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[Mit Nahles-Rente in die Privatisierung der Betriebsrenten] ver.di und Talanx schließen erstmals Haustarifvertrag zum Sozialpartnermodell ab
„Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Talanx haben ihre Verhandlungen zum ersten Sozialpartnermodell erfolgreich abgeschlossen. Künftig erhalten rund 11.000 Beschäftigte der Talanx-Gruppe die Möglichkeit, eine betriebliche Altersvorsorge auf Grundlage einer Beitragszusage abzuschließen. ver.di-Mitglieder profitieren dabei von Sonderkonditionen. Das Modell soll zum 1. Juli 2021 starten. Mit dem Sozialpartnermodell beschreiten beide Seiten Neuland: (…) „Das Sozialpartnermodell ist nur mittels Tarifvertrag zu realisieren. Tarifverträge gibt es aber nur, wenn sich Beschäftigte in Gewerkschaften organisieren. Deshalb ist es ein wichtiges Signal, dass wir auf der Kostenseite für ver.di-Mitglieder einen Rabattvorteil vereinbaren konnten…“ (…) Realisiert wird die betriebliche Altersversorgung nach dem Sozialpartnermodell unter dem Dach „Die Deutsche Betriebsrente“, bei der die internationalen Konzerne Talanx und Zurich miteinander kooperieren.“ ver.di-Pressemitteilung vom 11. März 2021 – und beide halten es für eine „Blaupause“ sowie „Paradigmenwechsel“. Wohl nicht zufällig erklärt ver.di die konkrete Bedeutung nicht. Selbst der seltsame „Rabattvorteil“ für ver.di-Mitglieder wird unkritisch realisiert – vgl. dazu einige Hinweise:
- „… Und so funktioniert es: Arbeitgeber und Gewerkschaften sollen sich gemeinsam an einen Tisch setzen und Betriebsrenten vereinbaren. Die Arbeitgeber werden enthaftet: Sie müssen nicht mehr wie bisher üblich für die Höhe der Renten einstehen. Mindest- und Garantiezusagen sind gegenüber den zukünftigen Rentnern sogar verboten. Im Gegenzug sollten die Gewerkschaften mehr Mitsprache erhalten. In Firmen, die Nahles-Renten anbieten, werden die Beiträge per Opt-out eingezogen: auch das soll zu einer weiteren Verbreitung beitragen. Widerspricht der Beschäftigte nicht explizit, nimmt er Teil. Doch gerade diese Enthaftung ist ein Problem für viele Gewerkschafts-Vertreter. Sie fürchten, dass sie am Ende weit weniger Rente erhalten, als ihnen mit der Zielrente versprochen worden war. Denn genau das ist die Zielrente: ein Versprechen, keine Garantie. Und abhängig von der Entwicklung der Kapitalmärkte…“ Artikel von Björn Bergfeld vom 12.03.2021 in versicherungsbote.de : Talanx, Zurich und ver.di starten erstes Sozialpartnermodell
- Gut erläutert findet mensch die Strategien der Versicherungswirtschaft im Artikel von Maximilian Volz am 12. März 2021 in versicherungswirtschaft-heute.de : “Blaupause”: Deutsche Betriebsrente soll Deutschland zum bAV-Land machen
- Mehr Geld im Alter – vielleicht
„Zurich startet mit Talanx und Verdi eine neue Form der Betriebsrente ohne Rendite-Garantie. Was am Ende wirklich für die Versicherten bei dem Modell herausspringt, ist ungewiss. (…) Die Besonderheit der neuen Form von Betriebsrente: Der Arbeitnehmer erhält keine Garantie für die spätere Rendite. Damit sollen die Arbeitgeber entlastet werden, die in Zeiten sinkender Zinsen oft unter den Lasten ihrer Pensionsverpflichtungen ächzen. Gleichzeitig soll den Arbeitnehmern eine Chance auf höhere Rendite eingeräumt werden, weil ihre Beiträge mit mehr Risikobereitschaft an den Aktienmärkten angelegt werden. Nach Aussagen der Versicherer liegt die Rendite voraussichtlich doppelt so hoch wie bei einer herkömmlichen Betriebsrente, die aus Sicherheitsgründen Beiträge zumeist konservativer anlegen muss. Was am Ende wirklich für die Versicherten bei dem Modell herausspringt, ist jedoch ungewiss. Dieser Punkt treibt vor allem die Gewerkschaften um, die an der Entwicklung beteiligt sind. Als „Paradigmenwechsel“ bezeichnete Verdi-Fachgruppenleiterin Martina Grundler die neue Form der garantielosen Betriebsrente. Daher plädierte sie auch dafür, dass diese Form der Altersvorsorge weiterhin an eine tarifliche Einigung gebunden bleiben müsse, um die Interessen der Arbeitnehmer zu wahren. Die Versicherer Talanx und Zurich forderten dagegen Angebote auch für Firmen und Branchen ohne Tarifbindung…“ Artikel von Delphine Sachsenröder vom 11. März 2021 im Generalanzeiger online