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Untreuevorwürfe bei Charité Facility Management (CFM): Von der Charité vertuscht? Hinweisgeber gekündigt!
„Im Rahmen von Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue und möglichen Vergaberechtsverstößen bei der Charité Facility Management (CFM) hat eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft einen Schaden in Höhe von sieben bis zehn Millionen Euro festgestellt. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Berlin dem rbb. Tatverdächtig sind sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Charité-Tochter, gegen die Strafanzeige gestellt wurde. Die Akten wurden bereits an das Landeskriminalamt zur weiteren Auswertung übersandt. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft war von der Charité beauftragt worden. Im Juli 2022 hatten Recherchen des rbb zur Wiederaufnahme der Ermittlungen geführt. (…) Es waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der CFM, die erstmals 2021 mögliche Verstöße gegen das Vergaberecht und andere Merkwürdigkeiten bei Auftragsvergaben aufdeckten. (…) Einige der Mitarbeiter, die auf die Missstände hingewiesen hatten, wurden inzwischen „freigestellt“ oder ihnen wurde gekündigt…“ Beitrag von René Althammer vom 20.03.23 bei rbb24 („Fragwürdige Geschäfte: Mitarbeiter von Charité-Tochter sollen Millionen veruntreut haben“), siehe dazu u.a. ver.di:
- ver.di: Aufklärung zu den Untreuevorwürfen an der CFM überfällig
„Die am 20. März bekanntgewordenen Ermittlungen wegen Untreuevorwürfen in Millionenhöhe bei der Charité Facility Management (CFM) zeigen einen massiven Aufklärungsbedarf bei CFM und Charité. Tatsächlich wurden die entsprechenden Vorwürfe bereits von CFM-Mitarbeiter*innen durch eine Compliance-Meldung im Sommer 2021 erhoben. Die Mitarbeiter wurden kurz nachdem sie die Meldung erstattet hatten von Seiten der Geschäftsleitung gekündigt.
Der Aufsichtsrat (AR) der CFM wurde seitdem nur völlig unzureichend über die Compliance-Meldungen informiert. „Bis heute liegen uns als Aufsichtsrat die konkreten Meldungen nicht vor, die bei CFM und Charité eingegangen sind, obwohl wir dies als ver.di-Vertreter*innen mehrfach eingefordert haben. Als Aufsichtsräte können wir damit unserer Kontrollfunktion seit über einem Jahr nicht nachkommen. Auch die Diskussion um die Kündigung der Hinweisgeber war nicht gewünscht“ erklärt Kalle Kunkel, einer der ver.di-Vertreter im Aufsichtsrat.
Tatsächlich hatte die Charité der Staatsanwaltschaft zunächst nur einen Bericht zukommen lassen, aus dem die Schwere der Vorwürfe nicht erkennbar war. Die Staatsanwaltschaft ermittelte deshalb zunächst nicht. Erst RBB-Recherchen aus dem Sommer 2022 führten zu einer Wiederaufnahme des Verfahrens. „Offensichtlich hat dies auch bei der Charité den Druck erzeugt, die Vorwürfe ernst zu nehmen. Hätte der Aufsichtsrat schon im Jahr 2021 alle notwenigen Unterlagen bekommen, um die Angelegenheit zu prüfen, wäre nicht ein Jahr verschwendet worden.“ erklärt Kunkel weiter. Vorsitzende des Aufsichtsrats der CFM ist die Finanzvorständin der Charité Astrid Lurati. ver.di fordert vor dem Hintergrund der Vorkommnisse nun eine lückenlose Aufklärung sowohl der Compliance-Verstöße selbst als auch der Verfehlung im Umgang mit deren Meldung…“Pressemitteilung vom 21.03.2023 beim ver.di-Landesbezirk Berlin-Brandenburg - „#Korruption bei Tochterfirma CFM (Logistik, Reinigung etc.) der landeseigenen Charité. Fass ohne Boden. Aber Hauptsache #Outsourcing an Krankenhäusern aufrechterhalten und Lohnraub garantieren. Ein Verbrechen an Beschäftigten zu Lasten der Patienten. Reaktion der Charité mit Hinweisen über Veruntreuung: „Einige der Mitarbeiter, die auf die Missstände hingewiesen hatten, wurden inzwischen „freigestellt“ oder ihnen wurde gekündigt.“ Nutznießer wurden anscheinend durch Vorstand geschützt – Korruptionsnetzwerk totgeschwiegen.“ Thread von Hände weg vom Wedding! vom 22. März 2023