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Kreuzfahrtschiffe unter »Billigflaggen« bei Coronainfektionen auf Hilfe anderer Staaten angewiesen – Kritik von internationaler Transportarbeiter-Gewerkschaft ITF
“Anlässlich aktueller Schlagzeilen über Kreuzfahrtschiffe, die im Zuge der Coronaviruspandemie entweder vorübergehend festgehalten werden oder Häfen nicht anlaufen dürfen, hat der Vorsitzende der Schiffahrtssektion der Internationalen Transportarbeitergewerkschaft (International Transport Workers’ Federation, ITF), David Heindel, von den nationalen Regierungen mehr Verantwortungsbewusstsein für unter ihrer Flagge fahrende Schiffe verlangt. In diesem Zusammenhang übte er scharfe Kritik am weltweit herrschenden Billigflaggensystem und warf konkret den Regierungen der Bahamas und der Bermudas vor, sich ihrer Verpflichtungen gegenüber Schiffen, Besatzungen und Passagieren zu entziehen. In einer Mitteilung vom Dienstag nannte Heindel den Fall der »Diamond Princess«. Das derzeit unter britischer Flagge (zuvor Bermudas) fahrende, knapp 290 Meter lange Kreuzfahrtschiff für 2.670 Reisende und 1.100 Crew-Mitglieder, hatte im Februar weltweit für Aufsehen gesorgt, als es wegen mehrerer hundert infizierter Passagiere wochenlang im japanischen Hafen Yokohama unter Quarantäne gestellt worden war. Es blieb Einzelstaaten wie Kanada, Australien oder Israel überlassen, ihre jeweiligen Landsleute unter den Passagieren zurückzuholen. Weder der Flaggenstaat noch die Reederei Princess Cruises, die zum marktbeherrschenden britisch-amerikanischen Carnival-Konzern gehört, zeigten Verantwortung. (…) Die ITF fordert von den Flaggenstaaten, die Gesundheit von Seeleuten und Passagieren zu schützen, und wirft ihnen dahingehend Versagen vor. Nach internationalem Recht obliege ihnen die entsprechende Verantwortung, statt dessen bleibe es den Hafenstaaten, den nationalen Regierungen den Passagieren und der Besatzung oder sogar Drittländern überlassen, sich um die Menschen an Bord betroffener Schiffe zu kümmern. »Das ist einfach verrückt«, so Heindel. Sollte die Welt das Billigflaggensystem in seiner jetzigen Form weiterhin akzeptieren, müssen dessen Misserfolge klar benannt werden. »Die Welt sollte besorgt sein über den Mangel an Politik und die Unfähigkeit der Flaggenstaaten«.“ Artikel von Burkhard Ilschner in der jungen Welt vom 20.03.2020