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Callcenter Avedo in Gelsenkirchen behindert Betriebsratswahlen!
„Vor einigen Wochen hat sich eine Gruppe von Beschäftigten des Callcenters Avedo Gelsenkirchen GmbH (eine Marke der Stroer Dialog Group GmbH) an die Gewerkschaft ver.di mit der Bitte gewandt, am Standort Gelsenkirchen eine Betriebsratswahl zu initiieren. Da diese Beschäftigten bereits ahnten, dass der Arbeitgeber hier Schwierigkeiten machen würde, bat man ver.di als Einladerin zu einer ersten Wahlversammlung zu fungieren. (…) Stattdessen wurden 3 Beschäftigte, welche wohl verdächtigt wurden Initiatoren der Wahlversammlung zu sein, am Dienstag, den 28.09. nacheinander zum Gespräch mit der Geschäftsführung zitiert. 2 Kollegen bot man einen Auflösungsvertrag und eine höhere Abfindung zu zahlen, einer schwangeren Kollegin bot man an frühzeitig in den Mutterschutz zu gehen. Alle 3 Kolleg*innen lehnten das Angebot ab, was zur Folge hatte, dass 2 Kollegen ohne Angabe von Gründen fristlos gekündigt wurden und der schwangeren Kollegin ein Beschäftigungsverbot ausgesprochen wurde. (…) Die für 30.09. vorgesehene Wahlversammlung wird wie geplant stattfinden und gegen die Kündigungen der 2 Kollegen und auch gegen das frühzeitige Beschäftigungsverbot der schwangeren Kollegin werden wir Klage einreichen…“ Meldung des ver.di-Bezirk Mittleres Ruhrgebiet am 29.09.2021 bei ver.di NRW , siehe weitere Informationen:
- Avedo versucht Betriebsratswahl in Gelsenkirchen mit allen Mitteln zu verhindern
„Andreas K. und Annika K. sind zwei der sechs Kolleg*innen welche die Avedo Gelsenkirchen GmbH fristlos kündigte, um eine Betriebsratswahl in dem Callcenter zu verhindern. Da sich die Arbeitsbedingungen in dem Unternehmen unter der Leitung von Geschäftsführer Roman Zynga stetig verschlechterten, schlossen sich mehrere Kolleg*innen zusammen und wendeten sich an die Gewerkschaft Verdi, um gemeinsam einen Betriebsrat bei Avedo in Gelsenkirchen zu gründen. (…) Mittlerweile hat die Geschäftsführung drei weiteren Mitarbeiter*innen gekündigt. Die Gewerkschaft Verdi hat angekündigt gemeinsam mit den betroffenen Mitarbeiter*innen gegen die Kündigungen zu klagen. Bisher stehen noch keine Arbeitsgerichtstermine für die Verhandlung der Kündigungen fest.
Geschäftsführung sprengt Wahlversammlung: Am 30.09.2021 sollte dann die von der Gewerkschaft geplante Wahlversammlung im Gelsenkirchener Wissenschaftspark stattfinden. Diese verhinderte die Geschäftsführung jedoch gezielt. So weigerte sich der dort aufgetauchte Geschäftsführer den Raum der Versammlung zu verlassen. Bereits zuvor hatte die Geschäftsführung im Callcenter versucht ein Klima der Angst zu erzeugen, nach dem Motto „Wer an der Versammlung teilnimmt, wird entlassen!“. Zudem weigerten sich einige Mitarbeiter, die augenscheinlich auf Seite der Geschäftsführung standen, sich an die im Wissenschaftspark geltenden Corona-Regeln zu halten. Daher musste Verdi die Wahlversammlung abbrechen. Die Gewerkschaft will nun den Wahlvorstand durch das Arbeitsgericht einsetzen lassen. Hier wird ein erster Gütetermin voraussichtlich am 02.11.2021 stattfinden. (…) Die Avedo Gelsenkirchen GmbH ist eine Marke der Ströer Dialog Group GmbH, die ihrerseits zur Ströer SE & Co. KGaA gehört. Bei der Avedo Gelsenkirchen GmbH arbeiten rund 350 Angestellte. Die einzelnen Standorte der Avedo Callcenter werden jeweils als eigene GmbHs geführt. Seit dem 01.10.2021 scheint es zudem einen neuen Geschäftsführer bei der Avedo Gelsenkirchen GmbH zu geben…“ Aus Frontberichte 14/2021 von Kevin Hoffmann vom 20. Oktober 2021 bei Arbeitsunrecht - Avedo kündigt Schwangere fristlos! Die Wahlversammlung wird wie geplant stattfinden!
„Wie wir bereits gestern berichteten will das Callcenter Avedo in Gelsenkirchen offenbar mit aller Macht Betriebsratswahlen am Standort Gelsenkirchen verhindern. Inzwischen wurden 3 Initiatoren der Betriebsratswahl fristlos gekündigt. Gestern erhielt nun auch eine hochschwangere Kollegin, der man zunächst Beschäftigungsverbot erteilt hatte, die fristlose Kündigung. Auf den Fluren des Callcenters wurde augenscheinlich die Parole ausgerufen, wer an der heutigen Wahlversammlung teilnimmt, würde ebenfalls fristlos gekündigt. „Wir haben wirklich schon viel erlebt „so Gewerkschaftssekretärin Katja Arndt, „aber dass ein Arbeitgeber noch nicht einmal mehr davor zurück schreckt eine schwangere Frau fristlos zu kündigen, um so eine Betriebsratswahl zu verhindern, ist tatsächlich der Gipfel und an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Die Wahlversammlung wird wie geplant stattfinden, gegen die Kündigungen werden wir klagen und darüber hinaus werden wir die Durchführung ordnungsgemäßer Betriebsratswahlen bei der Avedo Gelsenkirchen GmbH mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln vorantreiben“, so Arndt weiter.“ Meldung des ver.di-Bezirk Mittleres Ruhrgebiet am 30.09.2021 bei ver.di NRW