Erster Betriebsrat bei Amazon in Brieselang gewählt

Amazon-Gelände Leipzig„Die Beschäftigten bei Amazon in Brieselang in Brandenburg haben erstmals einen Betriebsrat gewählt. Erst im Oktober 2013 hatte das Warenverteilzentrum seinen Betrieb aufgenommen. Nur acht Monate später ist nun ein 13-köpfiger Betriebsrat gewählt. Als stärkste von acht Listen ging die ver.di-Liste aus der Betriebsratswahl hervor, die am 17. Juni durchgeführt wurde. Zusammen mit den gewählten Mitgliedern weiterer Listen wird sich nun in der kommenden Woche der Betriebsrat konstituieren. In Brieselang arbeiten zirka 1000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei Amazon. Zu ihren Aufgaben gehört es, die bestellte Ware zusammenzustellen und versandfertig zu verpacken. Bundesweit arbeiten an neun Amazon-Standorten mehr als 9.000 Mitarbeiter. ver.di Potsdam hat den neu gewählten Betriebsratsmitgliedern eine schnelle Qualifizierung für die neuen Aufgaben angeboten sowie die umfassende Unterstützung bei der Umsetzung der Arbeitsvorhaben des Gremiums…“ Meldung bei ver.di vom 19. Juni 2014 externer Link

Siehe dazu:

  • »Ich habe nie gezweifelt« – Betriebsrat Thommy Nietzelt über ein Jahr Arbeitskampf bei Amazon in Leipzig
    Bei Amazon wird seit über einem Jahr gestreikt. Doch die Kollegen fühlen sich nicht ermüdet, denn neue Standorte schließen sich dem Arbeitskampf an. Ein Gespräch mit Tommy Nietzelt. Der 34-Jährige arbeitet seit sechs Jahren als Picker am Amazon-Standort in Leipzig. Er ist ver.di-Vertrauensmann und Mitglied der örtlichen Streikleitung, seit 2014 auch Mitglied des Betriebsrates. Interview von Wladek Flakin im Neues Deutschland vom 20.06.2014 externer Link
  • Der Tarifvertrag kommt
    „US-amerikanische Onlinemedien berichteten jüngst, dass binnen sechs Monaten beim Handelskonzern Amazon zwei ArbeiterInnen ums Leben gekommen seien.  (…)  Fakt ist: Verantwortlich für Arbeitsbedingungen, die zu derlei Unfällen führen, ist jener globale Konzern, der auch hierzulande neun Standorte unterhält und der sich beharrlich Tarifverhandlungen verweigert. Es geht nicht um Zehntausende, es geht um über 9000 Beschäftigte, und es geht ums Prinzip. Blickt man auf die Art und die Folgen dieser Arbeit, kann es nicht sein, dass Amazon einseitig über die Bedingungen bestimmt. Die regelt ein – mal besserer, mal schlechterer – Tarifvertrag. Dafür kämpft ver.di bei Amazon. Mit der erfolgreichen Betriebsratswahl in Brieselang ist die Gewerkschaft, sind die Beschäftigten dem Erfolg wieder einen Schritt näher gekommen. Alles eine Frage der Zeit.“ Kommentar von Jörg Meyer im Neues Deutschland vom 20.06.2014 externer Link
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