Streik der Vorfeldkontrolleure bei der Gewerkschaft der Flugsicherung (GDF) am Flughafen Frankfurt 2012

Dossier

Vom 16.2.2012 bis zur Einigung aum 21.03.2012 haben wir ein umfangreiches Dossier zusammengestellt.

  • Nach dem Flughafen-Streik: Für die Gewerkschaft geht’s ums Überleben
    Nach den Streiks am Frankfurter Flughafen streiten Fraport und Gewerkschaft weiter vor dem Frankfurter Arbeitsgericht um Schadenersatz. Beide Parteien können sich nicht auf einen Kompromiss einigen. Artikel von Peter Dietz in der Frankfurter Rundschau vom 21.09.2012 externer Link. Aus dem Text: „(…) Zehn Millionen Euro sind viel Geld für eine kleine Spartengewerkschaft. Die Summe könne die Existenz der GdF gefährden, sagte der Anwalt der Gewerkschaft. Das sei nicht verhältnismäßig. Zudem würde den Fluggesellschaften ein Hebel in die Hand gegeben; sie könnten bei künftigen Tarifkonflikten mit Verweis auf das hohe Haftungsrisiko einen Streik unterlaufen. Genau da liegt des Pudels Kern. Die Airlines sind in der Tat an einer Grundsatzentscheidung interessiert. In Deutschland tummelten sich viele Gewerkschaften, die starken Einfluss auf den Flugverkehr hätten, sagte der Lufthansa-Anwalt. Es müsse deshalb geklärt werden, ob die Airlines solche Streikschäden hinnehmen müssten. Sie müssen, hatte das Gericht in einem anderen Fall im August entschieden. In diesem Fall geht der Streit Anfang Januar in die nächste Runde.
  • Fluglotsen sollen Millionen-Schadenersatz zahlen
    „Neue Millionenklage gegen die Fluglotsen-Gewerkschaft GdF: Die Lufthansa und Fraport wollen Schadenersatz für den Streik der Vorfeldmitarbeiter im Februar, wie Sprecher sagten. Die Klage sei in der vergangenen Woche eingereicht worden. Diese liegt einem Bericht des „Spiegel“ zufolge bei zehn Millionen Euro…Agenturmeldung in der Frankfurter Rundschau vom 20.08.2012 externer Link
  • Einigung im Tarifstreit mit der Fraport AG
    „Liebe Mitglieder, am gestrigen Nachmittag kam es zur Einigung im Tarifstreit mit der Fraport AG, bezüglich den am Frankfurter Flughafen beschäftigten Kollegen aus den Bereichen der Verkehrszentrale, der Vorfeldkontrolle und der Vorfeldaufsicht. (…) Da nun in den nächsten Tagen die redaktionellen Arbeiten an den Tarifverträgen stattfinden, werden, auch in Absprache mit der Fraport AG, die genauen Details der neuen Tarifverträge nach vollzogener Unterschrift bekannt gegeben. Dies wird wohl Anfang/Mitte nächster Woche stattfinden...“ Meldung auf der Seite der GDF vom 22.03.2012 externer Link
  • Streik am Flughafen: »Hunderte wollen in die Gewerkschaft«
    Die Gewerkschaft der Flugsicherung steht doppelt unter Druck. Für den Streik am Frankfurter Flughafen erntete sie nicht nur Kritik der Arbeitgeber, sondern auch von ver.di. marx21.de sprach mit Bundesvorstand Markus Siebers. Das Interview auf Marx21 vom 15.03.12 externer Link
  • Chronologische Darstellung der vergangenen 2 Wochen
    Liebe Mitglieder, nach ziemlich turbulenten Tagen möchte ich Euch gerne, fernab von der Berichterstattung in den Medien, über die Geschehnisse der vergangen 2 Wochen unterrichten. (…) Da auch im Moment mehrere Anfragen von Mitgliedern bezüglich der Haftung bei etwaigen Schadensersatzforderungen in der Geschäftsstelle eingehen, so kann ich alle beruhigen. Dies ist rechtlich nicht möglich. Zum Schluss möchte ich noch den streikenden Kollegen danken. Ich habe mehrere Male das Streiklokal in Kelsterbach besucht. Dort war deutlich eine sehr starke und gefestigte Streikfront vorzufinden. Die nun stattgefundene Entwicklung bedauere ich persönlich sehr, möchte mich aber ausdrücklich für den Einsatz aller bedanken. Über weitere Entwicklungen werde ich wie gewohnt zeitnah berichten.“ Mitteilung von Matthias Maas (Bundesvorstand Presse und Kommunikation der GDF) vom 01.03.2012 externer Link
  • Tarifstreik geht in die nächste Runde: Streit um die Macht kleiner Gewerkschaften
    Von Einigkeit ist keine Spur am Frankfurter Flughafen. Lufthansa und Airport-Betreiber Fraport fordern von der Gewerkschaft der Flugsicherung Entschädigung in Millionenhöhe. Diese droht mit neuen Streiks. Die Auswirkungen reichen bis in die Politik hinein: Die Debatte über einheitliche Tarifverträge ist neu entbrannt...“ Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 04.03.2012
  • Stattgebendes Urteil im Verfahren auf Erlass einer Einstweiligen Verfügung Fraport AG und Deutsche Lufthansa AG gegen Gewerkschaft der Flugsicherung e.V. (GdF)
    Das Arbeitsgericht Frankfurt am Main hat nach mündlicher Verhandlung soeben dem am gestrigen Tage eingegangenen Antrag auf Erlass einer Einstweiligen Verfügung von Fraport AG und Deutsche Lufthansa AG im Wesentlichen entsprochen und der Gewerkschaft der Flugsicherung e.V. die weitere Durchführung von Streikmaßnahmen in den Abteilungen Vorfeldkontrolle, Vorfeldaufsicht und/oder Verkehrszentrale der Fraport AG in dem Zeitraum bis Donnerstag, den 1. März 2012, 5.00 Uhr untersagt (Arbeitsgericht Frankfurt am Main, Urteil vom 29. Februar 2012 – Aktenzeichen 9 Ga 24/12)…“ Pressemitteilung vom 29.02.2012 externer Link
  • Streiks sind der Preis der Liberalisierung
    Die Streiks von Spartengewerkschaften wie Lokführern oder Vorfeldarbeitern sind der Preis für die Liberalisierung der letzten Jahre. Doch die Arbeitgeber wollen diesen Preis nicht zahlen. Leitartikel von Eva Roth in Frankfurter Rundschau online vom 28.2.2012 externer Link. Aus dem Text: „… Auch beim Flughafenbetreiber Fraport hat die Belegschaft den hochgelobten Wettbewerb zu spüren bekommen. Die Bodenverkehrsdienste, also die Gepäck-, Fracht- und Passagierabfertigung, wurde in den 1990er-Jahren liberalisiert. Seither muss es an Flughäfen dafür mehrere Anbieter geben. Das ist gut für die Airlines. So forderte die Lufthansa von Fraport 2005, die Dienstleistung gefälligst billiger anzubieten. Also setzte Fraport Lohnsenkungen durch. Insidern zufolge sparte die Lufthansa dadurch 30 bis 40 Millionen Euro. Damit nicht genug. 2010 verzichtete die komplette Fraport-Belegschaft noch einmal auf Lohnbestandteile, damit die Lufthansa weiter Kunde bleibt. Einige Beschäftigte wollen das nicht länger hinnehmen. Sie nutzen jetzt ihre Schlüsselposition und streiken für beträchtliche Lohnzuschläge. Wenn sich die Lufthansa nun beklagt, dass sie als unbeteiligte Dritte unter dem Arbeitskampf leide, dann ist das nur ein Teil der Wahrheit. Sie hat in den vergangenen Jahren kräftig von der Lohndrückerei profitiert. (…)  Wir sollten endlich die richtigen Lehren aus dem Erstarken der Berufsgewerkschaften ziehen. Ihr Erfolg belegt: Dienstleistungen, die für die ganze Gesellschaft wichtig sind, können wir nicht zum Spottpreis haben…“
  • Wo Streiks verboten werden, gibt es kein Streikrecht! Wir solidarisieren uns mit dem Streik der KollegInnen von der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) am Frankfurter Flughafen.
    Das Verbot der Streiks, welches das Arbeitsgericht Frankfurt a.M. auf Wunsch eines Eilantrages von Fraport und Lufthansa verhängt hat, macht wieder einmal deutlich, dass es ein Recht auf Streik in Deutschland kaum gibt. Dieses angebliche verfassungsmäßige Recht kann und wird regelmäßig von niederrangigen Gerichten zugunsten der Unternehmerinteressen außer Kraft gesetzt. Aus rein formalen Gründen hat das Frankfurter Arbeitsgericht den Streik der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) verboten. Zwei Detailforderungen aus dem aktuellen Arbeitskampf würden gegen die „Friedenspflicht“ aus einem alten Fraport-Tarifvertrag verstoßen. Die GdF muss daher den Arbeitskampf am Flughafen abbrechen. Schon gestern Abend hatte der gleiche Arbeitsrichter den geplanten Solidaritätsstreik der Fluglotsen für „unverhältnismäßig“ erklärt und verboten…“ Presseerklärung von FAU externer LinkAG-Streikrecht vom 29.02.12
  • Streikverbot in Frankfurt. Gerichte stoppen Gewerkschaft GdF. Kabinett diskutiert Gesetz gegen Arbeitskämpfe
    Artikel von Mirko Knoche in junge Welt vom 01.03.2012 externer Link. Aus dem Text: „… Die GdF hatte für gestern außerdem die Frankfurter Fluglotsen zu einem Solidaritätsstreik aufgerufen. Auch den verbot das zuständige Arbeitsgericht, und zwar bereits am Dienstag abend. Ohne Fluglotsen wären auf dem Airport keine Starts und Landungen möglich gewesen. Die Richter in Frankfurt am Main hielten das für unverhältnismäßig. Ver.di-Chef Frank Bsirske begrüßte gestern das Streikverbot, für einen Gewerkschaftsboß ein sehr ungewöhnlicher Vorgang. Zwischen Fluglotsen und Vorfeldbeschäftigten bestehe »kein Zusammenhang«, so Bsirske….“
  • Gericht stoppt Fluglotsenstreik
    Das Arbeitsgericht Frankfurt hat den Fluglotsenstreik am Frankfurter Flughafen verboten. Der Streikaufruf der Gewerkschaft der Flugsicherung GdF sei illegal und die Fluglotsen dürften ihre Arbeit nicht wie geplant am Mittwochmorgen von 5 Uhr bis 11 Uhr niederlegen, verfügte das Gericht am Dienstagabend. (…) Die Unterstützung würde das Gewicht des Hauptstreiks erreichen und zu einem zeitweisen Stillstand des Flugverkehrs führen, sagte Richter Matthias Kreutzberg-Kowalczyk. Zuvor hatte die Fraport ein letztes Gesprächsangebot der GdF ausgeschlagen und auf einer Entscheidung des Gerichts bestanden. (…) Grundsätzlich sind Unterstützungsstreiks seit einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts aus dem Jahr 2007 zulässig. Nicht rechtmäßig ist der Solidarstreik allerdings, wenn er für die Unterstützung des Hauptkampfs „offensichtlich ungeeignet, nicht erforderlich oder unter Berücksichtigung der schützenswerten Interessen der betroffenen Dritten unangemessen wäre„. Meldung in der FTD vom 29.02.2012
  • Das Angebot der FRAPORT AG oder NUR OHNE VORFELDAUFSICHT
    Uns klingen noch die Worte des Herrn Schulte aus der Pressekonferenz am Mittwoch in den Ohren: „Wir sind bereit, auf Basis unseres letzten Angebotes in der Schlichtung mit der GdF einen Abschluss zu erreichen“ Dieser Ankündigung, möglicherweise doch etwas voreilig formuliert, folgte nun eine ernüchternde Rolle rückwärts und Fraport legte ein Gesamtangebot vor, in dem die Kolleginnen und Kollegen der Vorfeldaufsicht gar nicht mehr vorkommen. Sie sollen nicht nur ohne Vergütungsanpassung bleiben, sondern wurden aus den Verträgen der GdF insgesamt schlicht getilgt, nahezu die Hälfte der in diesem Konflikt vertretenen Mitglieder bliebe also, folgte man dem Ansinnen der Fraport, komplett ohne Tarifvertrag. Dies stellt in der Tariflandschaft Deutschlands einen einmaligen Vorfall dar. (…) Der soziale Friede, der gern vollmundig auch seitens der Großgewerkschaften ins Feld geführt wird, ist in Wahrheit der Friede der Unternehmen, die weiterhin komfortabel Arbeitnehmerinteressen ignorieren und freie Hand bei der Gestaltung von Arbeitsumfeldern haben wollen, die Arbeitnehmern schaden und sie ausbeuten. Das geht natürlich viel leichter, wenn man als Verhandlungspartner nur eine große, träge Gewerkschaft hat, deren Führer mit erheblich weniger Aufwand kontrolliert und manipuliert werden können. Dass Spezialisten- oder Spartengewerkschaften für alle Arbeitnehmer etwas Gutes sind, und endlich wieder für Bewegung zu Gunsten der Arbeitnehmer führen können, belegt „die große Gewerkschaft“ gerade eindrucksvoll selbst durch die Ankündigung, bei einem Abschluss der Fraport mit der GdF nachziehen und auch für die übrigen, durch sie vertretenen Arbeitnehmer angemessene Forderungen stellen zu wollen. Der geneigte Beobachter fragt sich angesichts dieser interessanten Ankündigung: Warum setzt besagte Gewerkschaft die nun angedrohte Macht nicht schon längst ein, um die Interessen der von ihr vertretenen Mitglieder am Frankfurter Flughafen mit Nachdruck zu vertreten und deren teils wirklich schlechte Arbeitskonditionen endlich auf ein akzeptables Maß anzuheben. Habt Ihr diesen Aufruf vernommen, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Ihr Mitglieder dieser Gewerkschaft seid? Nehmt Eure Gewerkschaft beim Wort, und unterstützt die Kolleginnen und Kollegen, die jetzt in der Schusslinie stehen – sie bereiten den Weg dafür, dass auch Ihr mit etwas gutem Willen, Mut und der Rückbesinnung auf gewerkschaftliche Traditionen endlich angemessen vertreten werden könnt! Weigert Euch Streikbrecher zu sein, lasst diejenigen, die sich auf Eure Kosten die Taschen vollmachen, den Karren selbst aus dem Dreck ziehen.Der Bundesvorstand der Gewerkschaft der Flugsicherung e.V. vom 27.02.2012 externer Link
  • apronfrankfurt: Vorfeldkontrolle, Verkehrszentrale, Vorfeldaufsicht am Frankfurter Flughafen
    „…Diese Seite wurde und wird von Angestellten dieser Bereiche erstellt und bearbeitet und dient der Kommunikation von Mitarbeitern untereinander und zur Information aller Interessierten. Anlass für die Erstellung dieser Seite am 22.02.2012 ist der derzeitige Streik von gut 200 Mitarbeitern am Frankfurter Flughafen...“ Zum Blog apronfrankfurt externer Link
  • Mitgliederinfo
    Liebe Mitglieder, im Tarifkonflikt am Flughafen Frankfurt zwischen der Fraport AG und der Gewerkschaft der Flugsicherung e.V. und den diesbezüglich stattgefundenen Streiktagen im Bereich der Verkehrszentrale, der Vorfeldkontrolle und der Vorfeldaufsicht, kehrte man anlässlich einer Aufforderung der Fraport AG vom 22.02.12 an den Verhandlungstisch zurück. Diese Gespräche fanden am 23.02.12 ab dem Nachmittag statt und scheiterten am Abend des 24.02.12. Die Bereitschaft der GdF e.V. zur Rückkehr an den Verhandlungstisch ohne jede Vorbedingung wurde von der Fraport AG in keiner Weise honoriert. Ganz im Gegenteil, es war schon bald zu erkennen, dass diese Gespräche vermutlich nur „inszeniert“ waren, um ein wiederholtes Scheitern herbei zu führen und die GdF e.V. erneut in einem schlechten Licht dastehen zu lassen. Die Fraport AG war nicht einmal bereit Ihr eigenes, vor der anschließenden Schlichtung, letztmaliges Angebot an die GdF e.V., als Verhandlungsbasis erneut vorzulegen! Ganz im Gegenteil: Im neuen Angebot der Fraport AG kam der Bereich Vorfeldaufsicht überhaupt nicht mehr vor, als ob diese (ca. 100) Kollegen am Flughafen Frankfurt nicht mehr existieren würden. Ein unfassbares und absolut inakzeptables Angebot, welches von der Verhandlungskommission der GdF e.V. auf das schärfste zurückgewiesen wurde. So kam es am späten gestrigen Abend zum Scheitern der Verhandlungen. Was könnte aber noch hinter dem Scheitern stecken?...“ GdF-Mitgliederinfo vom 25.02.2012 externer Link
  • Frankfurt: Streik am Flughafen vorerst beendet
    Der Streik am Frankfurter Flughafen ist beendet – vorerst zumindest. Der Flughafenbetreiber Fraport und die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) reden wieder miteinander; für die Dauer der Verhandlungen ist der Arbeitskampf ausgesetzt. Artikel von Peter Dietz in der Frankfurter Rundschau vom 22.02.2012 externer Link . Aus dem Text: „(…) Ein Scheitern ist nicht auszuschließen. Denn die Fronten haben sich im Lauf des Streiks zunehmend verhärtet. Einzig bei den Gehältern der 85 Vorfeldkontrolleure scheint man sich in der dem Streik vorausgegangenen Schlichtung angenähert zu haben. Fraport sei „bereits in einigen Punkten auf die hohen Forderungen“ der Gewerkschaft eingegangen, sagte Schulte. Damit habe der Flughafenbetreiber die Wünsche der GdF für die Vorfeldkontrolle nahezu erfüllt. Sehr weit auseinander dagegen lägen beide Parteien mit ihren Lohnvorstellungen für die 120 Beschäftigten der Verkehrszentrale und der Vorfeldaufsicht. Zahlen nannte Schulte nicht. „Wir erwarten in den Gesprächen eine Kompromissbereitschaft bei der GdF, um einen adäquaten Ausgleich für beide Seiten zu finden“, sagte der Fraport-Chef...“
  • Fraport-Vorstand: Streik ist „exorbitant unangemessen“
    Der einstige Gewerkschaftsboss Herbert Mai ist heute Arbeitsdirektor bei der bestreikten Fraport. Im Interview spricht er über überzogene Gehaltsforderungen, Streikbruch und mögliche Kompromisse mit der GdF. Die Drohung der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF), bis Freitag durchzustreiken, kostet den Flughafenbetreiber Fraport viel Geld. Arbeitsdirektor Herbert Mai lässt es offen, ob Fraport auf Schadenersatz klagen wird. Interview von Friederike Tinnappel in der Frankfurter Rundschau vom 22.02.2012 externer Link. Aus dem Text: (…) Bevor Sie zu Fraport gingen, waren Sie Chef der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV), heute Verdi. Jetzt organisieren Sie den Streikbruch. Wie passt das zusammen?
    Das passt deshalb zusammen, weil Verdi nie einen Arbeitskampf vom Zaune brechen würde, der nur eine Berufsgruppe betrifft und der im Vergleich zu anderen Berufsgruppen exorbitant unangemessen ist, so dass er das Tarifgefüge und die Solidarität der Kollegen untereinander aufbricht. Gewerkschaften fühlen sich generell dem Gedanken der Solidarität verpflichtet..
    .“
  • Verdi und Fraport-Geschäftsführung gegen Streikende: Eine gezielte Provokation
    „(...) Das provokative Verhalten der Fraport AG ist nicht nur mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi abgesprochen, sonder von ihr vorgeschlagen und ausgearbeitet worden. Verdi ist die größte Gewerkschaft unter den knapp 20.000 Beschäftigten des Flughafenbetreibers und erhebt einen Alleinvertretungsanspruch.Vor drei Jahren unterschrieb Verdi einen so genannten „Zukunftsvertrag“ mit Fraport, der den Beschäftigten Sparmaßnahmen von 24 Millionen Euro aufzwang. Verdi will unter allen Bedingungen verhindern, dass die Vorfeldlotsen und ihre relativ kleine Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) höhere Löhne und verbesserte Arbeitsbedingungen durchsetzen. Denn dann kann Verdi sein Niedriglohndiktat kaum aufrecht erhalten…Kommentar von Helmut Arens auf der World Socialist Web Site vom 22. Februar 2012 externer Link
  • Streik am Flughafen Frankfurt: Gewerkschaft der Flugsicherung ist isoliert
    „Die GdF verlängert den Streik am Frankfurter Flughafen erneut – der Ausstand soll bis 23 Uhr am Freitagabend dauern. Der Streik spaltet das Arbeitnehmerlager: Der Betriebsrat hält die Gewerkschafts-Forderung für völlig überzogen, Verdi regt sich nicht einmal über Streikbrecher auf…Artikel von Eva Roth und Peter Dietz in der Frankfurter Rundschau vom 21.02.2012 externer Link . Aus dem Text: „(…) Verdi und Betriebsräte sehen denn auch keinen Grund, sich über den Einsatz von Streikbrechern aufzuregen. „Wenn man so rücksichtslos wie die GdF vorgeht, kann man von der Belegschaft keine große Solidarität erwarten“, sagt Edgar Stejskal, Chef des Fraport-Konzernbetriebsrats, der Frankfurter Rundschau. Und auch Verdi-Verkehrsexperte Gerold Schaub sagt: „Das ist Sache des Managements, wir mischen uns da nicht ein.“ Es kommt nicht oft vor, dass sich Arbeitnehmer-Vertreter so klar auf die Seite des Managements schlagen. (…)„ Wir fordern den Vorstand auf, den überzogenen Forderungen der GdF keinesfalls nachzugeben“, heißt es denn auch in einem Flugblatt des Betriebsrats…
  • Blockade am Frankfurter Flughafen: „Streik ist immer Erpressung“
    Der Streik am Frankfurter Flughafen wird schmutzig. Im Interview erhebt Verhandlungsführer Markus Siebers schwere Vorwürfe gegen seinen Arbeitgeber. Der Gewerkschafter will Fraport beim Verkehrsministerium anschwärzen – weil der Flughafen gegen Sicherheitsrichtlinien verstoße. Interview von Christian Teevs auf Spiegel-Online vom 20.02.2012 externer Link
  • Streiks am Frankfurter Flughafen werden ausgeweitet
    Die Gewerkschaft der Flugsicherung will ihren für heute geplanten Streik am Frankfurter Flughafen auf Freitag ausdehnen. Bereits heute soll zwischen 15 bis 22 Uhr die Arbeit niedergelegt werden. Reisende müssen sich auf massive Verspätungen und Flugausfälle einstellen. Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 16.02.2012 externer Link. Aus dem Text: „(… ) Die Streikdrohung am Frankfurter Flughafen geht von einer kleinen Gruppe aus. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GDF) vertritt etwa 200 Personen, die für den Flugzeugverkehr am Boden zuständig sind. Die sogenannten Vorfeldkontrolleure oder auch Vorfeldlotsen sitzen mit im Tower und übernehmen die Flugzeuge von den Lotsen der Flugsicherung, sobald sie den Bereich der Lande- und Startbahnen erreicht haben. Sie sind keine vollausgebildeten Fluglotsen, haben aber eine interne Spezialausbildung durchlaufen und in der Folge auch eine sicherheitsrelevante Lizenz. Sie führen die Piloten zu den Vorfeld- oder Gate-Positionen. Die Beschäftigten der Vorfeldaufsicht sitzen auch in den „Follow-me-Wagen“, die die Flugzeuge durch das Flughafengewirr leiten. Eigene Vorfeldkontrollen gibt es an den Flughäfen in Dresden, Hamburg, München, Frankfurt und künftig auch in Berlin. An den übrigen Flughäfen wird die Aufgabe von den Lotsen der Deutschen Flugsicherung (DFS) miterledigt.
  • Nach dem Flughafen-Streik Für die Gewerkschaft geht’s ums Überleben
    Nach den Streiks am Frankfurter Flughafen streiten Fraport und Gewerkschaft weiter vor dem Frankfurter Arbeitsgericht um Schadenersatz. Beide Parteien können sich nicht auf einen Kompromiss einigen. Artikel von Peter Dietz in der Frankfurter Rundschau vom 21.09.2012 externer Link. Aus dem Text: „(…) Zehn Millionen Euro sind viel Geld für eine kleine Spartengewerkschaft. Die Summe könne die Existenz der GdF gefährden, sagte der Anwalt der Gewerkschaft. Das sei nicht verhältnismäßig. Zudem würde den Fluggesellschaften ein Hebel in die Hand gegeben; sie könnten bei künftigen Tarifkonflikten mit Verweis auf das hohe Haftungsrisiko einen Streik unterlaufen. Genau da liegt des Pudels Kern. Die Airlines sind in der Tat an einer Grundsatzentscheidung interessiert. In Deutschland tummelten sich viele Gewerkschaften, die starken Einfluss auf den Flugverkehr hätten, sagte der Lufthansa-Anwalt. Es müsse deshalb geklärt werden, ob die Airlines solche Streikschäden hinnehmen müssten. Sie müssen, hatte das Gericht in einem anderen Fall im August entschieden. In diesem Fall geht der Streit Anfang Januar in die nächste Runde.
  • Fluglotsen sollen Millionen-Schadenersatz zahlen
    „Neue Millionenklage gegen die Fluglotsen-Gewerkschaft GdF: Die Lufthansa und Fraport wollen Schadenersatz für den Streik der Vorfeldmitarbeiter im Februar, wie Sprecher sagten. Die Klage sei in der vergangenen Woche eingereicht worden. Diese liegt einem Bericht des „Spiegel“ zufolge bei zehn Millionen Euro…Agenturmeldung in der Frankfurter Rundschau vom 20.08.2012 externer Link
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