[Arbeitsgericht Berlin] Solidarische Prozessbegleitung gegen Goldnetz gGmbh und Repressionen gegen gewerkschaftliche Organisierung

Dossier

Goldnetz sucksUnserer Kollegin wurde der Arbeitsvertrag beim Bildungsträger Goldnetz gGmbh nicht verlängert. Sie ist sich sicher, dass dies im direkten Zusammenhang mit ihrem gewerkschaftlichen Engagement in der Verdi-Kampagne „Für die gute Sache! Aber zu welchen Preis?“ steht. Befristete Arbeitsverhältnisse, wie das unserer Kollegin, machen es Geschäftsführungen besonders leicht, unliebsame Beschäftigte los zu werden. Solche Zustände und Repressionen gegen gewerkschaftliche Organisierung lassen wir nicht zu! Lasst uns gemeinsam ein deutliches Zeichen setzen, dass wir einen solchen Angriff auf unsere Grundrechte nicht dulden! Begleitet unsere Kollegin solidarisch zum Prozesstermin. Lasst uns unsere Kollegin unterstützen und gemeinsam gegen Repression und Union Busting aufstehen. Kommt mit zum Gerichtstermin am Arbeitsgericht Berlin am Montag 06.04.2020 um 10.15 Uhr am Magdeburger Platz 1, 10785 Berlin, Saal 532.“ Aufruf vom 09.03.2020 externer Link von und bei „Für die gute Sache! Aber zu welchem Preis?“ – ver.di-Kampagne der haushaltsfinanzierten Bildungsarbeiter*innen des Landes Berlin – Termin wurde wegen Corona verschoben, siehe neu:

  • Werkzeug zur Disziplinierung. Befristeter Arbeitsvertrag beim sozialen Träger Goldnetz nicht verlängert. Exbeschäftigte verliert Schadensersatzprozess New
    Knapp 20 Aktivisten versammelten sich am vergangenen Dienstag zu einer Kundgebung vor dem Berliner Arbeitsgericht und begleiteten Nuria Schmidt (Name geändert) zu ihrem Prozess. Sie klagte gegen die Goldnetz gGmbH, einen »arbeitsmarktpolitischen Dienstleister« aus der Hauptstadt, auf Schadenersatz. Der Grund: Ihr befristeter Arbeitsvertrag wurde nicht verlängert. Schmidt war dort als Beraterin zu Bildung und Beruf für geflüchtete Frauen angestellt worden. Die Richterin des Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg wies nun ihre Klage zurück. (…) Reinhold Niemerg, Schmidts Rechtsanwalt, äußerte vergangenen Freitag gegenüber jW: »Befristungen sind Werkzeuge zur Disziplinierung. Die Arbeitgeber können entscheiden, ob sie einen weiteren – befristeten oder unbefristeten – Arbeitsvertrag abschließen wollen, ohne sich hierfür rechtfertigen zu müssen.« Darauf berief sich Niemerg zufolge Goldnetz in dem Gerichtsverfahren. Der Anwalt vermutet, dass die unterbliebene Weiterbeschäftigung eine unzulässige Maßregelung dafür war, dass Nuria sich gewerkschaftlich engagiert hat. In der Verhandlung führte die Richterin zugunsten von Goldnetz immer wieder die unternehmerische Entscheidungsfreiheit ins Feld, die ebenso wie die durch die Koalitionsfreiheit geschützte gewerkschaftliche Betätigungsfreiheit grundrechtlich geschützt sei. Den Einwand Niemergs, dass die von Goldnetz für die Ausübung der unternehmerischen Entscheidungsfreiheit angeführten Gründe offensichtlich vorgeschoben waren, ließ die Richterin nicht gelten. Der Rechtsanwalt bemerkte, dass alle weiteren Mitarbeitenden des vom Berliner Senat geförderten Projekts ihre Arbeit anderweitig bei dem Dienstleister fortsetzen konnten. »Wir sind weiter der Überzeugung, dass Goldnetz vor allem deshalb keine Fortsetzung des Projekts beantragt hat, weil gerade die Mitarbeiter dieses Projekts sich am vehementesten für die Tarifkampagne der haushaltsfinanzierten Bildungsarbeiter des Landes Berlin eingesetzt haben«, so Niemerg. Ruth Kreuzer, ehemalige Betriebsrätin beim Wombats-Hostel und Unterstützerin der Beschäftigten, sagte am vergangenen Donnerstag im jW-Gespräch: »Der Kampf war trotz des Urteils keineswegs umsonst, denn es ist den Beschäftigten zu verdanken, dass handfeste Skandale in der Branche aufgedeckt wurden und der harte repressive Umgang an die Öffentlichkeit gelangt ist.« Offenbar zur Einschüchterung wurde gegen Schmidt Strafanzeige wegen Beleidigung, Verleumdung und übler Nachrede gestellt, ohne dass bisher klar ist, auf welchen Sachverhalt sich die Anzeige konkret stützt. Es sei davon auszugehen, dass die Strafanzeige aus dem Umkreis des Unternehmens stamme, sagte Kreuzer. (…) Nuria Schmidt: »Ich hätte mir von einem linken Senat erwartet, dass er Strukturen schafft, in denen die Beschäftigten vor Willkür der Arbeitgeber geschützt sind.« Der Senat solle Projekte nur an soziale Träger vergeben, die gewerkschaftliches Betriebsengagement nicht sanktionieren. Trotz der Einschüchterungsversuche habe ihr die Solidarität der Mitstreiterinnen und Mitstreiter Mut gemacht…“ Artikel von Pascal Richter in der jungen Welt vom 09.08.2021 externer Link
  • Aufruf solidarische Prozessbegleitung gegen Goldnetz gGmbH am Dienstag, 03.08.21 
    Eine Beschäftigte klagt gegen den Bildungsträger Goldnetz gGmbH, da ihr Vertrag nicht verlängert wurde. Alles deutet darauf hin, dass dies im direkten Zusammenhang mit ihrem gewerkschaftlichen Engagement in der Verdi-Kampagne „Für die gute Sache! Aber zu welchem Preis?“ steht. Die Beschäftigten der haushaltsfinanzierten Bildungs- und Beratungsbranche im Land Berlin, rufen deswegen zur solidarischen Prozessbegleitung auf.
    In unserer Branche sind undemokratische Strukturen in den Betrieben sowie Repressionen seitens unserer Arbeitgeber*innen bei gewerkschaftlichem Engagement Standard. Des Weiteren zählen Kettenbefristungen und fehlende Tarifverträge zum Alltag. Unsere Arbeit wird größtenteils durch öffentliche Gelder finanziert. Deswegen muss der Senat hier Verantwortung übernehmen und die prekären Arbeitsbedingungen, denen wir ausgesetzt sind, beenden.
    Wir fordern: den Schutz des Berliner Senats für eine gewerkschaftliche Organisierung in unserer Branche; Schluss mit der Zusammenarbeit des Senats mit der arbeitnehmer*infeindlichen Kanzlei Vielmeier&Rieble. Es muss ein Tarifvertrag verhandelt werden, der die prekären Arbeitsbedingungen der Beschäftigten beendet, nicht verschärft; adäquate Bezahlung und Absicherung für freiberufliche Kolleg*innen; ein Ende der jahrzehntelangen Kettenbefristungen. Diese Zustände sind ein Skandal. Repressionen gegen gewerkschaftliche Organisierung, wie jene von Goldnetz gGmbH, verstehen wir als Angriffe auf unsere demokratischen Grundrechte. Das lassen wir nicht zu und setzen deswegen gemeinsam ein deutliches Zeichen. Kommt zur Kundgebung und begleitet unsere Kollegin solidarisch zum Prozesstermin!…“ Aufruf vom 27. Juli 2021 von Berliner Aktion gegen Arbeitgeberunrecht externer Link, darin viele Links zu weiteren Informationen.

    • Wann: 03.08.2021, 08.15 Uhr Kundgebung, 09.00 Uhr Prozesstermin
    • Wo: Berlin, Magdeburger Platz 1, vor dem Arbeitsgericht
  • [Podcast] „Wenn man hier das Wort Betriebsrat in den Mund nimmt, ist man raus“ – Union Busting bei Goldnetz gGmbH 
    Nuria engagierte sich in der Kampagne „Für die gute Sache – aber zu welchem Preis“, die sich für bessere Löhne und unbefristete Arbeitsverträge in der Bildungsarbeit einsetzt; ein Jahr später ist sie arbeitslos. Warum? Ihr Arbeitgeber Goldnetz, eine gemeinnützige GmbH für Weiterbildung und Coaching, rühmt sich auf seiner Webseite: „Frauen* stehen bei Goldnetz besonders im Fokus. In welcher Lebensphase Sie sich auch befinden: Wir sind an Ihrer Seite!“ und kündigt gleichzeitig Alleinerziehenden und People of Color, die sich gewerkschaftlich organisieren. Lina vom feministischen Streik Berlin spricht mit Nuria über ihre Arbeit und ihren Arbeitskampf, über Union Busting und wie man sich dagegen wehren kann.“ Podcast-Folge vom 21.1.2021 externer Link Audio Datei von „Her mit dem schönen Leben“
  • Goldnetz: Ein unsozialer „sozialer Bildungsträger“?! 
    Die Goldnetz gGmbH, unter der Leitung von Karin Pfluger, gibt sich in der Öffentlichkeit als sozialer Bildungsträger. In ihrem Leitbild beschreibt sie sich als orientiert „an den Werten einer offenen, pluralistischen und demokratischen Gesellschaft.“ Ihr Umgang mit den eigenen MitarbeiterInnen zeigt jedoch das es sich hierbei mehr um einen Verkaufsslogan als um die Realität handelt. Es ist halt nicht alles Gold was glänzt. (…) Eine der Betroffenen wollte das Union Busting jedoch nicht auf sich sitzen lassen und klagt gegen Goldnetz wegen Diskriminierung aufgrund ihres gewerkschaftlichen Engagements. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Anwalt Michael Wittich vom DGB Rechtsschutz. Außer einer etwaigen nachträglichen Abfindung scheint die Betroffene hier jedoch nicht viel gewinnen zu können. Goldnetz wird juristisch von Jörg Schulze-Bourcevet von der Berliner Kanzlei Tegtmeier & Partner vertreten. In den kommenden Tagen soll den Parteien das Urteil im Verfahren, welches am 27.01.2021 vor dem Arbeitsgericht Berlin stattfand zugehen. Fraglich ist bei diesem Fall vor allem welche Rolle Verdi in der Auseinandersetzung gespielt hat. Gut beraten über ihr Vorgehen scheinen die Beschäftigten jedenfalls nicht gewesen zu sein. Auch im Nachhinein gibt sich der zuständige Verdi-Sekretär André Pollmann immer noch verblüfft über das Union Busting bei dem „sozialen“ Bildungsträger Goldnetz. Union Busting scheint bei Goldnetz jedoch nichts Neues zu sein. Laut ehemaligen MitarbeiterInnen hat die Geschäftsführung bereits vor Jahren einen Versuch betrieblicher Mitbestimmung im Keim erstickt…“ Aus Frontberichte 02/2021 von Kevin Hoffmann vom 1. Februar 2021 bei Arbeitsunrecht externer Link
  • Verdi-Kampagne »Für die gute Sache! Aber zu welchem Preis?« und Goldnetz: »Die Angst ist groß bei den Beschäftigten«
    “Die seit April 2019 laufende Verdi-Kampagne »Für die gute Sache! Aber zu welchem Preis?« setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen im Bereich der Bildungs- und Beratungsarbeit im Land Berlin ein. Derzeit unterstützt die Kampagne vor dem Berliner Arbeitsgericht die Klage einer Kollegin, die zuvor bei dem Unternehmen Goldnetz gGmbH angestellt war. Die Jungle World sprach mit Melanie Schmitz von der Kampagne. (…) [Warum ist es so schwer, sich im Bildungsbereich gewerkschaftlich zu organisieren?] Die Angst ist groß bei den Beschäftigten. Ein Grund liegt in den Befristungen der Arbeitsverhältnisse. Es ist schwer, Beschäftigte zum Kampf für bessere Arbeitsbedingungen zu motivieren, wenn die Gefahr besteht, dass sie ihren Job verlieren. In einigen Betrieben wurde die von Verdi gesetzte Beteiligungsquote von mindestens 30 Prozent Verdi-Mitgliedern nicht erreicht. Dass bei der Goldnetz gGmbH drei Kolle­gin­nen, die sich in unserer Kampagne engagiert haben, ihren Job verloren haben, hat die Verunsicherung verstärkt.“ Interview von Peter Nowak mit Melanie Schmitz in der Jungel World vom 28.01.2021 externer Link, siehe dazu:

  • Solidarisch nicht allein: Gemeinsam in der Klage gegen Goldnetz gGmbH 
    „“Goldnetz sucks”, “Tarifvertrag Jetzt” und “Entfristung für Alle” – unsere Protestschilder haben es deutlich gemacht: Wir kämpfen für die gute Sache! Gestern haben wir unsere Kollegin in der Klage gegen Goldnetz gGmbH begleitet. Erste Infos findet ihr in dem Artikel “Bildungsarbeiter kämpfen um Verträge” im ND [siehe unten]. Außerdem gab es viele spannende Redebeiträge von Kolleg:innen aus der Bildungs- und Beratungsbranche, die noch mal gezeigt haben: #goldnetz ist kein Einzelfall! Gewerkschaftsfeindlichkeit, Kettenbefristungen und fehlender Tarifvertrag finden wir in der gesamtem Branche. Die Redebeiträge werden wir die kommenden Tage veröffentlichen. Bisher können wir noch nichts Abschließendes über den Prozesstermin gestern sagen – wir informieren Euch sobald es Neuigkeiten gibt. Aber eins ist sicher: Wir kämpfen weiter für demokratische Strukturen in unseren Betrieben und Tarifvertrag.“ Meldung vom 28.1.2021 bei „Für die gute Sache! Aber zu welchem Preis?“ externer Link – ver.di-Kampagne der haushaltsfinanzierten Bildungsarbeiter*innen des Landes Berlin. Siehe dazu:

    • Goldnetz Berlin: Bildungsarbeiter kämpfen um Verträge
      “Das Urteil steht noch nicht fest. Es geht Klägerin und Beklagten per Post zu. Aber für die zwanzig Menschen, die sich am Mittwochmorgen vor dem Berliner Amtsgericht zu einer Kundgebung versammelt haben, ist klar, worum es in dem Arbeitskampf, den sie hier unterstützen, gehen muss: »Entfristung für alle« und »Stop Union Busting«, steht auf den Schildern, die sie mitgebracht haben. Im Gebäude erklärt derweil Sara Kessler, die ihren richtigen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, dem Vorsitzenden Richter, dass sie und einige ihrer Kolleginnen von einer Projektleiterin der Goldnetz gGmbH unter Druck gesetzt worden seien, weil sie sich gewerkschaftlich engagieren (»nd« berichtete). Als Konsequenz seien ihnen von dem Träger, der Bildungs- und Berufsberatung durchführt, keine neuen Verträge angeboten worden. (…) »Was unseren Kolleg*innen bei Goldnetz passiert, ist kein Einzelfall«, heißt es in einer Stellungnahme der Initiative »Solo, aber nicht allein – Initiative selbstständiger Bildungsarbeiter*innen«. Ihre Erfahrungen würden für Erlebnisse stehen, die es in der Branche ständig gebe – sowohl für Angestellte als auch freiberuflich Arbeitende. »Wenn wir uns absprechen oder gemeinsame Interessen vertreten, verstärkt sich der Druck von außen«, heißt es weiter. Ganze Teams seien so schon aus Bildungsstätten verdrängt worden. »Wer den Mund aufmacht, muss fürchten, keinen neuen Vertrag zu bekommen.« (…) Michael Wittich vom DGB-Rechtsschutz, der Sara Kessler vertritt, sieht noch viel Handlungsbedarf. »Die Mobilisierung vor dem Gericht ist ein erster Erfolg«, sagte er. Die Auslagerung an freie Träger habe eine Klassengesellschaft in der Bildungsarbeit geschaffen, so der Anwalt. Doch nur, weil die Mittel befristet sind, müsse dies nicht für die Arbeitsverträge gelten. Stattdessen solle es unbefristete Verträge geben, die ein Unternehmen kündigen könne, aber dann nachweisen müsse, dass keine Gelder zur Verfügung stehen.“ Artikel von Kofi Shakur vom 27.01.2021 in Neues Deutschland online externer Link
  • Solidarische Prozessbegleitung gegen Goldnetz gGmbh: Kundgebung zum Arbeitsgerichtstermin am 27.01.2021
    “Bringt Euch ein bei der Aktions-Rallye: Lasst uns vor Ort Goldnetz zeigen, was wir von ihnen halten: Wann: Freitag, 15.01.21, 16:30 Uhr Wo: Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin Tragt Maske und haltet Abstand zueinander. Wir werden uns in Kleingruppen bewegen. Und kommt mit zum Gerichtstermin am Arbeitsgericht Berlin. Wann: Mittwoch, 27.01.21, 09:45 Uhr Wo: Magdeburger Platz 1, 10785 Berlin, Saal 523 Tragt Maske und haltet Abstand zueinander. Hintergrund: Unserer Kollegin wurde ihr Arbeitsvertrag beim Bildungsträger Goldnetz gGmbh nicht verlängert. Alles deutet darauf hin, dass dies im direkten Zusammenhang mit ihrem gewerkschaftlichen Engagement in der Ver.di-Kampagne „Für die gute Sache! Aber zu welchem Preis?“ steht. Befristete Arbeitsverhältnisse, wie das unserer Kollegin, machen es Geschäftsführungen besonders leicht, unliebsame Beschäftigte loszuwerden. Solche Zustände und Repressionen gegen gewerkschaftliche Organisierung lassen wir nicht zu! Lasst uns gemeinsam ein deutliches Zeichen setzen, dass wir einen solchen Angriff auf unsere Grundrechte nicht dulden! Kommt zur Aktions-Rallye und begleitet unsere Kollegin solidarisch zum Prozesstermin.“ Aufruf vom 04.01.2021 bei der ver.di-Kampagne „Für die gute Sache: Branchentarifvertrag für den Bereich Bildung“ externer Link des Landes Berlin (Wir fordern: Die Entschädigung der diskriminierten Kollegin! Die Entfristung aller befristeten Arbeitsverträge! Eine arbeitnehmerfreundliche Förderkultur der Länder und des Bundes! Auftragsvergabe nur an tarifierte Unternehmen mit Betriebsräten! Geschäftsführer:innen, die gewerkschafts- und betriebsratsfeindlich handeln, müssen ausgetauscht werden!)- siehe auch:

    • Kundgebung vor dem Prozess am 27. Januar
      Kommt mit zum Gerichtstermin am Arbeitsgericht Berlin: Kundgebung am Montag 27.01.2021 um 09:00 Uhr am Magdeburger Platz 1, 10785 Berlin – der Prozess beginnt um 9:45 Uhr im Saal 523. Siehe Aufruf vom 17. Januar 2021 von Berliner Aktion gegen Arbeitgeberunrecht externer Link
    • Kein Platz für Faschos und rechte Querfrontler auf unseren Kundgebungen! 
      Auf der Kundgebung zur Unterstützung der Beschäftigten der Goldnetz gGmbH am 15.01.2021 war ein Nazi, der jetzt auf seiner Webseite „Volksbote“ berichtet. Rückblickend erinnern wir uns an eine einzelne verlorene Person, die herumschlich und aus sicherer Entfernung Fotos machte und sich nun als Berichterstatter unserer Demo aufschwingt. Zu keinem Zeitpunkt war er Teil unserer Kundgebung. Unser Kampf gilt dem Rassismus, Sexismus und Antisemitismus in jeglicher Form! Nazis sind unsere Feinde. Sie sind erbärmliche Diener des Neoliberalismus und haben auf unseren Kundgebungen nichts zu suchen! Herzlich willkommen hingegen sind alle Menschen, die Nazis und ihrer abscheulichen Ideologie eine Absage erteilen! Offenbar dachte der Redakteur des Volksboten, weil wir den rotrotgrünen Senat für seinen Umgang mit den Beschäftigten von Goldnetz und dessen Sozialpolitik kritisieren, könne das seine Leserschaft interessieren. Nicht verstanden hat er, dass die Beschäftigten von Goldnetz sich in der Geflüchtetenhilfe engagieren und ausnahmslos Antifaschist*innen sind, so auch ihre Unterstützer*innen. Unser Protest richtet sich nicht gegen die Unterstützung von Geflüchteten durch den Senat, sondern gegen den arbeitsrechtlichen Umgang des Senats und den Unternehmen mit denjenigen, die diese Lohnarbeit ausüben. Darüber hinaus richtet sich unser Protest immer und zu jeder Zeit gegen Unterdrückung & Ausbeutung, also gegen feste Bestandteile der rechten Ideologien, denen der Volksbote angehört. (…) AfD wäre gern Stiefel im Nacken der Arbeiter*innen: Die AfD, welche als verlängerte parlamentarischer Arm der rechtsradikalen Szene ins Parlament fungiert, ist nichts anderes als ein Brandbeschleuniger bei der Ausweitung von Privatisierungen und prekärer Arbeitsbedingungen. Jede*r Arbeiter*in sollte auch deshalb der AfD eine Absage erteilen. Das Grundsatzprogramm der AfD umfasst circa 140 Punkte. Schon als zweiten Punkt werden unter der Überschrift „Schlanker Staat für freie Bürger“ flächendeckende Privatisierungsvorhaben angestrebt. (…) Für den Volksboten und dessen parlamentarischen Gesinnungsgenossen hat die Privatisierung von Schulen, Krankenhäusern, Kindergärten, Bezirksämtern, Museen, Altenheimen, Tiergärten, Wasserbetrieben und anderer staatlicher Einrichtungen oberste Priorität. Längst ist die AfD in den Parlamenten nützlicher Stimmenlieferant für Privatisierungen und damit der Stiefel im Nacken der Arbeiter*innen. Sie heben brav mit anderen ausbeuterischen Parteien das Ärmchen und mögen es, wenn sie sich obrigkeitshörig vor der ausbeutenden Bourgeoisie blutige Knie holen! Was haben sie dann auf einer Kundgebung zu suchen, die sich gegen Privatisierungen und prekäre Arbeit richtet? (…) Kein Platz auf unseren Kundgebungen: Was bleibt ist ein lächerlicher Versuch eines einzelnen Nazis sich an eine linke Kundgebung ranzuwanzen. Es handelt dabei um einen Einzelfall. Wir werden Sorge dafür tragen, dass Faschos und rechte Querfrontler auf unseren Kundgebungen keinen Platz finden.“ Erklärung vom 25. Januar 2021 von Berliner Aktion gegen Arbeitgeberunrecht externer Link
  • PODCAST-FOLGE „Wenn man hier das Wort Betriebsrat in den Mund nimmt, ist man raus“ – Union Busting bei Goldnetz gGmbH 
    Veröffentlicht am 21. Januar 2021 von Berliner Aktion gegen Arbeitgeberunrecht externer Link Audio Datei
  • Geschasste Samariter: Beschäftigte beim sozialen Träger Goldnetz verlieren nach Verdi-Kampagne Jobs 
    „Auf der Webseite präsentiert sich Goldnetz als ein Unternehmen, das sich an den Werten einer offenen, pluralistischen und demokratischen Gesellschaft orientiert. Die mit der Berliner Tafel vernetzte, längst wirtschaftsstarke gemeinnützige GmbH startete vor 30 Jahren als frauenpolitischer sozialer Träger. Ein Image, das drei ehemalige Beschäftigte heute nicht mehr bestätigen können. Für sie endete jüngst der Versuch, gewerkschaftliche Strukturen im Betrieb aufzubauen, in der Erwerbslosigkeit. Sie setzten sich in ihrem Beruf für soziale Belange ein, organisierten für Goldnetz senatsgeförderte Projekte für Geflüchtete. Die Aufträge erhält das Unternehmen unter anderem von der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales. Zunächst waren sie nur einer Einladung zu einer Kampagne mit dem Namen »Für die gute Sache, aber zu welchem Preis« gefolgt, mit der Verdi bei bildungsberatenden Trägern Tariflosigkeit und befristete Jobverträge bekämpfen will. Nach monatelangen Treffen war der Zeitpunkt gekommen, im Betrieb auf die tariflose Situation aufmerksam zu machen. Die etwa 110 Beschäftigten werden zwar angelehnt an den Tarifvertrag der Länder (TV-L) bezahlt. Das Unternehmen spart sich aber sämtliche Lohnsteigerungen durch Erfahrungsstufen. Auch die Jahressonderzahlung zahlt Goldnetz nicht. Das umtriebige gewerkschaftliche Handeln der drei Verdianerinnen wurde mit Repressalien beantwortet. Sollten sie sich weiter gewerkschaftlich engagieren, würden ihre befristeten Verträge nicht verlängert, soll die Leitung offen angekündigt haben. So kam es dann auch. (…) An einen Betriebsrat konnten sich die nun arbeitssuchenden Beschäftigten nicht wenden. Bereits vor Jahren wurde ein Versuch organisierter betrieblicher Mitbestimmung im Keim erstickt, berichteten Beschäftigte, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchten. Entsprechend undurchsichtig bleiben so auch die Geschäftsgebaren, weil die Beschäftigten ohne Betriebsrat keinen Wirtschaftsausschuss bilden können und Zahlen nicht offengelegt werden müssen…“ Artikel von Lukas Schmolzi in der jungen Welt vom 14.01.2021 externer Link
  • Union Busting bei Goldnetz
    Goldnetz gGmbH hat Nurias Arbeitsvertrag auslaufen lassen, weil sie sich in der gewerkschaftlichen Kampagne „Für die gute Sache! Aber zu welchem Preis?“ engagiert hat. Goldnetz lebt von öffentlichen Mitteln, praktiziert Kettenbefristungen und ist unter den Kolleg_innen als gewerkschaftsfeindlicher Betrieb bekannt: „Wenn du das Wort ‚Betriebsrat‘ hier in den Mund nimmst, wirst du, wenn du einen befristeten Vertrag hast nicht verlängert, wenn du einen entfristeten Vertrag hast wirst du strafversetzt.“ (aus dem Video) Nuria hat sich davon nicht einschüchtern lassen und auf ihr Recht gepocht, sich gewerkschaftlich zu engagieren. Jetzt hat sie gegen Goldnetz Klage erhoben wegen Diskriminierung nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz. Verhandlungstermin ist am 27.1. 2021. Um 9:00 beginnt die Solidaritäts-Kundgebung vor dem Arbeitsgericht, Magdeburger Platz 1, Berlin.Video bei labounet.tv externer Link (deutsch | 5 min | 2021)
  • Solidarität mit den Beschäftigten bei Goldnetz gGmbh!
    “Nachdem sich Kolleginnen des Bildungsträgers Goldnetz gGmbH gewerkschaftlich engagierten und für einen Tarifvertrag einsetzen wollten, sahen sie sich plötzlich Repressionen ausgesetzt. U.a. wurden ihre Verträge nicht verlängert. Doch dagegen wehren sie sich! (…) Goldnetz ist seit über 30 Jahren auf dem Berliner Bildungs- und Arbeitsmarkt aktiv und kein kleiner Akteur in diesem Bereich. So bieten sie Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote in Zusammenarbeit mit dem Job-Center und den Helios-Kliniken und der Charite an, vermitteln in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales Erwerbslose an Unternehmen, z.B an die mit ihr eng verknüpften Tafel e.V. (…) Aber auch im Quartiersmanagement ist Goldnetz aktiv, dort interessanterweise mit der Berliner Groth Gruppe. So entsteht im Süden Berlins das Quartier „Neulichterfelde“, wo Goldnetz als Quartiersmanager auftreten möchte, mit „Bündelung der Ressourcen von Politik und Verwaltung“ wirbt und Projekte wie z.B. „Begleitservice, Großelternservice“ anbieten möchte. Auch vom Job-Center oder der Senatsverwaltung gefördert? Für uns ist es immer wieder verblüffend, das ausgerechnet in den Landeseinrichtungen -oder wie in diesem Fall- eng verbundenen Unternehmen, Tarifflucht und Prekarisierung, bzw. die Zementierung von Niedriglohnbereichen vorangetrieben wird. Die Verantwortung hierfür tragen nicht nur Unternehmen wie Goldnetz, sondern auch der rot-rot-grüne Senat! Die Betroffenen Kolleginnen von Goldnetz hatten sich auch an die Senatorin Elke Breitenbach gewandt, und sie um Unterstützung ihres gewerkschaftlichen Anliegens gebeten. Leider erhielten sie keine Antwort.“ Aufruf vom 11.01.2021 bei Berliner Aktion gegen Arbeitgeberunrecht externer Link zur Kundgebung am 15.01.2021 ab 16:30 Uhr vor der Goldnetz Geschäftsstelle Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
  • Siehe auch Artikel über Union Busting bei #Goldnetz externer Link – Pressespiegel bei der
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=167999
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