Lohnrunde Seehäfen 2024: Wir sind Hafen – Wir sind Tarif – Für drei Euro mehr Lohn und eine Anhebung der Schichtzuschläge

Dossier

Wir sind der Hafen! Solidarität von Notruf NRW„… Die ver.di-Forderungen für die anstehende Lohnrunde mit dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe sind: Erhöhung der Stundenlöhne zum 1. Juni 2024 um drei Euro, Anhebung der Schichtzuschläge abgeleitet aus der Erhöhung der  Stundenlöhne inklusive Nachholung der Jahre 2022 bis 2024 und Laufzeit von zwölf Monaten. In der Befragung wurden weitere Themen genannt, die für die Beschäftigten eine hohe Priorität haben. Diese Themen sind in die Diskussion eingeflossen. Die ver.di-Bundestarifkommission wird diese Themen im Abschluss an die Lohnrunde in ihrer Arbeit aufnehmen und gemeinsam mit euch versuchen, voranzubringen…“ ver.di zum Forderungsbeschluss 3.5.2024 auf deren Sonderseite externer Link mit aktuellen Infos, siehe hier dazu:

  • Tarifrunde Seehäfen: Zentraler Streiktag in zahlreichen Häfen zu dritter Verhandlungsrunde am Montag, dem 17. Juni 2024 New
    Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft Seehafen-Beschäftigte zu einem zentralen Streiktag am Montag, dem 17. Juni 2024, in Hamburg. Dazu werden die Beschäftigten der anderen vom Streik betroffenen Seehäfen nach Hamburg fahren und dort gemeinsam streiken. Vom Streik betroffen sind der Hamburger Hafen, der Hafen Bremen sowie Bremerhaven, Brake und Emden. Die Streiks in Hamburg werden am 17. Juni 2024 um 05:00 Uhr aufgenommen und je nach Hafenstandort ca. 24 bzw. ca. 48 Stunden, bis in den späten Abend des 17. Juni bzw. 18. Juni 2024 andauern.
    Hintergrund ist, dass die Arbeitgeber, der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), in der zweiten Verhandlungsrunde am 6. Juni kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt hatten. Mit dem Streik wird der Druck auf die Arbeitgeber erhöht, in der dritten Runde ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Die dritte Tarifverhandlungsrunde findet am 17./18. Juni 2024 in Hamburg statt.
    „Mit ihren Streiks in Hamburg, Bremen, Bremerhaven und Emden haben die Hafenbeschäftigten bereits in der vergangenen Woche eindrucksvoll gezeigt, dass sie sich für ihre Forderungen stark machen. Ab Montag wird der Druck nochmals erhöht, um den Arbeitgebern klarzumachen, dass die Beschäftigten hinter den Forderungen stehen und eine wirkliche Lohnerhöhung benötigen“, betont ver.di-Verhandlungsführerin Maren Ulbrich. Das bisherige Arbeitgeberangebot bedeute für die Beschäftigten keinen echten Reallohnzuwachs; zudem sei die soziale Komponente völlig unzureichend…“ ver.di-Pressemitteilung vom 16.06.2024 externer Link und Details zu Aktionen in Hamburg beim Landesbezirk Hamburg externer Link
  • Streik und Kundgebung am Freitag, 7. Juni im Hamburger Hafen – [Erklärung zum Mitzeichnen] Solidarität mit den Hafenstreiks! Gemeinsam gegen Waffenlieferungen!
    • Tarifrunde Seehäfen: Unzureichendes Angebot der Arbeitgeber – ver.di ruft zu Streik und Kundgebung am Freitag, 7. Juni im Hamburger Hafen auf
      Auch die zweite Verhandlungsrunde zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) für die Beschäftigten in deutschen Seehäfen hat heute (6. Juni 2024) zu keinem Ergebnis geführt. „Das Angebot, das die Arbeitgeber vorgelegt haben, ist völlig unzureichend“, betont ver.di-Verhandlungsführerin Maren Ulbrich. „Es bedeutet für die Beschäftigten keinen echten Reallohnzuwachs und die soziale Komponente ist auch absolut unzureichend. Das zollt den Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeitern keinen Respekt und ist viel zu wenig. Die Beschäftigten brauchen eine deutliche Erhöhung ihrer Löhne, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten bezahlen zu können. Mit ihrem unzureichenden Angebot haben die Arbeitgeber jetzt Streiks provoziert.“ Um Druck auf die Arbeitgeber auszuüben, rufe ver.di für den morgigen Freitag (7. Juni) die Beschäftigten zu einem Streik in Hamburg auf. Der Streik soll um ca. 5:30 Uhr beginnen. Er betrifft die 1. und 2. Schicht und geht bis in den späten Abend.(…) Der Streik im Hamburger Hafen beginnt um ca. 5:30 Uhr. Ab 10 Uhr bis ca. 12 Uhr findet am Container Terminal Burchardkai (CTB) eine Kundgebung statt.“ Pressemitteilung vom 06.06.2024 beim ver.di-Landesbezirk Hamburg externer Link („Morgen früh Streik im Hamburger Hafen“), siehe auch:
    • ver.di ruft im Hamburger Hafen zum Streik auf
      Nachdem die Arbeitgeber auch in der zweiten Verhandlungsrunde ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt haben, rief ver.di für den heutigen Freitag im Hamburger Hafen zum Streik auf. Rund 11.500 Beschäftigten der Norddeutschen Seehäfen kämpfen für drei Euro mehr Lohn. Lieferungen aus den Häfen, unter anderem von Rüstungsgütern, werden somit auch unterbrochen. (…) Zudem findet am 11. Juni um 16 Uhr am Hamburger Rathausplatz findet eine große Aktion der Hafenarbeiter:innen statt, um auf die Abgeordneten Druck zu machen. Denn an diesem Tag soll der Haushaltsausschuss seine Empfehlung für den Deal geben. (…) Die nächste Verhandlungsrunde soll 17. und 18. Juni in Hamburg stattfinden. Bis dahin sind weitere Streikmaßnahmen zu erwarten.“ Beitrag von Taylan Kara vom 7.06.2024 bei Klasse gegen Klasse externer Link
    • [Erklärung zum Mitzeichnen] Solidarität mit den Hafenstreiks! Gemeinsam gegen Waffenlieferungen!
      Erklärung der untenstehenden Organisationen und Einzelpersonen zu den anstehenden Hafenstreiks in Deutschland:
      Die Beschäftigten der deutschen Seehäfen befinden sich aktuell in Tarifverhandlungen. Tausende Hafenarbeiter:innen, die in der Gewerkschaft ver.di organisiert sind, fordern drei Euro mehr Lohn und Anhebung der Schichtzuschläge. Im Juni sind Streiks zu erwarten. Angesichts der starken Inflation und der immer weiter steigenden Rekordgewinne sind diese Forderungen das Mindeste, was den Hafenarbeiter:innen als wirklichen Produzenten dieses Reichtums zusteht. Ebenfalls kämpfen die Hafenbeschäftigten gegen die Privatisierung ihrer Betriebe, die potenziell zu Entlassungen führen kann.
      Die Stadt Hamburg hat mit dem Reederei-Riesen MSC die Privatisierung der HHLA ausgehandelt- auch dagegen richtet sich der Arbeitskampf. (…) Wir drücken unsere volle Solidarität mit den Hafenarbeiter:innen und ihren Forderungen aus!
      Eine weitere wichtige Bedeutung dieses Kampfes entsteht durch die Waffenlieferungen, die von deutschen Seehäfen getätigt werden. (…) Norddeutsche Seehäfen spielen für die Waffenlieferungen eine Schlüsselrolle. Laut der Initiative “Ziviler Hafen” aus Hamburg, die für ein Volksbegehren gegen den Transport und Umschlag von Rüstungsgütern über den Hamburger Hafen kämpft, operieren im Hamburger Hafen mehr als 90 Rüstungsunternehmen. Laut “Bremer Friedensforum” stammen 7 Prozent aller Rüstungsgüter, die in Deutschland produziert werden, direkt aus Bremen…“ Aufruf einiger Organisationen und Einzelpersonen externer Link zu den anstehenden Hafenstreiks in Deutschland
  • Tarifverhandlung Seehäfen am 5. und 6. Juni 2024: ver.di erwartet verhandlungsfähiges Angebot
    Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) erwartet vom Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) in der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten in deutschen Seehäfen ein verhandlungsfähiges Angebot. Die Verhandlungen werden am 5. und 6. Juni 2024 in Wilhelmshaven fortgeführt. In der ersten Runde am 14. Mai hatten die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt. (…)„Sollten die Arbeitgeber auch in der zweiten Runde kein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen, müssen wir den Druck erhöhen“, erklärt Ulbrich. Bereits zum Verhandlungsauftakt vor der ersten Verhandlungsrunde hatten Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter in Bremerhaven für ihre Forderungen demonstriert…“ Pressemitteilung vom 04.06.2024 beim Landesbezirk Hamburg externer Link
  • Hafenstreiks kommen – auch gegen Waffenlieferungen?
    Aktuell kämpfen Zehntausende Arbeiter:innen der deutschen Seehäfen wie in Bremen oder Hamburg für eine Lohnerhöhung. Ab Juni sind Streiks zu erwarten. Die Hafenarbeiter:innen haben die Macht, Waffenlieferungen nach Israel und überall zu stoppen. (…) Aktuell laufen in norddeutschen Seehäfen Tarifverhandlungen zwischen Hafenarbeiter:innen, die bei ver.di organisiert sind, und dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V. (ZDS) statt. Tausende Hafenarbeiter:innen, vor allem aus Hamburg, Bremen und Wilhelmshaven, fordern drei Euro mehr Lohn und eine Anhebung der Schichtzuschläge. Die erste Verhandlungsrunde am 14. Mai lief ohne ein Angebot der Arbeitgeber aus. Die Verhandlungen werden vom 5. bis 6. Juni fortgesetzt. Die Hafenarbeiter:innen könnten ab dem 1. Juni ihre Arbeit niederlegen und durch unbefristete Streiks die volle Durchsetzung ihrer Forderungen erzwingen. An diesen Streiktagen werden de facto jegliche Waffenlieferungen, unter anderem nach Israel, blockiert sein…“ Beitrag von Taylan Kara vom 27.05.2024 bei Klasse gegen Klasse externer Link, siehe zum Thema auch:

Siehe auch im LabourNet zum aktuellen Zusammenhang:

Siehe zuletzt das Dossier: Lohnrunde 2022 Seehäfen: Für „tatsächlichen Inflationsausgleich“ für HafenarbeiterInnen

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=220920
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