Undercover bei Zalando

Dossier

  • zalandobotKein Schrei vor Glück
    Versandhändler Zalando: Gewerkschaft startet nach Undercover-Report aus Erfurt Befragung zu Arbeitsbedingungen. Mitarbeiter widerspricht Darstellungen der Konzernspitze. Artikel von John Lütten in der jungen Welt vom 28.04.2014  externer Link Aus dem Text: „(…) Die Gewerkschaft ver.di will sich nun mit einer eigenen Befragung ein Bild über die Situation der Zalando-Arbeiter machen und den Kontakt zu ihnen ausbauen. Sie soll am heutigen Montag beginnen. In seiner Stellungnahme gehe das Unternehmen nicht angemessen auf die in dem Fernsehbeitrag erhobenen Vorwürfe ein, sagte Undine Zachlot, Sekretärin im Fachbereich Handel bei ver.di in Erfurt, gegenüber jW. »Man hat nicht den Eindruck, daß die Probleme er-, geschweige denn anerkannt worden sind«, so Zachlot. Die Gründung eines Betriebsrats im Erfurter Logistikzentrum sei zur Zeit leider nicht forcierbar, denn 90 Prozent der Beschäftigten dort seien nur befristet angestellt, sagte die Gewerkschafterin.“

  • »Menschen werden verheizt und verschlissen«
    In einem Logistikzentrum des Onlinehändlers Zalando recherchierte die Journalistin Caro Lobig undercover. Ein Interview von Gitta Düperthal mit Günter Wallraff externer Link in der jungen Welt vom 22.04.2014. Aus dem Interview: „(…) [Frage:]»Schrei vor Glück« heißt der Werbeslogan des Unternehmens. Die Journalistin hat bei ihren Recherchen über die Arbeitsbedingungen anderes erfahren?
    [Antwort:]Caro Lobig hatte sich Ende vergangenen Jahres als Lagerarbeiterin in Zalandos Logistikzentrum in Erfurt beworben. Die Lagerfläche ist so groß wie 18 Fußballfelder. Mitarbeiter müssen dort in Schichtdiensten bis zu 30 Kilometer zurücklegen, um bestellte Waren fast wie im Akkord und unter ständiger Beobachtung zusammen zu »picken«. Viele der Kollegen dort sind am Rand der Erschöpfung. Häufig sind Rettungswagen im Einsatz: Kreislaufprobleme aufgrund von Streß, Angst und Schmerz. Menschen werden verheizt und verschlissen. Ein sektenähnliches Kontroll- und Überwachungssystem greift. Wer kritische Fragen stellt, muß mit Bespitzelung rechnen und wird, wenn er unbequem ist, mitunter fristlos entlassen – wie Caro Lobig. Das hat bereits den thüringischen Datenschutzbeauftragten auf den Plan gerufen. Mitarbeiter fühlen sich gemobbt, wenn bekannt wird, daß sie mit der Gewerkschaft in Verbindung stehen. Einen Betriebsrat gibt es nicht. (…)
  • #Sklavando: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen RTL-Reporterin
    „Zalando ist nicht Amazon. Anders als der US-Konzern, der sehr lange brauchte, um vor Jahresfrist auf eine kritische ARD-Reportage zu reagieren, schaltete der deutsche Web-Riese nach dem RTL-Undercover-Stück vom Montag längst in den Krisen-Modus. Folge der Gegenoffensive: Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die RTL-Reporterin…Artikel bei Meedia.de vom 17.04.2014 externer Link
  • Online-Handel: Nach Amazon kommt Zalando dran
    „Die Gewerkschaft Verdi will sich beim größten europäischen Online-Modehändler Zalando für eine bessere Vertretung der Mitarbeiter in Deutschland einsetzen. Momentan gibt es in den drei Zalando-Werken keinen Betriebsrat. Es sollen laut Verdi ähnliche Erfolge erzielt werden wie bei Amazon…Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 17.04.2014 externer Link. Aus dem Text: „(…) „Wir sind dabei, die Kollegen bei Zalando zu organisieren“, sagte der bei der Gewerkschaft Verdi für Versand- und Onlinehandel zuständige Stefan Najda am Donnerstag. „Wir haben Zalando am Wickel, wir suchen Kontakt zu den Kollegen“, fügte er hinzu. Noch gebe es bei Zalando aber keine Betriebsräte, beklagte er. Grund dafür sei auch, dass es bei Zalando fast nur befristete Arbeitsverträge gebe – so sei es schwer für die Arbeitnehmer, sich zu organisieren. Zalando soll Betriebsratswahlen zulassen“, forderte Najda. Noch stecke Verdi bei dem Unternehmen aber in den Kinderschuhen, räumte er zugleich ein. Derzeit versucht Verdi mit immer neuen Streiks, beim Konkurrenten Amazon einen Tarifvertrag und höhere Löhne durchzusetzen…“
  • „Ein Klima, geprägt von ständiger Angst. Missstände, die sie im realen Arbeitseinsatz miterlebt hat – und das über drei Monate lang: Die Journalistin Caro Lobig hat sich Ende letzten Jahres undercover als Lagerarbeiterin bei dem Online-Versandhändler Zalando in Erfurt beworben. Was sie dort erlebt hat, ist unglaublich…“ Die Sendung  vom 15.04.2014 und weitere Informationen externer Link . Unterhalb des Videos gibt es dann weitere Infos: „RTL-Stellungnahme nach Vorwürfen von Zalando“; „Die Reaktionen im Internet: Zalando-Reportage von EXTRA“; „EXTRA: Undercover bei Zalando: „Diesen Job macht niemand freiwillig“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=57268
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