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- Stoffe und Bekleidung
- Abfall/Umwelt/Ver-/Entsorgung
- Banken und Versicherungen
- Bildungs- und Erziehungseinrichtungen
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- Dienstleistungen allgemein/diverse
- Gastronomie und Hotelgewerbe
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- Reinigungsgewerbe und Haushalt
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- Soziale Arbeit, Kirche und Wohlfahrts-/Sozialverbände
- Sportwirtschaft
- Transportwesen: (Öffentlicher) Personen (Nah)Verkehr
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- Transportwesen: Speditionen und Logistik
- Wachdienste und Sicherheitsgewerbe
[NGG] Corona-Krise im Gastgewerbe: Einkommen durch tarifliche Vereinbarungen absichern
Dossier
“… „Das Gastgewerbe trifft die Corona-Krise besonders schnell und mit ganzer Härte. Es ist deshalb richtig und wichtig, dass der Staat hier schnell hilft. Während Arbeitgeber von allen Sozialversicherungskosten befreit werden, müssen die Beschäftigten Einkommensverluste von bis zu 40 Prozent hinnehmen.“ Die Gewerkschaft NGG erwarte von den Arbeitgebern und dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga), dass sie im Fall von Kurzarbeit Verantwortung übernehmen und auch den im Gastgewerbe Beschäftigten helfen, durch die Krise zu kommen. (…) Es gibt eine Zeit nach der Krise. Die Arbeitgeber sind gut beraten, alles zu tun, ihre Beschäftigten zu halten und nicht auf die Straße zu setzen“, so Zeitler.“ NGG-Pressemitteilung vom 16.03.2020 und hier im Dossier auch Beiträge zum Gesundheitsschutz im Gastgewerbe:
- NGG zu neuen Corona-Regelungen und Gastgewerbe: „Es droht ein Kontroll-Chaos“
„Zu den Plänen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP), das Infektionsschutzgesetz zu aktualisieren , hat sich Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft NGG, gegenüber den Funke-Medien geäußert: „Grundsätzlich ist es gut, dass bewährte Instrumente zur Bekämpfung der Pandemie – wie die Maskenpflicht – wieder aktiviert werden können. Allerdings gibt es wieder keine einheitlichen Regelungen, und in der Vergangenheit haben sich einzelne Bundesländer nicht an Verabredungen gehalten. Zu befürchten ist wieder ein großer ‚Flickenteppich‘. Unterschiedliche Rahmenbedingungen bei gleicher Infektionslage seien jedoch nicht vertrauensfördernd, so Zeitler. „Weiterhin zu befürchten ist mit den Ausnahmen im Gastgewerbe ein Kontroll-Chaos und zusätzliche Arbeitsbelastungen für die Beschäftigten – und das in Zeiten, in denen das Gastgewerbe teilweise extreme Personalprobleme hat. Für die Beschäftigten heißt es zudem nach heutigem Stand, dass sie wieder mit Maske arbeiten müssen und, wenn sie nicht frisch genesen oder geimpft sind, einen täglichen negativen Test vorlegen müssen. Wenn dem so sein sollte, muss sichergestellt werden, dass der Arbeitgeber die Tests bezahlt…“ NGG-Meldung vom 05. August 2022 , die wir – als Kund:innen – nicht unbedingt teilen, da wir oft die Maskenpflicht beim „Personal“ vermissen… - Hohes Infektionsrisiko, Personalmangel & Mindestlohn – Arbeiten in der Gastronomie
„In diesem Gastbeitrag spricht Maxi Schulz, Mitglied der Gewerkschaft NGG und Beschäftigter in der Gastronomie, über die Probleme im Arbeitsalltag der Gastronomiebschäftigten und eröffnet die Perspektive eines gemeinsamen Kampfes um bessere Arbeitsbedingungen in ihrer Branche. (…) Das Arbeiten in der Gastronomie ist in der Regel sehr anstrengend und stressig, oftmals gibt es in der gesamten Schicht keine Pausen, Arbeitszeiten sind sehr flexibel, Viele werden in Minijobs gedrängt, Nachtschichten und Arbeiten am Wochenende, sowie Feiertagen sind Normalität und die körperliche Belastung ist hoch. Trotzdem sind die Löhne in dieser Branche besonders niedrig. Über 60 Prozent verdienen weniger als 12 Euro die Stunde. In Bäckereien zum Beispiel, wo es auch quasi kein Trinkgeld gibt zahlen viele Unternehmen nur wenige Cent über dem Mindestlohn. Das für viele in der Gastronomie überlebenswichtige Trinkgeld hat sich im Zuge der Corona Krise zusätzlich verschlechtert. In den Hochphasen der Pandemie, wo weniger Gäste kamen war mein Trinkgeld um etwa 70% niedriger als zu “normalen Zeiten”. Auch jetzt, wo bei allen die Lebenshaltungskosten steigen wird das Trinkgeld für viele nicht den Ausgleich schaffen können, den sie benötigen, um sich ihr Leben leisten zu können. Die Pandemie hat neben Gehalts- und Jobverlusten noch viele weitere Probleme gebracht. Beschäftigte in der Gastronomie sind einem besonders hohen Risiko ausgesetzt, sich zu infizieren. Nun wurde in den meisten Bundesländern entschieden, sämtliche Maßnahmen, die uns Angestellte bei der Arbeit schützen können fallen zu lassen. Gefühlt waren wir über Jahre hinweg die Sonderbeauftragten des Staates, wenn es darum ging Hygieneregeln zu erklären und durchzusetzen. Nun hat sich die Regierung dazu entschieden uns zu durchseuchen und wir in der Gastro sind davon massiv betroffen. An nahezu jedem Arbeitstag habe ich Kontakt zu infizierten Personen. Durch die Pandemie entstand auch ein massiver Personalmangel, den die Beschäftigten die in der Branche geblieben sind mit weniger Urlaub und Überstunden bezahlen durften. Bereits vor der Corona Pandemie waren die Arbeitsverhältnisse für viele unzumutbar. Dafür spricht zum Beispiel, dass im Schnitt die Hälfte aller Köche/Köch:innen ihre Ausbildung abbrechen. Des Weiteren steigen nun die Lebensmittelpreise extrem an. Das betrifft nun nicht nur uns, sondern auch die Unternehmen, die sich gezwungen sehen, mehr Geld in die Ware zu investieren, um den Betrieb am Laufen zu halten. Dadurch wird in den meisten Betrieben weniger Geld in das Personal investiert…“ Gastbeitrag von Maxi Schulz am 18. April 2022 bei Klasse gegen Klasse - Beschäftigte im Gastgewerbe brauchen auch über den 1. Januar 2022 hinaus Unterstützung – Zeitler/NGG: „Kurzarbeitergeld muss weiter aufgestockt werden“
„Die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auch nach dem 1. Januar 2022 auf 80 oder 87 Prozent hat Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), heute vor Beginn der Videokonferenz der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin und den künftigen Koalitionären gefordert. „Beschäftigte in Gastronomie, Hotellerie, Clubs und Diskotheken brauchen heute genau dieses Signal, wenn jetzt ausnahmslos 2G, 2G Plus oder Innenraumschließungen kommen.“ „Die finanzielle Situation vieler Beschäftigter in durch Corona besonders betroffenen Branchen ist dramatisch. Wenn sie ab Januar 2022 noch nicht einmal mehr die Chance haben, 80 oder 87 Prozent ihres letzten Nettoeinkommens von vor der Pandemie zu erhalten, sondern diese Aufstockung wegfällt, greifen Existenzängste und Frustration noch viel stärker als bisher um sich bis hin zu weiterer ungebremster Abwanderung aus dem Gastgewerbe“, warnt Zeitler. „Allein die Arbeitgeber mit finanziellen Hilfen im Blick zu haben, reicht nicht und hat mit Respekt vor der Leistung, der Geduld und der Not der Beschäftigten nichts zu tun.“ „Es wäre ein fatales Signal, wenn sich die künftigen Koalitionäre im Rahmen der heutigen Beschlüsse nicht damit durchsetzen, das Kurzarbeitsgeld auch über den 1. Januar 2022 hinaus aufzustocken“, so der NGG-Vorsitzende. Hintergrund: Die noch amtierende Bundesregierung hat die Verlängerung des Corona-Kurzarbeitsgeldes bis März 2022 beschlossen, nicht jedoch die Verlängerung der Aufstockungsregelungen. Auch nicht beschlossen wurde das von der NGG geforderte Mindestkurzarbeitsgeld von 1.200 Euro, das auf Basis des angekündigten gesetzlichen Mindestlohns von 12 Euro pro Stunde bei rund 1.900 Euro liegen würde.“ NGG-Pressemitteilung vom 2. Dezember 2021 - Noch länger Lockdown: NGG fordert konkrete Hilfe für Beschäftigte – Mehr Unterstützung – schnell!
“Einmal mehr haben die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten und die Bundesregierung die Verlängerung des Corona-Lockdowns beschlossen. Bis vorerst 31. Januar 2021 bleiben unter anderem Restaurants, Hotels und Diskotheken geschlossen. Die Gewerkschaft NGG hat ihre Forderung auf eine schnelle und unbürokratische Hilfe für die davon direkt betroffenen Beschäftigten erneuert. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Frank Werneke, hat sich der NGG-Vorsitzende Guido Zeitler unter anderem für eine Corona-Sofort-Nothilfe von 1.000 Euro und ein Mindestkurzarbeitergeld von 1.200 Euro ausgesprochen (zur Pressemitteilung )…“ NGG-Meldung vom 06.01.2021 - DEHOGA und NGG appellieren: Zukunft der Ausbildung in Hotellerie und Gastronomie sichern, Fachkräftebasis bewahren
“Das Bundesinstitut für Berufsbildung hat am heutigen Dienstag einen Rückgang der neuen Ausbildungsverhältnisse von -11% bis zum Stichtag 30. September 2020 ausgewiesen. Das Gastgewerbe ist in Folge der Pandemie mit einem Verlust von 5.760 Ausbildungsverhältnissen (-24,7%) besonders hart getroffen. Auch an diesen Zahlen ist erkennbar, wie riesig die Herausforderungen durch die CoronaPandemie für die Ausbildungsbetriebe der Branche sind. Gleichwohl ist davon auszugehen, dass es nach der aktuellen Krise für die Betriebe im Tourismus, in der Hotellerie und Gastronomie wieder neue Perspektiven geben wird. Die Auszubildenden von heute werden dann als Fachkräfte von morgen dringend gebraucht. Die Fachkräftesicherung ist nach wie vor ein Kernthema der Branche. Daher appellieren der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Bundesverband) und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) eindringlich an die Bundesregierung, das Bundesförderprogramm „Ausbildungsplätze sichern!“ so auszugestalten, dass es die Ausbildung in den besonders von der Coronakrise gebeutelten Branchen effektiv schützt. Sonst wird es nicht nur Bremsspuren im aktuellen Ausbildungsjahrgang geben, sondern Ausbildungsstrukturen werden längerfristig geschädigt und ein Substanzverlust in der Ausbildung droht. Dazu müssen die Förderbedingungen für die jüngst modifizierte Ausbildungsprämie nachgebessert werden, denn heute kommt die Leistung bei den allermeisten gastgewerblichen Betrieben nicht an. Außerdem sollte in Betrieben mit hohem Kurzarbeitsanteil nicht nur für Azubis, sondern auch für Ausbilder, die nicht in Kurzarbeit sind, ein Vergütungszuschuss gezahlt werden. (…) Ein Hauptproblem bleibt die Aufrechterhaltung der Ausbildung bei geschlossenem oder eingeschränktem Betrieb…“ NGG-Pressemitteilung vom 15.12.2020 - „80 Prozent von wenig bleibt wenig.“ Zur Situation in der Gastronomie in Corona-Zeiten
„Die Schließung der Restaurants, Kneipen und Hotels trifft nicht nur die Gäste, die ihr Feierabendbier jetzt Zuhause alleine trinken müssen, sondern vor allem auch die Arbeiter*innen, die es normalerweise abfüllen. Im Zug der neuen Einschränkungen sind vor allem Lohnabhängige in Gastronomie und Hotelgewerbe stark getroffen. In einem Bereich, in dem schon vorher die Löhne oft bzw. wenn überhaupt nur knapp über dem Mindestlohn lagen, bedeutet Kurzarbeit tiefe Einschnitte. Viele Beschäftigte leben schon seit Anfang der Pandemie im März nur noch von einem Teilihres ursprünglichen Lohnes, der schon vorher kaum zum Leben reichte. So berichten Beschäftigte in Hamburg, dass viele Kolleg*innen von rund 800 bis 1100 Euro leben müssen. Insgesamt lag laut dem ifo Institut im September der Anteil der Betriebe, in denen Kurzarbeit gilt, bei 71 Prozent der Hotels und 52 Prozent der Gastronomiebetriebe. Diese Zahl hat sich sicherlich in den letzten Monaten nochmal gesteigert. Auch die Aufstockung des Kurzarbeiter*innengeldes verspricht keineausreichendeVerbesserung, denn wie eine Kollegin gegenüber der „Zeit“ berichtete: „80 Prozent von wenig bleibt wenig“. Gleichzeitig bekommen Unternehmen bis zu 75 Prozent ihres Vorjahresumsatzes vom Staat ausgezahlt.Das dürfte für viele deutlich über dem liegen, was sie ohne staatliche Einschränkungen im November umgesetzt hätten. Eine demokratische Kontrolle der Auszahlungen und Ansprüche ist nicht vorgesehen. Gleichzeitig bleibt die Zukunft für viele Beschäftigte trotz Lohnverzicht unsicher. (…) Die ersten Aktionen der NGG Schleswig Holstein, die im Rahmen der „Wir müssen den Kochlöffel abgeben“-Kampagne stattfanden, gehen in die richtige Richtung. Die Forderung, das Kurzarbeiter*innengeld auf hundert Prozent aufzustocken, macht deutlich, dass es für Beschäftigte keine Einkommensverluste geben darf – wobei wir das Kurzarbeiter*innengeld als faktische Subvention der Unternehmen ablehnen und der Meinung sind, dass diese ihre Geschäftsbücher offen legen müssen und die Löhne aus den über die Jahre aufgehäuften Gewinnen und Vermögen zahlen sollten. Doch um eine grundlegende Veränderung für die Beschäftigten und deren Familien zu erzwingen, ist mehr notwendig. Zum Beispiel darf trotz Pandemie nicht vergessen werden, dass Lohnerhöhungen in der Branche dringend nötig sind. Die Löhne in der Gastronomie und dem Hotelgewerbe gehören bundesweit zu den niedrigsten und viele Kolleg*innen mussten schon vor der Pandemie jeden Cent umdrehen. Aber auch über die von Schließungen betroffenen Betriebe sollte diskutiert werden…“ Artikel von Caspar Loettgers, Mainz, vom 2. Dezember 2020 bei solidaritaet.info - Der Lockdown geht weiter! 1.000 Euro: NGG fordert Corona-Sonder-Nothilfe für Köchinnen und Kellner
“Am Mittwochabend haben die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten und die Bundesregierung über die nächsten Schritte zur Bewältigung der Corona-Krise entschieden: Der Lockdown im Gastgewerbe wird vorerst bis 20. Dezember 2020 weitergehen. Die Gewerkschaft NGG fordert jetzt eine schnelle und unbürokratische Hilfe für die davon direkt betroffenen Beschäftigten im Gastgewerbe. Im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland hat der Vorsitzende der NGG, Guido Zeitler, auch zur NGG-Forderung nach einer „Corona-Sofort-Nothilfe von 1.000“ Auskunft gegeben. (…) Das Statement von Guido Zeitler zu den Beschlüssen des 25. November 2020 in voller Länge: „Jeder Tag länger im Lockdown hat für Köchinnen, Servicekräfte und Hotelfachleute dramatische Folgen. Sie brauchen sofort mehr finanzielle Unterstützung. Wegen ihrer häufig viel zu niedrigen Löhne ist für die Beschäftigten im Gastgewerbe das Kurzarbeitergeld bei einem monatelangen Lockdown keine ausreichende Lösung. Kaum eine Servicekraft kann von Reserven zehren. Und wenn, sind sie längst aufgebraucht. Jetzt soll auch noch das für viele so wichtige und fest eingeplante Trinkgeld weiterhin ausfallen. Mit jedem Tag im Lockdown wachsen die Schulden und die Verzweiflung. Viele kehren ihrer Branche für immer den Rücken. Die Bundesregierung muss jetzt reagieren, wir fordern eine „Corona-Sofort-Nothilfe von 1.000 Euro“ für Beschäftigten im Gastgewerbe. Hunderttausende Beschäftigte in Restaurants, Bars, Diskotheken und Hotels können zu unserem Schutz nicht ihrer Arbeit nachgehen, sie brauchen dringend Hilfe. Was für Unternehmen geht, muss auch für Menschen möglich sein. (…) Die Hans-Böckler-Stiftung schlägt die Einrichtung eines branchenunabhängigen Mindestkurzarbeitergeld von 1.200 Euro pro Monat vor. Dieser Vorschlag sollte dringend und eingehend geprüft werden.“ NGG-Meldung vom 26.11.2020 - Gastgewerbe-Lockdown: Beschäftigte fallen unter den Tisch
“Die Löhne im Gastgewerbe waren schon immer niedrig. Corona und Kurzarbeit verschärfen die Situation massiv. Trotzdem kommen die Hilfspakete nur bei den Arbeitgebern an. Bei den Beschäftigten bleibt nicht viel hängen. (…) Allerdings gilt: Die derzeitigen Belastungen sind ungleich verteilt. Die Bundesregierung hat für das Gastgewerbe ein großzügiges Hilfspaket geschnürt, das nur den Arbeitgebern zugutekommt. Bereits im Frühjahr erhielten sie durch die Mehrwertsteuersenkung eine Entlastung. Nun wurde nochmal nachgelegt: Um die Einnahmeausfälle zu kompensieren, erhalten die von Schließungen betroffenen Betriebe staatliche Zuschüsse in Höhe von 75 Prozent. Als Maßstab gelten die durchschnittlichen Wochenumsätze vom November 2019. Zudem werden Einnahmen aus dem Außer-Haus-Verkauf von den gewährten Geldern nicht abgezogen. Völlig anders sieht es für die Beschäftigten aus. Ihre Belange fallen komplett unter den Tisch. Dabei hätten sie es angesichts der niedrigen Bezahlung mehr als nötig. Vollbeschäftigte im niedersächsischen Gastgewerbe verdienten im ersten Quartal 2020 – dem letzten ohne vollständiges Pandemiegeschehen – rund 2.300 Euro brutto im Monat. Nach Abzügen bleibt hier schon unter normalen Umständen wenig zum Leben übrig. Dann kamen Corona und die Kurzarbeit: Als Folge sind ihre monatlichen Bruttoeinkommen im zweiten Quartal um weit mehr als ein Drittel auf unter 1.500 Euro geschrumpft. Auch die Teilzeitkräfte mussten große Verluste einstecken (siehe Grafik). Es sind beispiellose Einbrüche, die sich in keiner anderen Branche finden lassen. Nun verschärft der neuerliche Stillstand von vielen die ohnehin schon prekäre Finanzsituation. Laut einer aktuellen Umfrage sind vier von fünf Gastro-Beschäftigten im Norden wieder oder immer noch in Kurzarbeit. Neben den Lohneinbußen gehen damit erneut die unverzichtbaren Trinkgelder verloren. Viele können ihren Unterhalt kaum noch selbstständig bestreiten. Nach langen Monaten sind die Ersparnisse aufgebraucht, haben sich Miet- und Unterhaltsschulden aufgebaut. Für die Beschäftigten wird aus der pandemischen Krise zunehmend eine soziale Krise!…“ Beitrag vom 19.11.2020 beim DGB Niedersachsen - Demo vor dem Landtag: „Keinen Cent mehr auf den Konten“: Clubbetreiber aus Sachsen-Anhalt protestieren wegen ausbleibender staatlicher Hilfe
„Clubbesitzer aus Sachsen-Anhalt sind erneut auf die Straße gegangen: Vor dem Landtag forderten sie am Freitag, ihnen müsse schnell geholfen werden. Die groß angekündigten Hilfen des Staates seien bislang nicht geflossen. Vor dem Landtag in Magdeburg haben am Freitag erneut Clubbesitzer demonstriert. Sie kritisierten, von den versprochenen Soforthilfen des Bundes sei bislang wenig bis gar nichts angekommen. Der Clubbetreiber Enrico Ebert vom Geheimclub in Magdeburg sagte MDR SACHSEN-ANHALT, das Wasser stehe seinem Unternehmen bis zum Hals. „Rücklagen sind aufgebraucht, Altersvorsorgen wurden jetzt aufgelöst und in das Unternehmen gesteckt.“ Seine Hoffnung sei, dass die Politik die Branche nicht sterben lasse, sagte Ebert. „Wir haben jetzt wirklich keinen Cent mehr auf den Konten.“ (…) Im Landtag war am Freitag über Wirtschaftshilfen für von der Pandemie betroffene Unternehmen diskutiert worden. Linke und SPD kritisierten darin, die Auszahlung der versprochenen Hilfen dauere zu lange. Bereits im Oktober hatten mehrere Clubbetreiber demonstriert. Vor der Staatskanzlei hatten sie damals symbolisch einen mit zerbrochenen Discokugeln gefüllten Sarg niedergelegt, um auf das Sterben der Clubkultur aufmerksam zu machen.“ Meldung vom 20. November 2020 beim MDR - Coronakrise: „Nach 16 Stunden bist Du Durch“ – Gastgewerbe in Coronazeiten und überhaupt
“… Die Situation ist katastrophal. Die meisten, die ich kenne, sind komplett auf Kurzarbeit, wir müssen jetzt zu Hause sitzen. Das fühlt sich beschissen an. Die Gastronomie ist ohnehin ein Niedriglohnsektor, 70 Prozent vom Gehalt sind einfach zu wenig zum Leben. Es ist gut, dass der Staat jetzt Ausgleichszahlungen vornimmt. Aber für uns Beschäftigte bleibt bis auf das Kurzarbeitergeld nichts übrig. Wir fühlen uns im Stich gelassen. [Können Sie die Maßnahmen nicht nachvollziehen?] Ich kann grundsätzlich die Maßnahmen nachvollziehen. Aber wir haben jetzt acht Monate damit verbracht, Experten zu werden und Geld auszugeben, um die Hygienemaßnahmen umzusetzen. Das haben wir ohne Murren getan, weil uns die Gesundheit der Gäste wichtig ist. Ich will Corona gar nicht leugnen, im Gegenteil, das ist extrem gefährlich. Aber wir haben wirklich alles getan und die Zahlen des Robert-Koch-Instituts zeigen, dass die Gastronomie nicht das Infektionsgeschehen anheizt. Wenn das stimmt, sind wir sogar die vorbildlichste Branche überhaupt. [Aber Politiker gehen doch gern essen und mögen Restaurants. Warum bekommen einzelne Konzerne so viel Geld und die Beschäftigen in der Gastronomie werden sich selbst überlassen?] Natürlich ist es einfacher, große Konzerne zu stützen. Ich überweise Lufthansa neun Milliarden Euro, aber wenn ich Soforthilfen an die Gastronomie überweisen will, sind das so viele Betriebe, das ist ein riesiger Verwaltungsaufwand. Und ich sage es ganz ehrlich: Ich glaube, wir sind den Politikern egal. Die müssen ja auch nicht rechnen. Wenn mir jetzt die Waschmaschine abschmiert, ich könnte mir jetzt keine neue kaufen. Und das verstehen Politiker nicht, dass wir bei Kurzarbeit von 700 oder 800 Euro leben müssen. [Was wäre denn Ihre Forderung an die Politik?] Wir wollen 100 Prozent Aufstockung für die Beschäftigten im Hotel- und Gaststättengewerbe und wir fordern, dass Hilfszahlungen für Betriebe an Zahlungen für die Beschäftigten gekoppelt werden. Der Staat muss doch Betriebe als Ganzes sehen – mit den Beschäftigten. Ich verstehe das nicht, dass man diejenigen noch bestraft, die am wenigsten dafür können…“ Interview von Clemens Melzer mit Oliver Riek vom 14.11.2020 in Neues Deutschland online - Lockdown im Gastgewerbe verschärft Probleme der Beschäftigten – NGG: „Arbeitgeber müssen Verantwortung übernehmen“
„Wer die neuen Corona-Hilfe bekommt, muss dafür sorgen, dass auch die Beschäftigten den November-Lockdown überstehen. Die von der Bundesregierung geplante Erstattung des Umsatzausfalls darf nur an Unternehmen gezahlt werden, die einen Teil der Hilfe, zum Beispiel durch die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes, an die Beschäftigten weitergeben“, hat Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), angesichts des heutigen Starts des Lockdowns im Gastgewerbe gefordert. Es werde zwar viel über die Rettung der Arbeitgeber, aber wenig bis gar nichts über die dramatische Situation vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Gastgewerbe diskutiert, so Zeitler: „Die Bezahlung im Gastgewerbe ist traditionell niedrig. Mit 700 bis 900 Euro Kurzarbeitergeld kann niemand seinen Lebensunterhalt bestreiten. Jetzt fallen zudem wieder die für viele so wichtigen Trinkgelder weg. Wir fordern die Arbeitgeber dringend dazu auf, ihrer Verantwortung im zweiten Lockdown gerecht zu werden und zu verhindern, dass noch mehr Beschäftigte dem Gastgewerbe für immer den Rücken kehren. (…) Allein im Zeitraum von März bis August 2020 sei im Gastgewerbe mit bis zu 35 Prozent in Teilbereichen ein „Personalabbau ohnegleichen“ zu beobachten gewesen.“ NGG-Pressemitteilung vom 02.11.2020 – siehe für Infos zum Personalabbau im Gastgewerbe:- Corona-Krise trifft Gastronomie hart: Umsätze von März bis August 2020 sanken um 40,5 % gegenüber Vorjahreszeitraum
„Regionaler Lockdown, Kontaktbeschränkungen, Sperrstunde: Die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie treffen die Gastronomie besonders hart. Die Branche, zu der Restaurants und Cafés, Caterer und Bars gehören, musste seit den coronabedingten Schließungen im März massive Umsatzverluste hinnehmen: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag der Umsatz im Zeitraum von März bis August 2020 real (preisbereinigt) um 40,5 % unter dem des Vorjahreszeitraums. Betrachtet man die einzelnen Monate, ging der Umsatz im April mit 68,3 % gegenüber Vorjahresmonat am stärksten zurück. Seitdem haben sich die Geschäfte kontinuierlich erholt: Im August 2020 fiel der Umsatzrückgang der Gastronomie im Vorjahresvergleich mit 22,3 % schon geringer aus. Innerhalb der Gastronomie besonders stark betroffen waren all jene Lokale, die ihr Geld mit dem Ausschank von Getränken verdienen: In dieser Sparte fiel der Umsatz von März bis August 2020 um 45,5 % geringer aus als im Vorjahreszeitraum…“ destatis-Pressemitteilung vom 26. Oktober 2020
- Corona-Krise trifft Gastronomie hart: Umsätze von März bis August 2020 sanken um 40,5 % gegenüber Vorjahreszeitraum
- NGG: „Das Gastgewerbe braucht sofort Hilfe, sonst droht der Jobkahlschlag.“
„Zehntausende Arbeitsplätze gehen verloren“, warnt Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), angesichts der massiven Einschränkungen für das Gastgewerbe, die heute auf dem Bund-Länder-Gipfel mit Bundekanzlerin Angela Merkel beschlossen wurden: Restaurants, Kneipen, Bars werden geschlossen, Hotels können durch das Verbot privater Reisen faktisch keine Gäste mehr empfangen. „Das ist aus Sicht der Beschäftigten, die oft bereits seit März in Kurzarbeit sind, dramatisch. Es droht der Verlust von weiteren Tausenden Arbeitsplätzen in der Branche“, befürchtet Zeitler…“ NGG-Pressemitteilung vom 28.10.2020 - Die Stigmatisierung von Gastro und Kultur ist eine Bankrotterklärung der Corona-Politik
“… Die Taktik ist so billig, dass sie fast nur noch als primitiv zu bezeichnen ist. Mit dem sogenannten „Lockdown light“, für den Kanzlerin Angela Merkel laut einem Medienbericht am Mittwoch bei den Ministerpräsidenten werben wird, will das Kanzleramt „vor allem bei Gastronomie und Veranstaltungen hart vorgehen“. Da stellt sich nach von Sperrstunden, Obergrenzen und Auftrittsverboten geprägten Monaten einerseits natürlich die Frage: noch härter? Andererseits offenbart sich der bisher blindeste Fleck der Politik in dieser Pandemie endgültig in voller Blüte: Die Ignoranz gegenüber Gastro- und Eventbranche, und damit vor allem gegenüber kleinen Betrieben und Soloselbstständigen in diesen Bereichen, konnte schon seit März kaum größer sein. Aber jetzt könnte sie zusätzlich als politische Nebelkerze instrumentalisiert werden, um von der eigenen Hilflosigkeit abzulenken. Und nicht nur deshalb sollten derartige Beschlüsse nun nicht zu Ungunsten dieser gebeutelten Branchen gefasst werden. (…) Es macht bisweilen fassungslos, wie die Politik, der in der Pandemie bisher zu Recht viel Vertrauen geschenkt und Fehler verziehen wurden, zwei elementare Bereiche des öffentlichen Lebens hilflos in eine existenzielle Bedrohungslage geraten lässt. „Nur fünf Prozent der Menschen infizieren sich in der Gastronomie“, hat Jörn Peter Brinkmann, Betreiber der Berliner Kneipe „Ständige Vertretung“, in der „Morgenpost“ geklagt. „Dennoch werden wir als die Superspreader dargestellt.“ (…) Es ist schlimm genug, dass man die Bedeutung von Musikclubs, von Bars, von Restaurants als soziale und gesellschaftliche Unverzichtbarkeiten auf grob fahrlässige Weise unterschätzt, sie ihrem Schicksal überlässt und in Kauf nimmt, dass es sie in einem halben Jahr einfach nicht mehr geben wird. Stattdessen werden rücksichtslose Einzeltäter unter den Gastronomen, die immer noch große Hochzeiten ausrichten, oder Veranstalter, die sich vorsätzlich nicht an Abstandsregeln halten, als willkommener Vorwand genommen, um die große Mehrheit der gewissenhaften Betreiber mit radikalen Auflagen in Geiselhaft zu nehmen. (…) Die Stigmatisierung der Gastronomie und der Veranstaltungsbranche ist vielmehr eine Bankrotterklärung in verzweifelten Top-down-Regierungszeiten, die auf keinen Fall in unseren Köpfen verfangen darf. Und als politisches Manöver so leicht zu durchschauen, dass wir uns alle in unserem Intellekt angegriffen fühlen sollten.“ Beitrag Artikel von Tim Sohr vom 27.10.2020 beim Stern online- Dazu ein Thread von ver.di am 30.10 auf Twitter : „„Kultur ist ein Menschenrecht“ – Till Brönner trifft den Nagel auf den Kopf. #Kulturschaffende brauchen jetzt mehr als nur Applaus & unsichere Verhältnisse. Die #Corona-Krise trifft diese bereichernde, wunderbare Branche mit aller Härte, vernichtet Existenzen.“
- Beobachte #Kulturschaffende
- [Berlin] Bars und Kneipen in Corona-Krise: Zur Existenzangst gesellt sich die Wut
“… Die Berliner Pandemie-Regeln schränken die Zahl der zugelassenen Kunden im Innenbereich drastisch ein. Zudem müssen die Läden um 23 Uhr schließen. (…) „Die versuchen, die Gastronomie plattzumachen“, befürchtet Rau, der nicht nachvollziehen kann, warum der Berliner Senat ausgerechnet die einzigen Orte einschränkt, an denen das Ausgeh-Geschehen geordnet stattfinde – mit Abstandskontrollen, Hygienemaßnahmen, Lüftungsanlagen und Adresslisten aller Kunden. „Stattdessen spült die Sperrstunde Punkt elf alle Menschen gleichzeitig auf die Straße, die dann mit Getränken aus dem Späti nicht zu kontrollierende Privatpartys in ihren Wohnungen feiern“, schimpft Rau. (…) Für die von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci verhängte Sperrstunde und das Alkoholausschankverbot ab 23 Uhr haben viele Gastronomen kein Verständnis. 23 von ihnen haben erfolgreich gegen den Schließzwang geklagt, weitere Klagen laufen . Wer gewinnt, darf länger öffnen – muss dann aber mit Kontrollen rechnen, die den siegreichen Wirten wie eine persönliche Bestrafung des Senats vorkommen. (…) Der Senat macht keinen Hehl daraus, dass er die Maßnahmen auch wegen der gar nicht so wenigen Gastro-Unternehmer ergreift, die auf Vorgaben pfeifen. „Die nehmen eine ganze Branche in Sippenhaft für die schwarzen Schafe“, sagt Rau und fordert mehr Kontrollen sowie Ordnungsgelder, die den Regelbrechern wirklich wehtun. In den vergangenen Monaten habe es der Senat aber versäumt, eine Strategie zu entwickeln. Nun würden aus Bequemlichkeit alle Läden drangsaliert. Aber: „Prohibition hat noch nie funktioniert“, gibt Rau zu bedenken, weshalb er Alkoholkonsum unter Aufsicht der Wirte für den klügeren Weg hält. (…) Die bisher sehr heterogene Szene von Einzelkämpfern habe zumindest gelernt, sich mehr zusammen zu tun, sagt Báro Fernández. „Wir haben keine Lobby.“ Gaststätten und Hotels seien da organisierter und auch engagierter. Die Barbetreiber fangen dagegen jetzt erst an, sich zu vernetzen – im Dehoga oder der Deutschen Barkeeper Union. Die Wirte wollen sich zudem an der von der Veranstaltungsbranche organisierten Protestaktion „Alarmstufe Rot“ beteiligen. Die will am 28. Oktober wieder durch Berlin ziehen, um bei der Politik mehr Unterstützung einzufordern. So soll ein großes Bar-Sterben doch noch verhindert werden. Denn das wäre, findet Rau, ein „Super-Gau“ – auch für Berlin, das so sehr von seinem Nachtleben profitiert.“ Beitrag von Sebastian Huld vom 24.10.2020 bei ntv , siehe dazu AlarmstufeRot – Kunst ist systemrelevant: Deutschlands sechstgrößter Wirtschaftszweig steht vor dem Kollaps - Keine guten Zukunftsaussichten für die Beschäftigten in den Gastronomieunternehmen
“… Heute spürt die Gastronomiebranche die Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise in Verbindung mit der in Deutschland flächendeckend staatlich angeordneten Betriebsschließungen und -einschränkungen infolge der Corona-Krise in Form von massiven wirtschaftlichen Auswirkungen bis hin zur Existenzvernichtung. Der Deutsche Hotel und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA) prüft derzeit ob Entschädigungsansprüche geltend gemacht werden können. Da ist er wieder, der Ruf nach öffentlichen Geldern, ausgesandt von einer Branche, die hinreichend schon staatlich subventioniert wird. Seit 2 Jahrzehnten wird dort fast nur noch mit Mini-Jobs gearbeitet, bei einem Verdienst, von dem die Menschen nicht leben können und Arbeitslosengeld II von den Jobcentern beantragen müssen. So sind rund 1 Milliarde Euro als staatlicher Lohnzuschuss im vergangen Jahr in den Gastronomiebereich geflossen. Vor diesem Hintergrund lässt sich für die Beschäftigten nichts Gutes vorhersagen. Im Folgenden soll die konkrete Lebens- und Arbeitssituation der Beschäftigten im Gastronomiebereich beleuchtet werden. Der Gastronomiebereich wird unterteilt in Beherbergungsgewerbe, Gaststättengewerbe, Caterer und Erbringer sonstiger Verpflegungsdienstleistungen. Insgesamt gab es im Jahr 2019 laut dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) 222.789 umsatzsteuerpflichtige Unternehmen, die 93,6 Milliarden Euro Jahresumsatz hatten. Im Gastgewerbe arbeiteten im gleichen Jahr 2.347.000 Beschäftigte und 51.076 junge Menschen wurden ausgebildet. Der Deutsche Hotel und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA) ist der Unternehmer- und Arbeitgeberverband des Gastgewerbes in Deutschland. Nach eigenen Angaben ist es Ziel der DEHOGA, die Rahmenbedingungen für die Unternehmen der Branche zu verbessern, wobei er sich in den letzten Jahren vor allem durch sein ruppiges Vorgehen gegenüber den Beschäftigten hervortat. Die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns wurde von dem Verband heftig bekämpft, in dem ein Horrorszenario für die Branche an die Wand gemalt wurde, mit riesigen Kostensteigerungen, welche zu Arbeitsplatzverlusten oder gar Betriebsschließungen führen würden. Der DEHOGA hatte eine Unternehmenspolitik gefördert, die zu einer starken Fluktuation innerhalb der Belegschaften führte. Diese Politik fällt ihnen heute auf die Füße. Nach dem Motto „Wenn es dir hier nicht passt, geh doch woanders hin“, sind die Fachkräfte abgewandert und nun wird händeringend nach billigem Arbeitskräfteersatz gesucht. (…) Die Gewerkschaft für Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ist die größte agierende Gewerkschaft in der Branche, bundesweit hatte sie Ende 2019 noch 197.791 Mitglieder, was einen Anteil von rund 3,0 Prozent der Gesamtmitgliederanzahl der DGB-Gewerkschaften darstellt. Ihr Einfluss ist entsprechend begrenzt, was zum Teil auch in einer starken Fluktuation des Personals in den kleinen Betrieben begründet liegt. (…) Die Arbeit im Gastronomiebereich scheint für Außenstehende eine ziemlich lockere Angelegenheit für die immer freundlichen und sportlichen Beschäftigten zu sein. Doch schaut man hinter die Kulissen, kommt ein ganz anderes Bild zutage…“ Beitrag vom 13.6.2020 beim Gewerkschaftsforum - Nach dem Schock. Im Gastgewerbe sind die Gehälter auch ohne Kurzarbeit niedrig. Forscher nennen Strategien für anständige Löhne
„Der Gewerkschafter Christoph Schink nennt die Lage »dramatisch«. Die Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbands Dehoga spricht von »verheerenden Auswirkungen der Coronakrise« fürs Gastgewerbe: »Die allermeisten Betriebe kämpfen um ihre nackte Existenz«, sagt Sandra Warden. Hotels, Restaurants und Cafés haben im März und April für 1,05 Millionen Beschäftigte Kurzarbeit angemeldet – das heißt: für fast alle der 1,1 Millionen Menschen, die in der Branche einen sozialversicherungspflichtigen Job haben. Warden geht davon aus, dass ein »hoher Anteil« tatsächlich in Kurzarbeit ist, genaue Daten liegen noch nicht vor. Die eine Million Minijobber, die vor der Krise ebenfalls im Gastgewerbe tätig waren, haben keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld, weil sie nicht arbeitslosenversichert sind. Viele haben ihre Stelle verloren, bereits im März gab es in der Branche elf Prozent weniger Minijobs als im Vorjahr. Im Gastgewerbe ist die Situation auch deshalb dramatisch, weil der Anteil der Niedriglohn-Beschäftigten mit 57 Prozent so hoch ist wie in keiner anderen Branche. Das Monatsgehalt von Fachkräften liegt um 1200 Euro niedriger als im bundesweiten Durchschnitt. Jetzt haben viele noch weniger Geld. Christoph Schink, der bei der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) fürs Gastgewerbe zuständig ist, nennt ein Beispiel: Eine Köchin in Berlin erhält knapp 2200 Euro brutto, sofern sie nach Tarif bezahlt wird und eine volle Stelle hat. Wenn sie keine Kinder hat und auf Kurzarbeit Null gesetzt wird, bleiben ihr netto 918 Euro. Viele haben geringere Ansprüche, denn die Hälfte der regulär Beschäftigten arbeitet Teilzeit. (…) Französische Verhältnisse: In Gastgewerbe in Bremen ist der Tarifvertrag allgemeinverbindlich: Alle Bremer Hotels und Gaststätten müssen die Beschäftigten nach Tarif bezahlen. Das ist hierzulande die Ausnahme. Oft lehnen es Arbeitgeberverbände ab, einen Tarifvertrag auf eine ganze Branche auszuweiten. »Der Staat muss massiver vorgehen«, sagt Bosch. Er verweist auf Frankreich, wo die meisten Tarifverträge allgemeinverbindlich sind, und die meisten Arbeitgeber befürworteten dies. Ähnliches gelte für die Niederlande und Belgien. Warum sollten sich deutsche Firmen nicht auch mit dieser Regelung anfreunden, wenn sie erst mal durchgesetzt ist?…“ Artikel von Eva Roth vom 06.06.2020 im ND online - NGG zu Wiedereröffnung von Restaurants und Co.: „Die Ministerpräsidenten tragen jetzt die Verantwortung.“
“Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten haben die Wiedereröffnung des Gastgewerbes durchgesetzt und tragen jetzt die Verantwortung, dass dabei in ihren Ländern nichts schiefgeht: Es ist für die Menschen und für die Betriebe lebenswichtig, dass ihre Öffnungskonzepte greifen“, so Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Insbesondere, was die Kontrolle der verschiedenen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen angehe, müsse „akribisch geplant“ werden: „Wachsweiche Absichtserklärungen reichen nicht aus, es braucht exakte Planungen, wer, wann und wie die Vorgaben in den Restaurants, Hotels und Biergärten kontrolliert.“ Dafür müssten die zuständigen Behörden mit den nötigen personellen Ressourcen ausgestattet werden, so Adjan. „Die Gäste müssen darauf vertrauen können, dass ihre Gesundheit bestmöglich geschützt wird. Dazu gehört die Gewissheit, dass die Betriebe kontrolliert werden. In Betrieben, wo der Schutz von Gästen und Beschäftigten nicht sichtbar oberste Priorität hat, wird der Neustart schnell zur totalen Bruchlandung.“ Aus Sicht der Beschäftigten im Gastgewerbe sei die baldige Wiedereröffnung zu begrüßen: „Die Leute wollen ihr normales Leben zurück und endlich wieder ihrem Beruf nachgehen – für viele ist die Arbeit im Gastgewerbe weit mehr als nur ein Job. Und mit dem Kurzarbeitergeld kommen die meisten nicht über die Runden.“ NGG-Pressemitteilung vom 07.05.2020 zum NGG-Positionspapier zum Gesundheitsschutz und für eine mögliche Öffnung der Betriebe im Gastgewerbe - NGG zu Corona im Gastgewerbe: Mehrwertsteuer aussetzen – Neustart ermöglichen!
„Das Gastgewerbe gehört zu den Branchen, die besonders früh und besonders hart von den Auswirkungen der Corona-Pandemie getroffen wurden. Viele Veranstaltungen und Messen wurden ersatzlos gestrichen. In der Branche sind die wirtschaftlichen Folgen auch deshalb besonders gravierend, weil die auf Grund von Betriebsschließungen und Ausgangsbeschränkungen verlorenen Umsätze nicht oder kaum zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden können. Ein geeigneter Weg, um Gastronomie und Hotellerie einen kraftvollen Neustart zu ermöglichen, ist eine zeitweilige Aussetzung der Mehrwertsteuer. (…) „Das zeitweilige vollständige Aussetzen der Mehrwertsteuer, so wie es das IMK* vorschlägt, kann ein schneller und unbürokratischer Weg sein, dem Gastgewerbe in einer außergewöhnlichen Situation den ‚Neustart‘ zu erleichtern. Allerdings ist es zwingend erforderlich, dass dies nur für einen begrenzten Zeitraum von sechs Monaten, höchstens aber bis Ende 2020 praktiziert wird. Es muss dabei sichergestellt sein, dass auch die Beschäftigten, zum Beispiel durch Aufstockung des Kurzarbeitergeldes, davon profitieren. Steuerliche Maßnahmen müssen genau nur auf diesen Zweck des ‚Neustarts‘ begrenzt sein. Die Mehrwertsteuer ist essentiell zur Finanzierung staatlicher Leistungen und Beschäftigte im Gastgewerbe sind auf einen leistungsfähigen Staat angewiesen.“ Gesundheitsschutz hat höchste Priorität! Grundsätzlich habe die Gesundheit der Beschäftigten höchste Priorität. Zeitler: „Wenn nach Bewertung der Bundesregierung und der Ministerpräsidenten die Kontaktbeschränkungen gelockert und Einrichtungen des Gastgewerbes wieder geöffnet werden, muss der Gesundheitsschutz der Beschäftigten und der Gäste an erster Stelle stehen. Dazu gehört, dass zum Beispiel in Restaurants, auch wenn es schwierig ist, die Abstände oder andere geforderte Hygiene- und Schutzmaßnahmen eingehalten werden. Hier sind Kreativität und auch neue Konzepte nötig, denn das Gastgewerbe ist immer ein Ort des Erlebens und der Begegnung. Auch für die Küchenbereiche ist das eine Herausforderung, da hier meist auf engstem Raum zusammen gearbeitet wird.““ NGG-Pressemitteilung vom 15.04.2020 - Covid 19: Statements aus der Gastronomie
- Teil 3: Gewerkschaft
„Durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus wurden unter anderem alle Gastronomien geschlossen. Viele Beschäftigte der Gastronomie wurden aufgrund dessen gekündigt. Eine Gewerkschaftssekretärin hat uns ein Interview zur aktuellen Situation gegeben. Es gibt auf Facebook eine Gruppe von Beschäftigten aus der Gastronomie, die sich aufgrund der Krise zusammengeschlossen haben, um sich zu organisieren.“ Video vom 9. April 2020 bei Solidarisches Stuttgart - Teil 2: Türsteher
„Durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus wurden unter anderem alle Gastronomien geschlossen. Viele Beschäftigte der Gastronomie wurden aufgrund dessen gekündigt. Davon betroffen sind auch TürsteherInnen. Ein Türsteher aus Stuttgart berichtet.“ Video vom 7. April 2020 bei Solidarisches Stuttgart - Teil 1: Service
„Vor rund zwei Wochen wurde die Öffnung von Gastronomien erst eingeschränkt und dann verboten. Das betrifft in Deutschland weit über eine Millionen Beschäftigte. Etliche wurden bereits ohne mit der Wimper zu zucken gekündigt. Eine Betroffene aus dem Service berichtet.“ Video vom 1. April 2020 von Solidarisches Stuttgart bei youtube
- Teil 3: Gewerkschaft
- Prekäre Beschäftigung und die Situation von Gastro-Arbeiter*innen in der Krise
„In der heutigen Folge geht es um prekäre Beschäftigung in der Gastronomie. Wir sprechen über 450-Euro-Jobs und hören uns die Erfahrungen von zwei Kolleg*innen an, die in Kneipen arbeiten und darüber berichten, welche Auswirkung die Schließung ihrer Betriebe für sie zur Zeit hat.“ Corona – Krise – Kapitalismus. Ein Podcast der iL Hamburg, Folge 2 vom 5.4.2020 - DEHOGA verweigert Tarifabschluss
“Die Arbeitgeber des Gastgewerbes fordern vom Staat Hilfen in Milliardenhöhe, entziehen sich aber ihrer sozialen Verantwortung und lassen ihre Beschäftigten im Regen stehen.“ Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), erhebt schwere Vorwürfe gegen den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA, weil der sich weigert, angesichts der Coronavirus-Pandemie einen Tarifvertrag über Kurzarbeit mit der NGG abzuschließen. Der DEHOGA fordere angesichts der dramatischen Auswirkungen der Coronvirus-Pandemie auf das Gastgewerbe, die es unbestritten gibt, vom Staat umfassende Unterstützung zur Rettung der Unternehmen in Höhe von Milliarden Euro. Das schriftliche Angebot der Gewerkschaft NGG von Dienstag dieser Woche, einen bundesweiten Tarifvertrag zur Kurzarbeit mit der Aufstockung des Kurzarbeitergeldes und einem Kündigungsschutz auch nach der Kurzarbeit habe der DEHOGA unbeantwortet gelassen. Einzelne Landesverbände des DEHOGA haben gestern rigoros abgelehnt, nur einen Cent mehr als das staatlich zugesicherte Kurzarbeitergeld zu zahlen. Dass der Abschluss eines Tarifvertrages in einer Rekordzeit innerhalb von 24 Stunden möglich sei, habe der andere große Arbeitgeberverband der Branche, der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS), der Unternehmen wie McDonald’s, Burger King, NORDSEE, Starbucks oder Pizza Hut vertritt, unter Beweis gestellt. Mit ihm hat die NGG in dieser Woche einen Tarifvertrag zur Kurzarbeit – mit Aufstockung auf 90 Prozent des Nettogehaltes und Kündigungsschutz von zwei Monaten nach der Kurzarbeit – abgeschlossen. „Das Jammern der Arbeitgeber und gleichzeitig die Respektlosigkeit gegenüber den eigenen Beschäftigten sowie die Nichtanerkennung ihrer Leistungen sind unerträglich. Wer im Service einer Gaststätte, am Empfang oder in der Küche eines Hotels nur knapp über dem Mindestlohn verdient, kommt mit 60 Prozent Kurzarbeitergeld nicht über die Runden. Der wird seine Miete nicht zahlen und seine Familie davon nicht ernähren können“, befürchtet Adjan. Seit Jahren arbeiteten die Beschäftigten des Hotel- und Gaststättengewerbes aufgrund des Fachkräftemangels und chronischer Unterbesetzung am Limit und leisteten Überstunden, die oft nicht bezahlt wurden. „Wenn die Arbeitgeber jetzt ihre Fachkräfte auf die Straße setzen anstatt sie mit Kurzarbeit und Aufstockung des Kurzarbeitergeldes zu halten und diese schwierige Zeit damit zu überbrücken, wird es nach der Krise ein böses Erwachen geben“, ist sich der NGG-Vize sicher.“ NGG Pressemitteilung vom 19.03.2020 - Systemgastronomie: Absicherung von Unternehmen und Beschäftigten in Krisenzeiten
“Die Sozialpartner in der Systemgastronomie, die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Bundesverband der Systemgastronomie e.V. (BdS), übernehmen in Krisenzeiten Verantwortung für ihre Branche. In Rekordzeit haben sich beide Seiten auf eine Zusatzvereinbarung im gerade verhandelten Entgelttarifvertrag geeinigt. Diese tarifliche Vereinbarung ermöglicht rückwirkend ab 1. März 2020 die Einführung von Kurzarbeit in der Systemgastronomie und schafft somit rechtlich Zugangsmöglichkeiten zum Kurzarbeitergeld. BdS und NGG nehmen die Bedrohung der Branche durch die Corona-Pandemie ernst: Zurückgehende Gästezahlen, Umsatzeinbußen und Einschränkungen des öffentlichen Lebens stellen eine Belastungsprobe für die Branche, deren Unternehmen und für die mehr als 120.000 Beschäftigten dar. Sandra Mühlhause, BdS-Präsidentin, ordnet das Ergebnis ein: „Wir haben in den letzten Tagen eine unglaubliche, gesundheitspolitische Dynamik erlebt, die nicht spurlos an unserer Wirtschaft und unserer Gesellschaft vorbeigegangen ist. Die Auswirkungen betreffen viele unserer überwiegend mittelständisch geprägten Unternehmen. Deshalb mussten wir zügig Handeln. Das haben wir getan.“ BdS-Hauptgeschäftsführerin und Verhandlungsführerin der BdS-Tarifkommission Andrea Belegante äußert sich deshalb auch sehr zufrieden über die vertrauensvolle Einigung im Eiltempo: „Die Sozialpartner haben mit der heute vereinbarten Ergänzung zur Kurzarbeit einen extrem wichtigen Schritt zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen, ausgelöst durch die ‚Corona-Krise‘, unternommen. Hervorzuheben ist an dieser Stelle die enge, konstruktive und ergebnisorientierte Zusammenarbeit mit dem Sozialpartner NGG. Mit dieser Lösung sichern wir Arbeitsplätze und verschaffen den Unternehmen etwas Luft zum Atmen“ Freddy Adjan, stellvertretender NGG-Vorsitzender und Verhandlungsführer: „Uns war es wichtig, dass wir den drohenden Einkommensverlust bei Kurzarbeit für die Beschäftigten mit der Regelung etwas abfedern können. Wenn ein Store schließt oder die Beschäftigten weniger eingesetzt werden und Kurzarbeit beantragt wird, dann müssen die Beschäftigten mit dem reduzierten Lohn, dem Kurzarbeitergeld und einer Aufstockung durch den Arbeitgeber auf 90 Prozent ihres alten Nettolohns kommen. Vor allem haben wir es geschafft, einen Kündigungsschutz zwei Monate über die Laufzeit der Kurzarbeit hinaus zu vereinbaren. Das ist ein Stück weit Sicherheit und sichert das Einkommen für Tausende unserer Mitglieder und die Beschäftigten in der Systemgastronomie.“ Gemeinsame Presseerklärung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und des Bundesverbands der Systemgastronomie e.V. (BdS) vom 18.3.2020 bei NGG - Corona-Tarifvertrag: McDonalds und Co stocken Kurzarbeitergeld auf
„McDonalds, Burger King und Co. haben zugesagt, dass Kurzarbeitergeld ihrer Beschäftigten aufzustocken. Statt maximal 60 bis 67 Prozent des Lohns sollen die Beschäftigten auch bei Kurzarbeit 90 Prozent ihres Einkommens bekommen. Die Beschäftigten in der Gastronomie trifft das Coronavirus besonders hart…“ Meldung vom 17.03.2020 bei RND