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Lehrerbildung raus aus Bologna!
„Bei einer Expertenanhörung im Landtag NRW zur Novellierung des Lehrerausbildungsgesetzes wurden markante und denkwürdige Stellungnahmen vorgebracht. Diese mahnten eine grundsätzliche Revision der durch Bolognareform und Kompetenzorientierung zunehmend wissenschafts- und bildungsfeindlichen Lehramtsstudiengänge an. Nicht Bologna sei alternativlos: „Alternativlos ist nur Humanität“, so Ursula Frost von der Universität zu Köln. Tatsächlich habe die Bolognareform die selbst gesetzten Ziele nicht erreicht, sei rechtlich und theoretisch fragwürdig und praktisch schädlich. „Kompetenz“ widerspreche dem Anspruch universitärer Bildung, mit ihr würde eine Verhaltenssteuerung künftiger Lehrerinnen und Lehrer angestrebt, die sich so kritiklos den ministeriell gewünschten Vorgaben anpassen sollten…“ Beitrag von Jochen Krautz bei GBW vom 26. Februar 2016 – dort die Stellungnahmen zum Lehrerausbildungsgesetz NRW
- Aus dem Text: „… Tatsächlich sei für den Lehrerberuf aber entscheidend, eigenständige Urteilsfähigkeit und unabhängigen Sachverstand zu erwerben, Mut zu ungewöhnlichen Wegen anzuregen, Mitgefühl und Solidarität zu kultivieren sowie politische und ethische Widerständigkeit, so die Erziehungswissenschaftlerin Ursula Frost. Dies gelinge nur, wenn das Studium die dialektische Studienerfahrung von Freiheit und Verantwortung ermögliche, nicht aber durch modularisierte Gängelung: Wie sollten sonst Lehrerinnen und Lehrer Urteilskraft und Verantwortung bei ihren zukünftigen Schülerinnen und Schülern anleiten können? (…) Empfohlen wird von den genannten Experten die Aussetzung des Bologna-Prozesses, um einen neuen, offenen Diskurs zu ermöglichen und eine Reform der Reform anzustoßen…“