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„Amazon kommt nach Dortmund – ist das gut? Ja, aber!“
Dossier
„An das neue Logistik-Zentrum von Amazon sind in Dortmund große Hoffnungen geknüpft. Alle erwarten, dass ein spürbarer Beitrag geleistet wird, die hohe Arbeitslosigkeit in Dortmund und in der Region zu senken. Bei der geplanten Ansiedlung von Amazon sollen 27 Millionen Euro investiert werden, 2.000 Arbeitsplätze entstehen und Dortmund wird dann nach Werne und Rheinberg der dritte Amazon Standort in NRW. Die Euphorie bekommt aber einen Dämpfer, wenn man sich einmal das Unternehmen selbst und die Arbeitsbedingungen in den Amazon Betrieben genauer anschaut. Während der Dortmunder Oberbürgermeister Ulrich Sierau sagt, „Faire Löhne für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen spielen eine wichtige Rolle“ und Thomas Westphal von der Dortmunder Wirtschaftsförderung meint: „Vor allem bedeutet es , Arbeit für alle‘, denn durch Amazon ergeben sich neue Jobs für hochqualifizierte, aber auch für geringqualifizierte Menschen,“ betont Roy Perticucci, Chef des Europäischen Logistiknetzwerks: „Amazon wird in Dortmund ab 2017 mehr als 1.000 neue feste Arbeitsplätze in der Region schaffen – mit wettbewerbsfähigen Löhnen und umfangreichen Zusatzleistungen ab dem ersten Tag”, und stapelt etwas tiefer. Da sind es nur noch 1.000 Arbeitsplätz und was „wettbewerbsfähige Löhne“ sind, kennt man von Amazon besonders gut...“ Artikel vom 26. Oktober 2016 vom und beim Gewerkschaftsforum Dortmund . Siehe dazu:
- Betriebsrat bei Amazon Dortmund: PR-Masche oder guter Wille?
„… Groß und auffällig kündigt ein Banner am Amazon-Standort auf der ehemaligen Westfalenhütte die Betriebsratswahl im Juni an. Ein Arbeitgeber, der so aufwändig Werbung für die Wahl des Betriebsrats macht? Klingt in den Ohren von Karsten Rupprecht von Verdi Dortmund komisch. „Es ist verwunderlich, dass ein Arbeitgeber, der für Überwachung und Leistungsdruck steht, nun einen Betriebsrat möchte“, sagt Rupprecht. Er vermutet mit Blick auf das große Banner am Gelände eine PR-Aktion dahinter. Amazon-Sprecherin Antje Kurz-Möller dagegen sagt: „Wir sind fest davon überzeugt, dass diese Art der direkten Kommunikation und die Zusammenarbeit mit den Betriebsräten der Standorte der effektivste Weg ist, die Belange der Belegschaft zu verstehen und auf sie zu reagieren.“ Außerdem zweifelt Rupprecht an, dass sich viele der derzeit mehr als 1.600 Mitarbeiter trauen, sich im Betriebsrat zu engagieren oder überhaupt dafür zu kandidieren. Denn 90 Prozent der Beschäftigten seien auf zwei Jahre befristet angestellt. Sie wollten sich ihrem Arbeitgeber als Betriebsräte nicht entgegenstellen, weil dann die Wahrscheinlichkeit für eine Entfristung noch weiter sinke. Verdi hat deswegen auch eigene Mitglieder, die bei Amazon beschäftigt sind, als Kandidaten aufstellen lassen. Im Juni wird in Listen gewählt. Der Betriebsrat wird aus 17 Mitgliedern bestehen. (…) Der Gewerkschafter sagt auch, dass das Unternehmen einigen Mitarbeitern juristische Hilfe zur Begleitung der Betriebsratswahlen angekündigt hat. Das hätten ihm Angestellte gesagt. Der Logistikriese wiederum bestreitet dies…“ Artikel von Sandra Schaftner vom 24. Mai 2018 auf dortmund 24
- Westfalenhütte: Was Sie zum neuen Amazon-Logistikzentrum wissen müssen
„Montag in einer Woche (16.10.) nimmt der Online-Versandhändler Amazon das Logistikzentrum auf der Westfalenhütte in Betrieb. Wir fassen vorab zusammen, was dort geschieht – und wieso Verdi die Amazon-Löhne gar nicht toll findet…“ Übersicht von Michael Schnitzler vom 6. Oktober 2017 bei den RuhrNachrichten online
- Sorgt Amazon auch langfristig für eine Hochstimmung in Dortmund?
„In Dortmund herrscht Ende September 2017 Hochstimmung. Der Grund dafür ist, dass Amazon Mitte Oktober den Betrieb aufnimmt und voraussichtlich mehr als die 1.000 angekündigten Arbeitsplätze schafft. Die Bewerbungsgespräche laufen auf Hochtouren und alle Beteiligten sind euphorisch. Die Einwände der Gewerkschaften, dass die Arbeitsbedingungen bei Amazon extrem schlecht sind, werden nach dem Motto „Hauptsache Arbeit“ weggewischt. Dabei kämpfen die Beschäftigten bei Amazon seit vier Jahren darum, den Einzel- und Versandhandelstarifvertrag anzuwenden und für die Anerkennung ihrer Forderungen gegenüber der Unternehmensleitung. Es geht schon lange nicht mehr nur um eine Lohnerhöhung, die ein Tarifvertrag absichern würde, sondern um krankmachende Arbeitsbedingungen, entwürdigende Kontrollen und die Respektlosigkeit des Managements gegenüber den Beschäftigten…“ Artikel vom 28. September 2017 vom und beim Gewerkschaftsforum Dortmund