Die in die Pleite getriebenen Kreativen

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm“…  Wie geht es den Kreativen, den Künstlerinnen und Künstlern, denen seit einem Jahr ihre Existenzgrundlage weitgehend entzogen wurde? Es geht ihnen schlecht und ist erstaunlich, wie wenig von ihnen zu hören oder zu sehen ist. Während andere Wirtschaftsverbände sich beinahe täglich vehement zu Wort melden, sind Kulturschaffende fast völlig im Dunkeln verschwunden. (…) Während ihre Arbeiten verstärkt von der ganzen Gesellschaft genutzt wurde, die Angestellten auch im Home Office viel Musik hörten, jede Menge Filme und Serien anschauten und mehr lasen als in der Zeit davor wurde und wird den geistigen Urhebern, den Kulturschaffenden, tatsächlich immer mehr der Boden unter den Füßen weggezogen. Das Verbot von Kulturveranstaltungen stand am Anfang der politischen Reaktionen auf die Pandemie und seither erleben die Kreativen einen praktisch durchgehenden Shutdown. Staatliche Unterstützung kam erst gar nicht, dann zögerlich und besteht bis heute aus einem Flickenteppich. (…) Zusätzlich fallen noch typische Zusatzeinkommen wie z.B. Unterrichten oder die Leitung kreativer Workshops in Corona-Zeiten aus. Schon vor der Pandemie gehörten die meisten nicht zu den Spitzenverdienern, besonders die bildenden Künstler verdienten gerade genug, um zu überleben – „Ein Drittel der bildenden Künstler lebt von nur 1000 Euro im Monat externer Link. (…) Der Staat setzt weiter auf sein lückenhaftes Hilfs-Patchwork externer Link und darauf, dass die Kreativen mit ihrer Flexibilität ein Stückchen davon ergattern oder den erleichterten Zugang zur Grundsicherung nutzen, um sich irgendwie durchzuschlagen. Entsprechend zynisch klingt für viele aus der Szene die Kulturstaatsministerin Monika Grütters, die der Deutschen Welle erklärte, sie sei „zuversichtlich, dass mit unserer Hilfe diese sehr zähe und widerständige Kultur, dieses überlebensfähige Milieu, auch diese Pandemie übersteht externer Link …“ BeitragArtikel von Andrea Naica-Loebell vom 03.03.2021 bei Telepolis externer Link

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