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Berggruen räumt Fehler ein
Vor knapp vier Jahren hat Nicolas Berggruen den Karstadt-Konzern übernommen und wurde als Retter gefeiert. Bis heute gilt das Unternehmen als marode. Nun übt der Investor erstmals Selbstkritik. Artikel von Ulrich Schäfer in der Süddutschen Zeitung vom 10.02.2014 Aus dem Text: „(…) Berggruen verteidigte in diesem Zusammenhang den mit den Mitarbeitern vereinbarten Gehaltsverzicht: „Auch da haben wir weniger gemacht als ein normaler Investor, und wir haben weiterhin keine Häuser geschlossen.“ Von den Gewerkschaften forderte er deshalb wenige Tage vor den Gesprächen über einen neuen Tarifvertrag Unterstützung: „Eigentlich müssten wir bei Karstadt sagen: Der Feind sitzt nicht drinnen, sondern da draußen – die Konkurrenz, das Internet. Stattdessen haben wir einen internen Konflikt. Mitten im Turn-around hilft das nicht…„
Siehe dazu:
- Berggruen hat Versprechen gebrochen
„Nicolas Berggruens öffentliche Klage über ein mangelndes Wir-Gefühl bei Karstadt ist ein leicht zu durchschauender Versuch, die eigene Position zu stärken. Er will das Unternehmen aus der Tarifbindung nehmen, um Löhne zu drücken…“ Kommentar von Frank-Thomas Wenzel in der Frankfurter Rundschau vom 11.02.2014 . Aus dem Text: (…) Denn eine „Tarifpause“ birgt viele Gefahren für Beschäftigte. Berggruen würde sich damit mehr Handlungsspielräume verschaffen. Mit deutlich niedrigeren Lohnkosten wäre es einfacher, auch noch die 83 Standardkaufhäuser an René Benko abzugeben, der schon die lukrativen Sport- und Luxuskaufhäuser kontrolliert. Mit Tarifbindung, Standort- und Beschäftigungsgarantie ist Karstadt so gut wie unverkäuflich und kurzfristig nicht profitabel zu kriegen. Doch zugleich würde Berggruen gezwungen, endlich mehr Geld in den überfälligen Umbau der Filialen zu stecken. Die Gewerkschafter müssen eine riskante Strategie verfolgen. Sie haben keine Wahl…“