Kleinere Klassen für weniger Belastung: GEW Berlin fordert einen Tarifvertrag (nicht nur) zum Gesundheitsschutz der Lehrkräfte

Dossier

GEW Berlin streikt für kleinere Klassen am 29. Juni 2022 - Foto: Lucy RedlerIm Januar 2021 habt ihr, liebe Kolleg*innen, in unserer Umfrage zur Arbeitsentlastung deutlich gemacht: Wir wollen kleinere Klassen! Kleinere Klassen würden uns Lehrer*innen dringend benötigte Entlastung bringen und ganz nebenbei auch die Bildungsbedingungen der Lernenden verbessern. (…) Das zahlenmäßige Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften, eine wichtige Stellschraube für die Arbeitsbelastung, wird derzeit in Verwaltungsvorschriften geregelt. Die GEW-Personalräte äußern jährlich in ausführlichen Stellungnahmen Kritik, die hier und da kleine Verbesserungen erwirkt. Stattdessen einen handfesten, rechtssicheren Tarifvertrag abzuschließen, den die GEW BERLIN mit dem Finanzsenator für ihre Mitglieder verhandelt, wäre nicht weniger als ein Paradigmenwechsel und ein bundesweites Novum…“ Aus dem Beitrag vom 02.03.2022 von Anne Albers bei der GEW Berlin externer Link – siehe hier Informationen zu den Streiks für dieses bundesweit wichtige Anliegen:

  • Arbeits- und Gesundheitsbedingungen von Lehrkräften in Berlin: Zeitdruck, Überstunden, große Klassen etc. führen zu einer erheblichen Belastung New
    „Bis zu zwei Drittel der Berliner Lehrkräfte sind auf Grund ihrer Arbeit einem erhöhten Gesundheitsrisiko ausgesetzt. Besonders stark betroffen sind Lehrkräfte in Grundschulen und Grundstufen. Das sind Ergebnisse einer neuen Studie der Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften der Universität Göttingen, bei der 2.744 Berliner Lehrkräfte befragt wurden und die heute gemeinsam mit der GEW BERLIN vorgestellt worden ist. „Die aktuelle Sonderauswertung zu den Arbeits- und Gesundheitsbedingungen von Lehrkräften in Berlin fordert zum Handeln auf. Die Ergebnisse verdeutlichen nicht nur den hohen Belastungsgrad im Vergleich zu anderen Berufen, sondern zeigen auch ein höheres Risiko im Vergleich zu früheren Erhebungen in anderen Bundesländern“, erklärte Dr. Frank Mußmann, Leiter der Studie, bei der Vorstellung. „Die Analyse zeigt, dass die Arbeitsbedingungen maßgeblich zu den Gesundheitsrisiken beitragen. Hoher Zeitdruck, Überstunden, große Klassen und ein Übermaß an außerunterrichtlichen Aufgaben führen zu einer erheblichen Belastung“, so Mußmann. Für 44% der Lehrkräfte identifiziert die Studie ein erhöhtes Gesundheitsrisiko, für 23% sogar ein erhöhtes Depressionsrisiko. 38% der Lehrkräfte sehen sich sehr häufig zu einem Arbeitstempo gezwungen, das ihnen gesundheitlich nicht guttut. 24% erklären, dass sie keine Zeit mehr für private Verpflichtungen und Interessen haben. Vor allem Eltern erleben deshalb häufig häusliche Konflikte und Stress. 30% der Berliner Lehrkräfte befinden sich in einer Gratifikationskrise – einer Wahrnehmung, dass Gratifikationen wie Gehalt, beruflicher Erfolg und soziale Anerkennung („Reward“) in keinem angemessenen Verhältnis mehr zu den tatsächlichen Anstrengungen („Effort“) im Schulalltag stehen. Viele Lehrkräfte befürchten eine immer weitere Verschlechterung ihrer beruflichen Situation. Auch das hat Auswirkungen auf die Resilienz. „Ständig Zeitdruck, zu große Klassen, digitaler Stress: Die Arbeit in unseren Schulen geht für Lehrkräfte auf Kosten der Gesundheit. Die Studienergebnisse sollten die Bildungssenatorin alarmieren. Dem Land werden sehr viele weitere Lehrkräfte verloren gehen, wenn sich an diesen gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen nicht schnell etwas ändert. Der Berliner Senat ist als Arbeitgeber in der Verantwortung, zu handeln“, erklärte Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik der GEW BERLIN. (…) „Die Zahlen belegen mein subjektives Empfinden und die Stimmung in den Kollegien. Dass die Bedingungen sich in den letzten Jahren spürbar verschlechtert haben und keine Besserung in Sicht ist, nimmt uns Hoffnung und stellt eine zusätzliche mentale Belastung dar“, betonte Caroline Muñoz del Rio, Lehrerin an einem Oberstufenzentrum. „Der nie endende Stress, die fehlende Unterstützung, das ständige Gefühl, den Anforderungen nicht gerecht werden zu können – das alles macht viele von uns so müde. Dabei mögen die allermeisten von uns ihren Beruf eigentlich sehr gerne. Dass sich diese Situation auch negativ auf die Bildung der Kinder- und Jugendlichen auswirkt, müsste den Verantwortlichen bewusst sein“, so Muñoz del Rio weiter.“ Pressemitteilung der GEW Berlin vom 18. November 2024 externer Link („Neue Studie zeigt: Lehrkräfte sind hohem Gesundheitsrisiko ausgesetzt „) mit Downloads
  • TV Gesundheitsschutz: 19. Warnstreik für kleinere Klassen, Gesundheitsschutz und Entlastung am 20. Juni in Berlin
    • TV Gesundheitsschutz: GEW Berlin streikt für Gesundheitsschutz und Entlastung in den Schulen und Kitas
      1.500 Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen haben in Berlin heute erneut ihre Arbeit niedergelegt, um für kleinere Klassen zu streiken. Die GEW BERLIN hat sie abermals zum Warnstreik für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz aufgerufen, mit dem die GEW die Klassengröße mit dem Senat verbindlich vereinbaren will. Gegen Mittag fand eine Kundgebung vor dem Berliner Abgeordnetenhaus statt, wo die Abgeordneten zur Stunde einen Antrag auf kleinere Klassen diskutieren. Heute liegen im Abgeordnetenhaus ein Gesetzesentwurf zu kleineren Klassen und ein weiterer Antrag für einen Tarifvertrag vor. Auch wenn wir als Gewerkschaft natürlich den Weg über einen Tarifvertrag bevorzugen, zeigt der vorliegende Antrag zur Änderung des Schulgesetzes: Der Senat könnte direkt heute eine rechtliche Grundlage für kleinere Klassen beschließen. Der Senat hat das Heft des Handelns in der Hand und trägt die Verantwortung dafür, wie unsere Schulen aussehen. Der Senat legt Ausbildungszahlen und die Finanzen für den Ausbau der Schulen fest und kann somit selbst die Voraussetzungen für kleinere Klassen schaffen…“ Pressemitteilung der GEW Berlin vom 20.06.2024 externer Link

    • Video der Demo zum 19. Warnstreik externer Link von Freundeskreis Videoclips bei youtube
    • GEW ruft für 20. Juni erneut zum Warnstreik für kleinere Klassen auf
      Die GEW BERLIN ruft die tarifbeschäftigten Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen an den staatlichen Schulen des Landes Berlin für den 20. Juni erneut zu einem ganztägigen Warnstreik auf…“ Pressemitteilung der GEW Berlin vom 5.06.2024 externer Link
  • Mehr als 2500 Berliner Lehrkräfte streiken am 22. Mai zum 18. Mal für kleinere Klassen
    • Berliner Lehrer streiken für kleinere Klassen
      „»Das System funktioniert nur, wenn man sich kaputtarbeitet«, sagt Georg Holodynski. Er ist Lehrer an einer Neuköllner Schule. Am Mittwochmorgen allerdings unterrichtet er nicht. Stattdessen findet man ihn im Streikcafé an der Hermannstraße. Dort haben sich knapp 60 Neuköllner Lehrer*innen, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen versammelt, die dem Aufruf zum Warnstreik der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) gefolgt sind und zur großen Demo am Alexanderplatz gehen wollen. Die GEW will mit dem mittlerweile 18. Streiktag einen »Tarifvertrag Gesundheitsschutz« durchsetzen. Das übergeordnete Ziel: kleinere Schulklassen, tariflich geregelt. Holodynski berichtet davon, wie die Größe der Klassen seine Arbeit erschwert. »Man kann nicht individuell fördern und wird dann den eigenen pädagogischen Ansprüchen nicht gerecht«, sagt er im Gespräch mit »nd«. Als während der Corona-Pandemie die Klassen geteilt worden seien, habe er gemerkt, wie viel besser der Unterricht funktioniert habe. Das sei nicht nur besser für die Lehrer*innen, sondern auch für die Schüler*innen. Auch der Berliner GEW-Vorsitzende Tom Erdmann ist in Neukölln. Die Streiks für kleinere Klassen laufen schon seit 2021. Aber die Problematik ist schon viel länger bekannt. »Vor 17 Jahren habe ich als Student als einer der ersten Vertretungslehrer angefangen, weil der Lehrkräftemangel so hoch war«, sagt Erdmann zu »nd«. Seitdem habe sich die Situation stetig verschlechtert. »Wenn die Politik selbst nicht erkennt, was notwendig ist, dann muss es mit so einem Tarifvertrag gehen.« Erdmann verweist auf den erfolgreichen Tarifabschluss der Pflegekräfte an der Charité, in dem der Personalschlüssel für Pfleger*innen pro Betten festgelegt wird. (…) Der Senat, in diesem Fall der verantwortliche Arbeitgeber, hat sich bisher nicht auf die GEW zubewegt. Erdmann ist trotzdem zuversichtlich: »Ich denke schon, dass es uns gelingen wird, was zu erreichen. Man sieht ja auch heute, dass die Kolleg*innen bereit sind, weiter zu streiken.«…“ Artikel von David Rojas Kienzle vom 22. Mai 2024 in Neues Deutschland online externer Link
    • Finanzsenator Evers wird diesen Konflikt nicht aussitzen können
      „… „Wir sind nach wie vor Tausende, die sich nicht abspeisen lassen vom Berliner Senat und bereit sind weiter dafür zu kämpfen, dass die Klassen kleiner werden“, erklärte Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Angestellten-, Beamten- und Tarifpolitik in der GEW BERLIN. „Senator Stefan Evers und Senatorin Günther-Wünsch müssen sich ehrlich machen, ob die CDU ihren politischen Willen zu kleineren Klassen aufgegeben hat. Wenn sie zu ihren Forderungen aus dem Wahlprogramm stehen, erwarten wir umgehend ein Gesprächsangebot! Für die Umsetzung der Hauptstadtzulage konnte mit dem Arbeitgeberverband eine Lösung gefunden werden, das erwarten wir auch für kleinere Klassen!“, so Albers. „Der Finanzsenator verweist gegenüber der GEW darauf, dass sein Arbeitgeberverband TdL ihm untersagt, über kleinere Klassen mit uns zu verhandeln. Wir akzeptieren nicht, dass der Berliner Senat seine Verantwortung für die Berliner Landesbeschäftigten an die Finanzminister anderer Bundesländer auslagert“, sagte Sara Ziegler, ebenfalls Leiterin des Vorstandsbereichs Angestellten-, Beamten- und Tarifpolitik in der GEW BERLIN. Sie erklärte weiter: „Jetzt einen verbindlichen Fahrplan zu vereinbaren, wie die Klassen kleiner werden, kostet keine zusätzlichen Stellen. Aber es schafft für die überlasteten Kolleg*innen ein Licht am Ende des Tunnels. Und für das Land Berlin bringt ein solcher Tarifvertrag ein echt gutes Argument im Wettbewerb um Lehrkräfte und Sozialpädagogische Fachkräfte“, so Ziegler. Aktuell sind selbst nach dem Maßstab der Senatsbildungsverwaltung mehr als 3.500 Berliner Schulklassen überbelegt. Das zeigt den Handlungsbedarf für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz, mit dem die Klassengrößen tariflich geregelt werden soll. Durch eine Verkleinerung der Klassengrößen und eine Festlegung des Verhältnisses von Schulpsycholog*innen und Sozialpädagog*innen zu Schüler*innen soll eine geringere Arbeitsbelastung erreicht und damit zum Gesundheitsschutz der Beschäftigten beigetragen werden…“ Pressemeldung der GEW Berlin vom 22. Mai 2024 externer Link mit kurzem Video
    • Pause vorüber: 2.500 Lehrer:innen streiken weiter für kleinere Klassen
      Trotz achtmonatiger Streikpause und einem im Umfang kleineren Streikaufruf beteiligten sich viele Kolleg:innen am Streik der GEW Berlin. Wie geht es weiter?
      Selbst nach Maßstab der Senatsbildungsverwaltung sind derzeit 3500 Klassen in Berlin überbelegt, was zu schlechterer Lernqualität für die Schüler:innen und Ausgebranntheit bei den Lehrkräften sowie weiterem schulischen Personal führt. Mit dem Tarifvertrag Gesundheitsschutz (TV G) soll die Klassengröße verringert werden: “Durch eine Verkleinerung der Klassengrößen und eine Festlegung des Verhältnisses von Schulpsycholog*innen und Sozialpädagog*innen zu Schüler*innen soll eine geringere Arbeitsbelastung erreicht und damit zum Gesundheitsschutz der Beschäftigten beigetragen werden”, so die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW). Der heutige Streik war der 18. Streiktag für dieses Vorhaben. In ihrer Rede betonte die zuständige Gewerkschaftsvorständin Anne Albers, dass, “auch wenn es noch 18 weitere Streiktage geben muss”, die Gewerkschaft weitermachen werde. Sie kritisierte ebenfalls, dass die CDU trotz ihres Wahlversprechens, kleinere Klassen umzusetzen, jede Verhandlung mit der Gewerkschaft verweiger
      t…“ Bericht von Maxi Schulz vom 22.05.2024 bei Klasse gegen Klasse externer Link
  • GEW Berlin ruft am 22. Mai erneut zum Streik für kleinere Klassen auf   
    Die GEW BERLIN setzt nach einigen Monaten Pause ihre Warnstreiks für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz fort. Um das Ziel kleinerer Klassen zu erreichen, ruft die GEW BERLIN für den 22. Mai die tarifbeschäftigten Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen an den staatlichen Schulen des Landes Berlin zur Arbeitsniederlegung auf. Grund dafür ist, dass der Berliner Finanzsenator auf eine erneute Verhandlungsaufforderung zur Tarifierung kleinerer Klassen nicht eingehen wollte.
    „Wir haben den Finanzsenator im März erneut zu Verhandlungen über einen TV Gesundheitsschutz aufgefordert, er hat uns am 18. April wieder eine Absage geschickt. Die Kolleg*innen in den Schulen leiden jeden Tag unter den schlechten Arbeitsbedingungen. Derzeit sind mehr als 3.500 Berliner Schulklassen überbelegt, sogar nach Maßstab der Senatsverwaltung“, sagte Anne Albers, die Verhandlungsführerin der GEW BERLIN. „Unsere Forderungen sind rechtmäßig und mit guter politischer Planung auch erfüllbar. Wir fordern zu Recht gute Arbeitsbedingungen! Damit der Finanzsenator seinen Arbeitgeberverband überzeugen kann und endlich Verhandlungen mit uns aufnehmen darf, müssen wir mit einem weiteren Warnstreik nachhelfen“, so Albers weiter.
    „Wir rufen mit einem ganzen Monat Vorlauf zum Warnstreik auf. Nun hat der Finanzsenator ganze vier Wochen Zeit, seine Absage zu überdenken und uns ein Gesprächsangebot zu machen“, erklärte Sara Ziegler, ebenfalls Verhandlungsführerin und mit Albers zusammen Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik der GEW BERLIN. Durch eine Verkleinerung der Klassengrößen und eine Festlegung des Verhältnisses von Schulpsycholog*innen und Sozialpädagog*innen zu Schüler*innen soll eine geringere Arbeitsbelastung erreicht und damit zum Gesundheitsschutz der Beschäftigten beigetragen werden
    …“ Pressemitteilung vom 23.04.2024 der GEW Berlin externer Link
  • Vom 10. bis 12.10. streiken Lehrkräfte in Berlin zum 15. Mal für #kleinereKlassen – Mailaktion für Eltern, den Senat endlich zu Verhandlungen zu bewegen
    • Vom 10. bis 12.10. streiken wir zum 15. Mal für #kleinereKlassen. Am 10.10. organisieren die Bezirke die Aktionen. https://gew-berlin.de/tarif/tv-ges externer Link
      Am 11.10. startet die Demo am 10:30 Uhr am Alex. Am 12.10. sehen wir uns zur #Streikversammlung ab 11 Uhr im #Mauerpark
      Tweet der GEW Berlin vom 7. Okt. 2023 externer Link – siehe den Account der GEW Berlin externer Link für aktuelle Meldungen und Videos
    • Mailaktion für Eltern zum Streik vom 10. bis 12.10.23
      Liebe Eltern,  der Landeselternausschuss unterstützt die GEW-Forderung nach kleineren Klassen und trägt diese Eltern-Mailaktion an den Berliner Senat mit. Die Klasse Ihres Kindes wird immer weiter aufgefüllt? Ihr Kind kann sich aufgrund des Lärms schlechter konzentrieren? Konflikte und Stress nehmen zu? Damit das ein Ende hat, will die GEW BERLIN mit einem Tarifvertrag kleinere Klassen festschreiben. Nutzen Sie diese Mailvorlage und fordern Sie den Senat, Finanzsenator Evers und Bildungssenatorin Günther-Wünsch, auf, endlich mit der GEW zu verhandeln. Nur dann werden die Streiks abgesagt…“ Mailaktion mit Musterbrief bei der GEW Berlin externer Link
    • GEW-Streik in Berlin: Senat bleibt stur, die Schule leer. Lehrkräfte streiken am Dienstag erneut für kleinere Klassen
      Artikel von Moritz Lang vom 09.10.2023 in ND online externer Link
  • GEW Berlin kündigt neue Streiks für kleinere Klassen an – es liegt in der Hand des Finanzsenators, ob vom 10. bis 12. Oktober wieder Unterricht ausfällt 
    Zum 15. Mal seit Oktober 2021 ruft die GEW BERLIN tausende Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen an den staatlichen Schulen des Landes Berlin zum Streik für kleinere Klassen auf. Drei Tage soll der Ausstand dauern, vom 10. bis 12. Oktober 2023. Die GEW BERLIN fordert einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz, mit dem die Klassengröße und weitere personelle Unterstützung geregelt wird, um gesündere Arbeitsbedingungen zu erreichen. Obwohl die CDU noch mit der Forderung nach kleineren Klassen Wahlkampf machte, weisen Finanzsenator Stefan Evers und Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch nun die Forderung nach Tarifverhandlungen zurück. Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik in der GEW BERLIN sagte: „Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch forderte im Januar vor der Wahl noch selbst kleinere Klassen – warum sollte sie diese als Senatorin plötzlich ablehnen? Nur an der Blockadehaltung des Arbeitgeberverbandes TdL kann es nicht liegen, dass der Senat keine Maßnahmen ergreift. Das Land Berlin könnte ganz ohne Erlaubnis der TdL kleinere Klassen via Schulgesetz regeln und dafür auch mehr Lehrkräfte ausbilden. Warum das nicht geschieht, würden wir gern erfahren. Unsere Kolleg*innen lassen sich nicht täuschen, kleinere Klassen sind möglich und sinnvoll. Eine verlässliche Regelung bietet aber nur ein Tarifvertrag. Über 1.000 Lehrkräfte haben im vergangenen Schuljahr den Dienst quittiert, mit besseren Arbeitsbedingungen in kleineren Klassen wären sicherlich einige geblieben.“…“ Pressemitteilung vom 14.09.2023 externer Link, siehe auch den

    • Tweet der GEW BERLIN vom 14.9.23 externer Link: „Wir rufen Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen an den staatlichen Schulen des Landes Berlin erneut zum Streik für kleinere  Klassen auf.! Wir kündigen den Streik so früh wie nie an, damit der Finanzsenator Bedenkzeit hat
      Es liegt am Finanzsenator, ob der Unterricht ausfällt. Es gibt anscheinend kein anderes Mittel, um den Senat zu Verhandlungen zu bewegen. An die Schüler*innen und ihre Eltern: Zeigt dem Senat, dass ihr den Tarifkampf für kleine Klassen unterstützt!“
  • Der kleinere-Klassen-Kampf an Berliner Schulen: Die GEW-Kampagne für kleinere Schulklassen zieht sich, nun gibt es politische Schützenhilfe 
    „Neues Schuljahr, alter Stand: Die Lage an vielen Berliner Schulen ist desolat. Das Bildungsniveau der Schüler*innen sinkt. Lehrkräfte sind seit Jahren Mangelware und ihr Klagen über die Arbeitsbelastung ist regelmäßig auf der Tagesordnung. Mit der Absicht, diesen Problemkomplex aufzubrechen, hatte die Berliner Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Kampagne für einen sogenannten Tarifvertrag Gesundheitsschutz (TV Gesundheitsschutz) ins Leben gerufen. Hauptforderung ist, die Klassengrößen sukzessive zu reduzieren. Das war bereits im Juni 2021. Zwei Schuljahre und 14 Warnstreiks später fehlt nach wie vor etwas Handfestes. Die bisher losen Gespräche zwischen Gewerkschaftsvertreter*innen und Senat lassen auch in näherer Zukunft keine Durchbrüche erwarten. Tatsächliche Verhandlungen über einen Tarifvertrag gab es nie. Darüber hinaus läuft Ende September der Tarifvertrag für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder (TV-L) aus. Die Gewerkschaften stellen ihre Mitglieder bereits auf diese Runde ein. Es dürfte schwer werden, währenddessen die Partikularforderungen der Lehrer*innen weiterzutreiben. Immerhin geht es mit dem TV-L um Lohnerhöhungen für knapp 1,2 Millionen Beschäftigte inklusive Lehrer*innen, und das im Angesicht der zurückliegenden Preissteigerungen. Ein TV Gesundheitsschutz beträfe indes rund 34 000 Lehrer*innen. Die Leiterin des Bereichs Tarifpolitik der GEW, Anne Albers, meint hingegen zu »nd«, dass sich TV-L und TV Gesundheitsschutz nicht entgegenstünden. Während es im TV-L um das Entgelt gehe, würden im TV Gesundheitsschutz kleinere Klassen angestrebt. (…) In diese Richtung deutet auch Ralf Schäfer im Gespräch mit »nd«. Er ist Lehrer für Geschichte, Politik und Latein am Robert-Blum-Gymnasium in Schöneberg. Er sagt: »Viele Kolleg*innen arbeiten in Teilzeit, weil sie eine volle Stelle nicht bewältigen könnten, ohne große Abstriche an der Qualität ihrer Arbeit zu machen.« Diese Arbeitslast hänge mit der Gruppengröße zusammen. Auch Schäfer betont die lange Sicht des Projekts der kleineren Klassen. »Uns ist klar, dass das Paradies nicht vom Himmel fällt«, sagt er. Das Tarifziel stehe für eine Forderung nach einer langfristigen Strategie des Arbeitgebers. Daraus müsse hervorgehen, welche Zwischenziele zum Beispiel in fünf Jahren erreicht werden sollen, damit langfristig die Klassen kleiner werden könnten. (…) Schäfer engagiert sich an seiner Schule mit etwa 20 seiner Kolleg*innen in einer Betriebsgruppe der GEW. An den Streiks hätten sich bis zu 30 Kolleginnen beteiligt. Das Kollegium umfasse rund 80 Beschäftigte, wobei auch Beamt*innen und Referendar*innen eingeschlossen seien, die nicht streiken dürften. »Pädagog*innen haben ein Talent, in langen Zeiträumen zu denken«, meint er mit Blick auf den sich schleppenden Prozess. Auf die Frage, ob zwei verschiedene Tarifbewegungen miteinander in Konflikt geraten könnten und es eine Hürde darstelle, Kolleg*innen für beide Vorhaben zu organisieren, sagt er: »Die meisten Lehrer*innen haben auch zwei Schulfächer.«…“ Artikel von Christian Lelek vom 24. August 2023 in Neues Deutschland online externer Link
  • Berliner Lehrer:innen: Große Mehrheit stimmt bei Streikversammlung für Kampagnenplan mit 5-Tage-Streik 
    „… Der dreitägige Streik der tarifbeschäftigten Lehrer:innen, Sozialpädagog:innen und Schulpsycholog:innen an den staatlichen Schulen des Landes Berlin endete am Donnerstag mit einer großen Streikversammlung im Berliner Mauerpark. 1.500 Streikende aus allen Bezirken kamen nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zusammen, um nach drei Tagen Streik darüber zu diskutieren, wie der Arbeitskampf für kleinere Klassen und einen Gesundheitstarifvertrag gewonnen werden kann. Am Mittwoch hatten bereits 3.000 Streikende und solidarische Unterstützer:innen bis zum Berliner Rathaus demonstriert, um dem neuen CDU-SPD-Senat unter dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner, Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch und Finanzsenator Stefan Evers (alle CDU) Druck zu machen. Die Streikversammlung war trotz 30 Grad in der prallen Sonne sehr kämpferisch. Doch trotz der vorherigen Ankündigung einer Debatte über das „Wie weiter“ der Arbeitskampfs folgte die Versammlung einer starken Choreographie. Von Seiten der Führung der GEW waren nur zwei kleine Diskussions-Slots von je 15 bzw. 20 Minuten eingeplant – unterbrochen von einem Improvisationstheater, anstatt eine längere Diskussion unter allen Streikenden zuzulassen. (…) Den Streikenden wird immer mehr bewusst, dass es zur wirklichen Durchsetzung der Forderung nach kleineren Klassen und einer Entlastung der Arbeitsbedingungen nicht einfach einen „langen Atem“ – weitere von ein- bis dreitägigen Warnstreiks pro Monat geprägte Jahre – braucht, sondern vor allem eine Ausdehnung und Verhärtung der Streikfront. Um das durchzusetzen, ist nun nötig, mit den Betriebs-, Fach- und Personengruppen sowie auf der Landesdelegiertenversammlung auf die Festsetzung und Durchführung des Kampagnenplans zu pochen. Der Arbeitskampf darf nicht länger der Willkür der GEW-Führung und der Tarifkommission ausgeliefert bleiben, die sich auch schon über bisherige Abstimmungen in lokalen Streikcafés über längere Warnstreiks hinweggesetzt haben. Der Streik gehört den Lehrkräften, Sozialpädagog:innen und Schulpsycholog:innen. Die Entscheidung darüber, wann, wo, mit wem, wofür, wogegen, wie lang, wie gestreikt wird, muss bei den Streikenden liegen. Dazu braucht es Versammlungen aller Streikenden, die offen – ohne Begrenzung durch die Gewerkschaftsführung – über alle Aspekte des Streiks diskutieren und für die Streikführung verbindliche Entscheidungen treffen…“ Beitrag von Stefan Schneider vom 9. Juni 2023 bei Klasse gegen Klasse externer Link
  • Dreitätiger Streik von Lehrkräften, SozialpädagogInnen und SchulpsychologenInnen für gesündere Arbeitsbedingungen in Berlin vom 6. bis 8. Juni  (warum nur dort?) 
    • Tarifvertrag Gesundheitsschutz: Streiken, bis verhandelt wird 
      Am letzten Tag des dreitätigen Streiks für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz diskutierten 1.500 Streikende über die Perspektiven für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz. (…) Im Amphitheater des Mauerparks sprachen die Streikenden über die Forderungen an den Senat und mögliche nächste Schritte…“ Meldung der GEW Berlin vom 08.06.2023 externer Link, dort weitere Berichte und viele Videos auf deren Twitter-ACC externer Link
    • Zweiter Streiktag: 3.000 Lehrkräfte streiken zum 13. Mal für Tarifvertrag Gesundheitsschutz
      Am zweiten der drei Streiktage versammelten sich heute 3.000 Lehrkräfte vor der Bildungsverwaltung, um für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz zu streiken. Mit diesem soll beispielsweise die Klassengröße in Grundschulen auf 19 Kinder und für die Klassen ab Jahrgangsstufe acht auf 24 Schüler*innen begrenzt werden…“ Pressemitteilung der GEW Berlin vom 07.06.2023 externer Link
    • Starker Auftakt in den dreitätigen Streik
      Zum zwölften Mal seit Oktober 2021 folgten tausende Lehrkräfte dem Streikaufruf der GEW BERLIN. Sie fordern einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz, mit dem die Klassengröße und weitere personelle Unterstützung geregelt wird. Ziel ist es, die Klassengrößen zu verringern um damit gesunde Arbeitsbedingungen zu erreichen. Den Auftakt bildeten die Abteilung Berufsbildende und zentralverwaltete Schulen sowie die zwölf Bezirksleitungen, die für die Kolleg*innen vor Ort Cafés und Versammlungen organisierten. (…) Morgen zieht die Großdemonstration von der Senatsbildungsverwaltung zum Roten Rathaus und am Donnerstag findet die zentrale Streikversammlung im Amphitheater des Mauerparks statt.“ Pressemitteilung vom 6.6.62023 der GEW Berlin externer Link
    • Streik in Berlin: Lehrer schwänzen Abiprüfung. Drei Tage Ausstand an den Schulen: Ändert die GEW ihren Kurs?
      „… An manchen Schulen gebe es inzwischen mehr streik- als krankheitsbedingte Ausfälle, berichten Eltern. Viele unterstützen das Vorhaben der GEW, sind aber vor allem von deren unzureichender Informationspolitik enttäuscht. »Der Landeselternvorstand steht weiter hinter uns«, sagt Erdmann. Er habe aber Verständnis dafür, dass sich kurz nach der Corona-Pandemie viele Eltern von der zusätzlichen Betreuung belastet fühlten. Der Landesschülerausschuss hatte am Montag zwar erklärt, den Streik zu unterstützen, aber zugleich auch kritisiert, dass der Warnstreik an Abiturprüfungstagen stattfinde. »Wir finden das unsolidarisch«, erklärte Sprecher Paul Seidel.
      Auch bei den Lehrkräften sorgt die Situation für Enttäuschung – und für Gesprächsbedarf über das weitere Vorgehen. Eine Gruppe vor allem junger Lehrkräfte forderte einen Kampagnenplan »mit einer klaren Eskalationsperspektive«, wie es ein Vertreter formulierte. Was das konkret bedeuten würde, wurde auf unter den Streikenden verteilten Flyern deutlich: Kurz nach den Sommerferien soll es einen einwöchigen Warnstreik geben, im Anschluss daran sollen die Vorbereitungen für einen unbefristeten Erzwingungsstreik beginnen. Vielen Streikenden ging das zu weit. (…) Unter den Umfrageteilnehmern – die bereits überdurchschnittlich streikbereit sind – können sich demnach nur knapp 50 Prozent vorstellen, eine Woche lang in den Ausstand zu gehen. Zu einem unbefristeten Streik sind nur etwa 36 Prozent bereit. Am Ende wurde daher nur ein stark abgeschwächter Beschluss gefasst, in dem von unbefristeten Streiks keine Rede mehr ist. Auf deutlich größere Zustimmung traf dagegen die Forderung, auch Erzieher in den Streik einzubeziehen. Bisher stehen dem aber rechtliche Schwierigkeiten und Uneinigkeit mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, in der viele Erzieher organisiert sind, entgegen. »Es kann nicht sein, dass man auf der Funktionärsebene nicht funktioniert, während es in den Schulen dieses Bündnis längst gibt«, kritisierte ein Lehrer von der Richard-Grundschule. GEW-Chef Erdmann stellte vermehrte Bemühungen und gemeinsame Aktionen »noch in diesem Jahr« in Aussicht.““ Artikel von Marten Brehmer vom 06.06.2023 in ND online externer Link
    • Ab heute GEW-Warnstreik an Berliner Schulen: Ist die Forderung nach kleineren Klassen gerechtfertigt?
      Berliner Schüler und Schülerinnen sowie ihre Eltern müssen sich erneut auf Unterrichts- sowie Prüfungsausfälle einstellen, denn die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ruft ab heute wieder zum einem dreitägigen Warnstreik auf. Kern der Forderungen sind kleinere Klassen – ein „Tarifvertrag Gesundheitsschutz“ soll die Kassengröße verbindlich regeln, um Lehrer und Lehrerinnen zu entlasten. Ist diese Forderung legitim – und angesichts des akuten Lehrermangels realistisch?“ Ein Gespräch am 06.06.2023 im Rundfunk Berlin-Brandenburg externer Link Audio Datei mit Malte Brinkmann, Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaften der Humboldt Universität zu Berlin
    • Erneute Warnstreiks für kleinere Klassen und einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz in Berlin vom 6. bis 8. Juni 
      • GEW-Warnstreik: Wenig Hoffnung vor Gesprächsrunde. Bildungsverwaltung unterbreitet vor Warnstreik Gesprächsangebot an GEW
        Kann der GEW-Warnstreik in der kommenden Woche noch abgewendet werden? Das hofft offenbar der Senat. Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch und Finanzsenator Stefan Evers (beide CDU) haben die Bildungsgewerkschaft zu einem Gespräch am Mittwoch in die Senatsbildungsverwaltung eingeladen. Dort soll darüber geredet werden, »Arbeitsbelastungen der Pädagoginnen und Pädagogen zu reduzieren und gleichzeitig bessere Lern- und Lehrbedingungen zu erzielen«, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Auf diesem Weg hofft man, den Streik noch abzuwenden oder zumindest zu verkürzen. Die GEW hatte zuvor angekündigt, am 6., 7. und 8. Juni für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz zu streiken. Damit soll erreicht werden, dass die Klassengrößen schrittweise reduziert werden. Es ist bereits der 14. Warnstreik, seitdem die GEW im Sommer 2021 erstmals Verhandlungen gefordert hatte. (…) Aus der Gewerkschaft hört man vor allem skeptische Töne zum Treffen am Mittwoch. »Natürlich verweigern wir uns den Gesprächen nicht, aber ich kann die Erwartungen nur dämpfen«, sagt GEW-Landesvorsitzender Tom Erdmann »nd«. Das Gespräch mit Bildungssenatorin Günther-Wünsch sei bereits seit längerem vereinbart gewesen. Dass auch Finanzsenator Evers dazustoßen soll, habe man erst durch die Pressemitteilung erfahren. Nach Erdmanns Wissen sei für die gemeinsame Runde mit Finanzsenator Evers gerade einmal eine halbe Stunde eingeplant. »Wir haben keine Ahnung, was überhaupt das Thema sein wird«, sagt Erdmann. Eine formelle Einladung mit Tagesordnung sei nicht an die Gewerkschaft ergangen. Das Gespräch sei als »Kennenlerngespräch« geplant gewesen, viel mehr als ein informelles Gespräch könne es auch nicht sein. (…) Für Kontroversen sorgt der geplante Termin für den Warnstreik. An einem der drei betroffenen Tage sollen zwei zentrale Abiturprüfungen stattfinden, die nicht verschoben werden können. Die Landesschülervertretung hatte daraufhin die Terminwahl kritisiert. Erdmann weist die Kritik zurück. Betroffen seien nur Nachholtermine in den Leistungskursen Chemie und Biologie. An denen müsse nur eine kleine Zahl an Schülern teilnehmen…“ Artikel von Marten Brehmer vom 30.05.2023 in ND online externer Link, dazu die GEW Berlin
      • am 30.05.2023: Über den Streik für kleinere Klassen reden wir nur in Verhandlungen externer Link
      • am 22.05.2023: GEW BERLIN ruft zum dreitägigen Warnstreik auf externer Link
  • GEW Berlin setzt Warnstreiks für kleinere Klassen am 21. und 22. März fort – Lehrkräfte streiken zum zehnten Mal für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz 
    Die GEW BERLIN setzt ihre Warnstreiks für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz fort. Um das Ziel kleinerer Klassen zu erreichen, hat die GEW BERLIN für den 21. und 22. März die tarifbeschäftigten Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen an den staatlichen Schulen des Landes Berlin zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. „Egal wer aus den Koalitionsverhandlungen als neue Finanzsenatorin oder als neuer Finanzsenator hervorgeht – wir erwarten von der neuen Koalition, dass sie die tausenden streikenden Kolleg*innen in Berlins Schulen nicht länger ignoriert. Auch von der künftigen Bildungssenatorin oder dem künftigen Bildungssenator erwarten wir endlich Unterstützung für unser Anliegen kleinerer Klassen“, erklärte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN.
    Die Streiks im März sind die Warnstreiktage zehn und elf, seit dem die GEW BERLIN im Juni 2021 erstmals zu Verhandlungen über einen TV Gesundheitsschutz aufgefordert hat. Der bisherige Finanzsenator Daniel Wesener hatte sich geweigert, mit der GEW BERLIN auch nur Gespräche über das Anliegen kleinerer Klassen aufzunehmen. (…) Der Warnstreik am 21. März wird dezentral organisiert. In allen Berliner Bezirken finden Streikversammlungen statt. Die Liste aller dezentralen Streikaktionen gibt es hier. Den Warnstreik am 22. März begeht die GEW BERLIN mit zentraler Demo. Los geht es um 10 Uhr am Potsdamer Platz. Vor dem Roten Rathaus findet ab 11:30 Uhr eine Abschlusskundgebung statt.“ Pressemitteilung der GEW Berlin vom 07.03.2023 externer Link, siehe auch:

    • Elfter Streiktag für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz: Über 3.000 Lehrkräfte streiken für kleinere Klassen
      Über 3.000 Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen haben heute erneut für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz gestreikt. Mit dem Tarifvertrag will die GEW das Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich regeln. „Zum insgesamt elften Mal legen wir heute die Arbeit nieder, um einen Tarifvertrag für kleinere Klassen zu erstreiken. Die Verantwortung dafür, dass heute erneut die Schule ausfällt, trägt jedoch der Berliner Senat, der auch nach eineinhalb Jahren jedes Gespräch mit uns verweigert“, erklärte Martina Regulin, Vorsitzende der GEW BERLIN. (…) Bereits am Vortag hatten Tausende Lehrkräfte die Arbeit niedergelegt. In dezentralen Streikversammlungen tauschten sie sich über die immer schlechter werdenden Arbeitsbedingungen aus. „Kleinere Klassen könnten die Arbeitsbelastung an den Schulen erheblich reduzieren. Viele Lehrkräfte arbeiten in Teilzeit um gute Bildungs- und Beziehungsarbeit leisten zu können, denn die Schülerinnen und Schüler sollen auf den Stühlen nicht nur sitzen, sondern eine echte Bildungschance erhalten“, so Regulin…“ Pressemitteilung vom 22.03.2023 der GEW Berlin externer Link, siehe auch den Fotobericht bei Klasse gegen Klasse externer Link vom Streiktag der Lehrer:innen in Berlin
    • TV Gesundheitsschutz: Warnstreik hoch zwölf
      Am 21. März fanden in jedem Berliner Bezirk Streikaktionen von tausenden Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen statt. Mit dem Tarifvertrag will die GEW das Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich regeln. Der insgesamt zehnte Streiktag für einen TV Gesundheitsschutz fand heute mit dezentralen Aktionen und Streikversammlungen in allen Berliner Bezirken statt…“ Bericht vom 21.03.2023 bei der GEW Berlin externer Link, darin weitere Berichte verlinkt, siehe dazu auch:

      • Berliner Lehrer:innen: Streikstrategiewechsel jetzt!
        Bei GEW-Veranstaltungen diskutierten Lehrkräfte über den weiteren Verlauf ihres Streiks für kleinere Klassen. Nicht nur die Frage der Demokratisierung spielte für sie dabei eine große Rolle.
        In über die ganze Stadt verteilten Streikversammlungen haben sich heute Hunderte Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter:innen und -psycholog:innen dafür ausgesprochen, ihren Streik für kleinere Klassen zuzuspitzen. Bisher hatte die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) sie etwa einmal pro Monat zu ein bis zwei Streiktagen aufgerufen. Doch seit mehr als einem Jahr hat es nicht einmal Verhandlungen gegeben. Die Kolleg:innen haben heute klar gemacht: So wie es läuft, kann es nicht weitergehen. Der Druck muss also erhöht werden! In einigen Bezirken (Charlottenburg-Wilmersdorf, Neukölln, Lichtenberg) wurde sich trotz teils langer Gegenreden der Hauptamtlichen bei nicht einmal einer Handvoll Gegenstimmen für einen Erzwingungsstreik ausgesprochen. Das heißt: So lange streiken, bis die Forderung nach kleineren Klassen erfüllt wird – unbefristet streiken bis zum Tarifvertrag Gesundheitsschutz (TV G). Dafür solle die Tarifkommission (TK) und der Geschäftsführende Landesvorstand (GLV) der GEW Berlin die Verhandlungen in einem ersten Schritt für gescheitert erklären, um dann alle nötigen Schritte für eine Urabstimmung einzuleiten. In anderen (Tempelhof-Schöneberg, Friedrichshain-Kreuzberg, Spandau) dafür, dass der nächste Warnstreik fünf Tage am Stück andauert. Auch gab es viel berechtigte Kritik an der Arbeitskampfleitung: Die Tarifkommission (TK) habe offensichtlicherweise keinen kurz-, mittel- und/oder langfristigen Streikplan und solle ihn, wenn doch, offenlegen! Außerdem haben für verschiedene Bezirke von der Bezirksleitung (BL) – nicht: der Mitgliederversammlung (MV) – gewählte, aber vielen Beschäftigen unbekannte TK-Mitglieder in der Vergangenheit anders abgestimmt als die Kolleg:innen, die sie vertreten sollen, in den Streikveranstaltungen. Doch der Streik solle den Streikenden gehören…“ Beitrag von Inés Heider vom 21.3.2023 bei Klasse gegen Klasse externer Link
    • Lehrkräfte streiken zum zehnten Mal für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz
      Tausende Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen haben heute die Arbeit niedergelegt, um für den Abschluss eines Tarifvertrags Gesundheitsschutz zu streiken. Mit dem Tarifvertrag will die GEW das Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich regeln. Der insgesamt zehnte Streiktag für einen TV Gesundheitsschutz fand heute mit dezentralen Aktionen und Streikversammlungen in allen Berliner Bezirken statt.
      Die Streikaktionen heute fanden über die ganze Stadt verteilt statt. Im Bezirk Mitte versammelten sich die Streikenden unter anderem in der HU-Mensa Nord. „Das politische Versagen bei der Bedarfsplanung von Lehrkräften soll zu noch größeren Klassen und noch mehr Arbeitsverdichtung führen. Die Arbeitsbedingungen werden seit Jahren schlechter, auf Kosten von Schüler*innen und Pädagog*innen. Die Kolleg*innen haben ein großes Bedürfnis, sich über die Arbeits- und Lernbedingungen auszutauschen. Wir müssen die Abwärtsspirale in den Schulen mit einem Tarifvertrag stoppen“, erklärte Manuel Honisch von der Bezirksleitung Mitte.
      Auch morgen ruft die GEW BERLIN die tarifbeschäftigten Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen an den staatlichen Schulen des Landes Berlin zum Warnstreik auf. Ab 10 Uhr startet am Potsdamer Platz eine zentrale Demo zum Roten Rathaus, wo ab 11:30 Uhr die Abschlusskundgebung stattfindet…“ Pressemitteilung der GEW Berlin vom 21.03.2023 externer Link
    • Siehe Berichte, Fotos und Videos bei der GEW BERLIN auf Twitter externer Link
  • Hohe Streikbeteiligung auch am zweiten Warnstreiktag in Folge – viele Lehrkräfte für Erzwingungsstreik für kleinere Klassen in Berlin
    • Hohe Streikbeteiligung auch am zweiten Warnstreiktag in Folge
      Rund 3.000 Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen haben auch am zweiten Tag hintereinander die Arbeit niedergelegt. Ziel ist der Abschluss eines Tarifvertrags Gesundheitsschutz, mit dem die GEW das Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich regeln will. Während gestern eine Demo mit 4.000 Teilnehmenden vom S-Bahnhof Friedrichsstraße zum Roten Rathaus zog, fand der heutige Streiktag mit dezentralen Aktionen und Streikversammlungen in allen Berliner Bezirken statt. „Die Kolleg*innen haben den heutigen Streiktag genutzt, um sich über ihre Arbeitsbedingungen auszutauschen. Der Frust unter den Berliner Lehrkräften ist riesengroß. Die jüngsten Empfehlungen der Expert*innen-Kommission der KMK haben das Fass zum Überlaufen gebracht: Diese raten zu noch größeren Klassen und noch mehr Arbeitsverdichtung, um auf den Lehrkräftemangel zu reagieren. Wir halten dagegen: Mehr Personal gibt es nur mit besseren Arbeitsbedingungen. Uns bestärkt das darin, dass die Abwärtsspirale in den Schulen nur mit einem Tarifvertrag gestoppt werden kann“, sagte Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik in der GEW BERLIN. „Alle Parteien sind mit dem Ziel kleinerer Klassen in den Wahlkampf gezogen. Egal welche Farbe der nächste Koalitionsvertrag hat – das Thema kleinere Klassen muss darin prominent angegangen werden“, forderte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN. „Wir gehen davon aus, dass Finanzsenator Wesener nach diesen beiden Warnstreiktagen darüber nachdenken wird, ob er unseren Wunsch nach Verhandlungen weiterhin ignorieren kann“, so Erdmann. Bisher hat der Finanzsenator auf die Gesprächsaufforderungen der GEW BERLIN nicht reagiert…“ Pressemitteilung der GEW Berlin vom 09.02.2023 externer Link
    • Berlin: Viele Lehrkräfte für Erzwingungsstreik
      Am heutigen zweiten Streiktag haben heute Streikcafés in jedem der zwölf Bezirke der Hauptstadt stattgefunden. In viele von ihnen – in Neukölln, Pankow, Charlottenburg-Wilmersdorf, Tempelhof-Schöneberg und Mitte – wurde dabei von Beschäftigten die Perspektive eines Erzwingungsstreiks externer Link eingebracht und kam gut an. Bei den so überfüllten Streikversammlungen, dass es zum Teil sogar noch vor ihrem Beginn Einlassstop gemacht werden musste, kam es quasi zu standing ovations sowie zu Abstimmungen über das Vorhaben. Mit nur zwei Enthaltungen und drei Nein-Stimmen ist der Auftrag an die Arbeitskampfleitung der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) seitens der Lichtenberger Lehrkräfte beispielsweise glasklar. In Charlottenburg-Wilmersdorf gab es sogar keine einzige Gegenstimme und nur zehn Enthaltungen.Unter den Streikenden in Pankow gab es zwei Gegenstimmen und circa zehn Enthaltungen. Darüber hinaus sprachen sich klare Mehrheiten für die Zusammenlegung des Streiks mit dem der TVöD- und Post-Beschäftigten sowie für das Abhalten von Streikversammlungen an allen künftigen Streiktagen aus…“ Beitrag von Inés Heider vom 8. Feb 2023 bei Klasse gegen Klasse externer Link
  • Trotz Eiseskälte: Starker Auftakt zum zweitägigen Warnstreik für kleinere Klassen in Berlin 
    Über 4.000 Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen haben heute für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz gestreikt. Ziel des Warnstreiks ist es, das Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich zu regeln. Entlastung entsteht durch kleinere Lerngruppen, so sagen nicht nur wissenschaftliche Studien, sondern auch die direkte Praxiserfahrung der Kolleg*innen.
    Mit dem zweitägigen Warnstreik am 7. und 8. Februar will die GEW wenige Tage vor der Wahl den Druck auf die rot-grün-rote Koalition erhöhen. „Wir streiken heute zum achten Mal in wenigen Monaten und unser Arbeitgeber, Finanzsenator Daniel Wesener, hat es bisher nicht für nötig gehalten, mit uns in ein Gespräch zu gehen“, kritisierte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN. „Alle drei Koalitionsparteien haben die Forderung nach kleineren Klassen in ihre Wahlprogramme geschrieben. Passiert ist bisher nichts. Wir erwarten konkrete politische Handlungsvorschläge und einen Tarifvertrag.“ (…) Der zweitägige Warnstreik wird am 7. Februar mit einer Demo vom S-Bahnhof Friedrichstraße und einer zentralen Kundgebung vor dem Roten Rathaus begonnen. Für den zweiten Streiktag am 8. Februar sind dezentrale Aktionen in allen Bezirken geplant. Mehr Infos zu den dezentralen Aktionen: https://www.gew-berlin.de/tarif/tv-gesundheitsschutz/dezentrale-streikcafes externer Link
    Aufgerufen sind die tarifbeschäftigten Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen an den staatlichen Schulen des Landes Berlin, die unter den Geltungsbereich des TV-L fallen…“ Pressemitteilung der GEW Berlin vom 07.02.2023 externer Link

    • Siehe auch auf Twitter die Berichte und Fotos von GEW BERLIN externer Link und Christoph Wälz externer Link
    • und den Tweet der GEW Betriebsgruppe 08G35 vom 7.2. externer Link (Grundschule in der Köllnischen Heide in Berlin-Neukölln) mit Foto: „Bei Eiseskälte stehen wir Streikposten vor unserer Schule. Heute & Morgen sind wir wieder im #Warnstreik für den Tarifvertrag Gesundheitsschutz für #KleinereKlassen an Schulen! Der Senat weigert sich, mit der @GEW_BERLIN zu verhandeln & wir setzen ihn weiter unter Druck! #b0702
  • GEW Berlin ruft am 7. und 8. Februar zum 8. Warnstreik für kleinere Klassen auf – Junge GEW Berlin fordert Erzwingungsstreik
    • GEW BERLIN ruft zum zweitägigen Warnstreik für kleinere Klassen auf
      Für den 7. und 8. Februar ruft die GEW BERLIN an allen Berliner Schulen zum zweitägigen Warnstreik für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz auf. Da Finanzsenator Daniel Wesener sich weiterhin weigert, mit der GEW BERLIN Gespräche aufzunehmen, hält der Geschäftsführende Landesvorstand der GEW es für nötig, mit dem Mittel des Arbeitskampfes den Druck auf den Arbeitgeber zu erhöhen. „Anfang Februar wird in Berlin gewählt. Mit unserem Streik wollen wir die Parteien an ihre Wahlprogramme erinnern. Alle demokratischen Parteien sind sich einig, dass wir kleinere Klassen und bessere Bedingungen in den Schulen brauchen. Nur geändert hat sich seit der letzten Wahl nichts. Mit einem Tarifvertrag wollen wir die Weichen stellen für konkrete Schritte zu kleineren Klassen. Von Herrn Wesener als unserem Arbeitgeber erwarten wir, dass er sich mit uns an einen Tisch setzt“, betonte Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik. „Der Krankenstand in den Schulen und Kitas dieser Stadt ist aktuell so hoch wie nie. Auch die schlechten Arbeitsbedingungen sind ein Grund dafür. Wir wollen mit dem Senat über Arbeitsbedingungen verhandeln, die nicht krank machen“, erklärte Udo Mertens, Leiter des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik. (…) Der zweitägige Warnstreik wird am 7. Februar mit einer Demo und einer zentralen Kundgebung begonnen. Der Ort wird noch bekannt gegeben. Für den zweiten Streiktag am 8. Februar sind dezentrale Aktionen in den Bezirken geplant…“ Aufruf vom 16.01.2023 externer Link
    • „Erzwingungsstreik jetzt“ – Unterschreibe den Antrag an den Landesvorstand der GEW Berlin
      Wir fordern den Landesvorstand auf, die Verhandlungen um den Tarifvertrag-Gesundheit mit dem Berliner Senat für gescheitert zu erklären. Wir, die streikenden Lehrer:innen, wollen selbst Einfluss auf die Frage nehmen, wie unser Arbeitskampf geführt wird. Der LV möge deshalb alle nötigen Schritte für eine Abstimmung über einen Erzwingungsstreik einleiten. Wir streiken, bis wir unseren Tarifvertrag haben! (…) Während der Senat unsere monatlichen Warnstreiks noch teilweise ignorieren konnte, kann die Bildungsverwaltung bei einem Erzwingungsstreik nicht mehr den Kopf in den Sand stecken und Augen und Ohren vor uns verschließen. Ein Erzwingungsstreik ist unser verfassungsmäßig geschütztes Recht nach gescheiterten Tarifverhandlungen den Druck auf den Arbeitgeber zu erhöhen. Wir fordern deshalb unsere Verhandlungsführer:innen Anne Albers (Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik) und Udo Mertens (Leiter des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik) auf, der Wahrheit ins Auge zu sehen: Erkennt, dass es keine Verhandlungen geben wird, wenn wir den Druck nicht erhöhen! Erklärt die Verhandlungen für gescheitert! Auf mehreren Personalversammlungen hat uns Udo versprochen, im kommenden Jahr die „Daumenschrauben anzuziehen“. Udo, halt dich an dein Versprechen und leite eine Urabstimmung für einen Erzwingungsstreik ein!. (…) Dafür wollen wir nun endlich „die Daumenschrauben anziehen“. Wir fordern den GEW-Landesvorstand mit diesen Unterschriften dazu auf, alle notwendigen Schritte für einen Erzwingungsstreik in die Wege zu leiten und diesen aktiv zu organisieren. Natürlich freuen wir uns auch über Solidarität von Kolleg:innen aus anderen Bundesländern, denn die Frage von kleineren Klassen betrifft nicht nur Berlin.“ Antrag der jungen GEW Berlin am 19. Jan 2023 gespiegelt bei Klasse gegen Klasse externer Link und der Antrag zum unterzeichnen externer Link
  • 7. Warnstreik für kleinere Klassen: Mehr als 2500 Lehrkräfte streiken für gesunde Arbeitsbedingungen 
    „… „Der Krankenstand in den Schulen und Kitas dieser Stadt ist aktuell so hoch wie nie. Die Lehrkräfte, Erzieher*innen und Sozialpädagog*innen zahlen mit ihrer Gesundheit den Preis für die immer schlechter werdenden Arbeitsbedingungen“, betonte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN. „Die Politik versäumt es seit Jahren, die nötigen Lehrkräfte auszubilden und die fehlenden Schulen zu bauen. Damit sich endlich etwas daran ändert, wollen wir einen Tarifvertrag für kleinere Klassen“, so Erdmann.  „Wir wollen mit dem Senat verhandeln: Über Arbeitsbedingungen, die nicht krank machen“, erklärte Udo Mertens, Leiter des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik. Er rief Finanzsenator Daniel Wesener dazu auf, endlich mit der GEW zu sprechen. „Herr Wesener ist als Arbeitgeber für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Berlin zuständig. Er ist verantwortlich für deren Arbeitsbedingungen. Wir lassen es nicht durchgehen, dass er sich hinter seinem Arbeitgeberverband versteckt.“ Die Wahlwiederholung steht vor der Tür und es ist an der Zeit, dass sich die Parteien an ihren Versprechen messen lassen. „Alle drei Regierungsparteien haben das Ziel kleinerer Klassen in ihren Wahlprogrammen – passiert ist seit der letzten Wahl jedoch rein gar nichts“, erklärte Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik. „Auch der Landeselternausschuss hat sich mit den Forderungen der GEW BERLIN solidarisiert. Die ganze Stadt wünscht sich bessere Bildungsbedingungen“. Die Demo startete am Rosa-Luxemburg-Platz und zog vor die  Senatsbildungsverwaltung. Vor tausenden Streikenden vor der Senatsbildungsverwaltung rief Albers Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse dazu auf, die GEW bei ihrer Forderung nach kleineren Klassen zu unterstützen. „Gute Bildung muss endlich Priorität haben in dieser Stadt. Wir erwarten von der Bildungssenatorin, dass sie sich im Senat für kleinere Klassen einsetzt“, so Albers…“ Bericht der GEW Berlin vom 15.12.2022 externer Link mit Fotos und Video – weitere auf deren Twitter-Acc externer Link
  • GEW Berlin ruft am 15. Dezember an allen Berliner Schulen zum ganztägigen siebten Warnstreik und Kundgebung für einen Tarifvertrag zum Gesundheitsschutz auf
    Für den 15. Dezember ruft die GEW BERLIN an allen Berliner Schulen erneut zum ganztägigen Warnstreik auf. Mit ihrem siebten Warnstreik für einen Tarifvertrag zum Gesundheitsschutz will die GEW den Druck auf die rot-grün-rote Koalition erhöhen. Ziel ist es, das Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich zu regeln. Aufgerufen sind die tarifbeschäftigten Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen an den staatlichen Schulen des Landes Berlin, die unter den Geltungsbereich des TV-L fallen. Die Demo beginnt um 10 Uhr am Rosa-Luxemburg-Platz. Die Abschlusskundgebung findet vor der Senatsbildungsverwaltung, Bernhard-Weiß-Straße 6, statt. „Die Wahlwiederholung steht vor der Tür. In ihren Wahlprogrammen bekennen sich fast alle Parteien zu dem Ziel kleinerer Klassen. Passiert ist seit der letzten Wahl jedoch rein gar nichts. Im Gegenteil: Die Arbeitsbedingungen in den Schulen werden immer schlimmer, wie auch der extrem hohe Krankenstand beweist“, erklärte der Vorsitzende der GEW BERLIN, Tom Erdmann. „Wir wollen uns nicht mehr länger anschauen, wie die Politik die Bedingungen in den Schulen Jahr für Jahr verschlechtert. Wir wollen mit dem Senat verhandeln: Über Arbeitsbedingungen, die nicht krank machen“, so Erdmann weiter…“ Pressemitteilung vom 6.12.2022 der GEW Berlin externer Link („GEW BERLIN ruft vor Weihnachten erneut zum Warnstreik auf“)

    • Siehe auch das Mobi-Video im Tweet der GEW BERLIN  vom 13. Dez. 2022 externer Link mit dem Aufruf zur Kundgebung um 10 Uhr am Rosa-Luxemburg-Platz, siehe auch
    • Fordern die Berliner Lehrer:innen die Regierung heraus?
      Am Donnerstag ist der siebte Streiktag für kleinere Klassen. Für den Senat könnte der Wahlkampf für die Wahlwiederholung dadurch noch ungemütlicher werden…“ Beitrag von Inés In und Bastian Schmidt vom 12. Dez 2022 in Klassegegenklasse externer Link
    • 14.12.: VKG Berlin diskutiert über Lehrer:innenstreiks
      Ortsgruppentreffen der Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften (VKG) Berlin I 14.12.2022 I 18.30 Uhr I ver.di – Mediengalerie, Dudenstrase 10, Nähe Platz der Luftbrücke (U6) – siehe Infos bei Klassegegenklasse externer Link
  • GEW Berlin erhöht Druck: Sechster Warnstreiktag für kleinere Klassen am 25. November 
    Die GEW BERLIN ruft am 25. November erneut an allen Berliner Schulen zum ganztägigen Warnstreik auf. Die Demo beginnt um 10 Uhr am Nordbahnhof…“ Pressemitteilung der GEW Berlin externer Link – und da der Link nicht funktioniert, siehe auch den

    • Thread der GEW BERLIN vom 21. Nov. 2022 externer Link: „Für den 25.11. rufen wir alle tarifbeschäftigten Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen u Schulpsycholog*innen an den staatl Schulen zum #Streik für #kleinereKlassen auf. Für alle, die nicht zu dieser Gruppe gehören: Nur einen Tag später, am 26.11., sind wir wieder auf der Straße. Diesmal zusammen mit unserem Bündnispartner @schule_anders. Zusammen fordern wir eine Ausbildungsoffensive für Lehrkräfte, Erzieher*innen und Sozialarbeiter*inne. 26.11.| 14 Uhr | Moritzplatz…“
    • Streikkundgebung: 25.11. | 10 Uhr #Warnstreik für #kleinereKlassen, Start am Nordbhf
    • Siehe auch das Mobi-Video bei youtube externer Link
    • Lehrer*innen streiken für kleinere Klassen
      Seit Oktober 2021 legen Lehrer*innen in Berlin immer wieder ihre Arbeit nieder, um für kleinere Klassen zu streiken. Heute, am 25. November findet der 6. Warnstreik statt. Sie kämpfen für kleinere Klassen, weniger Arbeitsbelastung und mehr Gesundheitsschutz.Mit dem Tarifvertrag will die  GEW Berlin die Klassengrößen an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich regeln. Auch die Schüler*innen würden von kleineren Klassen enorm profitieren. Bereits im Juni 2021 hat die GEW den Finanzsenator und die Bildungssenatorin zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Der Senat weigert sich bis heute zu verhandeln…“ Video von labournet.tv externer Link (deutsch | 1 min | 2022)
  • Interview mit Clara, Berliner Lehrerin: „Die Blockadehaltung des Senats ist eine absolute Unverschämtheit!“ 
    Beim letzten Warnstreik gingen 3.500 Kolleg:innen auf die Straße, um ein Zeichen zu setzen, dass es ihnen mit der Forderung nach einem Tarifvertrag Gesundheitsschutz ernst ist. Wir haben eine der Streikenden zu dieser Tarifauseinandersetzung interviewt. (…) Der Senat schiebt die Verantwortung auf die Tarifgemeinschaft der Länder ab. Berlin ist Teil dieser Gemeinschaft, die die Tarifverhandlungen führt. Da diese jedoch die Diskussion um einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz abgelehnt haben, sieht sich der Senat in Berlin nicht in der Pflicht, Diskussionen mit uns zu führen oder gar ein Angebot auf den Tisch zu legen. In Wechselunterrichtsphasen während der Coronapandemie haben wir Kolleg:innen jedoch praktisch erfahren, wie effektiv Unterricht in kleineren Lerngruppen ist. Die Blockadehaltung des Senats ist eine absolute Unverschämtheit, wir sind stinksauer!
    [NI: Auffallend bei der Tarifauseinandersetzung ist, dass die GEW sich ausschließlich auf Schulen konzentriert. Gibt es Gründe, wieso nicht auch andere prekäre Bildungseinrichtungen wie Kitas mit einbezogen werden?]
    Clara: Diese Entscheidung empfinde ich auch als total unverständlich. Gerade in unserer Jungen-GEW-Gruppe haben wir ebenfalls Erzieher:innen und Sozialarbeiter:innen, die regelmäßig von den gleichen Belastungen und vom Druck berichten, größere Gruppen zu betreuen. Gerade während der Coronapandemie war und ist es normal, dass eine Person auch mal zwei Gruppen parallel betreuen muss, da eine Kolleg:in kurzerhand ausgefallen ist. Die GEW argumentiert, dass der Kampf nun erst einmal exemplarisch für die Lehrkräfte geführt werden soll und dann auf andere Berufsgruppen übertragen werden kann. Dies kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, da wir für unsere Forderungen eigentlich viel effektiver streiken und streiten könnten, wenn wir alle Betroffenen mit ins Boot holen würden. Alle im Bildungsbereich tätigen Kolleg:innen haben die gleichen Probleme und benötigen somit die gleichen tariflichen Absicherungen.
    [NI: Wenn die GEW nur für Teilbereiche streiten möchte, wie macht sich das dann in ihrer Mobilisierung bemerkbar?]
    Clara: Die Mobilisierung wird eigentlich ganz klassisch von oben organisiert. Die Gewerkschaftsführung ruft zum Streik auf und die Vertrauenspersonen versuchen, dafür an ihren Einrichtungen zu mobilisieren. Darüber hinaus wird die GEW selbst aber nicht aktiv. Sie organisiert wenig bis keine Diskussionsveranstaltungen, um mit Kolleg:innen direkt in Kontakt zu kommen oder Basisstrukturen aufzubauen, die den Streik selbst organisieren und in die Hand nehmen. Gerade dieses Element aus dem Streik der Pflegekräfte hier in Berlin hatte sich sehr positiv auf die Mobilisierung an den Krankenhäusern ausgewirkt. Warum die GEW-Vorstände sich daran kein Beispiel nehmen, kann ich mir nur so erklären, dass sie an einer aktiven Einbindung der Basis kein Interesse haben bzw. nicht wissen, wie diese funktionieren soll. (…) Die Blockadehaltung des Senats hat gezeigt, dass die Strategie der Warnstreiks nicht genügend Druck aufbaut, um den Senat zu Verhandlungen zu bewegen. Aus meiner Sicht sollte hier die GEW ihre Schlagzahl erhöhen und mehr Streiks mit weniger Abständen organisieren. Es sollte das Ziel sein, diese in einen Erzwingungsstreik zu verwandeln. Die Vorbereitungen und notwendigen Abstimmungen für einen solchen Erzwingungsstreik könnten jetzt schon parallel zu den häufigeren Warnstreiks durchgeführt werden. Gleichzeitig sollte der alleinige Fokus auf die Schulen aufgehoben werden. Auch wenn dies die Tarifverhandlungen eventuell verkompliziert, sollten wir unsere eigene Kampfkraft nicht schon im Vorhinein selbst einschränken. Alle Kolleg:innen auf die Straße!...“ Interview von Christian Gebhardt in Neue Internationale 269 vom November 2022 externer Link (Arbeitermacht) mit Clara, Berliner Lehrerin
  • Streik der Lehrer:innen in Berlin: Was denken wir Schüler:innen dazu? 
    Am Dienstag, den 17.10.22 gingen tausende von Lehrer:innen auf die Straßen, um für kleinere Klassen, kürzere Arbeitszeiten, und mehr Geld für Bildung statt fürs Militär zu streiken. Eine Beteiligung von Schüler:innen merkte man nur vereinzelt. (…) Durch die vielen Krisen, die unseren Alltag prägen, nimmt die psychische Belastung von Schüler:innen zu. Die Corona-Pandemie, der Ukrainekrieg, die Energiekrise, der Klimawandel und vieles mehr belasten alle Kinder oder Jugendlichen. Sozialarbeiter:innen sind zunehmend überfordert mit der Menge an Schüler:innen, die Hilfe dringend benötigen. So werden psychische Krankheiten oft gar nicht bemerkt oder ansonsten totgeschwiegen. Unter solchen Bedingungen kann Bildung nicht optimal übermittelt werden, und sie betreffen alle, die in der Schule arbeiten, seien es die Lehrer:innen, Schüler:innen, Sozialarbeiter:innen oder auch Putzkräfte und Sekretär:innen. Deswegen fordern wir: Es braucht einen gemeinsamen Kampf mit und für alle, die unter dem Schulsystem leiden!
    Dieser Kampf kann allerdings nicht stattfinden, wenn alle getrennt voneinander streiken. Am 17.10 waren beispielsweise gar nicht alle Bereiche in den Streik der GEW eingebunden und zum Streik aufgerufen, da sie z.B. outgesourced und bei einem anderen Unternehmen angestellt sind. Wir Schüler:innen können und wollen als Jugend die Streiks unterstützen und mit anführen, um unsere Stimme laut zu machen…“ Beitrag von Raya Eilers und Liz Dukie am 27.10.2022 in Klasse gegen Klasse externer Link
  • TV Gesundheitsschutz: GEW legt am 18.10. mit fünftem Warnstreik für kleinere Klassen nach – Unterstützung vom Landeselternausschuss Schule 
    Rund 3.500 Lehrkräfte legten auch am fünften Warnstreiktag der GEW Berlin für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz die Arbeit nieder. Mit dem Tarifvertrag will die GEW BERLIN das zahlenmäßige Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich regeln. „Der Tarifvertrag ist unser Hebel für Entlastung“, sagte die Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik, Anne Albers, auf der Kundgebung vor Tausenden Streikenden. „Nur mit einem Tarifvertrag können wir den Senat dazu bringen, endlich verbindliche Zusagen über mehr Personal, mehr Schulgebäude und kleinere Klassen zu machen. Wir wollen heute Verhandlungen und morgen einen Tarifvertrag, damit sich in den nächsten Jahren endlich etwas ändert in unseren Schulen!“, so Albers. Unterstützung für ihre Forderung erhält die GEW BERLIN vom Landeselternausschuss Schule. So sprach der Vorsitzende Norman Heise auf der Kundgebung vor dem Roten Rathaus. Der Landeselternausschuss Schule (LEA) hat in seiner Sitzung am vergangenen Freitag beschlossen, das Ziel der GEW zu unterstützen, über den TV Gesundheitsschutz kleinere Klassen in den Berliner Schulen umzusetzen. Dazu Norman Heise: „Auch der LEA verfolgt seit Jahren die Forderung, die Klassen in den Berliner Schulen nicht immer größer werden zu lassen. Genauso lange sehen wir Jahr für Jahr die Klassenfrequenzen steigen – auch über die Vorgaben der Verordnungen und über Kapazitäten der Schulen hinaus. Wir sehen keinen wirksamen Hebel, die Klassengrößen zu begrenzen, außer über die Forderung der GEW nach einem Tarifvertrag. Daher werden wir die Forderung der GEW ab sofort unterstützen, um unsere Kinder, aber auch das pädagogische Personal perspektivisch zu entlasten, auch wenn uns bewusst ist, dass die Realisierung über den Ausbau von Studienplätzen und den Bau weiterer Schulplätze nicht von heute auf morgen erfolgen kann.“ Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN, kündigte weitere Warnstreiks an, sollte der Finanzsenator seine Haltung nicht überdenken und mit der GEW BERLIN in Verhandlungen treten…“ Bericht vom 18.10.2022 bei der GEW Berlin externer Link, siehe auch:

    • Unterrichtsausfall in Berlin: 3500 Lehrer beteiligen sich an Warnstreik
      Lehrkräfte fordern kleinere Klassen und einen Tarifvertrag. Damit würde die Arbeitsbelastung erheblich sinken. Der Senat mauert jedoch. (…) Die Gewerkschaft trägt ihr Anliegen schon seit mehr als einem Jahr vor und organisierte deswegen bereits einige Protestaktionen und Warnstreiks. Der Senat verweist darauf, dass Berlin – wie alle anderen Bundesländer außer Hessen – der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) angehört. Ohne Zustimmung der Tarifgemeinschaft könne Berlin daher keine Tarifverhandlungen über die Klassengröße aufnehmen. Die TdL lehne solche Verhandlungen ab. GEW-Landeschef Tom Erdmann kündigte weitere Warnstreiks an, sollte der Senat seine Haltung nicht überdenken. In Berlin gibt es rund 34.000 Lehrer, viele davon sind Angestellte und dürfen anders als Beamte streiken.“ Meldung vom 18.10.2022 in der Berliner Zeitung online externer Link
    • Videos auf youtube von Freundeskreis Videoclips: die Rede von Anne Albers externer Link – Leitung Tarifpolitik bei GEW Berlin und von Tom Erdmann externer Link (GEW-Vorsitz)
    • und Tweet der GEW Berlin externer Link mit Fotos/Video : „Wieso sollen wir darauf verzichten das Verhältnis von Lehrkräften zu Schüler*innen tariflich zu vereinbaren, wenn das rechtlich möglich ist? Wieso sollen wir das Thema weiter dem Arbeitgeber überlassen, damit der die Arbeitsbedingungen nach Kassenlage ausrichtet? #KleinereKlassen
  • GEW BERLIN erhöht Druck: Fünfter Warnstreiktag für kleinere Klassen am 18. Oktober 
    Nur wenige Tage nach dem letzten erfolgreichen Warnstreik ruft die GEW BERLIN erneut an allen Berliner Schulen zum ganztägigen Warnstreik auf. Ziel ist der Abschluss eines Tarifvertrages zum Gesundheitsschutz, in dem das Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich geregelt wird. Aufgerufen sind für Dienstag, den 18. Oktober die tarifbeschäftigten Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen an den staatlichen Schulen des Landes Berlin, die unter den Geltungsbereich des TV-L fallen. Die Demo beginnt um 10 Uhr am Dorothea-Schlegel-Platz (Bahnhof Friedrichstraße). Die Abschlusskundgebung findet gegen 12 Uhr vor dem Roten Rathaus statt…“ PM vom 11.10.2022 externer Link, siehe auch das Mobi-Video auf youtube externer Link
  • GEW Berlin weitet Streiks für kleinere Klassen aus: Am 28. September fand ganztägiger Warnstreik an den Berliner Schulen mit Kundgebung statt
    • Kleine Klassen, große Wirkung: Berliner Lehrkräfte demonstrieren für Tarifvertrag Gesundheitsschutz und bessere und verbindliche Betreuungsschlüssel
      „Ihre Freunde fragen sie, was sie falsch macht. Sie ist Kunstlehrerin und trotzdem überarbeitet. Maria W. unterrichtet in Teilzeit an einem Berliner Gymnasium – sie hat einen Arbeitsvertrag über 20 Stunden die Woche. Faktisch arbeitet sie aber mehr als 40 Stunden. »Ich arbeite schnell, gut und strukturiert.« Sicher könne man auch an der Vorbereitung oder der Rückmeldung für die Schüler sparen. »Aber da will ich nicht sparen«, sagt sie. Hinzu kommen Fachkonferenzen, Klassenkonferenzen, Aufgabenstellungen für Prüfungen und Verwaltung – wenn etwa ein Kind fehlt, müsse das an verschiedene Stellen gemeldet werden. Außerdem springe man ständig für Kollegen ein, die aufgrund von Überlastung erkrankten. Am Mittwoch morgen demonstriert sie mit mehr als 3.000 Berliner Kollegen für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz und kleinere Klassen. Im Juni 2021 hatte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) den Berliner Senat erstmals zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Doch der verweist gern auf den Lehrermangel, weshalb derartige Forderungen unangebracht seien. Kleinere Klassen sind aus W.s Sicht »essentiell wichtig«. Auch gegen den Personalmangel. Vier von fünf, die mit ihr das Referendariat gemacht haben, hätten aufgehört. 34 Schüler anstelle von 20 Schülern in einer Klasse zu betreuen, bedeute eine Verdopplung der Arbeitsleistung. Und »gibst du jedem auch nur eine Minute Rückmeldung zu seiner Arbeit, ist die Unterrichtsstunde um.« Zum einen würden Hausaufgaben, die nie kontrolliert werden, keinen Sinn ergeben. Zum anderen ist »jeder Schüler eine eigene Persönlichkeit, die gesehen werden will«, sagt W. De facto betreue man in seinem Fach ja 160 bis 170 Schüler, ergänzt ihre Kollegin M. Sie wechselte an eine Integrierte Sekundarschule (ISS), weil dort die Klassen etwas kleiner sind. Dafür sei der Klassenverband komplizierter. Es gebe auch »Teamteaching«, das heißt, man unterrichtet zu zweit eine Klasse. Aus ihrer Sicht sollte die Methode Standard werden. Außerdem sollten Berufsanfänger, die in der Regel noch viel längere Vorbereitungszeiten brauchen, mit weniger Stunden beginnen, findet M. Das sei zwar keine Forderung der aktuellen Auseinandersetzung, würde den Berufseinstieg aber erleichtern und dem Personalmangel entgegenwirken. (…) »Wer nicht verhandeln will, muss Streik ertragen«, steht auf einem der Plakate, die die Lehrkräfte bei der Demo mitführen. Die GEW will noch in diesem Jahr eine Lösung herbeiführen. Gibt es kein Entgegenkommen, will sie die Streiks ausweiten. Die Not ist groß, und die Lehrer scheinen zu mehr bereit zu sein. Eine Lehrerin von der Grundschule am Insulaner in Steglitz sähe gern mal die Politiker mit 27 bis 30 Kindern umgehen. Ein Deutsch- und Biolehrer von der Otto-Hahn-Schule, auch eine ISS, in Neukölln fragt sich, ob das ganze Demonstrieren etwas nutzt, und findet: Der nächste Streik sollte nicht angekündigt werden.“ Reportage von Susanne Knütter in der jungen Welt vom 29. September 2022 externer Link
    • Lehrer:innenstreik: Jetzt muss die GEW Berlin alle Beschäftigten aufrufen
      An Berlins Schulen wird heute für kleinere Klassen gestreikt. Diese dringende Forderung betrifft alle Beschäftigten dort. Eine betroffene Schulsozialarbeiterin erklärt, warum es umso wichtiger wäre, dass auch alle gemeinsam zum Streik aufgerufen werden. (…) „Aus dem Teufelskreis: fehlendes Personal – kein Spielraum für Entlastungen – fehlende Attraktivität des Berufs – noch mehr fehlendes Personal“, wie ihn die GEW Berlin beschreibt, gibt es nur Entkommen, wenn im Hier und Jetzt die Voraussetzung für grundlegende Veränderung in der Zukunft geschaffen wird. Ein Tarifvertrag wäre zweifelsohne ein Schritt in die richtige Richtung: Schließlich kann seine Einhaltung eingeklagt werden. Das wird bitter nötig sein. Vor Kurzem ist bekannt geworden, dass in Berlin mehr als 20.000 Schulplätze fehlen – 20.600 um genau zu sein. 11.000 davon an Grundschulen. Als Ende August die Schule wieder begann, hatte jedoch jedes Kind einen. Ausgenommen sind 1.000 ukrainische Kinder, für die weiterhin nach einer Lösung gesucht wird. Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) zeigte sich wieder einmal stolz: Durch schulorganisatorische Maßnahmen sei das Unmögliche möglich geworden. Im Klartext heißt das, dass die schon überfüllten Klassen vergrößert worden sind. Um dem Kampf für Entlastung noch mehr Stärke zu verleihen, sollte die GEW Berlin ihn jedoch ausweiten. Im Bildungssektor arbeiten viele Beschäftigte outgesourct und befristet beziehungsweise projektgebunden. So gibt es neben Lehrkräften an Schulen in Berlin auch Securities, Hausmeister:innen, Reinigungskräfte, Rechenpat:innen, Schüler:innen- und Respektcoach:innen, Fellows, Erzieher:innen, Nachhilfelehrer:innen, Referendar:innen und viele mehr. Die meisten von ihnen sind von freien Trägern, also anderen externen, profitorientierten Unternehmen oder NGOs angestellt und verdienen schlecht. Das Gehalt von Sozialpädagog:innen ist beispielsweise gerade mal ein Drittel so hoch wie das von dem der angestellten Lehrer:innen. Das der Fellows fällt sogar noch geringer aus. In der Folge sehen viele Kolleg:innen sich der unbezahlbar hohen Mieten wegen gezwungen, weit aus der Stadt herauszuziehen. Viele von ihnen würden, wie die Lehrkräfte auch, unmittelbar von kleineren Klassen profitieren…“ Beitrag von Inés In am 28.9.2022 bei Klassegegenklasse externer Link
  • GEW Berlin weitet Streiks für kleinere Klassen aus
    „Die GEW BERLIN ruft für den 28. September erneut zu einem ganztägigen Warnstreik an den Berliner Schulen auf. Ziel ist der Abschluss eines Tarifvertrages zum Gesundheitsschutz, in dem das Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich geregelt wird. „Kleinere Klassen tragen durch eine geringere Arbeitsbelastung zum Gesundheitsschutz der Pädagog*innen bei. Auch die Schüler*innen würden von kleineren Klassen enorm profitieren“, sagte der Vorsitzende der GEW BERLIN, Tom Erdmann. Aufgerufen sind die tarifbeschäftigten Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen an den staatlichen Schulen des Landes Berlin, die unter den Geltungsbereich des TV-L fallen. Gleichzeitig kündigte die GEW BERLIN an, die Warnstreik-Aktivitäten auch über den 28. September hinaus auszuweiten. „Wir wollen in diesem Schuljahr eine Lösung. Wir fordern den Finanzsenator auf, auf unsere Gesprächsangebote einzugehen und mit uns in Verhandlungen einzutreten. Andernfalls werden wir sehr zeitnah zu weiteren Streiks aufrufen, um unserem Anliegen den nötigen Nachdruck zu verleihen“, erklärte der Leiter des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik der GEW BERLIN, Udo Mertens. Er verwies darauf, dass in ihren Wahlprogrammen alle drei Regierungsparteien kleinere Klassen gefordert haben. Der Personalmangel in den Schulen taugt nach Auffassung der GEW BERLIN nicht als Argument gegen einen Tarifvertrag. „Die Berliner Schule hat bessere Arbeitsbedingungen für Pädagog*innen dringend nötig, wenn sie die so gefragten Fachkräfte gewinnen will. Mit einem Tarifvertrag müssten die Arbeitgeber vorausschauend die Weichen stellen für Qualitätsverbesserungen in der Zukunft. Ein Tarifvertrag schafft Verbindlichkeit, damit der Senat endlich dafür sorgt, dass ausreichend Lehrkräfte ausgebildet werden“, erklärte Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik. „Den Verweis auf das fehlende Personal bringen genau diejenigen, die es seit Jahren versäumen, für eine auskömmliche Personalsituation zu sorgen. Das fehlende Personal führt immer nur zu weiteren Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen und der Bildungsqualität“. Wie jüngst bekannt wurde, fehlen in Berlin 20.000 Schulplätze…“ Pressemitteilung der GEW Berlin vom 15. September 2022 externer Link
  • GEW Berlin und rund 2.500 Lehrkräfte, Sozialarbeiter*innen und Schulpsycholog*innen streiken für kleinere Klassen am 29. Juni 
    Rund 2.500 Lehrkräfte, Sozialarbeiter*innen und Schulpsycholog*innen haben am 29. Juni ganztägig ihre Arbeit niedergelegt. Mit unserem Tarifvorhaben für kleinere Klassen wollen wir den Gesundheitsschutz der Lehrkräfte verbessern. Kleinere Klassen bedeuten weniger Belastung für die Pädagog*innen. Kleinere Klassen bedeuten aber auch bessere Lernbedingungen, von denen die Schüler*innen profitieren. Die schlechten Arbeitsbedingungen der Pädagog*innen sind Folge und Ursache des Lehrkräftemangels zugleich. Wenn wir die katastrophale Personallage an den Berliner Schulen nachhaltig verbessern wollen, müssen wir diesen Teufelskreis durchbrechen. Wir lassen uns daher nicht mit Hinweisen auf den Lehrkräftemangel von unseren berechtigten Forderungen abbringen…“ Pressemitteilung der GEW Berlin vom  29.06.2022 externer Link – siehe auch:

    • Mehr Personal, kleinere Klasse: Tarifvertrag Gesundheitsschutz!
      Rede der GEW-Bundesvorsitzenden Maike Finnern zur Kundgebung am 29.6.22 am Roten Rathaus als Video von Freundeskreis Videoclips bei youtube externer Link
    • Tweet der GEW Betriebsgruppe 08G35 externer Link (Betriebsgruppe Grundschule in der Köllnischen Heide in Berlin-Neukölln): „Heute sind wir im #Warnstreik & stehen Streikposten vor unserer Schule in der Köllnischen Heide. Wir wollen einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz für #KleinereKlassen an den Schulen! Der Senat weigert sich mit @GEW_BERLIN  zu verhandeln & wir setzen ihn damit unter Druck! #b2906
    • Berlin: Weniger ist mehr. GEW-Streik für kleinere Klassen
      Nachdem die Berliner Sektion der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) Lehrer:innen im April zu einem ersten eintägigen Warnstreik aufgerufen hatte, ging der Kampf nun heute weiter. Noch vor dem Gewitter am heutigen Mittwoch, den 29. Juli, gingen 2.500 in der Hauptstadt Lehrende für kleinere Klassen auf die Straßen. Die Demonstration anlässlich des Streiks durch Berlin-Mitte zum Roten Rathaus wurde von Lehrer:innen und GEW-Mitgliedern begleitet – hauptsächlich jüngere Beschäftigte. Schließlich sind viele ältere Lehrer:innen verbeamtet und dürfen so legal nicht streiken. Die Verbeamtung wird vielfach als Erlösung von schlechter Bezahlung dargestellt, doch sie führt nur dazu, den Lehrer:innen ihre Streikkraft zu nehmen. Viele Verbeamtete seien trotzdem solidarisch, so Shadi Henninger, Vertretungslehrerin in Berlin Moabit. Auch Schüler:innen nahmen an der Demonstration teil…“ Bericht von Inés In vom 29. Jun 2022 bei Klasse gegen Klasse externer Link
  • [Berlin am 7. April 2022] Streik für kleinere Schulklassen 
    Am 7. April streikten in Berlin 3000 Lehrkräfte für kleinere Klassen und mehr Personal. Die Gewerkschaft GEW hatte die angestellten Lehrkräfte der 683 öffentlichen Berliner Schulen zu einem Warnstreik für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz aufgerufen. Ein Novum mit bundesweiter Signalwirkung: erstmals soll die Personalbemessung an Schulen nicht mehr einseitig durch die Landesregierung, sondern tarifvertraglich geregelt werden. (…) In Berlin wurde das Maximum der zu unterrichtenden Stunden durch mehrere Arbeitszeiterhöhungen zu Beginn der 2000er Jahre ausgereizt. Seitdem ist jedoch zum einen die Arbeit in der Unterrichtszeit verdichtet worden, indem immer mehr Anforderungen an die Lehrkräfte gestellt werden. Zum anderen haben die außerunterrichtlichen Aufgaben, die kaum einer Regulierung unterliegen, bundesweit stetig zugenommen. (…) Vor diesem Hintergrund hat die GEW Berlin im Herbst 2019 beschlossen, die überbordende Arbeitsbelastung der Lehrkräfte durch eine Kampagne für einen Tarifvertrag zum Gesundheitsschutz anzugehen. Adressiert werden die Forderungen an den Arbeitgeber, das Land Berlin. Damit soll eine zentrale Stellschraube der Arbeitsbelastung – die Festlegung der Klassengröße – erstmals durch einen Tarifvertrag geregelt werden…“ Artikel vom 15.4.2022 von Christoph Wälz , Mitglied der Bezirksleitung der GEW Berlin-Pankow mit Fotos der Demonstration
  • [Berlin am 7.4.] TV Gesundheitsschutz: 3.000 Lehrkräfte streiken für kleinere Klassen 
    Knapp 3.000 Lehrkräfte sind dem Aufruf der GEW BERLIN gefolgt, um für kleinere Klassen zu streiken. Vom Potsdamer Platz ging es zum Abgeordnetenhaus und von dort zum Roten Rathaus. Die GEW BERLIN fordert den Abschluss eines Tarifvertrages zum Gesundheitsschutz, in dem das Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich geregelt wird. „Unser Ziel ist, eine Verkleinerung der Klassen festzuschreiben und so durch eine geringere Arbeitsbelastung zum Gesundheitsschutz der Lehrkräfte beizutragen. Auch die Schüler*innen würden von kleineren Klassen enorm profitieren“, erklärte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN. „Kleinere Klassen bedeuten weniger Lärm, weniger Vor- und Nachbereitung, weniger Korrekturen und mehr Zeit für Unterricht, Beziehungsarbeit, individualisierte Förderung“, erklärte Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik der GEW BERLIN. Zur Umsetzbarkeit der GEW-Forderungen sagte Albers: „Natürlich erzeugt die Verkleinerung der Klassen zusätzlichen Personalbedarf. Dieses Personal ist in unseren Schulen dringend nötig und der Senat muss endlich dafür sorgen, dass ausreichend Lehrkräfte ausgebildet werden. Nicht alle Forderungen werden angesichts des Personal- und des Raummangels sofort umgesetzt werden können. Der Tarifvertrag soll aber in die Zukunft wirken und den Druck auf den Arbeitgeber erhöhen“. „Im TV Gesundheitsschutz könnte ein Stufenplan zur Verkleinerung der Klassen mit Blick auf künftig mögliche zusätzliche Einstellungen und Personalaufwüchse vereinbart werden. Damit wäre eine echte, verlässliche Perspektive für Arbeitsentlastung geschaffen“, betonte Udo Mertens, Leiter des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik der GEW BERLIN. „Das ist übrigens auch ein kräftiges Argument im Kampf gegen den Fachkräftemangel.“ Zu erwarten ist auch, dass eine Verkleinerung der Klassen dazu führt, dass der Krankenstand sinkt, weniger Lehrkräfte frühzeitig aus dem Beruf ausscheiden und weniger Lehrkräfte in Teilzeit gehen...“ Pressemitteilung der GEW Berlin vom 07.04.2022 externer Link, siehe auch:

    • Streik gegen Normalzustand. Berliner Lehrkräfte fordern kleinere Klassen. Ausstand in der Kritik. Gegenseite führt fehlende Zuständigkeit und Flüchtlingskinder an
      Im Vorfeld des Streiks am Donnerstag kam Kritik von Schülern, Eltern und Schulleitungen. Die Leiterin der Schulleitervereinigung der GEW legte erst ihr Amt nieder und gab dann auch ihre Gewerkschaftsmitgliedschaft auf. Für die Schüler sei es unzumutbar, an einem Tag, an dem Abiturprüfungen stattfinden, die Arbeit niederzulegen.
      Nach Angaben der GEW hingegen sei es schwer, zwischen April und Juni einen Termin zu finden, an dem keine Abiturprüfungen stattfinden. Und im übrigen sei das Abitur nicht wegen eines Streiktages gefährdet, »sondern jeden Tag wegen der miesen Lernbedingungen«, twitterte die Bildungsgewerkschaft am Donnerstag mittag. Nach ihren Angaben haben sich Lehrkräfte aus allen Schulen an dem Warnstreik beteiligt. Knapp 3.000 Streikende seien auf der Straße gewesen. Ob Abiturprüfungen ausgefallen sind, konnte Donnerstag nachmittag noch nicht gesagt werden. Da die GEW den Termin aber frühzeitig angekündigt hatte, seien die »allermeisten Prüfungen« verschoben worden, erklärte GEW-Pressesprecher Markus Hanisch gegenüber jW.
      Auch die von verschiedenen Berliner Initiativen getragene Kampagne »Schule muss anders« erinnerte auf Twitter daran, dass der Normalzustand das Problem sei, nicht der Streik. Aus diesem Grund beteiligten sich auch Schüler an der Demonstration. Denn eines ist nicht von der Hand zu weisen: Die Lernbedingungen der Schüler hängen mit den Arbeitsbedingungen der Lehrer zusammen. (…)
      Berlins Regierende Bürgermeisterin, Franziska Giffey (SPD), berief sich im Vorfeld auf 2.000 geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine, die die Berliner Schulen bereits zusätzlich aufgenommen haben. Im Moment sei die »Zeit des Zusammenrückens« und des »Mehr-Kapazitäten-Schaffens«, sagte Giffey laut Bericht der Berliner Morgenpost vom Dienstag. In einer Situation des Lehrermangels über verkleinerte Klassen zu sprechen, das sehe sie nicht. Aus Sicht der GEW könnte ein Tarifvertrag Gesundheitsschutz mehr Kapazitäten schaffen. Er würde weniger Krankheitsausfälle bedeuten und könnte ein Argument für Teilzeitkollegen sein, ihre Stunden aufzustocken, sagte Erdmann am Donnerstag. Nach Informationen der GEW arbeiten gegenwärtig 30 Prozent der Berliner Lehrkräfte in Teilzeit.“ Artikel von Susanne Knütter in der jungen Welt vom 08.04.2022 externer Link
  • Berlin am 7. April 2022: Angestellte Lehrkräfte streiken für kleinere Klassen im Tarifvertrag zum Gesundheitsschutz 
    „Die GEW BERLIN ruft alle tarifbeschäftigten Lehrkräfte an den staatlichen Schulen des Landes Berlin für den 7. April 2022 zum ganztägigen Warnstreik auf. Wir fordern den Abschluss eines Tarifvertrages zum Gesundheitsschutz, in dem das Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich geregelt wird. „Unser Ziel ist, in diesem Tarifvertrag eine Verkleinerung der Klassen festzuschreiben und so durch eine geringere Arbeitsbelastung zum Gesundheitsschutz der Lehrkräfte beizutragen. Auch die Schüler*innen würden von kleineren Klassen enorm profitieren“. (Tom Erdmann) Andere Berufsgruppen, die auch in Schulen arbeiten – Erzieher*innen, Betreuer*innen, Schulsekretär*innen, Hausmeister*innen, Verwaltungsleiter*innen, IT-Fachkräfte usw., haben wir dabei nicht vergessen. Die Senkung von Klassengrößen sind für Lehrkräfte ein Schlüssel zu mehr Entlastung und sie wirkt sich damit direkt für alle in Schule beschäftigten Erzieher*innen und Betreuer*innen, die klassenbezogen arbeiten, aus. Aber nicht für alle Beschäftigtengruppen ist ausschließlich die GEW zuständig, manche fallen auch gar nicht in ihren Organisationsbereich. Wenn die Tarifauseinandersetzung für die Klassengrößen erfolgreich war, werden wir ähnliche Möglichkeiten für die anderen Kolleg*innen im Organisationsbereich der GEW prüfen. Gelingt es, über diese Regelung  eine Entlastung für Lehrkräfte und für klassenbezogen arbeitende Beschäftigte zu schaffen, ist ein wichtiger Grundstein gelegt, um bessere Arbeitsbedingungen mit Entlastungsmöglichkeiten auch für andere Beschäftigte an Schulen zu regeln. (…) „Wegen des akuten Lehrkräftemangels ist zu befürchten, dass die Bildungsverwaltung weiter an der Klassengröße schrauben wird. Mit einem Tarifvertrag könnten wir das verhindern und Verbesserungen erreichen. Denn in Tarifverhandlungen könnten künftig auch wir Pädagog*innen mitbestimmen, wenn es um die Klassengröße geht. Das wäre ein enormer Schritt auf dem Weg zu besseren Bildungsbedingungen in unseren Schulen.“ (Udo Mertens) (…) Im Rahmen des ganztägigen Warnstreiks ruft die GEW BERLIN am 7. April zu einer Demonstration auf. Los geht es ab 10 Uhr auf dem Potsdamer Platz. Die Abschlusskundgebung findet gegen 12 Uhr vor dem Roten Rathaus statt.“ Streikaufruf der GEW Berlin vom 29. März 2022 mit kurzem Video externer Link
  • GEW Berlin fordert einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz: Klassengröße als wirksamste Stellschraube bei der Senkung der Arbeitsbelastung
    GEW Berlin fordert einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz: Klassengröße als wirksamste Stellschraube bei der Senkung der ArbeitsbelastungDie GEW BERLIN hat Finanzsenator Kollatz und Bildungssenatorin Scheeres heute dazu aufgefordert, Tarifverhandlungen über einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz aufzunehmen. Das Tarifvorhaben hat zum Ziel, die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen in einem Tarifvertrag zu regeln. „Kleinere Klassen sind das Ziel unseres Tarifprojekts Gesundheitsschutz“, erklärte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN auf einer Pressekonferenz zur Vorstellung des Tarifvorhabens. Eine umfangreiche Befragung der GEW unter angestellten Lehrkräften an Berliner Schulen zeigt, dass die Klassengröße aus Sicht der Kolleg*innen die wirksamste Stellschraube bei der Senkung der Arbeitsbelastung ist. „Weniger Lärm, weniger Vor- und Nachbereitung, weniger Korrekturaufwand – Entlastung entsteht durch kleinere Lerngruppen, das sagt die Praxiserfahrung der Kolleg*innen“...“ Pressemitteilung vom 21.06.2021 der GEW Berlin externer Link, siehe dazu deren Sonderseite zum TV Gesundheitsschutz externer Link und dazu:

    • Warnstreik: Mit dem Fahrrad für kleinere Klassen 
      Um ihre Forderung nach einer Verkleinerung der Klassengröße an Schulen durchzusetzen, hat die GEW BERLIN die Lehrkräfte zu einem ersten Streiktag und einer Fahrraddemo aufgerufen. Über 500 Lehrkräfte aus 28 Berliner Schulen sind heute dem Warnstreik-Aufruf der GEW BERLIN gefolgt und haben ganztägig ihre Arbeit niedergelegt. Die GEW BERLIN fordert den Abschluss eines Tarifvertrages zum Gesundheitsschutz, in dem das Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen geregelt wird. „Das Ziel unseres Tarifvorhabens ist eine Verkleinerung der Klassen. Kleinere Klassen bedeuten eine geringere Arbeitsbelastung und tragen zum Gesundheitsschutz der Lehrkräfte bei. Von kleineren Klassen profitieren aber natürlich auch die Schülerinnen und Schüler“, erklärte Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik in der GEW BERLIN. Die Demonstration fand auf dem Fahrrad statt und verlief vom Oranienplatz in Kreuzberg, entlang der Parteizentralen von Grünen, FDP, Linken bis zur Zentrale der Berliner SPD im Wedding. Abschlusskundgebung war auf dem Max-Josef-Metzger-Platz im Wedding.“ Pressemitteilung vom 7.10.2021 der GEW Berlin externer Link – siehe auch:
    • Personalmangel an Schulen: Raus aus der Tretmühle – Hunderte Lehrkräfte in Berlin radeln bei Warnstreik für »Tarifvertrag Gesundheitsschutz«. Senat weigert sich, Verhandlungen aufzunehmen
      „Radeln hält fit. Vor Schulklassen mit 30 und mehr Kindern zu unterrichten, kann dagegen auf Dauer krank machen. Der Berliner Landesverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) will solchen Zuständen Einhalt gebieten und rief für Mittwoch zu einem ganztägigen Warnstreik an mehreren Lehranstalten in der Hauptstadt auf. Bei einer Fahrraddemonstration, ausgehend vom Oranienplatz in Kreuzberg, vorbei an den Parteizentralen von Bündnis 90/die Grünen, FDP und Linkspartei, strampelten sich am Vormittag Hunderte Pädagogen warm für die Abschlusskundgebung vor dem Sitz der Landes-SPD im Bezirk Wedding. Ziel der Aktion: Die Durchsetzung eines gesonderten Tarifvertrags zum Gesundheitsschutz, der die Größen der Lerngruppen an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verlässlich regelt. Allerdings gilt es auf dem Weg dorthin zwei dicke Bretter zu bohren. Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) weigert sich, entsprechende Verhandlungen aufzunehmen, weil das Ansinnen »in die organisatorische Entscheidung der Arbeitgeberin Land Berlin« eingreife. Auch für die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) gehören Fragen der Personalbemessung in die Zuständigkeit des »Arbeitgebers«. Außerdem herrscht in ganz Deutschland ein historisch nie dagewesener Lehrermangel, wovon Berlin besonders betroffen ist. Den Betrieb an den Schulen halten hier ganze Heerscharen an mithin nur begrenzt qualifizierten Quer- und Seiteneinsteigern aufrecht. Kleinere Klassen ließen sich langfristig nur realisieren, würde die Politik den Beruf nachhaltig aufwerten und eine durchgreifende Ausbildungsoffensive an den Hochschulen in Gang setzen. Nichts davon passiert bisher. Um so wichtiger ist der Druck von der Straße. Nach Angaben von GEW-Geschäftsführer Markus Hanisch gegenüber junge Welt legten gestern »deutlich über 500 Lehrkräfte« ganztägig ihre Arbeit nieder, um sich auf dem Rad oder zu Fuß an dem Protestzug zu beteiligen. Das erscheint durchaus beachtlich angesichts von lediglich 28 Schulen, an denen zum Streik mobilisiert wurde. Aus Rücksicht auf vergangene und anhaltende Härten für Schüler in der Coronapandemie sah die Gewerkschaft von einem großflächigen Ausstand ab. Zuvor bat Landeschef Tom Erdmann »alle Eltern um Unterstützung und Solidarität«, denn »auch ihre Kinder werden von kleineren Klassen profitieren«. Eine GEW-Befragung vom Januar bei 2.000 angestellten Lehrkräften hatte ergeben, dass die Klassengröße als die wirksamste Stellschraube bei der Senkung der Arbeitsbelastung angesehen wird…“ Bericht von Ralf Wurzbacher bei der jungen Welt vom 7. Oktober 2021 externer Link
    • Kleinere Klassen: Warnstreik für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz am 6. Oktober 
      Die GEW BERLIN ruft Lehrkräfte an ausgewählten Schulen für den 6. Oktober zum Warnstreik auf. Mit dem Tarifvertrag Gesundheitsschutz wollen wir das Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften an Schulen verbindlich regeln. „Das Ziel ist, in diesem Tarifvertrag eine Verkleinerung der Klassen festzuschreiben und so durch eine geringere Arbeitsbelastung zum Gesundheitsschutz der Lehrkräfte beizutragen“, erklärte Anne Albers, ebenfalls Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik. (…) „Uns ist bewusst, dass der Unterrichtsausfall der letzten Monate durch Corona für die Familien eine enorme Belastung war. Daher haben wir auch nur einen Teil der Lehrkräfte zum Streik aufgerufen, um die Belastungen in Grenzen zu halten. Wir bitten alle Eltern um Unterstützung und Solidarität – auch ihre Kinder werden von kleineren Klassen profitieren“, betonte der Vorsitzende der GEW BERLIN, Tom Erdmann. Die Demonstration am 6. Oktober findet als Fahrraddemonstration statt. Der Demonstrationszug startet ab 10 Uhr am Oranienplatz in Kreuzberg und führt entlang der Parteizentralen von Grünen, FDP, Linken und SPD. Abschlusskundgebung ist gegen 11:15 Uhr auf dem Max-Josef-Metzger-Platz im Wedding…“ Pressemitteilung vom 1.10.2021 der GEW Berlin externer Link, siehe dazu das Mobi-Video:

Siehe auch

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=202271
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