequente Belegschaft erlebt und würde mich freuen, wenn ihr die Auseinandersetzung bei euch vor Ort auch verbreitet und unterstützt!
    “ Bericht von Nonni Morisse vom 7.10.2018 – wir danken
  • ver.di kritisiert Drohungen von Standortschließungen und Reduzierung von Flügen durch Ryanair: „In Deutschland gilt das Streikrecht! Standorte wegen Streiks zu schließen, ist ein Skandal“ 
    “Nach dem zweiten erfolgreichen Warnstreik der Beschäftigten bei Ryanair am 28. September 2018 eskaliert Ryanair die Tarifauseinandersetzung mit der Ankündigung von Standortschließungen und Kapazitätsreduzierungen. Ryanair hat heute Morgen in einem Schreiben an alle Ryanair-Beschäftigten an-gekündigt, die Station in Bremen, an der rund 90 Beschäftigte arbeiten, mit Wirkung zum 5. November 2018 zu schließen. Am Standort Weeze soll die Anzahl der Flugzeuge von fünf auf drei reduziert werden. An beiden Standorten hatte sich ein Großteil der Beschäftigten an den Warnstreiks beteiligt. Das Unternehmen begründet die Maßnahmen in dem Schreiben unter anderem mit den Arbeitsniederlegungen der Beschäftigten. „Wir fordern Ryanair auf, diese Entscheidung sofort zurückzunehmen und nicht die Existenz der Beschäftigten zu bedrohen“, erklärt ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. „Die Schließung des Bremer Standorts ist der Versuch eines Vergeltungsschlages als Reaktion auf die Streiks der Beschäftigten, die für ihre berechtigten Forderungen kämpfen. Das Verhalten von Ryanair ist skandalös und unwürdig.“ Ryanair zeige damit erneut, dass das irische Unternehmen das deutsche Recht auf Streik unterminiere. Bereits in den letzten Wochen war es zu massiven Einschüchterungsversuchen gegenüber Beschäftigten gekommen. So ließ der Lowcoster Streikende durch Vorgesetzte beobachten und fotografieren und erklärte, dass der Streik illegal sei, weil er nicht angekündigt worden sei. „Anstatt mit der Existenz von Menschen zu spielen, die ihre Grundrechte wahrnehmen, rufe ich Ryanair dazu auf, die Schließungspläne und die Reduzierung von Flugzeugen unverzüglich zurückzunehmen und mit uns an den Verhandlungstisch zurückzukehren“, so Behle weiter. ver.di werde nicht ruhen, bis die Airline auskömmliche Löhne und eine angstfreie Unternehmenskultur sicherstelle.“ Pressemitteilung von ver.di vom 01.10.2018 externer Link
  • Streik bei Ryanair: Gewerkschaften im Aufwind 
    “… In die Verhandlungen könnte nun tatsächlich Bewegung kommen. Vor allem nach dem Stillstand, der am Freitag an vielen Flugsteigen herrschte, an denen Maschinen der Billigairline starten sollten. In sechs europäischen Ländern waren Piloten und Kabinenpersonal in den Streik getreten. Hunderte Flüge fielen aus. Tausende Passagiere waren betroffen. Trotz der Ankündigung des Unternehmens, der Betrieb werde nur minimal beeinträchtigt werden, regierte mancherorts das Chaos. (…) Gewerkschaften aus Spanien, Portugal, Italien, den Niederlanden und Belgien waren vor zwei Wochen in Brüssel zusammengekommen, um die nächste Runde des seit rund einem Jahr tobenden Arbeitskampfs einzuläuten. Die deutschen Piloten hatten sich am Mittwoch angeschlossen. Die Gewerkschaft ver.di, die in Deutschland das Kabinenpersonal vertritt, erklärte am Donnerstag im letzten Moment die laufenden Verhandlungen für gescheitert und rief zur Teilnahme an der europaweiten Aktion auf. (…) Erst im vergangenen Jahr hatte sich das Unternehmen bereit erklärt, Gewerkschaften überhaupt anzuerkennen. Seitdem ist es mit einzelnen Arbeitnehmervertretungen in einzelnen Ländern in Verhandlungen getreten. »Eine Teile-und-herrsche-Strategie. Ryanair will spalten«, so der spanische Gewerkschafter. »Aber sie können sich nicht aussuchen, mit wem sie verhandeln.« …“ Artikel von Peter Eßer in neues Deutschland vom 28.09.2018 externer Link
  • Neben vielen anderen europäischen Gewerkschaften: Vereinigung Cockpit und ver.di rufen bei Ryanair zum Streik am Freitag, 28.9. auf / Mitmachen: Solidarität mit Ryanair-Beschäftigten zeigen 
    „Im Zeitraum von Freitag, den 28.09.2018 um 03:01 Uhr bis Samstag, den 29.09.2018 um 02:59 Uhr ruft die Vereinigung Cockpit (VC) die Piloten bei Ryanair zum Streik auf. Aufgerufen sind alle festangestellten Piloten, die an Ryanair-Stationen in Deutschland beschäftigt sind. Betroffen sind alle Verbindungen, die in dieser Zeit aus Deutschland abfliegen sollen. Gemeinsam mit vielen anderen europäischen Gewerkschaften wird die VC erneut ihre Ryanair-Piloten dazu aufrufen, die Arbeit für 24 Stunden niederzulegen. Der VC wurde auch seit dem letzten Arbeitskampf am 12. September 2018 kein verbessertes Angebot gemacht. Zudem konnte bislang keine Schlichtungsvereinbarung zwischen Ryanair und VC erzielt werden. „Wir konnten uns in wichtigen Fragen über eine Schlichtungsvereinbarung nicht einigen. Wenn Ryanair es schon weiterhin ablehnt, ein verhandlungsfähiges Angebot zu machen, dann wäre es die einzig verbleibende Möglichkeit gewesen, eine Schlichtung zu vereinbaren. Bislang konnten wir aber weder Einvernehmen darüber erzielen, was wir schlichten wollen, wie wir schlichten wollen und wer geeigneter Schlichter sein könnte.“, sagte Ingolf Schumacher, Vorsitzender Tarifpolitik der VC. In einer Pressemitteilung ließ das Unternehmen am heutigen Donnerstag verlautbaren, die Arbeitsniederlegungen im Unternehmen lägen nicht im Interesse des eigenen Personals, sondern Beschäftigte von Wettbewerber-Airlines hätten die Streiks bei Ryanair befördert und koordiniert. „Es ist unverfroren, den Eindruck zu erwecken, Ryanair-Personal sei fremdgesteuert. Dies ist ein weiteres Beispiel für die verquere Sichtweise des despotisch agierenden Chefs. Die VC-Streikforderungen haben gewählte Ryanair-Piloten beschlossen, die genau wissen, was die Bedürfnisse des Ryanair-Cockpitpersonals sind.“, ergänzte Schumacher. Am Mittwoch machte die EU-Kommission gegenüber dem Ryanair-Chef erneut klar, dass mit dem Billigkonzept der Airline auch Verantwortung für die Beschäftigten einhergeht…“ Pressemitteilung von Vereinigung Cockpit vom 26.09.2018 externer Link

    • Mitmachen: Solidarität mit Ryanair-Beschäftigten zeigen 
      Die Auseinandersetzungen bei Ryanair gehen weiter. Am 28. September 2018 wird das Ryanair-Kabinenpersonal europaweit in noch nie dagewesenem Ausmaß in den Streik treten. Mit Solidaritätskundgebungen will ver.di den Kolleginnen und Kollegen bei Ryanair zeigen, dass sie in ihrem Kampf für ihre Rechte nicht alleine stehen. Mit der Beteiligung vieler Menschen vor Ort wird es gelingen, den Tag zu einem Erfolg zu machen. In Deutschland wird am 28. September in Berlin ab 9:30 Uhr am Flughafen Schönefeld und in Frankfurt ab 11 Uhr am Flughafen gestreikt. Seid dabei, macht mit. Jede/r ist willkommen. Oder sendet ein Foto von Euch und Euren Kolleg/innen mit Soli-Schild oder Soli-Brief, gern auch in Englisch, an my-ryanair-union@verdi.de …“ ver.di-Aufruf vom 28.9.2018 externer Link
    • ver.di ruft Flugbegleiter/innen bei Ryanair in Deutschland zum Streik am 28. September auf 
      Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die bei Ryanair in Deutschland beschäftigten Flugbegleiter/innen bundesweit zum Streik am morgigen Freitag (28. September 2018) auf. Damit beteiligt sich das deutsche Ryanair-Kabinenpersonal an den europaweiten Aktionen. Die Flugbegleiter/innen werden beginnend mit der Frühschicht in den ganztägigen Streik treten. Dabei ist vorgesehen, dass Beschäftigte der regionalen Stationen mit Bussen nach Frankfurt/Main bzw. Berlin-Schönefeld fahren, um gemeinsam zu streiken. Hier wird es zentrale Kundgebungen geben, am Flughafen Berlin-Schönefeld um 9:30 Uhr und am Flughafen Frankfurt/Main um 11:00 Uhr. Hintergrund ist, dass auch nach vier Verhandlungsrunden kein zufriedenstellendes Angebot vorliegt. Zu wenig Geld, eine lange Laufzeit über vier Jahre, die Ungleichbehandlung von Ryanair-Beschäftigten und Leiharbeitnehmer/innen sowie die Absage Ryanairs an eine Personalvertretung haben dazu geführt, dass zunächst die ver.di-Tarifkommission und jetzt auch die Beschäftigten das Angebot als nicht annehmbar abgelehnt haben…“ ver.di-PM vom 27.09.2018 externer Link
    • Cockpit ruft Ryanair-Piloten erneut zum Streik auf
      „Der für Freitag geplante Streik bei Ryanair dürfte noch größer ausfallen. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat die in Deutschland beschäftigten Piloten des Billigfliegers am späten Mittwochabend zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Zuvor hatten schon die Flugbegleiter des irischen Konzerns in Spanien, Portugal, Italien, den Niederlanden und Belgien einen Streik angekündigt. Beide Berufsgruppen fordern höhere Gehälter und neu strukturierte Arbeitsverhältnisse, etwa planbarere Einsatzzeiten. Am Donnerstag will die Gewerkschaft Verdi verkünden, ob sich auch die deutschen Flugbegleiter dem Streik anschließen…“ Meldung vom 27.09.2018 in neues Deutschland externer Link
    • Repression bei Ryanair: Disziplinarmaßnahmen nach Warnstreiks der Flugbegleiter
      “… Während des ersten und bisher einzigen Warnstreiks der Ryanair-Flugbegleiter in Deutschland am 12. September reagierte die Geschäftsführung äußerst repressiv. So behauptete die Fluggesellschaft, dass der Streik aufgrund einer angeblich einzuhaltenden Ankündigungsfrist von 24 Stunden illegal sei, was zu einer starken Verunsicherung bei den Beschäftigten geführt hat. Darüber hinaus wurden Führungskräfte an mehrere Stationen entsendet, die Streikende fotografierten und überwachten. Allen Streikenden wurde der Status »unentschuldigter Entzug der Arbeitskraft« bescheinigt – sogenannte No-Shows. Damit werden bei Ryanair Disziplinarmaßnahmen verbunden, die nach Erfahrungswerten bei mehrmaligen »No-Shows« mit Kündigung geahndet werden können. Auch Versetzungen innerhalb von Europa würden an eine Streikbeteiligung gekoppelt, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Mira Neumaier. (…) Nach sieben Stunden Verhandlungen war Ryanair Verdi zufolge bereit, die Disziplinarmaßnahmen für den Warnstreik am 12. September zurückzunehmen. In allen weiteren Punkten sei man unterdessen nicht vorangekommen; auch während der Tarifverhandlungen am 21. und 25. September nicht. (…) Am Freitag werden Ryanairbeschäftigte in fünf europäischen Ländern streiken…“ Artikel von Susanne Knütter in junge Welt vom 27.09.2018 externer Link
  • Deutscher Streik trifft Ryanair stärker als gedacht / Drohungen gegenüber den Streikenden / ver.di prüft juristische Schritte bei dieser versuchten Einschränkung des Streikrechts 
    “… Der Streik von Flugbegleitern und Piloten des Billigfliegers Ryanair in Deutschland hat diesen härter getroffen als zunächst erwartet. So hatte der Low-Coster am Dienstag 150 der 400 von und nach Deutschland geplanten Verbindungen abgesagt. Nach airliners.de-Informationen handelt es sich dabei vor allem um angebotenen Ryanair-Abflüge an hiesigen Flughäfen. Ryanair betonte am Mittwochvormittag, dass 30 Abflüge ab deutschen Airports gestartet seien. (…) Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) und Verdi haben die rund 400 Piloten und 1000 Flugbegleiter von Ryanair in Deutschland aufgerufen, ab dem frühen Mittwochmorgen die Arbeit für 24 Stunden niederzulegen. VC-Vize Markus Wahl zog im Gespräch mit airliners.de ein erstes positives Zwischenfazit des Ausstands. “ Die Beteiligung ist gut“, so Wahl. „Für eine genaue Bewertung ist es jetzt noch zu früh“, allerdings zeichneten „die ersten Rückmeldungen unserer Kollegen an den verschiedenen Standorten ein gutes Bild. Die Streikbeteiligung ist hoch.“ Dem stimmte auch eine Verdi-Sprecherin am Morgen zu. Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo zeigte sich solidarisch mit VC und Verdi. In einem Rundschreiben betont der Ufo-Vorstand, dass dem Streikaufruf von Verdi alle in Deutschland stationierten Ryanair-Flugbegleiter folgen könnten. Allerdings ist ein Großteil derer nicht direkt beim Low-Coster angestellt, sondern kommt über Zeitarbeitsfirmen in die Kabine. Dies betreffe den Angaben nach 70 Prozent der Flugbegleiter. Für Verdi ist es der erste Streik bei Ryanair. (…) In ihren Forderungen sind sich die beiden Gewerkschaften sehr ähnlich – und bilden im Kern auch jene anderer europäischer Verbände ab. So drängen sie nicht nur auf eine bessere Bezahlung, sondern vor allem auf bessere Arbeitsbedingungen…“ Bericht vom 12.09.2018 bei airliners externer Link, siehe auch:

    • Ryanair muss unverzüglich Unternehmenskultur ändern
      Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert Ryanair dazu auf, die andauernd getätigten Einschüchterungen gegenüber den Beschäftigten umgehend zu unterlassen. Hintergrund ist, dass der irische Lowcoster in Folge des gestrigen Warnstreiks der Ryanair-Kabinenbeschäftigten seine Drohungen gegenüber den Streikenden verstärkt hat. Während des Streiks entsendete das Unternehmen an mehrere Stationen Führungskräfte, die Streikende fotografierten und überwachten. Darüber hinaus wurden im Laufe des gestrigen Tages allen Streikenden der Status „unerlaubter Entzug der Arbeitskraft“ bescheinigt („no show“). ver.di prüft weitere juristische Schritte bei dieser versuchten Einschränkung des Streikrechts. Dieses Streikrecht will Ryanair infrage stellen. „Dieses Verhalten des Unternehmens ist ein Angriff auf die Grundrechte der Beschäftigten“, betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. Ryanair versuche mit allen Mitteln, die Beschäftigten unter Druck zu setzen…“ ver.di-PM vom13.09.2018 externer Link
    • Überwältigende Streik-Beteiligung der Ryanair Piloten in Deutschland
      Heute Nacht um 3:00 Uhr endete der dritte Streik der deutschen festangestellten Ryanair Piloten, die an den zwölf deutschen Stationen zur Arbeitsniederlegung aufgefordert worden waren. Einige Flüge konnten durchgeführt werden, weil Managementpiloten, Contracter-Piloten, Piloten in Probezeit sowie Besatzungen aus anderen europäischen Ländern dafür eingesetzt wurden. Damit haben sich alle VC-Mitglieder am Streik beteiligt, soweit sie nicht aus rein rechtlichen Gründen gezwungen waren, zu fliegen. Flüge von und nach Deutschland mit Crews aus dem Ausland wurden ohnehin nicht bestreikt. Insofern wurde von Ryanair bewusst ein falsches Bild über die Anzahl der Flüge insgesamt, die Anzahl der betroffenen Flüge und die Streikbeteiligung gezeichnet. „Piloten und Flugbegleiter haben erstmals zusammen ein klares Zeichen gesetzt. Mit dem gestrigen Tag sind alle Kolleginnen und Kollegen des fliegenden Personals noch enger zusammengerückt. Die herablassende Reaktion und die Drohungen des Top-Managements gegenüber den Mitarbeitern in Deutschland ist bezeichnend für Unkultur in der Unternehmensführung“, so Ingolf Schumacher, Vorsitzender Tarifpolitik der Vereinigung Cockpit…“ Cockpit-PM vom 13. September 2018 externer Link
  • 12.09.2018: Vereinigung Cockpit kündigt 24stündigen Streik bei Ryanair an – zusammen mit ver.di-Flugbegleitern! 
    „Im Zeitraum von Mittwoch, den 12.09.2018 um 03:01 Uhr bis Donnerstag, den 13.09.2018 um 02:59 Uhr ruft die Vereinigung Cockpit (VC) die Piloten bei Ryanair zum Streik auf. Aufgerufen sind alle festangestellten Piloten, die an Ryanair-Stationen in Deutschland beschäftigt sind. Betroffen sind alle Verbindungen, die in dieser Zeit aus Deutschland abfliegen sollen. Seit Monaten fordert die VC Verbesserungen im Bereich der Vergütung und der Arbeitsbedingungen. Auf die bereits seit letztem Jahr unveränderten Forderungen hat die Geschäftsleitung nach wie vor kein verbessertes Angebot unterbreitet. „Trotz des deutlichen Zeichens durch den Streik Anfang August, herrscht immer noch Stillstand am Tariftisch. Wir erwarten endlich Lösungen.“, so Ingolf Schumacher, Vorsitzender Tarifpolitik der Vereinigung Cockpit. Daher hat die VC das Ryanair-Management im September zu einer Schlichtung aufgefordert und Vorschläge zum Ablauf einer solchen Schlichtung überreicht.  Statt sich aber mit dieser Aufforderung konkret auseinander zu setzen und eine Schlichtungsvereinbarung mit der VC zu schließen, versuchte die Geschäftsleitung nur durch unkonkrete und inhaltslose Aussagen auf Zeit zu spielen und ist offenbar weiterhin nicht einmal ansatzweise an einer Lösung interessiert. Aus Sicht der VC muss ein Schlichter nicht nur über ausreichende Kenntnis des deutschen Rechts verfügen, sondern auch die Parteien zu einer Gesamtlösung führen können. Dazu hatte die VC auch mehrere geeignete Persönlichkeiten vorgeschlagen, die von Ryanair aber alle abgelehnt worden sind. Das Management beharrt weiterhin auf einem irischen Mediator, der die benötigten Rechtskenntnisse für Deutschland nicht haben kann und schon alleine deswegen nicht als Schlichter in Frage kommt. „Ryanair will mit ihrem Vorschlag offenbar ein Tarifdiktat durch die Hintertür erreichen. Das ist mit uns nicht zu machen.“,  so Schumacher…“ Pressemitteilung von Vereinigung Cockpit vom 10.09.2018 externer Link und auch:

    • ver.di ruft Flugbegleiterinnen zum Streik bei Ryanair auf
      Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Flugbegleiterinnen bei Ryanair in Deutschland zum ganztägigen Streik am Mittwoch, dem 12. September 2018 an allen deutschen Standorten auf. Nachdem auch die zweite Verhandlungsrunde zwischen ver.di und der Fluggesellschaft Ryanair am 5. September ohne Ergebnis verlaufen war, ruft ver.di die Beschäftigten zum Arbeitskampf auf, um Druck auf die Arbeitgeber zu machen. Bei den Verhandlungen geht es um rund 1.000 Flugbegleiter/innen bei Ryanair in Deutschland. Das bislang vorliegende Entgeltangebot ist für ver.di völlig indiskutabel. Es sieht für die Jahre 2018 und 2021 keine Erhöhungen vor, für 2019 die Umwandlung einer bestehenden Leistungsprämie sowie eine Erhöhung pro Flugstunde um lediglich 50 Cent und eine Erhöhung der Entgelte in 2020 um 41 Euro pro Monat. Ryanair hatte zudem das Angebot gemacht, nationale Verträge abschließen zu wollen, allerdings erst zum Jahr 2022…“ Pressemitteilung vom 11.09.2018 externer Link
    • Ryanair-Flugbegleiter drohen mit Streik
      „Bei Ryanair könnte es Ende September zu weiteren Arbeitskämpfen kommen: In fünf Ländern drohen Gewerkschaften mit Streiks des Kabinenpersonals. Ob die deutsche Verdi mitzieht, zeigt sich am Dienstag. Bei einem internationalen Treffen haben Gewerkschaften aus fünf Ländern am Freitag auf ein abgestimmtes Vorgehen im Tarifstreit mit Ryanair verständigt. In einer gemeinsamen Erklärung setzten sie dem Billigflieger laut der Nachrichtenagentur Reuters ein Ultimatum: Sollte die Airline bis zum Donnerstag kein Entgegenkommen zeigen, komme es zum „größten Streik, den das Unternehmen je erlebt hat“. Unterzeichnet haben Gewerkschaften aus Italien, Portugal, Belgien, Spanien und den Niederlanden. Bei dem Treffen in Rom waren zudem Vertreter aus Irland, Schweden sowie von Verdi aus Deutschland dabei. Ob es auch in Deutschland zum Streik kommen könnte ist bislang unklar: Verdi wollte sich auf Anfrage von airliners.de nicht dazu äußern, ob man sich dem Aufruf anschließt. Die Gewerkschaft will aber am Dienstagvormittag auf einer Pressekonferenz über „mögliche Aktionen“ in Sachen Ryanair informieren. Verdi hatte sich vergangene Woche nach der zweiten Verhandlungsrunde mit der Airline enttäuscht geäußert. Das Angebot für die rund 1.000 Flugbegleiterinnen in Deutschland sei nach wie vor „völlig indiskutabel“, die Haltung des Unternehmens „verantwortungslos“…“ Beitrag vom 10.09.2018 bei airliners externer Link
  • Raynair in Italien: Teile und herrsche. Ryanair schließt Abkommen mit Pilotenorganisation. Große Gewerkschaftsverbände kritisieren Spaltungsversuch 
    “…“Mit dem neuen Abkommen werden grundsätzliche Rechte akzeptiert, die vom italienischen Arbeitsrecht vorgesehen sind. Bisher hatte sich die Airline immer ausschließlich auf irisches Recht berufen. Ryanair gewährt den Piloten künftig eine Abfindung bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses durch Einzahlung bei Fondoaereo, der ergänzenden Sozialversicherung für Piloten und Flugbegleiter. Zudem beteiligt sich die Airline an den Abgaben für die ergänzende Krankenkasse Sanivolo und an den Zahlungen zur Sozialversicherung. Auch das Recht auf bezahlten Mutter- und Vaterschaftsurlaub soll anerkannt werden. Die Kritik an der Vereinbarung seitens der großen Gewerkschaftsverbände ließ nicht lange auf sich warten: »Es handelt sich nicht um einen Tarifvertrag, sondern eher um eine Betriebsregelung, da sie nicht vom italienischen Recht, sondern vom irischen ausgeht«, betonten die linke Confederazione Generale Italiana del Lavoro (CGIL) und die sozialdemokratisch ausgerichtete Unione Italiana del Lavoro (UIL) in einer gemeinsamen Presseerklärung. (…) Am 28. August durften deswegen auch nur die ANPAC-Mitglieder über die erzielte Einigung abstimmen, die anderen Piloten waren ausgeschlossen. Zwar vertritt die Pilotengewerkschaft circa 300 der insgesamt 500 angestellten Piloten, das reicht jedoch nicht aus, um eine Regelung als Tarifvertrag zu definieren. Dies ist einer der Gründe, warum CGIL und UIL die Aufhebung des gerade unterschriebenen Vertrages gefordert haben. (…) CGIL und UIL haben Ende letzter Woche bereits einen neuen Streik angekündigt. Aus ihrer Sicht reicht das, was verhandelt wurde, nicht aus. Hinzu kommt, dass sie als Verhandlungspartner anerkannt werden wollen. Ryanair stellt Piloten und Flugbegleiter immer noch hauptsächlich als »Selbständige« oder als Leiharbeiter ein. Diese sind von den Vorteilen des neuen Abkommens ausgeschlossen.“…“ Artikel von Martina Zaninelli vom 04.09.2018 in der jungen Welt externer Link
  • 600 Flüge gestrichen: Ryanair steht vor dem ersten Streiksommer 
    Beschäftigte organisieren sich zunehmend in Gewerkschaften und kämpfen gegen schlechte Arbeitsbedingungen (…) Ryanair steckt in einem tiefgreifenden Wandel, seit sich Piloten und Flugbegleiter zunehmend in Gewerkschaften organisieren und europaweit vernetzen. Sie setzen sich für höhere Löhne, gegen Leiharbeit und für bessere Arbeitsbedingungen ein. Die einstmals strikt anti-gewerkschaftliche Airline hat sich schon im vergangenen Jahr zu einem Kurswechsel entschlossen und erste Verhandlungen mit den Beschäftigten aufgenommen. Jährliche Mehrkosten von bis zu 100 Millionen Pfund (112 Mio Euro) haben die Iren für das laufende Geschäftsjahr schon eingerechnet. Für den etwas sanfteren Kurs steht der von Malaysia Airlines geholte Organisationschef Peter Bellew, der manchen bereits als Nachfolger des Hardliners und Ryanair-Chefs Michael O’Leary gilt. Zu einem Erfolg haben die seit Wochen auf nationaler Ebene geführten Verhandlungen bislang allerdings nicht geführt. (…) Einem ersten Piloten-Warnstreik zu Weihnachten in Deutschland und einem mehrtägigen Ausstand der Kabinencrews zu Ostern in Portugal folgen nun in der Hauptreisezeit im immer engeren Takt kleinteilige Arbeitskämpfe irgendwo im weiten Ryanair-Reich. Für Freitag hat die Fluggesellschaft bereits 24 Flüge zwischen Irland und Großbritannien abgesagt, weil die irischen Piloten bereits ein zweites Mal die Arbeit niederlegen. In der kommenden Woche wollen sie das auch noch einmal am Dienstag tun, bevor die Flugbegleiter in Italien, Spanien, Portugal und Belgien am Mittwoch und Donnerstag folgen. An beiden Tagen hat Ryanair jeweils 600 von mehr 2400 geplanten Flügen abgesagt. Betroffen sind je rund 50.000 Passagiere. Es gehe um täglich 200 Flüge von und nach Spanien sowie jeweils 50 für Portugal und Belgien, zusammen rund 12 Prozent des gesamten Angebots für ganz Europa. In diesen drei Ländern haben die jeweiligen Gewerkschaften die Flugbegleiter bei Ryanair aufgerufen, die Arbeit niederzulegen…“ Artikel von Christian Ebner vom 19.07.2018 beim ND online externer Link – siehe dazu internationale Berichte und Kommentare:

    • Belgien: Der belgische Flughafen Charleroi – ein Zentrum der Streikbewegung der Ryanair-Piloten
    • Niederlande: In den Niederlanden scheitert Ryanair mit dem Versuch, den Pilotenstreik gerichtlich verbieten zu lassen
    • Schluss mit billig! Piloten des irischen »Low Cost«-Fliegers Ryanair in fünf Ländern im Ausstand. Einsatz von Streikbrechern in den Niederlanden 
      „… Mit 250 Ausfällen war die BRD ein Schwerpunktland des bislang größten Pilotenstreiks in der Geschichte des Unternehmens. Ryanair hat hierzulande elf Basen. In Frankfurt am Main und in Berlin blieben am Freitag morgen sämtliche Flugzeuge am Boden. Am belgischen Hauptstadtflughafen in Brüssel sollten 26 von 46 Flügen ausfallen, in Charleroi 82. In Schweden strich ­Ryanair 22 Verbindungen am Airport Skavsta, südlich von Stockholm. In Irland mussten 20 Flüge gecancelt werden. (…) In den Niederlanden war der Billigflieger am Donnerstag abend mit dem Versuch gescheitert, den Streik per Gerichtsbeschluss stoppen zu lassen. Flugausfälle habe es dort aber nicht gegeben, teilte das Unternehmen mit. Nach Angaben der Pilotengewerkschaft Vereniging Neder­landse Verkeersvliegers (VNV) wurden in den dortigen Jets Manager mit Pilotenlizenz und Leihbeschäftigte als Streikbrecher eingesetzt. (…) Hinzu kommt, dass die bis Ende 2017 als »gewerkschaftsfrei« geltende Fluggesellschaft nach wiederholten Arbeitsniederlegungen der irischen Piloten Ende Juli angekündigt hatte 300 Arbeitsplätze in Irland vernichten und Teile der Flotte ins Niedriglohnland Polen verlegen zu wollen. Höchste Zeit also, sich international gegen Lohndumping, Leiharbeit und Scheinselbständigkeit zu wehren. Noch besser wäre es, wenn sich die Gewerkschaften auch endlich dazu aufraffen könnten, Piloten und Flugbegleiter gemeinsam zum Streik aufzurufen. Doch das dürfte noch ein weiter Weg sein, wie das Beispiel BRD zeigt: Während hierzulande die Piloten von der VC vertreten werden, streiten sich die Gewerkschaft Verdi und die Unabhängige Flugbegleiterorganisation (UFO) um die Zuständigkeit für das Bordpersonal. Ryanair wird’s freuen: Die Airline verhandelt mit allen Organisationen parallel und kann sich dann die billigsten »Angebote« heraussuchen.“ Artikel von Stefan Thiel in der jungen Welt vom 11.08.2018 externer Link
    • Ryanair: Die Hölle friert zu. 10. August könnte Schwarzer Freitag für Ryanair werden. Europäische Streikbewegung verdient Unterstützung 
      aktion ./. arbeitsunrecht hat deutsche und englische Solidaritäts-Banner für Facebook und Twitter produziertDer nach Passagierzahlen größten Airline Europas droht mitten in der Urlaubssaison der größte Streik ihrer 34jährigen Firmengeschichte: Piloten aus Irland, Belgien, Schweden und Deutschland werden am 10.8.2018 die Arbeit niederlegen. Zu einem späteren Zeitpunkt könnte die britische Airline Pilots Association (BALPA) einsteigen, die nach unbefriedigenden Tarifverhandlungen eine Urabstimmung vorbereitet, auch das Kabinen-Personal und Fluglotsen sind in Unruhe. In den Niederlanden versucht Ryanair, einen Streik der Piloten-Vereinigung VNV während der Sommermonate gerichtlich verbieten zu lassen; die irischen Ryanair-Beschäftigten sollen mit massiven Stellenstreichungen und Standortverlagerung nach Polen abgestraft werden. Der Arbeitskampf verspricht auch deshalb historisch zu werden, weil hier ein skrupelloser Konzern durch konzertiertes Vorgehen organisierter Lohnabhängiger europaweit in die Zange genommen wird. (…) Der Zeitpunkt scheint äußerst günstig. Das europäische Flugverkehrsnetz steht auch ohne Streiks schon vor dem Kollaps. Maßloses Wachstum der Passagierzahlen bei gleichzeitigem, profit-getriebenem Sparzwang, organisatorisches Chaos durch ein Dickicht aus ausgelagerten Sub-Unternehmen („Optimierung der Wertschöpfungskette“ nach McKinsey), katastrophale Personalausstattung bei Sicherheitspersonal, Fluglotsen, Piloten und Einsatzzentralen (Dispatcher) haben zu einer derart wackligen Situation geführt, dass kleine Stöße schon zum Zusammenbruch führen können. (…) Hinzu kommen Streiks französischer Fluglotsen, denen sich spanische Kollegen anschließen könnten. (…) Auch in Spanien brodelt es aufgrund von Privatisierungen und Personalknappheit, etwa im Kontrollzentrum von Barcelona. Michael O’Leary macht sich auch hier keine Freunde: Er fordert eine europäische Liberalisierung, um die nationalen Flugsicherungen durch noch mehr Wettbewerb unter Druck zu setzen und Streikkerne zu zerschlagen (…) Es ist zu hoffen, dass diese Streikbewegung erfolgreich wird. Eine solidarische Kooperation von Lohnabhängigen verschiedener Länder wäre eine Methode, kreative Nutznießer von EU-Schlupflöchern in den Griff zu kriegen – wenn Regulierungsbehörden, Regierungen, Staatsanwaltschaften und Gerichte weitgehend versagen oder sogar mit den Konzernen paktieren. Es wäre zu wünschen, dass auch Amazon, Deliveroo, Flixbus, DHL und viele andere Bad Companies europaweit angegangen würden.“ Beitrag von Elmar Wigand vom 8. August 2018 bei Arbeitsunrecht externer Link (Der Beitrag erschien am 6.8.2018 auf nachdenkseiten.de. (s.u.) Dies ist eine aktualisierte Fassung). aktion ./. arbeitsunrecht hat deutsche und englische Solidaritäts-Banner für Facebook und Twitter produziert externer Link
    • Die Ryanair-Piloten streiken zurecht. Wer seine Piloten so schlecht behandelt wie Ryanair, muss sich nicht wundern, wenn er bestreikt wird 
      „… Viele Reisende freuen sich über solche Billigangebote. Doch auch die Low-Cost-Tarife haben ihren Preis, nur zahlen den andere. Die Piloten etwa und die Flugbegleiter. Sie verdienen nicht nur deutlich weniger als ihre Kollegen bei tarifgebundenen Airlines. Oft haben sie gar keinen arbeitsrechtlichen Schutz. Auf dem Papier arbeiten viele als Selbstständige, die von Ryanair angeheuert werden. Die Airline führt für sie keine Sozialversicherungsbeiträge ab und kann auch jederzeit den Einsatzort ändern. Ein Traumjob ist das nicht, im Gegenteil. Während sich seinerzeit das Verständnis der Kunden für die hoch bezahlten Piloten in Grenzen hielt, sieht es dieses Mal anders aus. Viele Piloten, die bei Ryanair unter Vertrag sind, verdienen weniger als ein deutscher Facharbeiter. Ein Tarifvertrag mit vernünftigen Konditionen ist daher überfällig. Dass es geht, zeigt die Konkurrenz, etwa Easyjet. Das Unternehmen schafft es, günstige Flüge anzubieten und dennoch seinen Beschäftigten Tarifgehälter zu zahlen…“ Kommentar von Heike Jahberg vom 08.08.2018 im Tagesspiegel externer Link
    • Vereinigung Cockpit kündigt 24stündigen Streik am Freitag bei Ryanair an – zeitgleich mit Ryanair-Piloten in Belgien, Irland und Schweden 
      Die Vereinigung Cockpit (VC) kündigte im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch, den 08.08.2018 an, dass sie ab Freitag Morgen für 24 Stunden bei Ryanair streiken wird. Der Arbeitskampf wird von 03:01 Uhr am Freitag, den 10.08.2018 bis um 02:59 Uhr am Samstag, den 11.08.2018 dauern. Zum Streik aufgerufen sind alle festangestellten Piloten, die an Ryanair-Stationen in Deutschland beschäftigt sind. Es sind alle Verbindungen betroffen, die in dieser Zeit aus Deutschland abfliegen sollen. Am 30.07.2018 endete die von der VC unter den Ryanair-Piloten durchgeführte Urabstimmung zum Manteltarifvertrag und zum Vergütungstarifvertrag. Das mit 96% Zustimmung überwältigende Urabstimmungsergebnis ist ein klares Votum für die Durchführung von Arbeitskampfmaßnahmen. Gleichwohl wurde seitdem kein verbessertes Angebot aus Dublin vorgelegt. Vielmehr beschränkte sich die Ryanair-Geschäftsführung darauf, in einem Schreiben an die VC von letzter Woche die aus ihrer Sicht maßgeblichen Verhandlungspositionen zu wiederholen und zusammenzufassen. (…) Zeitgleich zu dem Arbeitskampf in Deutschland werden am Freitag auch die Ryanair-Piloten in Belgien, Irland und Schweden streiken…“ Cockpit-PM vom 8. August 2018 externer Link
    • Ryanair: Die Hölle friert zu
      „Der kommende Freitag könnte ein Schwarzer Freitag für Ryanair werden. Der nach Passagierzahlen größten Airline Europas droht mitten in der Urlaubssaison der größte Streik ihrer 34-jährigen Firmengeschichte. Es könnte zu Pilotenstreiks in sechs Ländern kommen, auch das Kabinen-Personal und Fluglotsen sind in Unruhe. Der Streik verspricht auch deshalb historisch zu werden, weil hier ein skrupelloser Konzern durch konzertiertes Vorgehen organisierter Lohnabhängiger europaweit in die Zange genommen wird. (…) Piloten aus Irland, Belgien, Schweden und den Niederlanden wollen die Arbeit niederlegen. Die Vereinigung Cockpit informiert am kommenden Mittwoch in Frankfurt über Streikmaßnahmen. Zu einem späteren Zeitpunkt könnte die britische Arline Pilots Association (BALPA) einsteigen, die nach unbefriedigenden Tarifverhandlungen eine Urabstimmung vorbereitet. In London-Stansted liegt das logistische Drehkreuz von Ryanair, ein Viertel der Ryanair-Flüge gehen von oder nach Großbritannien. Unklar ist, ob auch die Internationale Transportarbeiter Föderation (ITF), ein Gewerkschaftsdachverband im Transportgewerbe, zu dem auch Verdi gehört, das Kabinenpersonal erneut zu Streiks aufrufen wird. Die ITF hatte mit mit zwei Streiktagen am 25. + 26. Juli durch Flugbegleiter aus Portugal, Spanien, Italien und Belgien einen Ausfall von 600 Flügen herbei geführt. Der Zeitpunkt scheint äußerst günstig. Das europäische Flugverkehrsnetz steht auch ohne Streiks schon vor dem Kollaps. Maßloses Wachstum der Passagierzahlen bei gleichzeitigem profit-getriebenen Sparzwang, organisatorisches Chaos durch ein Dickicht aus ausgelagerten Sub-Unternehmen (“Optimierung der Wertschöpfungskette” nach McKinsey), katastrophale Personalausstattung bei Sicherheitspersonal, Fluglotsen, Piloten und Einsatzzentralen (Dispatcher) haben zu einer derart wackligen Situation geführt, dass kleine Stöße schon zum Zusammenbruch führen können…“ Beitrag von Elmar Wigand vom 6. August 2018 bei den NachDenkSeiten externer Link
    • Ryanair kündigt deutschen Piloten neues Angebot an / In Irland soll ein Schlichter helfen / Klage gegen Ryanair in Spanien 
      Den deutschen Piloten will Ryanair-Chef O’Leary am Freitag ein neues Angebot vorlegen. Die Frist dafür läuft allerdings heute aus. Und auch in Irland geht das Management auf die Cockpit-Crews zu. Ryanair hat der deutschen Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ein neues Angebot angekündigt. Dieses solle am Freitag (10. August) bei einem Treffen erörtert werden, sagte ein Sprecher zu airliners.de. Ob die VC das Angebot annimmt, ist noch unklar. Denn eigentlich hat die VC Ryanair bis zum heutigen Montag eine letzte Frist für ein Entgegenkommen gesetzt. Am Mittwoch (8. August) will die VC dann über das weitere Vorgehen informieren. Wahrscheinlich scheint ein Streik der deutschen Ryanair-Piloten am Freitag – an dem Tag streiken auch die Cockpit-Crews in Belgien, Irland und Schweden. Die Flugzeugführer aus den Niederlanden überlegen, sich ebenfalls an dem Ausstand zu beteiligen. (…) In Spanien haben die Piloten von Ryanair zwar noch nicht gestreikt, allerdings pochen auch sie auf „humanere Arbeitsbedingungen“. Ihnen gehe es in erster Linie nicht um eine bessere Bezahlung, teilt die Gewerkschaft Sepla mit. Sie reichte nun beim obersten Nationalgericht Klage gegen Ryanair ein. Sepla wolle die Fluggesellschaft dazu bringen, das spanische Arbeitsrecht bei Verträgen anzuwenden, heißt es zur Begründung.“ Meldung vom 6.8.2018 bei airliners externer Link
    • Portugal: Die Drohungen von Ryanair gegen portugiesische Kabinen-Besatzungen: „Wer streikt, wird nicht befördert – und wir verlagern ohnehin nach Polen“
    • Belgien: Streikbeschluss der belgischen Ryanair-Piloten – zusammen mit den irischen Kollegen – für 10. August
    • Ryanair will wohl Schlichter für irische Piloten
      Die irischen Piloten wollen kommende Woche zum fünften Mal Ryanair bestreiken. Das Unternehmen will laut Medien einen Schlichter einsetzen – die Gewerkschaft begrüßt dies. Im Tarifkonflikt mit den irischen Piloten setzt Ryanair auf einen Schlichter. Dies berichtete am Freitag der englischsprachige Sender „RTÉ“. Ryanair war zunächst zu keiner Stellungnahme zu erreichen. Die Gewerkschaft Forsa, dessen Pilotendivision Ialpa mit Ryanair verhandelt, begrüßte die Entwicklung (…) Gleichzeitig machte der Sprecher deutlich, dass der fünfte Streiktag der irischen Piloten am kommenden Freitag (10. August) davon unberührt bleibe. Ryanair hat deswegen im Voraus bereits 140 Flüge gestrichen.“ Meldung vom 3.8.2018 bei airliners externer Link
    • Streik gegen Ryanair: An einem Strang
      Wenn derzeit gestrandete Urlauber nicht wie geplant abheben können, weil europaweit beim irischen Billigflieger Ryanair gestreikt wird, dann sollten sie das Beste aus der unverhofften Zwangspause machen. Wer die Streiknachricht nicht rechtzeitig per SMS empfangen hat und bereits im Terminal angekommen ist, könnte sich direkt mit den Streikposten solidarisieren und sich bei ihnen über die Ursachen des Arbeitskampfes informieren. (…) Erfreulich an der aktuellen Streikbewegung ist ihr europaweiter Charakter. Offensichtlich haben sich die maßgeblichen Gewerkschaften in Irland, Spanien, Portugal, Belgien und Italien abgestimmt. Sie haben die Gunst der Stunde erkannt und wissen, dass die sommerliche Hauptreisezeit der optimale Augenblick ist, um wirksam Druck auszuüben. Streiks sollen keine Operette sein, sondern richtig wehtun. Höchste Zeit, dass jetzt auch in Deutschland die Flieger am Boden bleiben. 96 Prozent der in der Gewerkschaft Cockpit organisierten Ryanair-Piloten haben für Streik gestimmt. Die Stunde der Wahrheit schlägt Mitte kommender Woche, wenn sich die Cockpit-Spitze in Frankfurt am Main äußern will. Kostendruck, Prekarisierung, Liberalisierung und Privatisierung machen allen Beschäftigten der Luftfahrt zu schaffen – von den Piloten bis zu den Niedriglöhnern in Bodendiensten und bei der Reinigung. Daher sollten jetzt auch alle an einem Strang ziehen und sich gemeinsam wehren.“ Kommentar von Hans Gerd Öfinger vom 02.08.2018 beim ND online externer Link
    • Urabstimmung bei Ryanair beendet – Piloten stimmen für Streik auch in Deutschland [Ultimatum bis Mittwoch, 8. August 2018]
      Am heutigen 30. Juli 2018 endete die Urabstimmung über den Manteltarifvertrag (MTV) und den Vergütungstarifvertrag (VTV) für die Piloten der Ryanair. Mit den abgegebenen Stimmen sprachen sich die Piloten mit dem überwältigenden Ergebnis von 96 % beim MTV und 96 % beim VTV deutlich dafür aus, mittels Streiks ihre Forderungen durchzusetzen. Streiks werden aus Rücksichtnahme auf die Passagiere mindestens 24 Stunden vorab angekündigt. „Wir geben Ryanair eine allerletzte Frist bis zum 6. August 2018, um doch noch ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Leider ist dies bislang nicht erfolgt, und auch die Gespräche am vergangenen Freitag blieben ohne den erhofften Fortschritt“, sagte Ingolf Schumacher, Vorsitzender Tarifpolitik bei der Vereinigung Cockpit (VC). „Ryanair hat in den Verhandlungen seit Januar diesen Jahres auf Zeit gespielt. Wenn nun auch das Signal der Urabstimmung nicht ernst genommen wird, sind Streiks – wie auch in anderen europäischen Ländern – unvermeidlich…“ Cockpit-Pressemitteilung vom 30 Juli 2018 externer Link
    • Raynair: Beim Streik geht es nicht nur um mehr Gehalt sondern um die Struktur eines Tarifvertrags 
      „… In Irland, Portugal, Spanien und Belgien streikten in dieser Woche die Piloten und das Kabinenpersonal von Ryanair. Was wollen sie erreichen? Generell wird für Tarifverträge gestreikt, die es bei Ryanair bislang nicht gibt. In Deutschland gibt es zum Beispiel nur Individualverträge. Einige Mitarbeiter sind festangestellt, sehr viele weitere arbeiten wiederum nach dem »Contractor-Modell«, das heißt, dass sie nicht direkt bei Ryanair angestellt sind. Die Pilotinnen und Piloten sowie die Kabinenbesatzungen sind mit dieser Situation nicht zufrieden. Man schenkt ihnen kein Gehör. Deswegen formiert sich in den genannten Ländern Widerstand, aber auch in Griechenland, Italien, Großbritannien und Deutschland. Das »Contractor-Modell« klingt nach Leiharbeit Ryanair bietet das als »Service« an. Piloten werden nicht von der eigentlichen Fluggesellschaft eingestellt, sondern sie werden bei verschiedenen Firmen beschäftigt und über diese vermittelt. De facto sind sie festangestellt bei Ryanair, haben etwa Dienstpläne von dem Unternehmen. Offiziell sind sie es auf dem Papier dagegen nicht. Ryanair verweist darauf, dass auch andere Fluggesellschaften solche Modelle nutzen. Bei der Eurowings-Gruppe gibt es das nicht, ebensowenig bei Lufthansa oder TUI fly. Wenn überhaupt, gebraucht der Großteil der Flugbetriebe in Europa das nur zu einem kleinen Prozentsatz. ­Ryanair dagegen ist mit diesem Modell groß geworden. Der Grund dafür ist ganz einfach: die Einsparung von Sozialabgaben und keine Bindung der Angestellten an das Unternehmen. Und wenn irgendetwas ist, können die Beschäftigten ganz schnell gekündigt werden. Das hat natürlich nur Vorteile für das Unternehmen. (…) Wie sehen die Tarifforderungen aus? In Deutschland handelt es sich um einen Vergütungstarifvertrag. Wir möchten weniger variable, dafür einen größeren Anteil fixe Bezahlung haben. Es soll Klarheit darüber herrschen, wieviel Gehalt man am Ende des Monats bekommt. Momentan ist es bei Ryanair so: Wenn man viel arbeitet, kann man viel Geld verdienen – wer aber krank oder im Urlaub ist, bekommt kein oder nur sehr wenig Geld. Es geht also nicht nur um höhere Löhne, sondern um die Strukturen, anhand derer Piloten entlohnt werden. In dem Zusammenhang wäre auch Mutterschutz ein Thema für einen zukünftigen Manteltarifvertrag. Wir leben nicht mehr in einer Zeit, in der man die Gewerkschaften am langen Arm verhungern lässt. Das ist nicht zeitgemäß…“ Interview von Susanna Kütter mit Janis Schmitt vom 27.07.2018 in der jungen Welt externer Link
    • Belgien: Das war eine regelrechte Rekord-Beteiligung: 80% der Ryanair-Belegschaft streikten in Brüssel – nur der Flug nach Berlin fand statt
    • Italien: 132 Flüge in Italien gestrichen: Auch hier haben die Drohungen und illegalen Angebote an Streikbrecher die Entschlossenheit von Ryanair-Kabinenbesatzungen nur erhöht…
    • Portugal: 75% aller Ryanair-Flüge in Portugal: Gestrichen dank massiver Streikbeteiligung
    • Spanien: Wo die Drohungen am schärfsten waren: Das Regierungsdiktat vom „Notdienst“ hat den Ryanair-Streik in Spanien nicht verhindern können
    • Ryanair-Flugbegleiterin packt aus „Wenn ihr für 20 Euro in den Urlaub fliegt, hat das seinen Preis“ 
      Sie muss ihre Verpflegung fürs Flugzeug selbst mitbringen, verdient wenig – und bei Flugausfällen gar nichts: Hier berichtet eine Flugbegleiterin von Ryanair von ihren miserablen Arbeitsbedingungen. (…) Was steckt hinter dem Streik? Hier berichtet eine Ryanair-Flugbegleiterin von miserablen Arbeitsbedingungen. Die Mitarbeiterin möchte zu ihrem eigenen Schutz anonym bleiben. Laut der Gewerkschaft Ver.di sind die meisten Flugbegleiterinnen bei Ryanair zwischen 18 und 30 Jahre alt und kommen aus wirtschaftlich gebeutelten Krisenländern in Süd- oder Osteuropa. Viele verlassen das Unternehmen nach kurzer Zeit wieder. Wer allerdings keine Fremdsprachen spricht, – Ryanair verlangt nur Englisch – dem falle ein Wechsel in Deutschland schwer. Und: Viele haben noch Schulden bei ihrem Arbeitgeber, da Flugbegleiter bis vor Kurzem ihre interne Kurzausbildung selbst zahlen mussten. In der jüngeren Vergangenheit hat es immer mehr Zusammenschlüsse von Ryanair-Mitarbeitern gegeben, die etwas in ihrem Unternehmen verändern wollen. Und das möchte auch unsere Gesprächspartnerin…“ Interview von Sarah Wiedenhöft vom 26.07.2018 beim Spiegel online externer Link
    • Ryanair droht Streikenden mit „schwerwiegende Konsequenzen“ 
      „… Schwerpunkt ist Spanien, wo pro Tag von Ryanair vorsorglich 200 Flüge gestrichen wurden, um ein Chaos an Flughäfen zu vermeiden. In Spanien legte die Regierung allerdings auch Minimaldienste fest, um die Auswirkungen im Urlaubsland zu begrenzen. Derlei gab es weder in Portugal noch in Belgien, in Brüssel sollen 80% und in Charleroi 70% der Beschäftigten gestreikt haben. In Spanien müssen 100% der Inlandsflüge auf die Inseln und 59% der internationalen Verbindungen und zwischen 35 und 59% der Flüge auf der Iberischen Halbinsel durchgeführt werden, womit das Streikrecht der Beschäftigten erheblich beschnitten wurde. Für Italien waren im Vorfeld die Auswirkungen des Aufrufs der Gewerkschaften CGIL und UIL ungewiss geblieben. Ryanair hatte mitgeteilt, grundsätzlich könnten alle Ziele betroffen sein, die dort angeflogen werden. Insgesamt sollen mindestens 132 Flüge auch in Italien ausgefallen sein. Betroffen waren vor allem die Ryanair-Basis an den Flughäfen Mailand-Bergamo und Pisa. Hier spielten sich Szenen ab, die die Airline insgesamt mit Umbuchungen, Rückerstattung der Ticketpreise und anderen Maßnahmen zu verhindern versucht hatte. In Portugal soll nach Angaben der Gewerkschaft die Streikbeteiligung mit 90% der Beschäftigten besonders groß gewesen und 50% der Flüge sollen ausgefallen sein. (…) Ryanair hatte streikwilligen Mitarbeitern gedroht und zudem die Drohkulisse nach dem Pilotenstreik in Irland weiter hochgezogen. Am Mittwoch wurde angekündigt, dass die Flotte in der irischen Hauptstadt Dublin um 20% verkleinert werden soll. 300 Stellen seien gefährdet, betroffen sollen 100 Piloten und 200 Beschäftigte des Kabinenpersonals sein. Begründet wurde das unter anderem mit rückläufigen Buchungen wegen der Pilotenstreiks. Doch die lassen sich davon offenbar auch nicht beeinflussen und haben einen neuen Streiktag für den 3. August angekündigt…“ Artikel von Ralf Streck vom 25. Juli 2018 bei telepolis externer Link
    • Flugbegleiter streiken bei Ryanair: Stellenstreichungen angekündigt – angedroht? 
      Wegen eines Flugbegleiterstreiks in mehreren Ländern hat der Billigflieger Ryanair für diesen Mittwoch europaweit 300 Flüge abgesagt. Betroffen sind auch mehrere Verbindungen von und nach Deutschland, wie eine Flughafen-Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergeben hat. Gestreikt wird bis einschließlich Donnerstag an den Ryanair-Basen in Spanien, Portugal und Belgien. Noch unklar sind hingegen Auswirkungen eines Streikaufrufes der italienischen Gewerkschaft CGIL an die dort stationierten Piloten und Flugbegleiter. Grundsätzlich könnten am Mittwoch alle Flughäfen betroffen sein, die Ryanair in Italien anfliegt, hatte ein Sprecher erklärt. (…) Die deutschen Gewerkschaften für Piloten und Flugbegleiter haben bislang keinen Arbeitskampf bei Ryanair ausgerufen. Bei der Vereinigung Cockpit läuft aber eine Urabstimmung bis Ende Juli. (…) Der Bestand in der irischen Hauptstadt soll von 30 auf etwa 24 Maschinen verringert werden. Die Streiks irischer Piloten hätten sich negativ auf die Buchungen ausgewirkt…“ Meldung vom 25.07.2018 bei finanzen.net externer Link – Die irische Pilotengewerkschaft Ialpa (Division der Forsa) hat erneut einen Streik bei Ryanair terminiert. Man wolle am 3. August die Arbeit niederlegen, sagte ein Sprecher. Weitere Streiks wolle man im Laufe des Monats terminieren, melden die airliners externer Link
    • Ryanair versucht einen Streik (nicht nur) in Portugal zu verhindern: Mit Einschüchterung
    • Das spanische Finanzministerium macht für Ryanair den Streikbrecher gegen die Kabinenbesatzung
    • Ryanair findet die Gehälter seiner Angestellten in Belgien „hoch“ und daher Streiks „völlig überflüssig“
    • Ryanair: Streik muss sein. Die Auseinandersetzung zwischen Ryanair-Management und seinen Beschäftigten muss endlich geführt werden.
      Das Ryanair-Management steht vor einen Dauerkonflikt mit seinen Beschäftigten. Das kann für die Kunden der Airline äußerst unangenehm werden – wenn sie am Flughafen vergeblich auf den blau-gelben Flieger warten. Doch diese Auseinandersetzung muss endlich geführt werden. Ryanair konnte bislang seine Tickets billiger als die Konkurrenz anbieten. Aber auf Kosten des Cockpit- und Kabinenpersonals. (…) Für Ryanair wird das bedeuten, dass das Preisniveau steigt, dass Marktanteile zugunsten von Easyjet, Eurowings oder Wizz verloren gehen. Doch das wird sich in Grenzen halten, auch weil Ryanair in ganz Europa von Betreibern kleinerer Airports nach wie vor massiv subventioniert wird. (…) Letztlich profitiert die Airline dort von Steuergeld – die Flughäfen gehören in der Regel der öffentlichen Hand. Hier muss die EU-Kommission endlich einschreiten.“ Kommentar von Frank-Thomas Wenzel vom 20.7.2018 in der Frankfurter Rundschau online externer Link
    • siehe dazu auch: Ryanair und ver.di unterzeichnen Anerkennungsvereinbarung
  • [Irland] Erster Pilotenstreik bei Ryanair
    Ein historischer Schritt: Piloten von Ryanair legen 24 Stunden lang die Arbeit nieder. Es ist der erste ordentliche Pilotenstreik in der Geschichte des Low-Costers. Die Airline reagiert mit Unverständnis – und mit Annullierungen. Ryanair streicht wegen der ersten ordentlichen Piloten-Streiks im Unternehmen am Donnerstag rund 30 Verbindungen. Laut Mitteilung sind dies 10,3 Prozent der für diesen Tag geplanten Verbindungen ab Irland. Denn die Gewerkschaft Ialpa hat die irischen Piloten zu einem 24-stündigen Arbeitskampf aufgerufen. (…) Wie tief die Gräben zwischen den beiden potenziellen Tarifvertragspartnern ist, zeigt folgender Punkt: Ryanair behauptet, dass die „Piloten bereits eine Gehaltserhöhung von 20 Prozent erreicht“ hätten. „Dies wurde nicht vereinbart“, reagiert die Ialpa. (…) Ebenfalls ein Punkt, der nach airliners.de-Informationen immer wieder die Verhandlungen erschwert: Häufig muss das Ryanair-Management mit Gewerkschaftsmitgliedern verhandeln, die nicht für Ryanair fliegen, sondern bei einer anderen Airline arbeiten. Dies liegt bei Arbeitnehmervertretern mit ehrenamtlichen Vorständen nun einmal in der Natur der Sache, heißt es von den Gewerkschaften. (…) Um trotz tarifrechtlicher Landesgrenzen europaweit einheitlich agieren beziehungsweise abzustimmen zu können, haben sich Flugbegleiter sowie Piloten in der Eurecca (European Cabin Crew Association) und ITF und Eca (European Cockpit Association) organisiert. Die ECA formuliert für die Verhandlungen mit Ryanair folgende Ziele…“ Meldung vom 12.07.2018 bei airliners externer Link, siehe dazu:

    • Arbeitskampf in Irland ist Weckruf für Ryanair im Heimatmarkt
      Die Vereinigung Cockpit (VC) unterstützt den Arbeitskampf der Ryanair-Piloten in Irland. Um faire und transparente Arbeits- und Vergütungsstrukturen zu schaffen sowie angemessene Rahmenbedingungen für einen sozialpartnerschaftlichen Dialog zu etablieren, stehen die europäischen Ryanair-Piloten geschlossen hinter den Forderungen der RTPG (Ryanair Transnational Pilot’s Group) und den nationalen Pilotengewerkschaften. „Der heutige Donnerstag wird ein Weckruf für Ryanair in seinem Heimatmarkt“, so Janis Schmitt, Vorstand und Pressesprecher der Vereinigung Cockpit. „Die Anerkennung von Gewerkschaften ist kein Selbstzweck, wenn den Worten keine Taten folgen. Und in vielen europäischen Ländern machen die Verhandlungen mit dem Ryanair-Management nur langsame bis gar keine Fortschritte.“…“ PM vom 12 Juli 2018 von und bei Cockpit externer Link
  • Forderungen der europäischen Ryanair Piloten
    Die Ryanair Transnational Pilot’s Group (RTPG) fordert Ryanair auf, einen adäquaten Rahmen für die Verhandlungen der einzelnen europäischen Gewerkschaften zu gewährleisten und adressiert netzwerkweite Themen, die Gegenstand der Verhandlungen sein müssen. Die RTPG wurde im März dieses Jahr gegründet, um Regelungen, die alle europäischen Ryanairpiloten betreffen, einheitlich zu verhandeln. Die Vereinigung Cockpit (VC) gehört zu den Gründungsmitgliedern und unterstützt die Koordination der Tarifverhandlungen auf europäischer Ebene…“ PM vom 10 Juli 2018 von und bei Cockpit externer Link mit den Forderungen der RTPG externer Link
  • Temperatursturz in der Hölle. Gewerkschaften gewinnen bei irischem Billigflieger Ryanair an Einfluss. Verdi bildet Tarifkommission für Flugbegleiter 
    „Michael O’Leary sei milde geworden, kommentierte das Handelsblatt am 22. Mai den vermeintlich neuen Führungsstil des Chefs der irischen Billigairline Ryanair. Am Tag zuvor hatte die Fluggesellschaft ihre Geschäftszahlen präsentiert und O’Leary von »Fortschritten in den Verhandlungen mit den Gewerkschaften« gesprochen. Der Fortschritt besteht in der Tatsache, dass der Konzern überhaupt mit den verschiedenen im Unternehmen vorhandenen Beschäftigtenorganisationen spricht und sie als Verhandlungspartner anerkennt. (…) Verdi will nach eigenen Angaben nun international mit den übrigen Gewerkschaften des Kabinenpersonals ein gemeinsames Vorgehen abstimmen. Vorerst keine Kooperation wird es jedoch mit der konkurrierenden UFO geben. Diese hatte Ryanair bereits im Oktober zu Tarifverhandlungen aufgerufen, eine eigene Kommission mit Mitarbeitern gebildet und eine Zusammenarbeit mit den entsprechenden Gewerkschaften in Irland, Italien, Portugal und Spanien angekündigt. So uneinig sich die Gewerkschaften auch sind, beide werden sich mit den prekären Bedingungen bei Ryanair beschäftigen müssen. So hat etwa ein Großteil der Mitarbeiter nur Leiharbeitsverträge. Kritik an dem Billigflieger übte am vergangenen Mittwoch auch die deutsche Standesvertretung der Piloten, Vereinigung Cockpit (VC). »Jeder Tag, den Ryanair mit scheinselbständigen Leihpiloten weiterfliegt, ist für sie ein Gewinn«, sagte VC-Präsident Ilja Schulz beim Deutschen Verkehrspilotentag in Frankfurt am Main. Die Airline setze andere Fluggesellschaften mit ihren niedrigen Kosten zu Lasten der Beschäftigten unter Druck…“ Artikel von Stefan Thiel in junger Welt vom 29.05.2018 externer Link
  • Streikbrecher an Bord. Billigfluglinie Ryanair setzt europaweit Beschäftigte unter Druck. Gewerkschaft spricht von »Nötigung« 
    Dem Unternehmen sind alle Mittel recht. Die Fluglinie Ryanair setzt europaweit Beschäftigte unter Druck, damit diese als Streikbrecher in Portugal Schichten schieben. Am Flughafen Faro gingen die Angestellten des Kabinenpersonals am Mittwoch den dritten Tag in Folge in den Ausstand. Elf von 18 geplanten Flügen seien erfolgreich verhindert worden, erklärte Luciana Passo von der Gewerkschaft des Kabinenpersonals SNPVAC am Mittwoch der portugiesischen Zeitung Observador. Es sind die ersten Streiks in der 34jährigen Firmengeschichte. (…) Auf zehn Basen in Deutschland habe Ryanair die Beschäftigten »in Bereitschaft« gesetzt, erläuterte eine Sprecherin der Gewerkschaft gegenüber jW. Die Mitarbeiter seien »genötigt« worden, sich nach Portugal versetzen zu lassen. (…) Dass dieses Vorgehen gängige Praxis ist, belegen Tonaufnahmen, die von der irischen Zeitung The Independent am Montag dokumentiert wurden. »Ryanair-Boss« Darrell Hughes habe spanischen Kabinenbeschäftigten mit »ernsthaften Konsequenzen« gedroht, wenn sie sich weigern sollten, als Streikbrecher in Portugal anzutreten. Hughes habe die Mitarbeiter aufgefordert, sich nicht dem Druck »anderer Leute« aus den »sozialen Medien« zu beugen und statt dessen ihrer Pflicht nachzukommen. Auf Nachfrage der Betroffenen, ob sie schriftliche Anweisungen erhalten könnten, habe Hughes geantwortet: »Seht Leute, wir haben keine Zeit, E-Mails zu verschicken oder Briefe zu schreiben.« Er garantiere aber jedem, sollten rechtliche Schritte eingeleitet gegen die Beschäftigten eingeleitet werden, werde Ryanair juristischen Beistand oder finanzielle Unterstützung leisten…“ Artikel von Simon Zeise in der jungen Welt vom 05.04.2018 externer Link
  • [Streikbrecher gegen Streik in Portugal] ver.di verurteilt skandalöses Vorgehen bei Ryanair 
    Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert das Vorgehen von Ryanair bei den momentan stattfindenden Kabinenstreiks auf das Schärfste. Hintergrund sind die ersten Kabinenstreiks in der Geschichte von Ryanair, die zurzeit in Portugal durchgeführt werden und die von Ryanair durch den Einsatz von Streikbrechern aus ganz Europa unterlaufen werden sollen. Die Beschäftigten streiken gegen schlechte Arbeitsbedingungen und Dumpinglöhne. „Beschäftigte in ganz Europa, darunter also auch unsere Kolleginnen und Kollegen in Deutschland, werden von Ryanair nachweislich unter Druck gesetzt, als Streikbrecher zu agieren und die Streiks der Kabinenbeschäftigten in Portugal zu unterlaufen“, betont ver.di-Bundesvorstandmitglied Christine Behle. Sie würden unter Androhung von Disziplinarverfahren aufgefordert, die Flüge der Streikenden zu übernehmen…“ Pressemitteilung vom 04.04.2018 externer Link
  • Portugal: Ryanair-Cabin Crew droht mit Streik an Ostern 
    Einige Ryanair-Kabinenmitglieder in Portugal haben damit gedroht, an Ostern zu streiken. Ryanair reagiert wie immer: mit Unverständnis. Die Streiks sind laut der Gewerkschaft SNPVAC für den 29. März und den ersten und vierten April angesetzt. „Die Gespräche mit dem Unternehmen haben nicht gefruchtet“, heißt es in einem Statement der Gewerkschaft, das die Nachrichtenagentur „Reuters“ zitiert, „Ryanair weigert sich, portugiesisches Recht anzuwenden.“ Laut der Gewerkschaft wollen die Crew-Mitglieder wegen unterirdischer Arbeitsbedingungen streiken – als Beispiel nennt sie Disziplinarverfahren und Drohungen, wenn jemand die Verkaufsziele auf einem Flug nicht erreicht hat…“ Meldung vom 29.03.2018 bei aero.de externer Link
  • Europäische Pilotenverbände gründen länderübergreifende Ryanair-Tarifkommission
    Im Rahmen der 73. Jahreskonferenz des Weltpilotenverbandes IFALPA, haben die europäischen Pilotenverbände am Wochenende in Luxemburg per einstimmigem Beschluss eine europäische, länderübergreifende „Ryanair Transnational Pilot Group“ (RTPG) gegründet. Mit einer Europäischen Tarifkommission, dem „Master Executive Council“, ist es nun erstmals möglich, Regelungen, die alle Ryanair Piloten in Europa betreffen, einheitlich zu verhandeln. Die Forderungen nach direkten Anstellungsverträgen basierend auf lokalem Recht, transparenten Karriereperspektiven im gesamten Ryanair-Netzwerk und einer effektiven und koordinierten Vertretung aller Ryanair-Piloten, unabhängig von ihrem Stationierungsort, rücken von nun an noch mehr in den gemeinsamen Fokus. (…) Diese RTPG wird in Zukunft nicht nur Informationen sammeln und diese allen Verhandlungsgremien zur Verfügung stellen, sondern auch die Tarifverhandlungen bei Ryanair auf europäischer Ebene koordinieren…“ Meldung vom 19. März 2018 von und bei der Vereinigung Cockpit externer Link
  • Gewerkschaften zum Schein: Ryanair erkennt Beschäftigtenvertretung an, um expandieren zu können. Streiks für Ostern angekündigt 
    „Die irische Billigfluglinie Ryanair rechnet in den kommenden Monaten mit Ausfällen im Flugverkehr. Als Grund werden Konflikte mit der Belegschaft angegeben. Weil sich die Gespräche über die Anerkennung von Gewerkschaften in die Länge zögen, könne es über Ostern und im Sommer zu Störungen kommen, sagte Konzernchef Michael O’Leary am Dienstag in Brüssel. Betroffen seien vor allem Irland und Portugal. Mit seiner Erklärung geht O’Leary wieder auf Konfrontation mit den Piloten. Zuvor hatte die europäische Pilotenvertretung von Ryanair O’Leary Ende Februar zum Rücktritt aufgefordert. Er habe bei der Lösung der Personal- und Flugplanprobleme versagt, hieß es in einem Schreiben des Pilotenrates EERC.  (…) Das Angebot von 20 Prozent mehr Lohn zielt offenbar darauf ab, die Gewerkschaft weitgehend aus dem Konzern herauszuhalten, meinte Philip von Schöppenthau, Generalsekretär des Europäischen Dachverbandes »European Cockpit Association« (ECA), Ende Februar im Gespräch mit dem Manager-Magazin. Denn das Angebot wurde nicht den Pilotenvereinigungen vorgelegt, sondern den Piloten jeder einzelnen »Base«. »Es handelt sich um ein unilaterales ›take-it-or-leave-it‹-Angebot und hat mit Gewerkschaften nichts zu tun«, sagte von Schöppenthau. (…) Worum es Ryanair letztlich geht, ist sein Geschäftsmodell. Der Billigflieger setzt nicht nur auf ein Minimum an Service, sondern auch auf ein System mit selbständigen Leihpiloten mit schlechter sozialer Absicherung. Während die Piloten direkte und dauerhafte Arbeitsverträge nach den jeweiligen Gesetzen des Landes und ohne Auflagen fordern, liegt dem Unternehmen wenig an verbindlichen Sozialstandards und Kollektivverhandlungen…“ Beitrag von Bernd Müller bei der jungen Welt vom 7. März 2018 externer Link
  • Billigflieger Ryanair gelobt Besserung
    „… Jahrzehnte lang waren Betriebsräte und Gewerkschaften ein Rotes Tuch für Michael O’Leary, den umtriebigen Boss des irischen Billigfliegers Ryanair. Ende vergangenen Jahres hat die Airline ihre Personalpolitik drastisch geändert. In zahlreichen europäischen Ländern verhandelt man zunächst mit den Pilotengewerkschaften über Tarifverträge, die Flugbegleiter sollen in den nächsten Monaten folgen. Mit der Vereinigung Cockpit ist die nächste Gesprächsrunde für die kommende Woche geplant. „Unser altes System ist Vergangenheit“, sagte Peter Bellew, Chief Operations Officer von Ryanair, am Dienstag in Berlin. Die grundsätzliche Anerkennung der Gewerkschaften bringt den Piloten bis zu 20 Prozent höhere Bezüge und kostet Ryanair nach eigenen Angaben rund 100 Millionen Euro. Die Iren können das aus der Portokasse bezahlen. Trotz erster Arbeitskampfmaßnahmen des Personals in den vergangenen Monaten rechnet man für das Ende März endende Geschäftsjahr 2017/18 mit 130 Millionen Passagieren und einem satten Gewinn von 1,4 Milliarden Euro. Bis 2024 sollen es 200 Millionen Reisende werden, die von dann 600 Flugzeugen befördert werden. Bei einem so rasanten Wachstum gibt es einen großen Bedarf an fliegendem Personal.  (…) In Deutschland hat Ryanair binnen vier Jahren das Passagiervolumen auf knapp 20 Millionen vervierfacht und den Marktanteil von vier auf acht Prozent verdoppelt. Für den kommenden Winter kündigte die Airline 24 neue Strecken an und will dann auf neun Prozent kommen…“ Artikel von Rainer W. During vom 6. März 2018 beim Tagesspiegel online externer Link
  • Auf Konfrontationskurs: Ryanair-Beschäftigte wollen im Streit um bessere Arbeitsbedingungen nicht nachgeben 
    „… Nachdem Konzernchef Michael O’Leary im Dezember nach jahrelanger Weigerung überraschend angekündigt hatte, die Gewerkschaften als Vertreter der Piloten und der Flugbegleiter anzuerkennen und den Abschluss von Kollektivverträgen zu ermöglichen, gab es Anfang Februar eine radikale Kehrtwende. Sein Unternehmen werde den »lächerlichen Forderungen« der Flugkapitäne nicht nachgeben, erklärte O’Leary Anfang der Woche. Vielmehr sei man bereit, mögliche Beeinträchtigungen durch Streiks hinzunehmen. (…) Die spanische Pilotengewerkschaft Sepla kündigte an, die Airline zu verklagen, weil die Verhandlungen laut Gewerkschaft nicht konstruktiv verlaufen, berichtete das Luftfahrtmagazin »aero« am Donnerstag. Dabei geht es vor allem darum, die Verträge der spanischen Ryanair-Piloten nach spanischem Arbeitsrecht zu verfassen – und nicht mehr nach irischem. Ein Rolle spielt dabei auch die Scheinselbstständigkeit vieler Piloten, Die Gewerkschaft fordert für alle Piloten reguläre Arbeitsverträge mit der Airline. Streiks werden derzeit nicht geplant, Sepla bevorzuge den juristischen Weg (…) In Dänemark, wo Ryanair in Kopenhagen einen neuen Standort eröffnen möchte, beharrt die Flugbranchengewerkschaft FPU bereits im Vorfeld darauf, dass die dort eingesetzten Piloten dem dänischen Arbeitsrechts unterliegen. (…)Unübersichtlich ist nach Auskunft des Cockpit-Sprechers die Lage in Italien. Zwar gab es eine Streikankündigung für den heutigen Sonnabend, doch da es dort verschiedene Luftfahrt- und Pilotengewerkschaften mit unterschiedlicher Strategie gebe, wisse man derzeit nicht, was tatsächlich passieren werde…“ Artikel von Rainer Balcerowiak vom 10.02.2018 beim ND online externer Link
  • VC kündigt Streik bei Ryanair an. Ab sofort ist jederzeit mit Streikmaßnahmen zu rechnen, Weihnachtstage ausgenommen 
    Die Vereinigung Cockpit (VC) erklärte im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstag, den 12.12.2017, dass ab sofort jederzeit mit Streikmaßnahmen bei Ryanair zu rechnen ist. Damit soll die Aufnahme von Tarifverhandlungen zur Regelung von marktgerechten Arbeits- und Vergütungsbedingungen für Ryanair-Piloten erzwungen werden. (…) Derzeit laufen Ryanair in Scharen die Piloten davon, weil fast alle anderen Fluggesellschaften bessere Arbeitsbedingungen bieten, als Ryanair selbst und derzeit europaweit viele Piloten gesucht werden. Auch dadurch gibt es aus VC-Sicht eine deutliche Unterdeckung an Piloten bei der irischen Fluggesellschaft, was zu zahlreichen nicht durchgeführten Flügen führt. So haben der italienische und der portugiesische Pilotenverband ebenso Streiks für die kommenden Tage in Aussicht gestellt, wie die VC. Auch in Irland haben die Piloten gestern in einer Urabstimmung für die Durchführung von Arbeitskampfmaßnahmen votiert…“ Pressemitteilung vom 12. Dezember 2017 von und bei der Vereinigung Cockpit externer Link
  • UFO fordert Ryanair zu Tarifverhandlungen auf
    „… dass die Arbeits- und Vergütungsbedingungen bei Ryanair einen traurigen Tiefpunkt der Low-Cost-Abwärtsspirale darstellen, ist Euch sicherlich bekannt. Hier nur schlagwortartig einige zentrale Punkte, die Flugbegleiterinnen und Flugbegleitern dort widerfahren: Monatsgehalt rund 1.200 Euro brutto inkl. Flugzulage; Unbezahlte Freistellung auf Weisung von Ryanair für mehrere Wochen in den Wintermonaten; Keine Personalvertretung, keine Tarifverträge; Beschäftigung über  Leiharbeitsverhältnisse ohne Zukunftsperspektive; Kürzeste Kündigungsfristen;   Kosten für Uniform und Grundlehrgang (3.000 Euro) sind vom Arbeitnehmer zu tragen (…)  Wir werden nun Ryanair zu Tarifverhandlungen auffordern, um sie zu einem fairen Wettbewerber zu machen, der zumindest Mindeststandards und grundlegende Arbeitnehmerrechte einhält. Wir stellen uns dabei auf eine lange und harte Auseinandersetzung ein, während der wir unser Vorgehen sowohl mit der Vereinigung Cockpit, als auch mit unseren Freunden unserer europäischen Dachorganisation EurECCA abstimmen werden…“ Meldung vom 25. Oktober 2017 externer Link
  • Forderung nach Tarifvertrag: Ryanair-Piloten proben den Aufstand
    Die Piloten des Billigfliegers Ryanair wollen einen Tarifvertrag und haben sich deshalb mit der Gewerkschaft Cockpit zusammengetan. Bisher lehnt das irische Unternehmen jegliche Verhandlungen ab und beruft sich auf irisches Recht. Piloten des irischen Billigfliegers Ryanair haben bisher keinen Tarifvertrag. Über ihre Gehälter verhandeln lokale Pilotenvertretungen mit dem Unternehmen. Das soll sich nun ändern. Mithilfe der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) haben Ryanair-Mitarbeiter die Fluggesellschaft zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Dazu sei eine Tarifkommission mit einem professionellen Verhandlungsführer gegründet worden, berichtet die Gewerkschaft…“ Tagesschau-Meldung vom 17.11.2017 externer Link
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