Soziale Arbeit: Starkes Lohngefälle zwischen öffentlichen und freien Trägern. Gewerkschaftskampagne in Berlin will das ändern

ver.di-Kampagne »Freie Träger – faire Löhne« in BerlinAngestellte im sozialen und erzieherischen Bereich werden bei freien Trägern deutlich schlechter bezahlt als diejenigen, die im öffentlichen Dienst weitgehend die gleiche Arbeit leisten. Zum Teil beläuft sich die Gehaltsdiskrepanz auf über 1.000 Euro im Monat. (…) Früher gab es den Bundesangestelltenvertrag, heute gibt es den TVöD und in Berlin den TV-L. Darin ist die Gehaltsstruktur der sozialen Arbeit definiert. Bis in die frühen 2000er Jahre haben sich auch freie Träger daran orientiert. (…) Mit der »Arm, aber sexy«-Historie Berlins sind aber viele aus dem Tarif ausgestiegen. Außerdem sind heute nur wenige, die im sozialen und erzieherischen Bereich arbeiten, gewerkschaftlich organisiert. So ist diese heterogene Trägerlandschaft mit einer immer größer werdenden Kluft zum öffentlichen Dienst entstanden…“ Interview von Carina Scherer in der jungen Welt vom 20.08.2021 mit Matthias Arp externer Link zur ver.di-Kampagne »Freie Träger – faire Löhne« – siehe dazu:

  • [Kundgebung am 15.09.22 in Berlin] Arbeitsbedingungen in der Sozialen Arbeit: TV-L für alle Beschäftigten bei freien Trägern! New
    „Die Arbeitsbedingungen in der Sozialen Arbeit sind geprägt von niedrigem Einkommen, Befristung, Überbelastung und ständigen Kürzungen. Es liegt an uns als Sozialarbeiter*innen das zu ändern und für eine bessere Bezahlung und respektable Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Und es ist dringend. Im Zuge der aktuelle Krise werden die Kosten an uns Lohnabhängige weitergereicht. So schnellen beispielsweise die Preise für eine warme Wohnung, Miete und ein gesundes Essen immer weiter in die Höhe. Darum mehr denn je: Geld her für würdigere Löhne! Am 15. September findet am Vormittag eine Anhörung im Berliner Abgeordnetenhaus statt, zur Lage bei den freien Trägern. Über einen Fachausschuss soll das Thema „TV-L für alle“ an die verantwortliche Politik getragen werden. Dies nehmen wir zum Anlass, als solidarische Kolleg*innen aus dem Solidaritätstreff zusammen zu kommen und uns für dieses Anliegen von unten einzusetzen. Vor der Anhörung werden wir daher gemeinsam lautstark unserem Protest Ausdruck verleihen und gegenüber den Politiker*innen klar machen: TVL- für alle Beschäftigten bei freien Trägern!m (…) Wir fordern: Schluss mit Rotstiftpolitik in der Sozialen Arbeit! Langfristige, sichere und bedarfsgerechte Finanzierung und Personalausstattung unserer Angebote! Ständige Anpassung unserer Löhne an die Inflation! TV-L für alle! Kommt deshalb zur Kundgebung vor das Berliner Abgeordnetenhaus.“ Aufruf vom 1.September 2022 bei Unverwertbar.org externer Link zur Kundgebung am 15.09., 8:30 Uhr vor dem Berliner Abgeordnetenhaus
  • Matthias Arp ist Sozialarbeiter bei »Die Reha e. V.« in der Behindertenhilfe und engagiert sich für ver.di-Kampagne »Freie Träger – faire Löhne« externer Link in Berlin, siehe die Kampagne auf Twitter externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=192825
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