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Ready for Take Off? – Himmelsstürmer: Flughafenbeschäftigte machen sich bereit – ein Konferenzbericht von Donna McGuire
Artikel von Donna McGuire*, erschienen in express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 05/2014
Als ersten Schritt zum Aufbau globaler Zusammenarbeit in der Luftfahrtindustrie hat ver.di am 20. und 21. März 2014 in Hamburg die erste internationale Konferenz zur Organisierung an Flughäfen veranstaltet. Die Konferenz »Ready for Take Off: Arbeitsbedingungen und zukünftige Möglichkeiten für Betriebsräte und Gewerkschaften« zählte über 100 TeilnehmerInnen, darunter auch ver.di-Funktionäre von der Bundesebene, aus den Fachbereichen 11 (Transport) und 13 (Besondere Dienstleistungen) und VertreterInnen anderer großer Gewerkschaften, die Beschäftigte aus den Bereichen Bodentransport, Sicherheits- und Reinigungsgewerbe an Flughäfen weltweit organisieren. Die TeilnehmerInnen tauschten Rechercheergebnisse, Strategien, »best practices« und Ideen für zukünftige Zusammenarbeit aus. Bemerkenswert war nicht nur, dass die überwiegende Mehrzahl der TeilnehmerInnen einfache Mitglieder waren, vor allem von ver.di und FNV Bondgenoten (Niederlande); auch der gewerkschaftsübergreifende Ansatz und die internationale Zusammensetzung waren keine Selbstverständlichkeit. So war auch ein Vertreter der IG BAU anwesend, darüber hinaus kamen VertreterInnen der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF), der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF), vom internationalen Verband UNI global, von der US-amerikanischen Gewerkschaftskoalition Change to Win (CTW), der US-Dienstleistungsgewerkschaft SEIU sowie von der schwedischen und der australischen Transportarbeitergewerkschaft.
Weitere Gewerkschaften hatten sich im Vorfeld daran beteiligt, Rechercheergebnisse für die Konferenz aufzubereiten, konnten aber nicht persönlich vertreten sein, darunter die Australian Services Union (ASU) und die Multibranchengewerkschaft United Voice, ebenfalls aus Australien, der Gewerkschaftsverbund Unite aus Großbritannien und 3F aus Dänemark.
Ein Hauch von Rebellion
In seiner einleitenden Begrüßung meinte Peter Bremme, Vorsitzender des ver.di-Fachbereichs 13 in Hamburg, es liege »ein Hauch von Rebellion in der Luft«: »ArbeiterInnen an Flughäfen haben es satt, als bloße Kostenfaktoren behandelt zu werden.« Bremme berichtete, dass Flughafen-Beschäftigte in ganz Deutschland im Laufe der letzten zwei Jahre eine Reihe betrieblicher Auseinandersetzungen geführt und die harten Verhandlungen mit erfolgreichen Streiks begleitet hätten. Er zeigte sich froh, »auf dieser Konferenz unsere Erfahrungen und Perspektiven austauschen zu können«.
Es sei ein Fortschritt, so betonte Bremme, dass Gewerkschaften von Flughafenbeschäftigten begonnen hätten, zusammenzuarbeiten – sowohl innerhalb Deutschlands als auch grenzüberschreitend, denn dies sei leider nicht immer so.
Bis vor Kurzem waren sich nicht einmal die verschiedenen Fachbereiche von ver.di, die Flughafenbeschäftigte vertreten, darüber im Klaren, was der jeweils andere Fachbereich gerade tut. Bei einer Gelegenheit organisierten sogar zwei ver.di-Fachbereiche einen Streik am selben Flughafen am selben Tag, ohne sich dessen Gewahr zu sein. Gleichwohl war der Streik effektiv, am Flughafen herrschte Chaos. »Niemand wusste, was los ist«, berichtete Bremme. Bei einem anderen Anlass fand ver.di nach dem Streiktermin heraus, dass es Pläne gegeben hatte, professionelle Streikbrecher aus den Niederlanden einzufliegen. Darüber wurden sie vom Vorsitzenden von FNV Bondgenoten informiert, der zuständigen Gewerkschaft in den Niederlanden. Solche Erfahrungen verlangten nach einer neuen Herangehensweise.
Diese Eindrücke wurden bestätigt von Torsten Ballhaus, dem Hamburger Vorsitzenden des Fachbereichs 11 (Transport): Die ver.di-Fachbereiche, die für FlughafenarbeiterInnen zuständig sind, hätten beschlossen, ihre Kooperation, Koordination und Vernetzung auszuweiten, sowohl nach innen wie international. Schließlich gebe es deutliche Überlappungen bei den drängendsten Themen der Flughafenbeschäftigten in Deutschland und in anderen Ländern. »Die Zeit der ausschließlich national denkenden Gewerkschaften ist vorbei«, so Ballhaus. Ein Fokus auf internationale Zusammenarbeit sei sinnvoll – entsprechend begrüße ver.di die internationalen Gäste, um den eigenen Horizont zu erweitern, die Strukturen der Flughäfen besser zu verstehen und um gemeinsame Handlungsfelder auszuloten.
Abwärtsspirale bei Löhnen und Arbeitsbedingungen
Carola Schwirm von der ver.di-Ressortkoordination des Bundesfachbereichs 11 berichtete, dass Liberalisierung und Outsourcing der Bodendienstleistungen an deutschen Flughäfen zu einer Senkung der Preise um 30 Prozent geführt haben. Die Unternehmen gäben den Druck durch Lohnsenkungen und Personalabbau weiter, um die »Kosten pro Kopf« zu reduzieren.
Tätigkeiten, die zuvor von den Flughafenbetreibern, der Regierung oder, bei den Sicherheitsmaßnahmen, von der Bundespolizei geleistet wurden, sind jetzt an private Vertragsunternehmen ausgegliedert. Dabei handelt es sich häufig um multinationale Konzerne oder ihre Ableger.
Schwirm räumte ein, ver.di habe sich zunächst auf den Erhalt der Arbeitsplätze konzentriert. Dies habe aber die Abwärtsspirale bei Löhnen und Arbeitsbedingungen nicht stoppen können. In einigen Fällen führte es schlicht zu einem zweistufigen System mit schlechteren Löhnen und Bedingungen für NeueinsteigerInnen. Allerdings hätten Bezahlungsniveau und Arbeitsbedingungen die Grenze dessen erreicht, was die ArbeiterInnen zu akzeptieren bereit waren.
GewerkschafterInnen, die Boden- und Sicherheitspersonal an deutschen Flughäfen organisieren, informierten die KonferenzteilnehmerInnen über die Konsequenzen der freien Auftragsvergabe und des Subunternehmertums bei Flughafendienstleistungen: Immer weniger Unternehmen seien an bestehende Tarifverträge gebunden, und die unterschiedlichen Lohnniveaus schaffen Druck, sich der Arbeitskräfte mit Tarifbindung zu entledigen. Sie berichteten von einer Vielzahl an Unternehmenstaktiken, mit denen Tarifbestimmungen unterlaufen würden. In manchen Fällen liefen Arbeitsverträge aus, und die Beschäftigten wurden entweder ausgetauscht oder ihnen wurden neue Verträge zu schlechteren Bedingungen angeboten. In anderen Fällen wurden ArbeiterInnen zu einem nicht tarifgebundenen Ableger der Muttergesellschaft mit schlechteren Arbeitsbedingungen transferiert.
Widerstand an deutschen Flughäfen
Nichtsdestotrotz haben sowohl Boden- wie Sicherheitspersonal an deutschen Flughäfen angefangen, sich zu wehren. Sie starten Kampagnen für Tarifverhandlungen, denen sie mit Streiks an den bedeutendsten Flughäfen Nachdruck verleihen, und streiten so erfolgreich für höhere Bezahlung und bessere Bedingungen. In einigen Bundesländern haben Flughafenbeschäftigte Lohnsteigerungen von 18 Prozent durchgesetzt. Der Vertreter der IG BAU berichtete, dass auch das Reinigungspersonal an Flughäfen inzwischen den Kampf um Löhne und Arbeitsbedingungen aufgenommen hat.
Die beiden ver.di-Fachbereiche 11 und 13 wollen nun die Flughafenbetreiber dazu bringen, die an verschiedenen Standorten erzielten Erfolge in einem verbindlichen, branchenweiten »code of conduct« festzuschreiben. Ein zentraler Erfolg im Sicherheitsbereich war im Oktober letzten Jahres die Aushandlung eines Manteltarifvertrages für die Sicherheitskräfte in der Bundesrepublik. Dieser beinhaltet einheitliche, verbesserte Arbeitsbedingungen an allen Flughäfen und mehr Sicherheit bei der Arbeit.
Dennoch geht der Kampf darum weiter, Löhne und Arbeitsbedingungen für die ganze Branche zu verbessern, die immer noch durch Niedriglöhne und lange, deregulierte Arbeitszeiten gekennzeichnet ist.
Bremme zufolge hat die Verbesserung von Zusammenarbeit und Koordination von Streikaktionen zwischen den Fachbereichen das Ansehen der Gewerkschaft bei den Mitgliedern und ihre Verhandlungsmacht erhöht. Der Erfolg bei den Arbeitsbedingungen der Flughafenbeschäftigten habe gezeigt, dass ArbeiterInnen gewinnen können. Die Streiks haben die Mitgliederzahlen an Flughäfen erhöht. »Erfolg macht sexy«, so Bremme.
Vom ›good Job‹ zum ›bad Job‹ – weltweite Trends
Der Erfahrungsaustausch auf der Konferenz machte deutlich, dass die Entwicklungen, die sich in Deutschland mit der Verwandlung von regulären Arbeitsplätzen in Niedriglohnjobs durch Ausgliederung an Subunternehmer beschreiben lassen, weltweit stattfinden. Laut Jeremy Anderson, Forschungsleiter der Internationalen Transportarbeiterföderation, lässt sich wissenschaftlich belegen, dass es einen internationalen Trend bei den großen Boden- und Sicherheitsdienstleistern gibt, Löhne und Standards an Flughäfen abzusenken, einschließlich der Sicherheit am Arbeitsplatz und der Sicherheitsregeln an den Flughäfen.
Dies wurde unterstrichen durch die Vorträge von GewerkschafterInnen aus den USA, den Niederlanden und Australien. Sogar in Schweden, das oft als Vorzeigemodell bei Löhnen und Arbeitsbedingungen gehandelt wird, sind die Beschäftigten am Flughafen Arlanda (Stockholm) mit der Ausgliederung von Dienstleistungen und Angriffen auf ihre Löhne und Arbeitsbedingungen konfrontiert.
SEIU – Kampf gegen Armutslöhne und riskante Arbeitsbedingungen
Wendy Weiner von der SEIU, einer der Gewerkschaften, die Flughafenbeschäftigte in den USA vertreten, berichtete, dass Arbeit am Flughafen in den USA lange zu vergleichsweise guten Bedingungen stattfand, einschließlich angemessener Bezahlung, Krankenversicherung und einem hohen Organisationsgrad. Deregulierung und Privatisierung hätten zu einer Abwärtsspirale geführt, weil mehr und mehr Stellen ausgegliedert wurden, was zu einer Absenkung von Löhnen und anderen Standards geführt habe.
Beschäftigte in der Gepäckabfertigung beispielsweise, die früher 19 US-Dollar oder mehr in der Stunde verdient haben, seien jetzt froh, wenn sie 10,60 Dollar bekämen, während das Reinigungspersonal in den Flugzeugen mit ansehen musste, wie seine Löhne von über 15 Dollar auf 11,40 Dollar gesenkt wurden. Viele Flughafen-Beschäftigte arbeiteten mittlerweile für einen »Armutslohn« von acht Dollar, so Weiner. Das reiche weder für die Deckung ihrer Grundbedürfnisse noch für eine Krankenversicherung. Gleichzeitig wurden die sonstigen Arbeitsbedingungen verschlechtert und Sicherheitsprobleme nahmen zu. Sinkende Gesundheits- und Sicherheitsstandards sind daher ein zentrales Thema für ArbeiterInnen an US-amerikanischen Flughäfen. Die SEIU hat eine Kampagne an den großen Flughäfen eingeleitet, um die Bedingungen für die Beschäftigten dort zu verbessern.
Niederlande – Mind your job
Organizer und GewerkschafterInnen der FNV Bondgenoten, der gewerkschaftlichen Vertretung der Flughafenbeschäftigten in den Niederlanden, berichteten von ihren Erfahrungen mit der Organisierung der ArbeiterInnen am Amsterdamer Flughafen Schiphol. Die Beschäftigten sind mit Ausgliederungen von Boden- und Sicherheitsdienstleistungen im großen Stil konfrontiert; sie werden an große Konzerne vergeben, die beim Wettbewerb um die Vertragsvergabe in scharfer Konkurrenz stehen, was enormen Druck auf die Kosten, einschließlich der Löhne, nach sich zieht.
Trotz eines Wachstums von vier Prozent im vergangenen Jahr bleibe der Flughafen Schiphol unterbesetzt. Die Mehrheit des Sicherheits- und Bodenpersonals werde über Verträge mit begrenzter Stundenzahl beschäftigt, die ihnen gar keine oder nur ein Minimum an Arbeitsstunden pro Woche garantieren, und die sie für 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche auf Abruf halten. Die ArbeiterInnen beklagen sich darüber, dass sie so weder ihren Lebensunterhalt finanzieren können, noch ein Privatleben haben. Zusätzlich finden sie eine schäbige Arbeitsumgebung vor und müssen sich die Beschwerden der Passagiere anhören, die aus der Unterbesetzung und dem Zeitdruck resultieren. Wer sich öffentlich beschwert oder aktiv wird, ist häufig mit Einschüchterungen und Entlassungsdrohungen konfrontiert.
Unter dem griffigen Slogan »Mind your Job« (eine Anspielung auf den Warnhinweis »Mind your Step – Vorsicht Stufe!«) hat FNV Bondgenoten eine Kampagne zur Verbesserung von Löhnen und Arbeitsbedingungen in der Güter- und Passagierabfertigung und beim Sicherheitspersonal begonnen. Neben höheren Löhnen setzen sich die ArbeiterInnen für Arbeitsplatzsicherheit, garantierte Arbeitsstunden, langfristige Schichtplanung und bessere Arbeitsbedingungen ein, einschließlich einer Reduzierung der Arbeit im Stehen. Dabei haben sie sich eine Vielzahl von Aktionen einfallen lassen, u.a. die Abfassung ihrer Forderungen als Gedicht, die Übergabe einer Petition an den Direktor von Schiphol und eine öffentliche Aktion am Eingang des Flughafens (s. dazu auch das Interview mit FNV Bondgenoten-Arbeiterinnen in diesem express).
Australien – »Safe and secure Skies«
Mathew Rocks von der australischen Transportarbeitergewerkschaft TWU berichtete ähnliches über die Auswirkungen der Deregulierung der Luftverkehrsbranche, die in Australien in den 1990ern begonnen hat und die Privatisierung aller großen Flughäfen und der nationalen Fluggesellschaft Qantas umfasste. Seitdem nähmen Outsourcing und unsichere Jobs zu, verschärft durch die Konkurrenz internationaler Airlines mit noch geringerem Lohnniveau. Die zuständigen Gewerkschaften haben es anfangs versäumt, die ArbeiterInnen der ausländischen Fluggesellschaften und in den ausgegliederten Servicebereichen zu organisieren, und sich darauf konzentriert, die Stellen und Arbeitsbedingungen der bestehenden Mitglieder zu schützen. Der Organisationsgrad bei Qantas und an australischen Flughäfen liege zwar immer noch vergleichsweise hoch, doch diese Stärke am Arbeitsplatz allein reiche nicht mehr, resümierte Rocks.
Beschäftigte der australischen Luftverkehrsbranche stecken derzeit in einem heftigen Konflikt um die Verteidigung von Arbeitsplätzen und -bedingungen. Die Fluggesellschaft Qantas, die immer noch 65 Prozent des australischen Marktes kontrolliert, gab vor kurzem bekannt, 5 000 ArbeiterInnen feuern zu wollen, das Outsourcing voranzutreiben und den Druck von Vollzeit- zu Teilzeitbeschäftigung zu erhöhen. Dies folge der Langzeitstrategie von Qantas, die Gewerkschaftsmacht in der Branche zu brechen, so Rocks.
Entsprechend sei die TWU zu einem branchen- und zuliefererkettenbezogenen Ansatz übergegangen, um die Arbeitskosten branchenweit als Wettbewerbsfaktor auszuschalten. Dazu hat sie die Kampagne »Safe and Secure Skies« (Sichere und geschützte Lüfte) gestartet (siehe auch: www.twu.com.au/safeskies/), mit der sie die Organisierung der Beschäftigten in neuen Bereichen vorantreiben, das Umfeld der ArbeiterInnen einbeziehen und nationale ebenso wie internationale Bündnisse mit anderen Gewerkschaften aufbauen will. Denn wie in anderen Ländern auch werden die Beschäftigten in der australischen Luftverkehrsbranche von einer Vielzahl an Gewerkschaften auf unterschiedlichen regionalen Ebenen vertreten. Dadurch wird die Zusammenarbeit innerhalb und zwischen den Gewerkschaften zu einem entscheidenden Faktor für den Erfolg.
Wir brauchen mehr Konferenzen wie diese
Am Ende der Konferenz waren sich die TeilnehmerInnen darüber einig, dass sie mehr Treffen wie diese bräuchten. Gewerkschaftsfunktionäre, Betriebsräte und BasisaktivistInnen aus Deutschland äußerten, dass es für sie sehr wertvoll war zu sehen, dass ArbeiterInnen an Flughäfen auf der ganzen Welt mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben wie sie. Auch dies zeige, wie wichtig es sei, grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten. BasisaktivistInnen aus den Niederlanden waren beeindruckt von den Kampagnen, die in Deutschland geführt wurden, und vor allem von der Streikbereitschaft der Flughafenbeschäftigten.
Die deutschen TeilnehmerInnen brachten auch den Bedarf an mehr Vernetzung und Kooperation zwischen den verschiedenen Fachbereichen in ver.di und verschiedenen Gewerkschaften zum Ausdruck, die Flughafenbeschäftigte vertreten – nicht nur zwischen dem FB 13 (Besondere Dienstleistungen) und FB 11 (Transport), sondern auch mit dem FB 10, der u.a. für Logistik zuständig ist, und mit der IG BAU, die ebenfalls Beschäftigte an Flughäfen vertritt. Entsprechend gab es den deutlichen Wunsch aller TeilnehmerInnen, den Austausch von Informationen und Erfahrungen fortzusetzen und die Koordination der Strategien und Aktivitäten zu vertiefen.
* Donna McGuire hat an der Uni Kassel in Politikwissenschaften promoviert und ist Absolventin der Global Labour University (GLU). Zurzeit arbeitet sie als Gewerkschaftsforscherin mit den Schwerpunkten strategische Recherche und Kampagnenführung in Deutschland und Australien.