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Kommune will Klinik der Celler AKH-Gruppe übernehmen – ver.di fordert Sicherheit für Beschäftigte in Peine
“Ein Rückkauf des insolventen Klinikums im niedersächsischen Peine, das seit 2003 der Celler AKH-Gruppe gehört, wird wahrscheinlicher. Peines Landrat Franz Einhaus (SPD) hatte Ende April dem Kreisausschuss einen Beschluss für die Übernahme des Krankenhauses empfohlen. Eine definitive Entscheidung gibt es indes noch nicht. Viele Beschäftige erhoffen sich von der Übernahme durch den Kreis einen Neustart für das Klinikum mit einem tragfähigen Konzept. Besonders die engen Abstimmungen zwischen den Kommunen, die ebenfalls Häuser in der Region betreiben, sind aus Sicht des Betriebsrates ein positives Signal, hieß es in einer Mitteilung des Verdi-Bezirks Süd-Ost-Niedersachsen am Freitag. Ein Rückkauf des insolventen Klinikums im niedersächsischen Peine, das seit 2003 der Celler AKH-Gruppe gehört, wird wahrscheinlicher. Peines Landrat Franz Einhaus (SPD) hatte Ende April dem Kreisausschuss einen Beschluss für die Übernahme des Krankenhauses empfohlen. Eine definitive Entscheidung gibt es indes noch nicht. Viele Beschäftige erhoffen sich von der Übernahme durch den Kreis einen Neustart für das Klinikum mit einem tragfähigen Konzept. Besonders die engen Abstimmungen zwischen den Kommunen, die ebenfalls Häuser in der Region betreiben, sind aus Sicht des Betriebsrates ein positives Signal…“ Meldung in der jungen Welt vom 09.05.2020 , siehe dazu:
- [Betriebsrätepreis] Eine Stadt holt sich ihre Klinik zurück
„Nach der Privatisierung wurde das Klinikum Peine ausgezehrt. Gemeinsam mit Belegschaft und Bewohnern kämpfte der Betriebsrat für den Erhalt. Nun gehört die Klinik wieder dem Landkreis.
Manchmal braucht es eine ganze Stadt, um etwas zu bewegen. In Peine kämpften für den Erhalt des Klinikums nicht nur Beschäftigte und Betriebsrat, auch die Belegschaft des örtlichen Stahlwerks, der Peiner Umformtechnik und ein Schokoladenhersteller solidarisierten sich. Sie alle wollten ihr Krankenhaus in Peine behalten. Mit Erfolg: Im vergangenen Herbst ging das Klinikum für einen Euro an die Kommune zurück. Markus Ritter, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender, weiß, dass damit noch nicht alles gut ist. Aber er weiß nun, wie man Kämpfe gewinnt. „Nicht aufgeben und die Leute überzeugen“, sagt der OP-Pfleger, der seit 32 Jahren in Peine arbeitet und seit fast 30 Jahren im Betriebsrat ist. Für seinen Einsatz wurde der Betriebsrat nun für den Deutschen Betriebsrätepreis nominiert. (…) Schwierig war es dagegen, die Kolleginnen und Kollegen an Bord zu halten. Die Insolvenz hat viele verunsichert, zugleich versuchen andere Krankenhäuser, Personal aus Peine abzuwerben. „Die haben Postkarten verteilt und Helios fuhr mit einem plakatierten Lkw vor“, erzählt Ritter. Hinzu kam, dass der Betriebsrat wegen der Pandemie keine Chance hatte, die Stationen zu besuchen. Im vergangenen Jahr verließen alle Chefärztinnen und -ärzte sowie ein Teil des Pflegepersonals die Klinik. Zugleich gelang es dem Betriebsrat aber auch klarzumachen, dass es nur mit guten Arbeitsbedingungen eine Zukunft des Krankenhauses geben kann. So wurden die outgesourcten Abteilungen zurückgeholt und ins Tarifgefüge eingefügt. Ein extrem hartes Jahr liegt hinter Ritter: „Als OP-Pfleger hätte ich sehr einfach anderswo einen Job bekommen können. Aber ich will, dass Peine ein attraktiver Wohnort bleibt – und dazu gehört ein eigenes Krankenhaus.“ Keine Frage – er und seine Kolleginnen und Kollegen bleiben dran. Das Ziel: Ein dauerhaft tragfähiges Unternehmen mit 270 Betten.“ Artikel von Annette Jensen im Magazin Mitbestimmung 06/2021 - Siehe auch die Meldung bei ver.di Süd-Ost-Niedersachsen .
- Am Dienstag, 12.5.2020, dem #TagDerPflege, wollen die Beschäftigten des insolventen Klinikums eine Kundgebung durchführen