Großer Finanzinvestor übernimmt Wacken: Warum greifen Unternehmer nach Festivals?

Les intermittents ont fait exploser le – standard du – Medef„… KKR übernimmt von der Beteiligungsgesellschaft Providence Capital deren Anteile an Superstruct Entertainment. Der Festivalausrichter mit Sitz im Vereinigten Königreich wurde 2017 unter anderem von früheren Musik­managern gegründet. Ob harter Techno beim Defqon 1 in den Niederlanden, Rockmusik beim Sziget in Ungarn oder eben Metal in Wacken: Zu Superstruct gehören mittlerweile etwa 80 meist europäische Musikfestivals, darunter einige der ganz großen. (…) Die Amerikaner sind unter anderem am Springer-Verlag, am Rüstungskonzern Hensoldt und an der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) beteiligt. International gilt KKR zudem als Investor, der auch vor fossilen Geschäfts­modellen nicht zurückschreckt, wie Klimaschützer schon mehrfach kritisierten. (…) Nach Angaben des österreichischen Kartellamts hatte Superstruct einst 55 Prozent von Hübners und Jensens Gesellschaft übernommen, KKR könnte künftig also die Mehrheit im Unternehmen haben…“ Artikel von Christoph Höland vom 25.06.2024 in RND externer Link, siehe mehr daraus:

  • Weiter aus dem Artikel von Christoph Höland vom 25.06.2024 in RND externer Link: „… Nach RND-Informationen geht es weniger um höhere Preise für die – oft ohnehin schon weit mehr als 300 Euro teuren – Festivaltickets. Stattdessen soll Superstruct ausdrücklich wachsen, was auf weitere Übernahmen in der bislang eher fragmentierten Festivallandschaft in Deutschland und Europa hindeutet. Anlässlich des Kaufs von Superstruct betonte KKR-Europachef Freise zudem mögliche Synergien mit anderen Beteiligungen, etwa mit der auf Musik spezialisierten Bertelsmann-Tochter BMG, ProSiebenSat1 und Tickethändlern. Ob all das reicht, um den Kaufpreis wieder reinzuspielen, muss sich noch zeigen. Superstruct erwirtschaftete der Nachrichtenagentur Reuters zufolge zuletzt immerhin einen operativen Gewinn in Höhe von 100 Millionen Pfund (Ebitda). Gut vorstellbar ist, dass KKR Superstruct nun weiterentwickelt, Synergieeffekte zwischen den einzelnen Festivals hebt und womöglich auch weitere akquiriert – auf dass das Unternehmen irgendwann entweder in Gänze oder in Einzelteile zerlegt mit Gewinn verkauft werden kann. Auch Wacken käme dann wohl erneut unter den Hammer…“

Siehe auch von 2023: Aufstand auf der Fusion 2023: Klassenkampf im „Ferienkommunismus“

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=225966
nach oben