„Druck und Hetze machen Mitarbeiter von Amazon krank“

In den Amazon-Lagern melden sich ungewöhnlich viele Mitarbeiter krank – oft fehle jeder Fünfte, sagen Gewerkschafter. Schuld seien monotone Arbeit und hoher Druck. Auch deshalb wird wieder gestreikt.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di beklagt die ungewöhnlich hohen Krankenstände bei Mitarbeitern von Amazon Deutschland. Eine Umfrage unter Gewerkschaftssekretären und Betriebsräten an sieben von acht Standorten ergab, dass der Krankenstand nirgendwo unter elf Prozent liegt. Allein vier Standorte gaben eine Quote von 15 bis 20 Prozent an, in Leipzig ist sogar von 20 bis 25 Prozent der Mitarbeiter die Rede, die sich im Durchschnitt krank meldeten
…“ Artikel von Flora Wisdorff in der Welt online vom 8.12.2014 externer Link

  • Ein ungewöhnlich einfühlsreicher Beitrag für die Welt, allerdings heißt es darin: “ „Die hohen Krankenstände bei Amazon sind absolut inakzeptabel“, sagt Stefanie Nutzenberger, Vorstandsmitglied für den Handel bei Ver.di, der „Welt“. Sie zeigten, wie wenig Wert Amazon darauf lege, die Gesundheit seiner Beschäftigten zu schützen.“ – dass sowohl die Autorin als auch ver.di Gefahr laufen, niedrige Krankenstände mit Gesundheit der Belegschaft zu verwechseln zeigt die im Text vorgestellte „Gegenmaßnahme“ des Unternehmens: „… Im Versandzentrum Pforzheim hat das Management jedenfalls eine Maßnahme ergriffen, den Krankenstand zu senken, der die Gesundheit der Mitarbeiter nicht unbedingt verbessern dürfte. Seit September wird den Mitarbeitern ein Bonus ausgezahlt, wenn der Krankenstand im Amazon-Verhältnis niedrig bleibt. Einen Bronze-Zuschlag von zwei Prozent des Gehalts gibt es, wenn der Krankenstand unter zehn Prozent liegt. Wenn die Quote unter vier Prozent bleibt, haben sich die Mitarbeiter den Platin-Bonus verdient – er beträgt sechs Prozent des Gehalts…“
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