AOK-Tarifrunde 2022: Kein Geld für die Beschäftigten!?

ver.di Tarifverhandlungen der SozialversicherungsbrancheFür die Leistungen der AOK-Beschäftigten während der Pandemie gab es Lob von der Arbeitgeberseite – allerdings auf unsere Forderungen kein Angebot zum Verhandlungsauftakt. Stattdessen wurde beim ersten Verhandlungstermin am Mittwoch, den 12. Januar, Gesprächsbedarf bei der betrieblichen Altersversorgung angekündigt. Die Arbeitgeberseite fordert außerdem die Streichung der Erfolgszulage und die Beschäftigten der AOK Nordost sollen ganz von einem Tarifabschluss in 2022 ausgenommen werden! Wie erwartet: Kein Angebot in der ersten Runde bei der AOK. Lob allein reicht uns allerdings nicht! ver.di hat die Beschäftigten der AOK Nordost für den 19. Januar 2022 zu Warnstreiks in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern aufgerufen externer Link. Damit wollen sie gemeinsam den Forderungen in der laufenden Tarifrunde externer Link Nachdruck verleihen…“ Aus der Aktionsseite zu Tarifverhandlungen der Sozialversicherungsbranche externer Link bei ver.di Sozialversicherung, siehe dazu:

  • »Denn jede AOK kann die nächste sein«. Beschäftigte sollen von erwarteter Tariferhöhung ausgenommen, Gewerkschafter übergangen werden New
    „Die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) Nordost war am Mittwoch für Versicherte zum Teil nur schlecht erreichbar. Die Filiale in der Wilhelmstraße in Berlin, einen Steinwurf vom Willy-Brandt-Haus entfernt, wurde bestreikt, und das, obwohl die ersten Verhandlungen zur Einkommensrunde 2022 bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen erst vor einer guten Woche über die Bühne gegangen waren. »Es ist alles andere als üblich und erst recht nicht typisch für die GdS, schon nach der ersten Verhandlungsrunde zu einem Warnstreik aufzurufen«, erklärte Henrike Kaesler von der Gewerkschaft der Sozialversicherung (GdS) am Vormittag den in der Kälte bibbernden Beschäftigten. Als nächstes leitete die Organisatorin des Warnstreiks in ihrer Rede zu dem Skandal über, der ihrer Gewerkschaft keine andere Wahl gelassen habe als eine frühe Eskalation. »Fast beiläufig« habe der Arbeitgeberverband, die Tarifgemeinschaft der AOK (TGAOK), den GdS-Gewerkschaftern erklärt, die AOK Nordost habe die Herausnahme aus der zu erwartenden Tariferhöhung beantragt, und man habe dem Antrag zugestimmt. Die Gewerkschaft, die insgesamt rund 41.000 in den Sozialversicherungen tätige Beschäftigte vertritt, sei bei dieser Entscheidungsfindung völlig »außen vor« gelassen worden. Darum der Warnstreik. (…) In ihrer Rede in der Wilhelmstraße riss Kaesler auch die Vorgeschichte des Konflikts an: »Gerade die Beschäftigten der ehemaligen AOK Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern haben in der Vergangenheit schon jahrelang auf Teile ihres Einkommens verzichten müssen, um ihre Arbeitsplätze zu erhalten. Das hat sich nicht nur auf die laufenden Einkommen ausgewirkt, das wirkt sich auch negativ auf die Rentenansprüche aus. Nun sollen genau diese Beschäftigten wieder verzichten!« Gegen Ende der Ansprache wies sie auf die galoppierende Inflation und das anhaltende Wirtschaftswachstum hin: »Auch AOK-Beschäftigte müssen ihre Heizung, ihre Stromrechnung, ihren Sprit bezahlen!« Sie schloss mit den Worten: »Wir setzen auf die Solidarität aller AOK-Beschäftigten! Denn jede AOK kann die nächste sein!« Kaesler, am Mittwoch auch Verhandlungsführerin der GdS, konkretisierte im Gespräch mit jW, die AOK Nordost wolle 25 Millionen einsparen, pro Nase 5.000 Euro: »Das merkt man schon im Portemonnaie.« Und: »Auf deutsch gesagt, ist das eine Schweinerei.« Artikel von Jens Walter in der jungen Welt vom 20. Januar 2022 externer Link
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