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Warnstreik an der Uni Kassel am 8.2. im Rahmen der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst: Aktion auf dem Campus für die Entfristung von Stellen für wissenschaftliche MitarbeiterInnen
„Anlässlich des Warnstreiks der GEW Hessen versammelten sich gestern neben der zentralen Kundgebung in Wiesbaden auch 50 Streikende vor der Zentralmensa der Universität Kassel, darunter zahlreiche wissenschaftliche MitarbeiterInnen. Die Anwesenden setzten sich lautstark für die Entfristung von Stellen im akademischen Mittelbau ein. Sie formierten sich spontan zu einer Demonstration über den Campus, die sie zunächst in die Mensa führte, wo sie die Studierenden über ihre Arbeitssituation und ihre Forderungen informierten. Im Anschluss suchten sie den akademischen Senat der Universität auf und mahnten auch gegenüber den SenatorInnen und der Universitätsleitung eine Entfristung von Mittelbaustellen an. In Hessen sind 85 Prozent der Stellen im akademischen Mittelbau befristet und 50 Prozent aller Neuverträge haben eine Laufzeit von unter einem Jahr. Die Betroffenen, von denen viele Kinder haben, stehen angesichts der Prekarität ihrer Arbeitsverhältnisse vor erheblichen Schwierigkeiten hinsichtlich ihrer Lebensplanung. Das Wissenschaftszeitsvertragsgesetz sieht vor, dass wissenschaftliche MitarbeiterInnen in der Regel sechs Jahre vor und sechs Jahre nach der Promotion auf befristeten Stellen beschäftigt werden können. Personalabteilungen legen diese Höchstbefristungsdauer in der Praxis oft als Höchstbeschäftigungsdauer aus. Mit ihrer Aktion wollten die Streikenden verdeutlichen, dass eine Entfristung von Mittelbaustellen über Tarifvereinbarungen und eine veränderte Personalpolitik möglich ist. Dies würde Arbeitsmöglichkeiten jenseits der raren Professuren schaffen und somit den wissenschaftlich Beschäftigten langfristige Perspektiven geben.“ Pressemitteilung der GEW Nordhessen vom 9.2.2017
- Siehe zum Hintergrund unser Dossier: Tarif- und Besoldungsrunde 2017 im öffentlichen Dienst der Länder