Der schlechteste Chef der Welt: Amazon. Das Logistikunternehmen wird 25. Das ist kein Grund zum Feiern

Werbetafel in Poznań: Amazon – Ausbeutung ohne Grenzen. Arbeiter in Polen: 11 Złoty netto pro Stunde, 10 Stunden am Tag, Jeff Bezos: 1.440.000 Dollar pro Stunde, 24 Stunden am Tag„… Und dann gibt es ja noch das Menschenmaterial: die menschliche Arbeitskraft, die Waren einlagert, aus dem Lager holt, einpackt und raus in die Welt schickt. Sie erfüllt die Wünsche der Kundschaft und ist die Quelle des Profits. Amazon-Chef Bezos ist nicht nur der reichste Mensch der Welt, sondern laut dem Internationalen Gewerkschaftsbund auch der schlechteste Chef der Welt. Die deutsche Dienstleistungsgewerkschaft Verdi kann davon ein Lied singen – seit sieben Jahren läuft der Kampf um einen Tarifvertrag und um höhere Löhne. Das Menschenmaterial zeigte sich zuletzt etwas störrisch. Während die Amazon-Aktie im Zuge der ersten Pandemiewelle auf einen Rekordwert kletterte, hatten viele Beschäftigte Angst, sich bei der Arbeit mit Covid-19 anzustecken, und gingen auf die Barrikaden. In Frankreich und in den USA protestierten sie vor den Lagerhallen. Das führte zu schlechter Presse und in Frankreich sogar zu der Schließung der großen Verteilzentren. Wem es nicht passt, der kann ja gehen – oder muss, wenn er oder sie nicht Schritt halten kann mit dem hohen Tempo. So gilt die Devise: Sei bloß kein „Underperformer“, erst recht nicht, wenn du darauf angewiesen bist, dass der Vertrag verlängert wird. Druck, befristete Verträge und Verweise auf die große Konkurrenz der prekären Reservearmee sind das Öl für die Maschine…“ Artikel von Sebastian Friedrich vom 16.07.2020 im Freitag online externer Link

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=175786
nach oben