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Medizinische Fachangestellte erreichen mit erstem Warnstreik in der Geschichte eine Tarifeinigung

vmf-Warnstreiks von Medizinischen Fachangestellten am 8.2.2024 Die vierte Verhandlungsrunde im Tarifstreit zwischen dem Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) und der Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen/Medizinischen Fachangestellten (AAA) ist heute mit einem Abschluss beendet worden. Allerdings einigten sich die Tarifpartner darauf, das Ergebnis erst nach Ende der Erklärungsfrist am 16. Februar bekanntzugeben. Mehr als 200 Berufsangehörige hatten sich im Vorfeld der Verhandlung vor dem Gebäude der Bundesärztekammer versammelt und lautstark für mehr Gehalt protestiert. Der vmf hatte bundesweit zum Warnstreik aufgerufen, in Hamburg, Dortmund, Marburg, Nürnberg und Stuttgart fanden Kundgebungen statt. Es war der erste Warnstreik in der Geschichte des Verbandes, der seit 1969 mit der AAA Tarifverhandlungen für Arzthelferinnen* führt…“ vmf-Pressemeldung vom 8.2.2024 externer Link („Einigung im MFA-Tarifstreit erzielt“) und Hintergründe:

  • vmf-Warnstreiks: Unverzichtbar für die Zukunft der Medizinischen Fachangestellten
    Der Aufruf zum Warnstreik ist ein Novum in der 60-jährigen Geschichte des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. (vmf). Am 8. Februar sind bundesweit 330.000 Medizinische Fachangestellte (MFA), Arzthelfer*innen und Auszubildende, die in Einrichtungen der ambulanten Versorgung tätig sind, aufgefordert, ihre Arbeit niederzulegen. Ziel ist es, den Druck auf die Arbeitgeberseite zu verstärken und grundlegende Verbesserungen beim Gehalt zu erzielen. Bereits seit Oktober führen der vmf und die Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen/Medizinischen Fachangestellten (AAA) Tarifverhandlungen. Die Arbeitgeberseite hat ein Gesamtpaket von 5,5 Prozent Erhöhung angeboten, das hauptsächlich in die unteren Gehaltsgruppen fließen und zu Lasten der höher qualifizierten MFA gehen soll. „Damit können wir uns nicht zufriedengeben“, erklärt Hannelore König, vmf-Präsidentin. „Mit dem aktuellen Angebot der AAA erhalten die Berufsanfängerinnen nach ihrer dreijährigen Ausbildung immer noch weniger als Pflegekräfte nach einjähriger Ausbildung. Und den Kolleginnen und Kollegen mit 17 Jahren Berufserfahrung und hohen Zusatzausbildungen werden ganze 0,1 Prozent Plus vorgeschlagen.“ (…) „Wir freuen uns über diese Resonanz und bitten gleichzeitig bei den Patientinnen und Patienten um Verständnis und Solidarität“, ergänzt Hannelore König. „Die Arbeitsbereiche von Medizinischen Fachangestellten beinhalten nicht nur die Anmeldung und Terminvergabe, sondern zum Beispiel auch die Assistenz bei Untersuchungen, Behandlungen und chirurgischen Eingriffen, das Durchführen von Hygienemaßnahmen und Laborarbeiten, das Praxismanagement, das Dokumentieren und Abrechnen von Behandlungsabläufen und die Materialbeschaffung. Wenn MFA streiken, werden die Auswirkungen also unmittelbar zu spüren sein. Aber nur so gelingt es uns, die Arbeitsbedingungen für die Berufsangehörigen zu verbessern. Es ist unverzichtbar, jetzt zu handeln, damit nicht noch mehr Berufsangehörige den Beruf wegen der niedrigen Gehälter bei enormer Stressbelastung und hoher Verantwortung verlassen.“ Pressemeldung vom 5.2.2024 beim Verband medizinischer Fachberufe externer Link (vmf)
  • Medizinische Fachangestellte: Erst Streik, dann Einigung im Tarifstreit
    Mindestens 2.000 Medizinische Fachangestellte (MFA) haben heute bundesweit ihre Arbeit niedergelegt und damit Abläufe in zahlreichen Arztpraxen bundesweit durcheinandergewirbelt. Nach Angaben des Verbandes medizinischer Fachberufe (vmf) wollten sich allein an den Kundgebungen in mehreren deutschen Städten insgesamt 1.000 Menschen beteiligen, sagte eine Sprecherin. Ebenso viele hätten gegenüber dem Verband angegeben, dem ganztägigen Streikaufruf auch ohne Demoteilnahme folgen zu wollen. Es sei aber davon auszugehen, dass sich weiteres Praxispersonal beteiligen würde. (…) „Ohne deutliche Verbesserungen für die MFA ist die ambulante Versorgung der Patientinnen und Patienten gefährdet.“ So wandere längst zunehmend Personal aus den Praxen in die Kliniken oder andere Arbeitsbereiche wegen besserer Vergütung ab. (…) Mehrere Ärzteverbände und Kassenärztliche Vereinigungen zeigten sich solidarisch mit den Strei­kenden und forderten die Politik und Krankenkassen auf, notwendige Steigerungen bei den Personalkosten auch entsprechend auszugleichen…“ Meldung vom 8. Februar 2024 im Ärzteblatt online externer Link
  • Weitere Informationen auf der Aktionsseite von vmf externer Link

*) Die offizielle Berufszeichnung lautet seit der Novellierung der Ausbildungsordnung im Jahr 2006 „Medizinische Fachangestellte“

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=218018
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