Tarifrunde Systemgastronomie 2024 gegen Niedriglöhne bei McDonalds, Burger King, Starbucks, Nordsee, ECP und Co

Dossier

NGG: Eine ganze Stunde arbeiten Servicekräfte in der Systemgastronomie, um sich ein einzelnes #BigMac Menü leisten zu können!1. Tarifverhandlung McDonald’s, Burger King & Co. Verhandlungen unterbrochen: Arbeitgeber legen „absolut respektloses Angebot“ vor (…) Das heute von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot sieht eine Lohnerhöhung erst ab dem 1. Januar 2025 vor. Bis dahin sollen die Beschäftigten, die im Einstiegslohn lediglich 12,61 Euro pro Stunde – und damit nur 20 Cent mehr als den aktuelle Mindestlohn – verdienen, leer ausgehen. In den kommenden viereinhalb Jahren sollen die Löhne dann in 4 Stufen um 16,3 Prozent steigen. Umgerechnet auf die Tarifgruppe 1 wäre das ein Lohnzuwachs von gerade mal 1,26 Euro bis Ende 2028. Die NGG fordert schon jetzt einen Einstiegslohn von 15 Euro pro Stunde sowie 500 Euro mehr im Monat für alle ab Tarifgruppe 2, bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 12 Monaten…“ NGG-Pressemitteilung vom 16. Juli 2024 externer Link und mehr dazu:

  • McDonalds, Burger King und Co.: Schnelles Essen, wenig Geld – Aktionstag „SOS Systemgastronomie!“ am 9. Januar in Hamburg New
    • Save the Date Aktionstag „SOS Systemgastronomie!“
      NGG ruft zum großen Aktionstag „SOS Systemgastronomie“ am 09. Januar 2025 in Hamburg auf!
      Seit Start der Verhandlungen vor einem halben Jahr (!) haben sich die Arbeitgeber kaum bewegt. Sie bieten den Beschäftigten lediglich Lohnerhöhungen im unteren Cent-Bereich. Das ist nicht akzeptabel. Wir fordern den Bundesverband der Systemgastronomie auf, endlich ein ehrlich verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen. Die Beschäftigten in der Systemgastronomie verdienen teils nur knapp über dem Mindestlohn, während Unternehmen wie McDonald’s, Burger King und Starbucks teils milliardenschwer sind. Um den Forderungen der Beschäftigten Nachdruck zu verleihen, rufen wir am 09. Januar 2025 zum großen überregionalen Aktionstag in Hamburg auf. Wir freuen uns über Unterstützung! Wer die Beschäftigten bei McDonald’s, Burger King, Nordsee und Co. bei ihrem Kampf um einen fairen Tarifvertrag unterstützen will, ist herzlich eingeladen mit Familienangehörigen und Freunden nach Hamburg zu kommen: Los geht’s um 12 Uhr mit einer Kundgebung am Gewerkschaftshaus, , Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg (5 Min. Fußweg vom Hauptbahnhof). Im Anschluss wird es einen Protestmarsch mit Zwischenkundgebungen geben, der am DGB-Haus gegen 15 Uhr endet
      …“ NGG-Meldung vom 20. Dezember 2024 externer Link
    • McDonalds, Burger King und Co.: Schnelles Essen, wenig Geld
      In der Systemgastronomie stocken die Tarifverhandlungen, Beschäftigte drängen auf Lohnerhöhungen
      Ercan Burgu ist gestresst. Der Betriebsrat arbeitet bei Burger King im westfälischen Kamen beim Franchisenehmer Schlossburger GmbH. In seiner Filiale und generell bei Burger King ist die Stimmung »nicht so gut«, sagt er im Gespräch mit »nd«. Es fehlt händeringend an Personal, gerade zum stressigen und umsatzstarken Feiertagsgeschäft war das wieder spürbar. »Viel zu wenig. Wir dürfen auch keine Neuen einstellen, damit wir Kosten sparen«, berichtet Burgu. Ähnlich soll es auch bei anderen Fast-Food-Ketten zugehen. Dabei ist die Systemgastronomie und insbesondere die Fast-Food-Sparte eine sogenannte Wachstumsbranche (…)
      Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Systemgastronomie (BdS), Markus Suchert, soll die zunächst angebotene Lohnerhöhung von zehn Cent in der letzten Runde um fünf Cent auf 13,18 Euro pro Arbeitsstunde erhöht haben. Laut eigenen Angaben vertritt der Verband über 830 Mitgliedsunternehmen. Anfang Dezember war die vierte Verhandlungsrunde zwischen NGG und BdS erfolglos zu Ende gegangen. Nach dem Ende der Friedenspflicht im Sommer rief die Gewerkschaft immer wieder zu Streiks auf. Zuletzt wurden die Verhandlungen auf Eis gelegt. »Der BdS fordert die Gewerkschaft auf, zurück an den Verhandlungstisch zu kommen, gegebenenfalls auch mit einem Schlichtungsverfahren«, erklärte der Verband im Dezember.
      Für die NGG war der Arbeitgeber-Vorstoß ein inakzeptables »Magerangebot«. »Wir haben die Verhandlungen abgebrochen und werden sie erst wieder aufnehmen, wenn die Arbeitgeber uns ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen«, sagt Samir Boudih von der NGG aus Dortmund. Und er fügt hinzu: »Wir haben keinen Druck, denn der Mindestlohn steigt schneller als die Tariferhöhungen, die vom Arbeitgeberverband angeboten wurden.« Der noch nachwirkende Tarifvertrag sieht einen Abstand von 0,20 Euro zum gesetzlichen Mindestlohn vor. Der stieg zum ersten Januar auf 12,82 Euro. Heißt also: automatische Lohnerhöhung auf 13,02 Euro – ohne neuen Tarifvertrag. Damit ist die Systemgastronomie eine klassische Niedriglohnbranche, die stark migrantisch geprägt ist. (…)
      Damals sei nicht absehbar gewesen, dass der gesetzliche Mindestlohn die ersten drei Entgeltgruppen im Tarifvertrag überholen würde. Wichtig ist nun: Einen Tarifvertrag mit einer kurzen Laufzeit abzuschließen und einen armutssicheren Lohn zu verhandeln. »Viele Beschäftigte in der Branche müssen, um ihre Existenz zu sichern, ihre Löhne beim Jobcenter aufstocken«, erklärt Boudih. So ließen sich die Arbeitgeber ihre schlechten Löhne vom Staat subventionieren, kritisiert er. (…)
      Um ein Tarifergebnis zu erzwingen, hat die Arbeitgeberseite eine Schlichtung ins Spiel gebracht. Die NGG will den Druck dagegen mit einem bundesweiten Aktionstag am 9. Januar in Hamburg erhöhen. Unterstützung erhält die Gewerkschaft dabei auch vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Neben dem NGG-Bundesvorsitzenden, Guido Zeitler, soll die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi sprechen. In der Ankündigugn kritisieren die Gewerkschaften »die starke Arbeitsverdichtung und viel zu geringe Löhne«. Betriebsrat Burgu hält einen bundesweiten Streik für notwendig. »Das wäre mal eine Lösung«, sagt er. Streiks finden meist regional und auf Unternehmen begrenzt statt. Zuletzt wurde etwa die Arbeit bei Nordsee in Bayern niedergelegt.“ Artikel von David Bieber vom 02.01.2025 in ND online externer Link
  • 4. Tarifverhandlungsrunde für die Systemgastronomie Abbruch: NGG kündigt Warnstreiks in der Adventszeit an
    Die vierte Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) für die rund 120.000 Beschäftigen bei McDonald‘s, Burger King, Nordsee, ECP (Betreiber der Gastronomie in den Center Parcs) und Co. ist aufgrund der Blockadehaltung der Arbeitgeber ohne Ergebnis bereits am ersten Verhandlungstag durch die NGG abgebrochen worden. Dazu erklärte Mark Baumeister, Verhandlungsführer der NGG: „Der BdS hat heute sein ursprüngliches Magerangebot, das bei rund 13 EUR pro Stunde in den unteren drei Tarifgruppen lag, um ganze 5 Cent erhöht. Zudem wurde uns eine inakzeptable Laufzeit von 42 Monaten und eine erste Erhöhung ab 1. Januar 2025 vorgelegt. Die Arbeitgeber hatten seit der ersten Verhandlung im Juli 2024 fünf Monate Zeit auf unsere sehr konkreten Forderungen einzugehen. Stattdessen rechnen sie die Lohnsteigerungen schön. (…) Die NGG kündigt unmittelbar bundesweite Warnstreiks für die laufende Adventszeit an. Der Frust bei den Beschäftigten ist groß, es brodelt an allen Ecken in den Betrieben. Um ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen, waren die Beschäftigten bereits in den vergangenen Monaten in ganz Deutschland mit lautem Protest auf die Straße gegangen. „Das setzen wir nun fort. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei McDonald‘s und Co erwarten eine echte Entlastung und deutlich mehr…“ NGG-Pressemitteilung vom 02. Dezember 2024 externer Link
  • Systemgastronomie-Arbeitgeber bleiben bei Billigangebot – Jetzt streikts!
    • »Wir verzeichnen unerwarteten Zuspruch«. Systemgastronomie: Nach gescheiterter Tarifrunde ruft Gewerkschaft NGG zu Warnstreiks auf. „… Am Freitag haben wir bei Mc Donald’s in Hamburg gestartet. Am Sonnabend folgte dann ECP, das ist der Caterer in den deutschen Ferienparks von Center Parcs. Da machte der Standort Bispinger Heide in der Region Lüneburg den Auftakt. Weitere Warnstreiks sind etwa bei Nordsee und Burger King geplant. (…)
      Für mich ist das ein Tritt in den Hintern, eine Rückkehr zu »Mc Job«. Das Management argumentiert, dass die unteren Entgeltgruppen für sie »Chancengebergruppen« seien, in denen zum Beispiel Geflüchtete arbeiten können. Aber ich kriege Blutdruck, wenn versucht wird, Menschen, die einen Migrationshintergrund haben, auszunutzen. Viele Mitarbeiter in der Systemgastronomie arbeiten zu Niedriglöhnen, knapp über dem Mindestlohn. Nach den extremen Preissteigerungen der letzten Jahre haben sie einen massiven Nachholbedarf bei den Löhnen.
      [Die Arbeit in der Systemgastronomie ist ja keine einfache.]
      Es sind anstrengende und anspruchsvolle Tätigkeiten. Die Kollegen haben Wochenendarbeit, Schichtarbeit, Arbeit in der Nacht und an Feiertagen. Und wenn Sie das mit der normalen Gastronomie vergleichen: Wer da in der untersten Entgeltgruppe ist, der ist in der Regel Spülkraft oder Servicekraft, übernimmt also ganz einfache Tätigkeiten. In der Systemgastronomie wird dagegen erwartet, dass die Mitarbeiter alles machen: die Burger belegen, kassieren, die Klos reinigen etc. Vor diesem Hintergrund fordern wir, dass die einzelnen Tarifgruppen durchlässiger werden, man schneller aufsteigen kann. Das ist für uns eine zen­trale Forderung. Doch die Unternehmerseite hat das abgebügelt – jeder soll weiterhin alles können, jeder soll ausgebeutet werden. (…)Die Systemgastronomie soll ganz bewusst Schlusslicht im Gastgewerbe bleiben. Jeder Tarifvertrag mit der Dehoga, dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband, den wir in den Ländern abschließen, ist besser in den untersten Einstiegsgruppen als das, was die sich da leisten. Wir sagen: Wer eine »Chancengeberbranche« sein will, der darf keine schlechten Löhne zahlen. (…)
      Wir waren in der Vergangenheit nicht über einen langen Zeitraum kampfbereit und auch nicht überall. Aktuell nehme ich aber wahr, dass wir einen unerwarteten Zuspruch verzeichnen. Also da passieren Dinge: In Brandenburg organisiert sich zum Beispiel auf einmal die Belegschaft einer Burger-King-Filiale und will streiken. Wir sind sicher nicht flächendeckend kampffähig, aber dort, wo wir es sind, werden wir stärker. Ich bin nicht bereit, einen schlechten Tarifvertrag abzuschließen. Einen Tarifvertrag, der den Menschen den wirtschaftlichen Anschluss verweigert, den wird es mit uns nicht geben. Wir richten uns auf kraftvolle Warnstreiks ein, um den Druck im Vorfeld der dritten Runde zu erhöhen.“ Interview von Kristian Stemmler in der jungen Welt vom 24.09.2024 externer Link mit Mark Baumeister, Verhandlungsführer der Gewerkschaft NGG bei den Tarifgesprächen in der Systemgastronomie
    • Verhandlung über neuen Tarifvertrag für die Systemgastronomie ohne Ergebnis: Die Arbeitgeber bleiben bei Billigangebot – Jetzt streikts!
      Auch die zweite Verhandlungsrunde (12. und 13. September 2024) über einen neuen Tarifvertrag für die Systemgastronomie ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Arbeitgeber bleiben weiterhin bei ihrem Billigangebot, verkürzen lediglich die Laufzeit von viereinhalb Jahren auf vier Jahre. Damit machen sie die Systemgastronomie zur Niedriglohnbranche des Gastgewerbes. Deswegen ruft die NGG jetzt zu Warnstreiks bei McDonalds, Burger King, Starbucks, Nordsee, ECP (Gastronomie u.a. in den Center Parcs) und Co auf. Konkret bieten die Arbeitgeber: Keine Lohnerhöhung in 2024; Lediglich 4 Prozent mehr pro Jahr zwischen 2025 und 2028 – obwohl viele Beschäftigte schon jetzt nur knapp über dem Mindestlohn verdienen!; Nur 1,26 Euro mehr in der Entgeltgruppe 1 in 4 Jahren! Das ist respektlos und zeigt keine Wertschätzung für die anstrengende Arbeit der Beschäftigten in der Systemgastronomie. Die Tarifkommission hat deswegen beschlossen, die Verhandlungen auf den 4. und 5. November zu vertagen…“ NGG-Meldung vom 17. September 2024 externer Link
  • 2. Tarifverhandlungsrunde für die Systemgastronomie ohne Ergebnis vertagt: Gewerkschaft NGG ruft zu Warnstreiks bei McDonalds, Burger King, Nordsee und Co auf
    Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ruft zu Warnstreiks und Aktionen in der deutschen Systemgastronomie auf. Davor war die zweite Verhandlungsrunde über einen neuen Tarifvertrag für die rund 120.000 Beschäftigten ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Dazu erklärte Mark Baumeister, Verhandlungsführer der NGG: „Wochenendarbeit, Schichtarbeit, Arbeit in der Nacht und an Feiertagen und das alles zu Niedriglöhnen knapp über dem Mindestlohn: Das ist die Realität vieler Beschäftigter in der Systemgastronomie. Nach den extremen Preissteigerungen der letzten Jahre haben sie einen massiven Nachholbedarf bei den Löhnen. Sie erwarten eine echte Entlastung und deutlich mehr Geld – stattdessen haben die Arbeitgeber nicht mal ein neues Angebot zur zweiten Verhandlung mitgebracht. Das ist absolut respektlos gegenüber den Beschäftigten.“  In den nächsten Wochen muss deswegen mit Warnstreiks und Aktionen in den Filialen von McDonalds, Nordsee, Starbucks, ECP (Gastronomie in den Center Parcs) und Co. in ganz Deutschland gerechnet werden…“ NGG-Pressemitteilung vom 13. September 2024 externer Link
  • Die Gewerkschaft NGG hat folgende Forderungen an die im Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) organisierten Unternehmen gerichtet:
    •     15 Euro/ Stunde Einstiegslohn in Tarifgruppe 1
    •     500 Euro mehr im Monat für alle Beschäftigten ab Tarifgruppe 2
    •     500 Euro Einmalzahlung für NGG-Mitglieder
    •     Erhöhung der Ausbildungsvergütung auf 1.150 € im ersten Ausbildungsjahr, 1.250 € im zweiten Ausbildungsjahr und 1.350 € im dritten Ausbildungsjahr
    •     Vereinbarung einer Abstandsklausel zum Mindestlohn
    •     Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll 12 Monate betragen.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=223297
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