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Arbeitsrecht: Ein Mann kämpft gegen das „System Lutz“
Der Möbelhändler XXXLutz lagert Hunderte Mitarbeiter in Service-Gesellschaften aus – und zieht sich durch ein kompliziertes Konstrukt aus der Verantwortung. Ein Münchner Gewerkschafter kämpft dagegen. Artikel von Katja Riedel in der Süddeutschen Zeitung vom 25. August 2014
- Aus dem Text: „Dirk Nagel schläft in diesen Tagen sehr schlecht. Denn er hat eine Entscheidung getroffen: Im Kampf gegen seinen Intimfeind wird er in eine neue Runde gehen. Und der führt drei große „X“ vor dem Namenszug Lutz. Nagel, der Gewerkschaftssekretär aus München, kämpft seit mehr als fünf Jahren gegen den österreichischen Möbelhändler. In der Zentrale im österreichischen Wels ist sein Name ein rotes Tuch. Nagel sagt, dass es ihm um das große Ganze gehe: um das „System Lutz“, das hinter der rasend schnellen Expansion der Möbelfirma stecke. Nagels aktueller Kampf dreht sich vordergründig um Sozialplan und Abfindungen für 160 ehemalige Münchner Mitarbeiter. Bis zum 6. Oktober vergangenen Jahres arbeiteten sie im XXXL-Möbelhaus auf der Theresienhöhe, einem Geschäftskomplex nahe der Innenstadt, der früher ein Karstadt-Einrichtungshaus war. Als Karstadt den Laden abstieß, übernahm Lutz. Schon damals gab es Ärger, weil sich nicht alle Mitarbeiter zwingen lassen wollten, ihre alten gegen deutlich unattraktivere Arbeitsverträge einzutauschen. Doch der damalige Eklat war nichts gegen das, was nach dem 6. Oktober folgte…“ Siehe dazu auch:
- Einigungsstellenleiter bei XXXLutz stimmt gegen das eigene Angebot
„Vor knapp einem Jahr, am 5. Oktober 2013, hat das Möbelhaus XXXLutz in Münchens Innenstadt geschlossen. Bis heute kämpfen die vor die Tür gesetzten Beschäftigten zusammen mit dem Betriebsrat und ver.di um einen Sozialplan. Doch auch der Einigungsversuch am 20. August 2014 ist erneut gescheitert. Die Ursachen liegen tief in den verschachtelten Betreiberstrukturen, in dadurch unklaren Verantwortlichkeiten und daran, dass XXXLutz bundesweit alle 9.000 deutschen Beschäftigten in vermögenslose Gesellschaften ausgegliedert hat…“ Meldung bei ver.di vom 25.08.2014