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Insolvenz der Baumarktkette Praktiker
Dossier
- Gescheiterte Max-Bahr-Übernahme: Wirtschaftlicher Egoismus vernichtet Existenzen
„Die gescheiterte Übernahme der Baumarktkette Max Bahr durch Hellweg ist aus Sicht der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ein unverantwortlicher Tiefschlag für die Beschäftigten. „Die Verweigerungshaltung der Vermietergesellschaft Moor Park, hinter der mit der Royal Bank of Scotland eine staatlich finanzierte Bank steht, gefährdet 3.600 Arbeitsplätze in Deutschland und ist in höchstem Maße unmoralisch und wirtschaftlich unsinnig“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger am Freitag in Berlin. „Statt sich auf einen langfristig tragfähigen Kompromiss im Interesse der betroffenen Menschen und zur Sicherung der Standorte zu verständigen, regiert bei Moor Park und der Royal Bank of Scotland offenbar ausschließlich wirtschaftlicher Egoismus, der Existenzen vernichtet.“…“ Pressemitteilung von ver.di vom 15.11.2013 - Akzeptables Verhandlungsergebnis für Praktiker- Transfergesellschaft erzielt – ver.di fordert Zustimmung des Gläubigerausschusses
„Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) begrüßt das Zustandekommen einer Transfergesellschaft für die Praktiker-Beschäftigten und fordert den Gläubigerausschuss auf, der zwischen den Praktiker-Gesamtbetriebsräten und der vorläufigen Insolvenzverwaltung geschlossenen Vereinbarung zuzustimmen. (…) In langwierigen, harten Verhandlungen unter großem Zeitdruck, da bis zum 30. September eine Lösung gefunden werden musste, konnte eine Vereinbarung zur Einrichtung einer Transfergesellschaft für die rund 4.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten geschlossen werden, die in jenen Praktiker-Filialen angestellt sind, die leerverkauft bzw. stillgelegt werden sollen. Für die langjährig Beschäftigten mit einer gesetzlichen, tarifvertraglichen Kündigungsfrist von 7 Monaten konnte eine Transfer-Laufzeit von 6 Monaten ausgehandelt werden. Für Beschäftigte mit einer Kündigungsfrist von 6 Monaten gibt es eine 5-monatige Transfer-Laufzeit. 4 Monate Transfer erhalten Beschäftigte, deren Kündigungsfrist 3-5 Monate beträgt und eine 3-monatige Transfer-Laufzeit gilt für Praktiker-Beschäftigte mit einer Kündigungsfrist von 1-2 Monaten…“ Pressemitteilung von ver.di vom 18.09.2013 - Katastrophe für tausende von Beschäftigten – Insolvenzverwalter, Banken, Warenkreditversicherer und Investoren stehen in der Verantwortung
„Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) spricht nach der Ankündigung des Insolvenzverwalters Christopher Seagon am heutigen Mittwoch in Göttingen, 130 der verbliebenen Praktiker-Filialen leerverkaufen zu wollen, von einer „verheerenden Katastrophe“ für tausende von Beschäftigten und mahnt eindringlich die „Übernahme von sozialer Verantwortung vonseiten aller Beteiligten“ an. (…) Angesichts des Kahlschlags zeigen sich die Betriebsratsmitglieder erschüttert und verbittert. „Für keinen von uns ist es zu verstehen, warum tausende Kolleginnen und Kollegen aufgrund katastrophaler Fehlentscheidungen der Geschäftsführungen ihren Arbeitsplatz verlieren. Hier sollen Märkte geschlossen werden, die zum Teil hoch profitabel sind. Wieder mal ein Beispiel, das Arbeitsplätze und Schicksale in unserer Gesellschaft scheinbar keine Rolle spielen“, so Kai Rosche, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Baumarkt Praktiker GmbH. (…) Damit sich der Fall Schlecker nicht wiederhole, sei die Übernahme sozialer Verantwortung aller Beteiligten absolut unverzichtbar, so ver.di-Vorstandsmitglied Nutzenberger. „Nicht nur der Insolvenzverwalter, auch die Banken, Warenkreditversicherer und potenzielle Investoren müssen ihren Teil im Sinne der Menschen beitragen, schließlich läuft der Investorenprozess momentan“, so Nutzenberger.“ Pressemitteilung von ver.di vom 04.09.2013 - Beschäftigung sichern, Standortschließungen kritisch überprüfen
„Die Ankündigung des vorläufigen Insolvenzverwalters, 51 Märkte der Baumarktkette Praktiker durch Ausverkauf stillzulegen, ist aus Sicht der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ein weiterer schwerer Schlag für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Es ist verheerend, dass die Beschäftigten jetzt allein Management-Fehler der Vergangenheit ausbaden und wegen kurzfristiger Interessen potenzieller Investoren um ihre berufliche Existenz fürchten müssen“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger am Freitag. ver.di erwartet, dass für die betroffenen Beschäftigten alle Möglichkeiten einer Weiterbeschäftigung auch im Konzern geprüft werden. „Für den Fall, dass eine Weiterbeschäftigung nicht möglich ist, brauchen wir eine Transfergesellschaft für mindestens sechs Monate, in der die betroffenen Beschäftigten aufgefangen werden“, forderte Nutzenberger. „Noch besser wäre ein längerer Transferzeitraum, um den Beschäftigten alle Unterstützung für eine erfolgreiche Rückkehr in Arbeit zu ermöglichen. Der Mindestzeitraum von sechs Monaten sollte in jedem Fall finanzierbar sein.“ Zudem biete nur eine mindestens auf sechs Monate, besser länger, angelegte Transfergesellschaft die Möglichkeit, erforderliche Qualifizierungen entweder für mögliche Weiterbeschäftigung oder gegebenenfalls für andere Tätigkeiten sicherstellen zu können…“ Pressemitteilung von ver.di vom 08.08.2013 - 51 Praktiker-Märkte vor dem Aus – Verlustbringer sollen ab nächster Woche leer geräumt werden
„Bei Praktiker beginnt die Filetierung: Der Verwalter der insolventen Baumarktkette sieht für insgesamt 51 Verlustbringer keine Überlebenschance und will diese Märkte möglichst rasch schließen und abstoßen. Die quer über das Bundesgebiet verstreut liegenden Häuser mit insgesamt rund 2500 Beschäftigten schrieben seit längerem tiefrote Zahlen und belasteten damit die übrigen Filialen erheblich, begründete Rechtsanwalt Christopher Seagon den überraschenden Schritt am Freitag in Hamburg…“ Artikel auf Der Standard vom 09.08.2013 - Betriebsräte von Praktiker und Max Bahr in Hessen: Offener Brief an die Landesregierung und die politischen Parteien in Hessen
„Sehr geehrte Damen und Herren, Praktiker und Max Bahr sind derzeit in aller Munde. ln allen Medien wird über den insolventen Praktiker-Konzern und seine Tochtergesellschaft Max Bahr berichtet. Wie zuletzt bei Neckermann und Schlecker hat es nun erneut einen Großen der Handelsbranche erwischt, und es stehen nicht weniger als 20.000 Arbeitsplätze und unzählig mehr Existenzen auf dem Spiel.
Die Gründe hierfür sind vielfältig und auch in der Politik zu finden. Stetiger Verdrängungswettbewerb findet auch im Handel statt und wird letztlich auf dem Rücken eines jeden Verbrauchers ausgetragen. Alle unsere Kolleginnen und Kollegen wurden bereits 2011 in eine „Sanierung“ geführt und mussten im Rahmen eines Sanierungstarifvertrages auf etwa 5 % ihres Jahresbruttolohnes verzichten, um ihre Arbeitsplätze zu retten. Trotzdem ist der Konzern nun insolvent, und uns Angestellten droht hierdurch sogar ein geringeres Arbeitslosengeld.
Im Saarland und in Hamburg engagieren sich Lokalpolitiker für das Fortbestehen des Unternehmens als Ganzes und für den Erhalt möglichst vieler Standorte und Arbeitsplätze bei Praktiker und Max Bahr. Aber in der hessischen Politik scheint dieses Thema noch nicht angekommen zu sein.
Unser Appell richtet sich daher an die hessischen Politikerinnen und Politiker: Bitte setzen Sie sich auch und gerade in der Wirtschaftsregion Hessen für den Fortbestand unserer Märkte und Arbeitsplätze ein. Und lassen Sie es nicht zu, dass die Angestellten (mit ihrer Arbeitslosigkeit) und die Bürger (mit den dann fälligen Transferleistungen) die Zeche einer verfehlten Marktstrategie des Managements von Praktiker und Max Bahr zahlen. Bitte suchen Sie nicht wie seinerzeit der Bundeswirtschaftsminister nach „Anschlussverwendungen“, sondern helfen Sie uns, hier und heute mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, unsere Arbeitsplätze und damit die soziale Sicherheit für uns und unsere Familien sicherzustellen.“ Offenen Brief, der von der Insolvenz betroffenen Betriebsräte von Praktiker und Max Bahr, der anlässlich einer Betriebsräte-Schulung zum Thema „Insolvenz“ am 30. Juli 2013 verfasst wurde, in einer Mail an die Redaktion des LabourNet Germany - Praktiker- und Bahr-Insolvenz: Jeder dritte Baumarkt-Job wackelt
Viele Mitarbeiter der insolventen Baumarktketten Praktiker und Max Bahr bangen um ihre Arbeitsplätze. 4.000 von 12.000 Jobs könnten verloren gehen. Derweil zeichnen sich erste Filial-Schließungen ab. Artikel im Handelsblatt vom 28.07.2013
- Insolvenz für Praktiker-Beschäftigte bedroht Existenzen
“Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) bewertet den nach der gestrigen Aufsichtsratssitzung der Praktiker AG verkündeten Weg in die Insolvenz für viele der Beschäftigten als „menschliche und existenzielle Tragödie“. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Praktiker waren bereit, für drei Jahre auf jeweils rund fünf Prozent ihres Jahresgehaltes zu verzichten als wichtigen Baustein für eine gesicherte Zukunftsperspektive von Praktiker. Umso bitterer ist es, dass nun in der Folge der Insolvenz viele der Menschen ihren Arbeitsplatz und damit ihre berufliche Existenz verlieren könnten“, sagte Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesvorstandsmitglied für den Handel…” Pressemitteilung von ver.di vom 11.07.2013