Wallraff-Reportage zeigt Mäuse und Schimmel in 2 Kaufland-Supermärkten – eine halbe Milliarde Euro jährlich für Hygiene behebt nicht alle Folgen der Personaleinsparungen

Charite Kampagne „Berlin für mehr Krankenhauspersonal!“„Eine Reportage des Magazins „stern“ und der RTL-Sendung „Team Wallraff“ erhebt schwere Vorwürfe gegen Kaufland mit Sitz in Neckarsulm (Kreis Heilbronn). Es geht um mangelnde Hygiene und Sauberkeit in zwei Filialen. (…) Zunächst war nur die Rede davon gewesen, die Führungsteams in den beiden betroffenen Filialen auszutauschen. Die Gewerkschaft ver.di glaubt in ihrem Statement vom Freitagmittag allerdings nicht daran, dass ein punktueller Austausch in der Führung etwas an den grundlegenden Problemen ändern werde. „Es wird wieder einmal Druck auf die Beschäftigten ausgeübt, statt sich ernsthaft mit den Ursachen der Probleme auseinanderzusetzen“, so Corinna Groß weiter…“ SWR-Meldung vom 4. April 2025 externer Link („Nach Ekel-Vorwürfen: Kaufland will eine halbe Milliarde Euro jährlich für Hygiene ausgeben“) – siehe die Reaktion von ver.di:

  • ver.di: Unser Statement zur Kaufland Reportage
    „Die im Stern und in der Wallraff Reportage beschriebenen Zustände bei Kaufland sind das Ergebnis einer Unternehmensstrategie, die auf ein System aus Druck und Sparpolitik setzt. Die zahlreichen Mängel sind eine Folge der erheblichen Personaleinsparungen. Das Unternehmen verlangt kontinuierlich mehr Leistung von immer weniger Mitarbeitenden. Die Kolleginnen und Kollegen stehen dadurch unter enormem Druck, wer sich beschwert leidet oft unter Repressionen. Für eine angemessene Hygiene fehlt oftmals schlichtweg die Zeit. Kaufland konzentriert sich vorrangig auf Kennzahlen – hohe Abschriften führen sofort zu Druck von der Führungsebene. Gleichzeitig wird erwartet, dass die Warenauslagen stets gut gefüllt sind. Die Mitarbeitenden befinden sich in einem Dilemma: Bleibt unverkaufte Ware übrig und muss entsorgt werden, gibt es Ärger wegen der Abschriften. Kalkulieren sie vorsichtiger, um Abschreibungen zu vermeiden, folgt Stress wegen zu dünn gefüllter Auslagen. Kaufland hat den Bogen dieses Widerspruchs überspannt und diese Situation selbst verursacht. Personelle Einzelmaßnahmen, wie sie das Unternehmen nun ergreift, werden das grundlegende Problem nicht lösen. Es wird wieder einmal Druck auf die Beschäftigten ausgeübt, statt sich ernsthaft mit den Ursachen der Probleme auseinanderzusetzen. (…) In Donnersdorf will Kaufland 350 von 550 Beschäftigten entlassen und durch Werkverträge ersetzen. Damit wird gute gegen schlechte Arbeit getauscht, denn Werkvertragsnehmer haben keinen Anspruch auf den Tariflohn, der den Kauflandbeschäftigten zusteht und auch nicht auf eine Vertretung durch den Betriebsrat. Wir fordern: Keine Werksverträge bei Kaufland, gleiches Geld für gleiche Arbeit, gleichen Schutz für gleiche Arbeit! Kaufland muss endlich einsehen, dass ein erfolgreiches und sauberes Geschäft nur mit guten Arbeitsbedingungen zu machen ist.“ Statement vom 4. April 2025 bei ver.di Handel externer Link
  • Siehe für Hintergründe die gesamte Rubrik Lidl/Kaufland
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=227332
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