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Bremer Bündnis für mehr Krankenhauspersonal und/vs Gesundheit Nord (Geno)

Dossier

Bremer Bündnis für mehr Krankenhauspersonal„… Wir wollen gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen in den Bremer Krankenhäusern erreichen, dass auf allen Stationen und Abteilung die Arbeitsbelastung endlich wieder auf ein erträgliches Maß reduziert wird. Dies kann nur dann erreicht werden, wenn es überall verbindliche Personalmindeststandards gibt. Deswegen fordern wir endlich eine gesetzliche Personalmindestbemessung! Das Bremer Bündnis möchte mit seinen Aktivitäten an die erfolgreiche Auseinandersetzung in der Berliner Charité sowie an Bewegungen von Pflegekräften in ganz Deutschland anknüpfen. Überall begehren Pflegekräfte gegen ihre Arbeitsbedingungen auf, welche sowohl für sie als auch für die ihnen anvertrauten Patient*innen mehr und mehr zu einer Gefahr werden. (…) Gesundheit ist ein Menschenrecht, keine Ware! Für mehr Personal im Krankenhaus!“ Aus der Selbstdarstellung des Bündnisses auf dessen Homepage externer Link. Siehe auch:

  • Gesundheit Nord (Geno) will das Klinikum Links der Weser (LDW) in Bremen 2028 schließen und abreissen, für ein Parkhochhaus statt der Bildungsakademie New
    „Das kommunale Unternehmen Gesundheit Nord (Geno) betreibt in Bremen vier Krankenhäuser, von denen eins, das Klinikum Links der Weser (LDW), im Jahr 2028 abgewickelt, also geschlossen werden soll. Nach Plänen der Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Die Linke) soll das LDW ins Klinikum Bremen Mitte (KBM) integriert werden, die etwa 1.000 Beschäftigten sollen alle mit »umziehen«. (…) Die Geno-Geschäftsführung will das ehemalige chirurgische Bettenhochhaus (Haus 6) abreißen lassen und dort ein Parkhochhaus für 1.050 Autos von einer Fremdfirma errichten und dann auch betreiben lassen. In dem Haus 6 ist allerdings ein Teil der Bildungsakademie untergebracht. Die Bremer Gesundheitsbehörde möchte das Haus 6 für die Akademie erhalten und sanieren lassen. Der Konflikt ist jetzt auf der Sitzung des Beirats Östliche Vorstadt eskaliert und öffentlich geworden. Keine Seite weicht zurück. (…) Das größte Problem aber ist der Mangel an geeigneten Grundstücken. Viele Flächen des Krankenhausgeländes wurden vor Jahren vorschnell verkauft; die Geno brauchte Mittel für den Neubau des KBM. Dort soll ein neues Wohnviertel entstehen. Bis jetzt sind allerdings erst ein neues Wohnhaus sowie ein Ärztehaus an der St.-Jürgen-Straße gebaut worden. Das KBM, nach den Plänen des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD) ein »Maximalversorger«, liegt rechts der Weser, also auf der anderen Seite des Flusses als das LDW. Bekanntlich sind alle fünf Weserbrücken, die die beiden Teile der Stadt verbinden, einschließlich der Autobahnbrücke, in einem desolaten Zustand. Sie müssen in den kommenden Jahren dringend saniert werden. (…) Nicht nur im KBM gehen Gerüchte herum, dass das Haus 6 bereits Ende 2025 abgerissen werden soll. Abbruch und Neubau würden die Infrastruktur im KBM sicherlich mehr als zwei Jahre lang zum Teil lahmlegen. Und wo soll die Bildungsakademie hin? Fragen über Fragen! Wäre es nicht vielleicht doch günstiger, das LDW zu erhalten? Für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung auf der linken Weserseite und im Umland wäre das sicherlich die bessere Alternative.“ Artikel von Ariane Müller in der jungen Welt vom 22. August 2024 externer Link („Bremer Klinikschließung: In der Hansestadt soll ein Krankenhaus auf der linken Weserseite abgerissen werden“)
  • Gesundheit Nord (GENO) in Bremen plant Personalabbau: [Linke] Senatorin stellt sich hinter Geno-Spitze, Bremer Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus startet Online-Petition 
    • Protest gegen Abbau beim GeNo Personal am 26.3. vor dem Büro der Gesundheitssenatorin
      Mitten in der Corona Krise das Klinikpersonal auszudünnen, ist schon ein handfester Skandal. Das eine solche “Gesundheitspolitik” von einer linken Gesundheitssenatorin mitgetragen wird, ist haarsträubend. Am 26.3. fand die zweite Kundgebung vor dem Büro der Gesundheitssenatorin statt, diesmal besser beworben und besser besucht. Ariane sprach als Vertreterin der unabhängigen Betriebsgruppe “uns reicht’s” und als Stimme der Basis sprach sie Klartext. Sie beschrieb die Auswirkungen dieser neoliberalen Politik, wie sie für Patient*in und Personal auf Station ankommt. Und sie wies darauf hin, dass Claudia Bernhard als Politikerin der Linkspartei ihre Wahlkampfversprechen gebrochen hat. Der andere Redner war Jörn Bracker und sprach für das Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus. Als SPD Politiker ohne Mandat und als ver.di Sekretär war er nicht bereit, sich eindeutig für die Interessen des Klinikpersonals und der Patient*in zu positionieren und hatte auch Verständnis für die GENO unter der Kostenlast. Er wollte nicht, dass der private Klinikträger GENO Profite mit dem Klinikbetrieb macht, aber rote Zahlen solle es auch nicht geben. Als Sozialdemokrat setzte er sich für seine Kollegin von der Linkspartei gegen Kritik aus der eigenen Partei ein, man solle sie doch “nicht kreuzigen”, “auch wenn es gerade Ostern ist” (Witz!). Es sei schließlich wichtig, “schon jetzt Verantwortung zu tragen”, statt darauf zu warten, dass der Sozialismus die Probleme irgendwann löst. Der Vergleich hinkt. Eine Kreuzigung ist eine Hinrichtung. Die hatte Claudia Bernhard nicht zu befürchten. Wenn sie die Positionen ihrer Partei zur Gesundheitspolitik in keinster Weise in ihrem Amt umsetzen kann, muss sie die Konsequenzen daraus ziehen. Sie würde damit nur einen gutdotierten Politiker Posten verlieren. Was der Sozialdemokrat “Verantwortung tragen” nennt, ist der Verrat am Wählerwillen und den erklärten Ansprüchen der Partei. Zu guter Letzt erklärte der ver.di Sekretär noch, dass man wegen der Pandemie am ersten Mai nicht demonstrieren soll, so habe es der DGB beschlossen…“ Bericht vom 30. März 2021 von und bei Bremen macht Feierabend externer Link
    • Linke drinnen und draußen. Protest gegen Stellenstreichungen vor Aufsichtsratssitzung beim Klinikverbund Gesundheit Nord in Bremen 
      Während die Vorsitzende des Aufsichtsrats am Freitag nachmittag dessen Sitzung im Senatsgebäude leitete, standen draußen Aktivisten des Bremer Bündnisses für mehr Personal im Krankenhaus, um mit Trillerpfeifen und Transparenten gegen die Stellenstreichungen zu protestieren – darunter nicht wenige mit demselben Parteibuch wie Bernhard. »Jeder weitere Stellenabbau ist unverantwortlich«, heißt es in einer vom Bündnis initiierten Petition, die bislang gut 1.200 Menschen unterschrieben haben. Die Versicherung der Senatorin, die Pflege sei von den Kürzungen ausgenommen, beruhigt sie nicht. »Es gibt in den Krankenhäusern keine Berufsgruppe, die rumsitzt und nicht genug zu tun hat«, erklärte Sebastian Rave, der sich im Bündnis engagiert und selbst in der Partei Die Linke aktiv ist. Statt allein betriebswirtschaftlich zu agieren und »Sparmaßnahmen« mitzutragen, solle Bernhard lieber für eine bessere Finanzierung sorgen. »Immer noch kommt das Land Bremen seiner Verpflichtung zur Finanzierung der Investitionskosten nicht vollständig nach«, kritisierte er auf jW-Nachfrage. Auch die Gewerkschaft Verdi sieht die Pläne kritisch. »Eine Sanierung zulasten der Versorgungsqualität und Arbeitsbedingungen darf es nicht geben«, betonte David Matrai, der bei Verdi in Niedersachsen und Bremen für das Gesundheitswesen zuständig ist. »Ein Krankenhaus ist keine Fabrik, sondern soziale Infrastruktur mit einem Versorgungsauftrag«, so der Gewerkschafter in einer Mitteilung…“ Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 22.02.2021 externer Link – siehe dazu beim Bezirk Bremen-Nordniedersachsen:

    • Jobabbau mit links: Die kommunalen Kliniken in Bremen wollen 440 Vollzeitstellen streichen. Die Gesundheitssenatorin von der Partei Die Linke findet das in Ordnung
      “… Der Betriebsratsvorsitzende des Bremer Klinikums Links der Weser, Roman Fabian, hält es für »vollkommen verrückt, mitten in der Pandemie Arbeitsplätze in Krankenhäusern abzubauen«. Am Donnerstag widersprach er gegenüber jW der Darstellung, die Pflege sei von den Kürzungen komplett ausgenommen. »Das gilt nur für examinierte oder mindestens einjährig ausgebildete Pflegekräfte, die von den Krankenkassen ohnehin vollständig refinanziert werden und fest angestellt sind«, so der Belegschaftsvertreter. Andere Hilfskräfte und Leihbeschäftigte seien sehr wohl gefährdet. Von letzteren sollen ihm zufolge Dreiviertel »abgemeldet« werden. »Wer soll denn dann die ganze Arbeit machen?« fragte der Betriebsrat. Schon jetzt würden zum Teil nicht einmal in den Dienstplänen die Pflegepersonaluntergrenzen eingehalten, die die Bundesregierung in einigen Bereichen eingeführt hat und die Verdi für völlig unzureichend hält. »Die Arbeitsbelastung ist am Anschlag. Wir bekommen von den Kolleginnen und Kollegen ordnerweise Gefährdungsanzeigen – und jetzt soll auch noch abgebaut werden?« Dass die Gesundheitssenatorin der Linken die Personalstreichung dennoch befürwortet, kann Fabian – der selbst für Die Linke im Ortsbeirat aktiv ist – nicht nachvollziehen. »Es kann nicht sein, dass eine linke Senatorin da mitmacht«, kritisierte er. »In der Partei wurde das nicht diskutiert, es gibt dazu keine Beschlüsse. Ich fürchte, dass uns das bei der nächsten Wahl einholen wird.«…“  Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 12.02.2021 externer Link
    • Fatal, Geno entlässt 440 Angestellte
      Die Gesundheit Nord entlässt 440 Ärzte und Verwaltungsangestellte. So als würde man sie nicht brauchen. Von Fachärztemangel und fehlenden Krankenpflegepersonal ist keine Rede mehr. Es wird nur noch vom Geld gesprochen. Das ist die Fortsetzung einer fatalen Entwicklung, die alle, die in der letzten Zeit krank geworden sind und zur Behandlung ins Krankenhaus mussten, hautnah erlebt haben: Stundenlange Wartezeit auf Behandlung und selbst die wichtigsten Dinge werden geschoben. Dazu Krankenhausarbeit im Zeittakt, in der die Zeiten für Saubermachen, Essenmachen, Versorgen, Pflegen, Operieren „schlank optimiert“ sind. Sind sie zu „schlank“ geplant, können Industrielle Produktionslinien zusammenbrechen. In den Krankenhäusern sterben Menschen. Zynisch formuliert wäre das aber nur ein Problem, wenn es um die Gesundheit der Patienten oder die Gesundheit der Leute ginge, die dort arbeiten. Es geht aber um die Abarbeitung und Abrechnung von Fällen. Und so ist es kein Planungsversagen, wenn frisch operierte Patienten von überlasteten Pflegern gebeten werden, ihren Pipibeutel selbst im Bad auszuleeren. Und es ist kein Planungsversagen, wenn Menschen an resistenten Krankenhauskeimen sterben, weil die schlanke Arbeitsplanung nicht mehr Sauberkeit erlaubt. Auch eine schlechte Behandlung ist kein Planungsversagen. Es sind fatalerweise Stellschrauben geworden, an denen so lange gedreht werden kann, bis der Unmut so groß ist, dass wir uns auf der Arbeit in den Krankenhäusern und als Patienten und Angehörige zu stark dagegen wehren. (…)Die Bremer Gesundheitssenatorin, die sich hinter der Entscheidung der Geno Geschäftsführung stellt, 440 Leute zu entlassen, weiß sehr genau, was sie tut. War doch die Forderung nach personell gut aufgestellten Krankenhäusern Teil ihres Wahlkampfs. Man kann das als Verlogenheit nehmen, oder als Anlass aktiv zu werden. Spätestens mit den geplanten Entlassungen sollte in Bremen eine Grenze überschritten sein. Diese Art der Gesundheitspolitik schadet uns allen und wir müssen der Politik klar machen, dass der Profit der Pharmaunternehmen und des ganzen Gesundheitssystem nicht vor der Gesundheit von uns Patienten und den Angestellten stehen darf...“ Kommentar vom 13. Februar 2021 von und bei Bremen macht Feierabend externer Link, darin auch ein Bericht von jemanden, der kürzlich im Klinikum Mitte behandelt werden musste
    • Bremer Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus startet Online-Petition: Krankenhauspersonal entlasten – nicht entlassen!
      “Liebe Kolleg*innen, liebe Bevölkerung, Die Geschäftsführung des kommunalen Klinikverbundes in Bremen, Gesundheit Nord (GENO), kündigt harte Einschnitte an: 440 Vollzeitstellen sollen in den den nächsten 3 Jahren abgebaut werden, davon jetzt unmittelbar 90 Vollzeitzeitstellen vor allem im ärztlichen Bereich. Auch der Rot-Grün-Rote Senat und die Gesundheitssenatorin und Aufsichtsratsvorsitzende der GENO, Claudia Bernhard, sehen keine Alternative zum Personalabbau während der Corona-Pandemie. Das Defizit – das auch durch die mangelnde Finanzierung der GENO durch das Land entstanden ist – sollen jetzt Beschäftigte und Patient*innen ausbaden. Dass Gesundheitsversorgung systemrelevant ist, scheint vergessen. Nur die Pflege soll vom Personalabbau unangetastet bleiben – verschwiegen wird aber, dass nur die refinanzierte Pflege durch die Krankenkassen gemeint ist. Voraussetzung dafür ist mindestens eine einjährige Ausbildung im pflegerischen Bereich mit anschließendem Examen. Wichtigen Stellen von Pflegehelfer*innen und Versorgungsassistent*innen sind damit gefährdet. Wir wehren uns gegen die Vernichtung von Arbeitsplätzen in den Kliniken und fordern: Kein Personalabbau in den Krankenhäusern: Wir brauchen alle, sowohl jetzt, als auch nach der Pandemie! Von der Gesundheitssenatorin die Klarstellung des Versorgungsauftrages durch die vier GENO-Krankenhäuser und die Ablehnung des geplanten Stellenabbaus von 450 Vollzeitkräften. Vom Aufsichtsrat der GENO eine klare Ablehnung der Stellenstreichungssplanung. Die Einhaltung der Pflegepersonaluntergrenzen auf allen Stationen – sowohl in der Planung wie in der Durchführung. Eine gesetzliche bedarfsgerechte Personalbemessung auf Grundlage der Pflegepersonalrichtlinie (PPR 2.0). Die Wiedereingliederung von lohndrückenden Tochtergesellschaften wie der Gesundheit Nord Dienstleistung (GND). Die GND-Kolleg*innen müssen arbeitsvertraglich und tariflich wieder direkt an die Krankenhäuser angebunden werden. Keine Schließung von Krankenhäusern, Teilkliniken oder Fachabteilungen. Die Freigabe der nach Landeskrankenhausfinanzierungsgesetzes gesetzlich vorgeschriebenen Investitionskosten für die Kliniken. Krankenhäuser entschulden und von der Gewinnorientierung befreien. Abschaffung des Fallpauschalensystems (DRGs), das die Profitlogik in die Krankenhäuser eingeschleppt hat…“ Online Petitionen bei openPetition externer Link an den Petitionsausschuss der Bremischen Bürgerschaft – siehe zum Hintergrund:
    • Unterstützung für Personalabbau: Senatorin stellt sich hinter Geno-Spitze
      Die Pläne des Bremer Klinikverbundes Gesundheit Nord, rund 440 Stellen abzubauen, haben die Unterstützung von Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke). Die Personalreduzierung soll sich bis 2024 hinziehen. Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) billigt die Pläne des städtischen Klinikverbundes Gesundheit Nord (Geno), in großem Umfang Personal und Betten abzubauen. Gegenüber dem WESER-KURIER sagte die Behördenchefin, die Geno müsse sich „auf veränderte Bedingungen in der Gesundheitsversorgung einstellen“. Die Ambulantisierung klinischer Leistungen nehme zu, weshalb die Pläne der Geno-Geschäftsleitung unter anderem eine Reduzierung der Bettenzahl um 250 vorsähen. Der damit einhergehende Personalabbau werde nicht „nach dem Rasenmäherprinzip“ erfolgen, versicherte Bernhard, sondern dort, wo die jeweiligen Leistungen bisher erbracht wurden. Am Ende werde „eine gute personelle Ausstattung für alle Betten zur Verfügung stehen“. Einen Stellenabbau im pflegerischen Bereich schließt Bernhard aus. Die Pflege müsse gestärkt werden, „das ist völlig unstrittig“, so die Senatorin. Auf die Zahl von 440 Planstellen, die bis 2024 verbundweit abgebaut werden sollen, ging Bernhard nicht ein. In einem aktuellen internen Newsletter der Geno-Geschäftsleitung für die Beschäftigten wird diese Zahl, die der WESER-KURIER am Samstag berichtet hatte externer Link , allerdings ausdrücklich bestätigt. Der Belegschaft wird darin zugesagt, dass niemand eine betriebsbedingte Kündigung befürchten müsse. „Wir werden aber nicht alle frei werdenden Stellen neu besetzen und nicht alle befristeten Verträge verlängern können“, kündigt die Geschäftsleitung an…“ Artikel von Jürgen Theiner vom 09.02.2021 beim Weser Kurier online externer Link – siehe dazu auch das Flugblatt zuvor:
  • [Abbau zahlreicher Ärzte-Stellen beim Bremer Klinikverbund] Krankenhauspersonal entlasten – nicht entlasten 
    “Laut des Berichts des Weser-Kurier (siehe Rückseite) stehen die vier Krankenhäuser der Gesundheit Nord kurz vor dem wirtschaftlichen Kollaps. Als erste Maßnahmen sollen 90 Stellen im ärztlichen Bereich abgebaut werden. 90 Vollzeitstellen ärztlicher Fachkräfte, die bundesweit gesucht, gefeiert und prämiert wurden, sollen jetzt wieder gestrichen werden. Die Erfahrung zeigt, dabei wird es nicht bleiben! Seit Jahrzehnten werden bei finanziellen Engpässen immer wieder blind Stellen abgebaut. Die Pflege und anderen Bereiche kommen mit einem blauen Auge davon? Sicher nicht! (…) Täglich sind mehrere hundert Krankenhausbetten in Bremen auf Grund des Fachkräftemangels gesperrt. Leider können dringend benötigte zusätzliche Stationen zur vorsorglichen Isolierung von Patient*innen mit ausstehenden Corona-Testergebnissen aus Fachkräftemangel nicht eröffnet werden und die Beatmungsplätze auf den Intensivstationen werden bekanntlich aus diesem Grund knapp. Stundenlange Wartezeiten in den Ambulanzen, weil Fachpersonal dort und auf den abnehmenden Stationen fehlt. Kolleg*innen sollen zur Gesundheit Nord Dienstleistung (GND) gestellt werden, weil es dort weniger Gehalt gibt. Die Spahn‘sche-Krankenhausfinanzierung ist gescheitert, die Fallpauschalen ruinieren nicht nur den überwiegenden Teil der deutschen Krankenhäuser sondern gefährden auch unser aller Gesundheit. Die Corona-Pandemie hat zugespitzt gezeigt: Profite pflegen keine Menschen…“ Flugblatt vom Januar 2021 des Bremer Bündnisses für mehr Personal im Krankenhaus 
  • [Betriebsratswahlen 2018 in Bremen] Wahlprüfsteine zu Personalbemessung und Gesundheitssystem
  • [Video] Ariane Müller, Krankenschwester 
    Ariane Müller arbeitet seit 43 Jahren im Krankenhaus und engagiert sich seit Jahrzehnten für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Personal. 2005 hat sie im Bremer Klinikum Mitte die Betriebsgruppe „Uns reicht’s Bremen“ mitgegründet und 2017 das Pflegebündnis Bremen. „Wichtig ist, dass wir uns bundesweit vernetzen, und ich persönlich bin mir sicher, dass wir es nicht mit einfachen Forderungen erreichen, indem wir an bestimmte Stellen, z.B. hier in Bremen an den Bremer Senat, appellieren, sondern wir müssen Druck erzeugen. Und in meinen Augen geht das nur, wenn wir flächendeckend, auch bundesweit Streiks organisieren. Nur diese Sprache versteh’n se.““ Video bei labournet.tv externer Link (deutsch |12 min | 2018)
  • Kundgebung am 15.12.2017 am Klinikum Bremen Ost 
    Der Aufsichtsrat der GeNo (Gesundheit Nord) trifft sich am 15.12.2017 turnusmäßig am Klinikum Bremen Ost, Haus im Park. Unter anderem soll der Wirtschaftsplan 2018, in dem auch der Personalplan enthalten ist, beschlossen werden. Weder der Bremer Senat noch Frau Prof. Quante-Brandt als Senatorin für Gesundheit, zuständig für alle Bremer Krankenhäuser, haben sich zu den berechtigten Forderungen des Bremer Bündnisses für mehr Personal im Krankenhaus verhalten. (…) So werden wir jetzt am 15.12.2017 unsere Forderungen der Gesundheitssenatorin auf der AR-Sitzung persönlich übergeben: Jetzt eine tarifliche oder gesetzliche Personalbemessung (Personalschlüssel Patient*in zu Pflegekraft) für jedes einzelne Krankenhaus und für jede einzelne Station, gemessen am pflegerischen und medizinischen Bedarf der Patient*innen, Sanktionsmöglichkeiten zur Durchsetzung der Personalbemessung…“ Aufruf vom 7.1.22017 externer Link samt Flugblatt zur Kundgebung um 11.00
  • Redebeitrag auf der Demo des Bremer Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus am 21. September 2017 in Bremen 
    Ich bin Ariane und arbeite seit 1974 im Krankenhaus, ab 1981 im Klinikum Bremen Mitte auf der Intensivstation 3 als sog. Dauernachtarbeitsschwester mit einer voller Stelle. Ich habe schon immer versucht, mit Kolleg*innen im Krankenhaus für bessere und menschliche Arbeitsbedingungen zu kämpfen.
    Jetzt im Sommer habe nicht nur ich gespürt, so kann es nicht weitergehen. Es muss sich jetzt was verändern. Der Druck auf uns Pflegekräfte wird immer stärker und stärker. So habe ich u.a. mit Jörn Bracker von ver.di das Bremer Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus im Sommer ins Leben gerufen. Anfangs waren wir sehr wenige, wir werden aber immer mehr. Ehrlich gesagt, ich hätte im Sommer niemals daran gedacht, dass wir heute diese Demo durchführen werden. Für mich war und ist es wichtig, auch die Beschäftigten aller Bremer Krankenhäuser miteinzubeziehen, die bei verdi noch nicht organisiert sind.
    Die Arbeitsbedingungen (Abbau von Stellen,keine ausreichende Personalbesetzung, Arbeitshetze, Arbeitsverdichtung , Überstunden, keine Pausen, das ständige Einspringen, allein nachts auf einer Station, nur um ein paar Beispiele zu nennen) sind in den letzten Jahren so massiv schlecht geworden, dass wir die Schnauze einfach voll haben. Wir können und wollen nicht mehr. Die Arbeitsbedingungen machen uns krank, allein bei mir auf der Station in den letzten Jahren 8 Burnout-fälle. Was diese miesen Arbeitsbedingungen für die Patientenversorgung bedeuten, wissen wir alle. Immer mehr Kolleg*innen flüchten sich in die Teilzeit oder hören ganz auf im Krankenhaus zu arbeiten, ganz einfach aus einem Grunde, weil sie nicht mehr können.
    Endlich nun erheben sich immer mehr Pflegekräfte. In mehreren Städten in Deutschland sind in letzter Zeit Bündnisse für den Kampf um mehr Personal entstanden. Es ist wichtig, dass wir unsere Mutlosigkeit und Resignation überwinden. Liebe Kolleg *innen, wir sollten so ein Bewusstsein der Stärke und des Stolzes entwickeln, dass die Arbeitgeber, die politischen Entscheidungsträger uns nicht mehr wie bisher abkanzeln können. Ohne uns läuft im Krankenhaus rein gar nichts. Wir erarbeiten die Kohle, die andere aufsaugen. Wenn wir wollen stehen alle Räder still.
    Wir arbeiten gerne im Krankenhaus, wir pflegen gerne die Patienten, aber hoffentlich bald nur noch unter den Bedingungen, die wir mit unserem Gewissen vereinbaren können. Wir sind keine Sklaven, wir sind keine Schachfiguren, die Ausbeutung unserer Arbeitskraft muss endlich ein Ende haben.
    Und wir haben den Zeitpunkt der Gründung des Bündnisses auch gewählt, weil jetzt die Bundestagswahlen sind. Die Bedingungen, um nachhaltige spürbare Veränderungen zu erkämpfen sind zur zeit für uns so gut wie selten zuvor. Wichtig ist für uns, dass wir nicht locker lassen, mit Almosen brauchen die da oben nicht mehr zu kommen. Wir müssen kontinuierlich den Druck ausbauen. Uns ist klar, ohne bundesweite, flächendeckende Streiks werden wir nichts erreichen. Die Kämpfe an der Charite in 2015 und jetzt sind für uns Vorbild.
    Ein erster gemeinsamer Schritt ist hier das Bremer Bündnis, die Vernetzung mit anderen Städten und die heutige Protestdemo, nicht nur in Bremen sondern auch zeitgleich in einigen anderen Städten z.B. Hamburg. Zeigen wir der Öffentlichkeit, was wir von den derzeitigen Arbeitsbedingungen halten und machen wir der Politik in Bremen deutlich, was sich ändern muss. So werden wir die Petition mit unseren Forderungen, die wir gestern Abend auf der Pflege- und Krankenhausversammlung beschlossen haben an die Tür des Bremer Rathauses nageln.
    Wir stehen erst am Anfang. Wir brauchen einen langen Atem. Durch unsere Entschlossenheit, durch unseren Kampf werden wir es schaffen, dass sich was verändert. weitere Kolleg*innen spüren, es lohnt sich vom Sofa aufzustehen und sich uns anzuschließen, um kraft- und phantasievoll für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Gesundheit ist ein Menschenrecht, keine Ware. Solidarität ist unsere Stärke und Kraft.“ Redebeitrag von Ariane Müller, der Sprecherin des Bremer Pflegebündnisses. Siehe zum Hintergrund den Aufruf zur Demo am 21.9.
  • Eine Nachtwache protestiert gegen Personalmangel
    Jetzt auch in Bremen: ein „Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus“. Ins Leben gerufen hat diesen Protest Ariane Müller. Sie arbeitet seit fast 40 Jahren als Nachtschwester, davon viele Jahre auf der Intensivstation. Eigentlich könnte sie sich auf ihre Rente freuen. Doch sie hat triftige Gründe für ihr Engagement…“ Interview von Birgitta vom Lehn vom 22. August 2017 bei pflegen-online externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=119659
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