[Frankental] Inside Amazon – Ein Blick hinter die Kulissen

Streik bei Amazon am Prime Day (15. Juli 2019)Weltweit steht der Online-Händler in der Kritik für seine Arbeitsbedingungen. Die RNZ hat den Amazon-Standort in Frankenthal besucht. (…) Es ist eine seltsame Ambivalenz, die sich beim Besuch des Amazon-Standorts in Frankenthal auftut. Überall wird geduzt und gelächelt, alle grüßen freundlich. Die Laune der Angestellten verblüfft, denn immer wieder gerät das Unternehmen wegen seiner harten Gangart gegen Gewerkschaften und wegen schlechter Arbeitsbedingungen in die Schlagzeilen – so auch in Frankenthal. Unter dem Motto „Peter ist einer von uns!“, versammelten sich Anfang Juli Gewerkschaftsvertreter von Verdi vor dem Eingang des Standortes. Sie kritisierten die Kündigung von Peter Fritz. Protestpostkarten wurden verteilt und Unterschriften gegen die Entlassung gesammelt. Die Geschäftsführung hatte Fritz am 19. Juni die Kündigung übergeben – ohne Angabe von Gründen. Erst Tage später erfuhr er, dass er wegen dreimaligem Zuspätkommens zum 31. Juli das Unternehmen verlassen müsse. Fritz selbst sagte zu seiner Kündigung gegenüber dem Frankenthaler Wochenblatt: „Ich war immer bereit einzuspringen und habe viele Überstunden gearbeitet. Ich hätte nicht gedacht, dass ich wegen weniger Minuten jetzt gekündigt werde und bin total enttäuscht.“ „Wir reden hier insgesamt über eine Handvoll Minuten in fast zwei Jahren“, erklärt David Koch, Gewerkschaftssekretär im Verdi Bezirk Pfalz und Betreuer von Amazon Frankenthal. Die Reaktion des US-Unternehmens sei völlig überzogen, passe aber zu anderen Berichten über den Umgang des Online-Versandhändlers mit seiner Belegschaft…“ Umfangreicher Artikel von Tim Müller vom 18.10.2020 in rnz.de externer Link

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